Arturia Origin, hält er was es verspricht?

Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Matt-hias schrieb:
Warum hat der Origin eigentlich 10 Audioausgänge bei 4 Multiparts?

Ist es eigentlich möglich pro Part mehrere Synthstränge zu bauen? ?
Es gibt einen Master Out und 8 Aux (eigentlich 4 x Stereo) Outs. In einem Multi sind diese den vier Parts fest zugewiesen.
Du kannst in einem Program bis zu vier stereo VCAs verwenden und diese werden dann den vier Mixer Parts (oben rechts) zugewiesen. Demnach kannst Du bis zu vier unabhängige Synthstränge pro Program bauen und bis zu 16 pro Multi.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Danke Frank!

Wie sieht die Praxis aus?
An nem Virus C bekomm ich so 5-7 Parts raus. Ist der Ressourcenverbrauch beim Origin ähnlich gelagert?

Bei einem Virus baut ja alles auf der gleichen Engine auf. Sind die Unterschiede in den Modulen beim Origin wirklich so eindeutig das die Gefahr des Soundbrei weniger gegeben ist?


Und ähm....
Kann der Origin auch Virus sein ;-)
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Der Origin hat deutlich weniger Stimmen als ein Virus, braucht aber meiner Meinung nach auch weniger. Man kann gut mit den vier Parts arbeiten, wird dort aber sicher nicht vier mal "große" Pads vielstimmig spielen.

Abgesehen davon will der Origin gar nicht "auch Virus sein". :mrgreen:

Den besten Zugang hat man sicherlich, wenn man sich den Origin von jemandem der ihn gut kennt zeigen lässt. Im Laden fällt der leider wegen der bescheidenen Werkspresets oft durch und das eigentliche Potential wird leicht übersehen.

Just my two cents
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Für mich spielt der Origin weit über dem Virus. Und ja, die Mlodule klingen schon sehr unterschiedlich. In Sachen Filterklang sehe ich den Origin bei VA's schon sehr sehr weit vorn. Mit dem Origin sollte man sich aber etwas beschäftigen, die Sounds muss man selbst machen, wie schon erwähnt, die Werks-Presets sind fast alle richtig übel und zeigen nichts von dem was er so kann.
 
Hast du mal aussagekräftige Demos, die das untermauern? Ich fand den Klang bislang eher neutral/gewöhnlich VA mäßig langweilig, ohne eigenem Charakter. Was per se ja auch nichts schlechtes sein muß.
 
Ich halte den Origin allgemein für ziemlich unterschätzt, obwohl eigentlich Arturia schon mit seinem Soundangebot zum freien Download viele Markierungen gesetzt hat. Und zwar mit stilistischer Bandbreite.

Meine Interpretation des Klangpotentials, ohne jeglichen Ansatz irgendetwas beweisen zu wollen:

http://youtu.be/qFbEyQpAa-g

http://youtu.be/wHEEPtYTSrI

Das schöne Zukunftspotential für seine Tonerzeugung mit weiteren Modellen bzw. Modulen scheint nicht mehr weiterverfolgt zu werden, sehr bedauerlich. Auch ein Spin Off für den halben Preis und mit einem praktischeren Look ist wohl ebenso kein Thema. Doppelt schade.
 
Hallo alle zusammen:)

Ich wollte jetzt auch mal etwas zum Origin sagen, um potentiellen Käufern einen weiteren und vor allem fair durchdachten Einblick zu gewähren; denn irgendwie sind authentische Infos über das Gerät Mangelware im deutschen Sprachraum (empfand ich bei meiner Recherche vor dem Kauf so und war ziemlich verunsichert durch die vielen Pro- und Contra-Haltungen).
Danke auch an den Frank (Telefonat damals war sehr nett, sorry falls es am Ende so wirkte, als hätte ich das Telefonat abgewürgt. Ich sah nur auf die Uhr und bemerkte, dass Du seit 1/2 Stunde Feierabend hattest und bekam ein schlechtes Gewissen); Und Danke an den P.Rausch, dessen Testbericht mich zunächst unter anderem zum Kauf überzeugte (vor allem wegen seinen Erfahrungen als Sounddesigner), dann Zweifel auslöste und letztlich wieder überzeugte :)
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Vorgeschichte:

Vor einiger Zeit verkaufte ich 90% meiner Geräte. Das meiste stand nur herum, wurde jedoch nie verkauft, weil es mich ursprünglich so viel gekostet hatte und das Geld dafür nicht leicht war zu beschaffen (im Gegenteil).
Nun schmiedete ich wochenlange Kaufpläne, wog Geräte aus theoretischer Sicht gegeneinander aus, hörte mir Klangbeispiele an. Wichtig war mir, dass jedes Gerät seinen Platz bekommen wird (wo es eine Stärke für mich hat), und dass der Workflow stimmt, da dieses bei mir sehr wichtig zu sein scheint - also der Spaß an der Handhabung. Komplex bitte gerne, aber nicht anödend "kompliziert".
Der Origin sollte das Mädchen für alles werden (wo kommt diese komische Wortwendung eigentlich her)
Ich hatte meinen Nord-Modular verkauft, da ich keine Lust mehr auf Computerabhängigkeiten bei der Sound-Erschaffung hatte und ich Probleme mit der Software (auf OS Mountain Lion) bekam. Nun hatte ich aber auch nicht das Budget mir über 20 Module eines gescheiten Modularsystems zu erwerben, außerdem wollte ich ja Polyphonie. So blieben eigentlich jur noch der Solaris (der mir zu teuer war) und der Origin (als Gebrauchtkauf - ich geb's zu).
Das Budget sollte eben für mehr als nur einen Synth reichen um in einer Session die Plätze zuweisen zu können und nicht ständig Aufnahmen machen zu müssen um ein Gerät frei zu bekommen.
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Zu meiner Person und Gehörerfahrung:

Damit Ihr meine Aussagen auch einschätzen könnt gebe ich kurz Stellung zu meiner Person.
Ich genoss die schlechteste Sounddesignausbildung die es gab (Betrug --> Schade ums viele Geld), komme immer noch nicht über meine Schwächen beim Produzieren hinaus. Habe zwar kein absolutes Gehör, aber immerhin neulich eine, um einen Halbton verstimmte Xoxbox erkannt (Zufall?). Bin KEIN Profi und handel beim Musizieren überwiegend aus dem Bauch heraus.
Habe sehr lange intensiv Platten diverser Stilrichtungen aufgelegt und orientalische Percussion gespielt, woher glaube das meiste meiner Intuition stammt (und hätte ich diese nicht, könnt ich gar nix, da ich zusammengezählt viel zu wenig tat in den Jahren.

Neulich revolutionierte ich dennoch meine jahrelange Gehörerfahrung (konnte es kaum Glauben, was da an Sensibilisierung des Gehörs noch möglich war), denn zum ersten mal genoss ich Klangeindrücke legendärer Geräte und erwarb zum ersten mal analoge Klangerzeuger; Zitat aus diesen Tagen: "Ich hörte und spürte zugleich den Strom und die Schaltkreise beim Schrauben der Potis".
Ich hielt mich bei diesem Thema (Analog-Digital) bisher immer raus und zog Anfangs (nach den ersten Teststunden) sofort Stellung in Richtung Analog. Doch mittlerweile befind ich mich wieder irgendwo in der Mitte, doch dazu gleich mehr.
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Zum Thema "Emulation legendärer Geräte"

Im diesem Thread wurde ja fleißig darüber diskutiert, was der Origin eigentlich versucht zu verkörpern.
Mein Eindruck war es, dass der Schnuffi ganz gute Denkansätze gab, mit diesen jedoch so sehr überzeugen wollte, dass er seinem Gegenüber wenig Raum gab und diese Denkansätze damit in Gegenwehr verloren gingen. Ich erkannte viel Wahrheiten in seinen Aussagen, empfand diese aber als Einseitig betrachtet. Der Frank widerum ist ein super Redner, doch eher ein Politiker, als ein Diplomat. Sorry, war nur MEIN grober Eindruck (also alles subjektiv) weshalb es so "hitzig" zur Sache ging.
Das schöne ist: Ich finde Ihr habt beide Recht:)

Klar mag Arturia die Werbetrommel zu sehr auf die Imitation legendärer Geräte gerichtet haben, aber doch nicht ausschließlich, oder? Außerdem hatte ich das eher als Zusatz verstanden mit den Templates. Aber stimmt schon: Allein in der Anleitung hängt man sich glaube ich ein wenig zu sehr aus dem Fenster. Aber das tun ja leider viele, die Produkte oder gar sich selbst anpreisen. Rechtfertigt dies zwar nur bedingt, aber dieses Problem ist ebenso mit unserem tagtäglichen gesellschaftlichen Verhalten verknüpft und unterliegt philosophisch gesehen damit der Verantwortung Aller, oder?!

Würde ich mich auf meiner Internetseite so beschreiben, wie oben, gäbs nie Kunden (gut, gabs auch so nie :D ). Aber man kann sich irgendwo in der Mitte aufhalten und nicht aufblasen (wie es ja mittlerweile an der Tagesordnung zu sein scheint). Dennoch war es unnötig vom Hersteller diesen Marketingweg zu wählen und hat den Klangcharakter des Gerätes selbst untermauert.
Aber vielleicht kann man auch von den meisten Kunden voraussetzen, dass diese wissen, dass zu einer Emulation mehr Bauteile gehören als nur ein emulierter Filter und ein emulierter OSC. Arturia verspricht nirgends eine getreue Nachbildung aller Bauteile, nur die eben erwähnten! - Und diese Tatsache sollte nicht unerwähnt bleiben!
Kunden mit weniger Kenntnissen (z.B. Neueinsteiger), könnten aber durchaus in die Irre geleitet werden.
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Bedienung und Aufbau des Origins:

Die Bedienung empfand ich - genauso wie der Frank, oder der Moogulator - als sehr eingängig. Es lässt sich fast ohne Anleitung sofort drauf los schrauben, wenn man die Basics der Klangsynthese und derer Module schon vorher ein wenig verstanden hat.
Lediglich der Sequencer war für mich etwas Tricky, da ich bisher nur Stepsequencer gewöhnt war.
Hiervon könnten sich andere Hersteller ne Scheibe abschneiden, denn es beweist klar, dass Komplex nicht gleich kompliziert bedeuten muss. Der Workflow ist gegeben und die 8 zuweisbaren Endlosregler sind ein Segen.

Allerdings gab es auch Kritikpunkte, oder Vorstellungen die nicht erfüllt wurden. Kann ich Arturia jedoch nicht komplett zur Last legen, da das Budget wahrscheinlich schon gesprengt war; aber in den Testberichten hätte ich mir das gewünscht. Gerade bei Amazona habe ich, nachdem ich mir ein solches Gerät dann kaufe, oft den Eindruck, dass die Euphorie der Tester obsiegte, oder die Zeit zum testen nicht reichte. Denn nun kam es öfter vor, dass ich in einer etwa drei bis vierstündigen Testphase meist mehr Contras, oder dringend erwähnenswerte Features fand, als die Tester. Nur beim Moogulator fiel mir so etwas nie negativ auf.
Zunächst dachte ich, dass ich pro Patch gleich vier Sounds (zeitgleich) parallel gestalten kann. Demnach also 4 x 20 Module zur Verfügung hätte. Ich dachte jeder Out schafft 20 Module. Doch beginne ich mit mehreren Outs zu arbeiten, wächst der Bedarf an Modulen enorm (da schon jeder Out einen Modulplatz stiehlt). Nachträgliches Layern von Patches ist eine andere herangehensweise und davon spreche ich nicht.

Ich finde die Anzahl der Module durchaus eingeschränkt; dies kann jedoch auch hilfreich sein kann, sich nicht zu verirren und gezielter zu arbeiten, bzw. andere Wege zu finden, die Ideen umzusetzen. Denn oft gehts auch mit weniger zum Ziel. Und Einschränkungen Können ein Segen der Kreativität sein.
Da man jedoch mindestens einen Out benötigt und auch meist Keyboardfollow, kann man eigentlich gleich von nur noch 18 Modulen sprechen. Warum die Mixer sich auf 5 Eingänge beschränken verstehe ich nicht. Gäbe es Module mit 8, wie beim NordModular, könnte man sich oft sparen einen weiteren Mixer miteinzubeziehen. Vor allem ein Modul mit mehreren OSCs wäre hilfreich gewesen zur additiven Klangforschung. Zwar gibt es solch ein Orgelmodul, ist aber irgendwie was anderes, als es beim Modular war. Öffnet man widerum viele einzelne OSCs, benötigt man demnach wieder mehr als einen Mixer und schon ist die Kiste voll. Realisierbar wäre es gewesen, da man einfach ein OSC-Modul hätte bauen müssen, welches durch bestimmte Einschränkungen den Ausgleich zur DSP-Leistung schafft (wie beim NordModular).

Oft lassen sich die Verknüpfungen auch nur in beschränkter Zahl routen, oder gar die Module nur in beschränkter Zahl öffnen. Klar hat der Origin nur 2 DSPS und demnach musste man irgendwo Schranken aufstellen. Doch meiner Meinung nach wäre ein Konzept wie beim Modular sinnvoller gewesen. D.h. es hätte einfach eine CPU-Leiste geben müssen, die einem verrät wann nix mehr geht, mir aber ansonsten die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden was für "verrückte" Konstrukte ich bauen und verknüpfen will. Das finde ich sehr schade und die größte Macke am ganzen Gerät.

Da es jedoch kaum Konkurrenz gibt, ist dies alles schnell vergessen.
Und letztlich kann man sich über Jahre an dem Gerät austoben. Allein der Joystick und die 2D Hüllkurve bieten sehr eigene Klangvielfalten. Daher bin ich völlig zufrieden, aber man hätte durch ein anderes Konzept mehr Freiheiten schaffen können, ohne mehr DSP-Leistung zu benötigen. Empfinde ich durchaus als erwähnenswert.
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Der Klang des Origin:

Hier kann man ja eigentlich schwer Objektivität vermitteln, doch ich denke, dass ich die Sache einigermaßen schaffe auf den Punkt zu bringen.

1. Presets, Updates, Editor:

Die Presets finde ich zum Teil recht lieblos und mitunter grauenhaft gestaltet (sorry Herr Rausch - ich weiß Sie waren anderer Meinung im Amazona-Testbericht). Nun soll man ja auch selbst schrauben und ich finde solche Geräte sollten nicht zwingend eine Presetschleuder sein. Viel mehr sollte man die Presets als Ausgangsbasis verstehen. Doch auch dies erfüllen viele nicht, weil sie irgendwo dazwischen liegen.
Wenn ich z.B. ein Patch erzeugen will, eine gewisse Vorstellung habe, und dennoch kein Bock jedesmal von vorne zu starten; dann kann so ein Presets schon hilfreich sein. Auch als Ideengeber sind Presets sehr geeignet. Und wozu die Standards immer wieder von Beginn an schrauben?!
Doch erst die kostenlosen Updates sorgten für frischen Klang-Wind. Von diesen Presets haben mich sehr viele auf Anhieb überzeugt:)
Problem dabei: die Factory Presets lassen sich nicht mit der Software überschreiben (ich wäre sehr dankbar wenn es doch einen Weg gäbe!). Beim Virus C ließ sich das problemlos mit dem Sounddiver bewerkstelligen (auch wenn das Teil hundertfach dabei abschmierte). So hat man 399 Presetplätze von 999 verschwendet. Und wenn man nun noch einen Teil der Updates sichern will (um wenigstens ein paar Arturia-eigene Presets auf der Kiste zu haben), dann schrumpft der User-Speicher enorm. Das ist echt blöd :sad:

Und die Software (Editor), mit der sich die Presets verwalten lassen, ist total schlecht, Ideen- und lieblos gestaltet.
Auf die Factorys lässt es sich wie gesagt nicht zugreifen.
Und wenn man nun Presets in den User-Speicher rüberzieht klappt dies zwar zunächst. Doch will man dann die Multis installieren, dann tauscht die Software nicht von selbst die schon vorhandenen Sounds (auf die sich das Multi bezieht) aus. D.h. Wenn man nicht aufpasst, dann hat man hinterher viele Sounds doppelt. Genauso verhält es sich mit den Sequenzen. So muss man mühsam die Soundinhalte der Multis abgleichen und per Drag n Drop überschreiben, da die Software die Multis sonst nicht kopiert (oder halt wie gesagt doppelt). Das ist ein riesen Aufwand und total nervig!
Schlimmer ist es noch, dass die Sequenz-Patterns zwar zuvor Namen besitzen, jedoch auf der Geräte-Seite (Fenster) der Software nicht. Und so weiß man, nachdem sich die Patterns schon mit einem Einzelpatch mitinstalliert haben, bei einem späteren Multiimport (welches den selben Sequenzpattern benutzt) nicht mehr, welche Sequenzen nun ersetzt werden sollen und hat hinterher unzählige doppelt und kann daran auch schwer was ändern.
Das finde ich einfach nur schlecht. Hier ist ganz klar zu sehen, dass der Editor nicht durch Funktionalität, sondern durch seine pure Existenz den Kunden blenden sollte --> oder schlichtweg das Budget für dieses Gerät am Ende war (was widerum verständlicher wäre und man dann trotzdem froh sein kann, einen Editor zu haben :)
Wollte es nur gesagt haben, damit man weiß worauf man sich einlässt. Für Abhilfe oder Ideen der Vorgehensweise wäre ich sehr, sehr Dankbar:)

Was die angekündigten und nicht eingehaltenen Updates der Module betrifft muss ich dem Herrn Rausch recht geben: Das ist sehr schade. Zumal ich ernsthaft vor dem Kauf glaubte, dass es diese Updates gab.
Man muss aber auch finanziell hinter das Projekt blicken und der Erfolg, den sich Arturia versprach, blieb leider aus - demnach auch die Mittel.
Sollte es jedoch mal einen kleinen Budgetüberschuss durch andere Produkte geben, könnte man den Origin-Kunden, die man ja durchaus mit diesen vorangekündigten Updates geködert hatte, noch mal Dankbarkeit zeigen durch das ein oder andere kostenlose Update, oder einem funktionierenden Editor!

2. Klang, Klang, Klang:

Zunächst war ich voller Euphorie und Begeisterung und schraubte was das Zeug hielt.
Auch die Filtermulationen (vor allem Oberheim SEM und CS80 gefielen mir sehr, sehr gut).
Doch plötzlich wendete sich zunächst das Blatt. Ich hörte mir einen originalen Oberheim an und einige andere analog Geräte und plötzlich wusste ich, was die Leute meinen, wenn sie von einer Eindimensionalität des Klanges sprechen. Auf einmal schien mir der Sound (Grundklang) nerviger und unschöner zu sein. Auch die Filter kamen mir irgendwie "rauschig" vor. Und alles Klang plötzlich so ätzend digital. Das heißt nicht, dass ich nicht zufrieden war, da man ja weiterhin mit Mühe tolle Sounds schrauben konnte.
Aber ich überlegte, ob nicht schon alleine der Grundklang, oder die pure Filterfahrt euphorische Zustände verursachen und demnach überzeugen sollte. Komisch fand ich, dass es mir zuvor nicht so ging; und ich überlegte, ob dieser Umstand an meinen neuen Gehörerfahrungen und einer demzufolgenden Gehörsensibilisierung lag.
(Ein paar Grundklangbeispiele und Filterbeispiele im Amazona-Testbericht wären meiner Meinung nach Pflicht gewesen. Die Soundbeispiele überzeugen vielleicht eher Leute, die nach einer Presetschleuder Ausschau halten und sind nicht Aussagekräftig genug, da sie keinen Bezug nehmen - finde ich)

Doch nachdem ich nun selbst ein paar Analoge besitze (DSI Mopho x4 steht genau neben dem Arturia und ein SE-1X ist nun auch vorhanden usw.), hat sich diese Meinung und vor allem das Empfinden wieder komplett gewendet. Und ich muss dazu sagen, dass ich mich gleich in den Klang der DSIs verliebte und auch weiterhin nicht in Frage stelle.
Die analogen brutzeln mir manchmal beim Sounddesignen sogar zuviel. Und der "digitale", oder eindimensionalere Grundklang des Origin ist nun ein wahrer Segen.
Ich denke dieses ganze "Pro-Contra" bei der Frage "Analog/Digutal" ist eine falsche Herangehensweise. Das Setup ist entscheidend und die Mischung der Klangerzeuger und deren Anwendugsbereiche macht's letztlich aus. Außerdem zeigt sich gerade bei den digitalen Geräten mitunter die Kunst des Sounddesignens, denn der Origin bietet genug, um den digitalen Schwächen etwas entgegen zu setzen. Man muss halt nur wissen wie (nicht, dass ich das immer gut hinbekommen würde).
Außerdem kann diese empfundene Eindimensionalität und das fehlende Brutzeln der Schaltkreise auch dabei helfen, die wildesten Modulationen noch glasklar erklingen zu lassen (schwer zu umschreiben, ist hoffentlich verständlich was ich meine und vielleicht auch eher subjektiver Natur).

Selbst der Grundklang gefällt jetzt wieder richtig und ich sehe das Gerät nun als das was es auch sein sollte. Ein Individuum mit eigenem Klangcharakter und KEINE Kopie irgendwelcher Geräte.
Somit ist das Konzept des Origin nun letztlich doch für mich voll aufgegangen und ich muss sagen:
Danke Arturia für dieses Gerät in meiner Sammlung ^^
Auch die Filter gefallen wieder enorm :)

Vielleicht würde ich es anders sehen, wenn ich einen Fuhrpark irgendwelcher Legenden zuhause hätte.
Manche dieser Geräte haben sich vielleicht durchgesetzt und ihren Erfolg, weil ihr Klang sofortige Euphorie auslöst, ohne dies jemals in Frage stellen zu können. Aber irgendwie ist mir dies nun auch egal. Legenden bleiben Legenden und weiterhin unbezahlbar für mich und irgendwie darf jede Sache ihren Haken oder ihre Macken haben (wie bei uns Menschen auch).
Man muss halt lernen damit umzugehen.

Und wir alle sehen Synthies doch als Lebewesen an, oder?! :D
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Schlusswort:

In diesem Sinne hoffe ich, dass dieser Bericht Leuten bei ihrer Entscheidung hilft, so wie ich es mir gewünscht hätte.

Und denkt daran, dass man den Origin durchaus für 1000€ - 1200€ gebraucht erstehen kann. Und neu für etwa 1700€ (handeln nicht vergessen).
Patchen was das Zeug hält mit voller Polyphonie! Das ist schon hammer:)
Viel Konkurrenz gibts ja auf dem Gebiet ohnehin nicht und scheinbar wird da auch nicht viel kommen in näherer Zukunft. Denke, dass der Bedarf doch zu gering ist und solche Entwicklungen sich als zu kostspielig erwiesen haben.

Wer sich den Solaris leisten kann, sollte da jedoch zugreifen (ca. 3800€ neu und so gut wie nie gebraucht zu finden).

Hoffe hat geholfen,

LG, George
 
Danke für den Bericht, kann ich alles gut nachvollziehen, ging mir auch ne zeitlang so.
Naja, was soll ich sagen, der Origin ist immer noch da und wird inzwischen auch nicht mehr in Frage gestellt.Den Vergleich mit den analogen Vorbildern hat Arturia natürlich selber raufbeschworen, aber wenn man erst mal darüber hinweg ist bekommt man einfach einen modularen VA, den es sonst so nicht gibt.
Mit jeder Menge verschieden klingender Oszis und Filter, schnellen Modulationen, Hüllkurven etc.
Ich verwende den origin in letzter Zeit auch mehr und mehr als Effektgerät. Einfach mal einen Rompler in die Klangerzeugung einspeisen, schön mit den Joystick rühren, ringmodulieren und Filtermodulationen mit dem Sequencer - da geht die Sonne auf.
Und selbst der Kompressor macht ordentlich Druck, wenn man mal den Sweet Spot gefunden hat.
 
Ohne hier alles durchgelesen zu haben, reizt mich das Gerät überhaupt nicht.

Mir persönlich ist das einfach zu viel, ich finde so ein Synth sollte noch irgendwie ein "Gesicht" haben, also etwas was ihn auszeichnet, wofür genau dieses spezielle Gerät steht.
Der Origin kann ja aber so ziemlich alle Syntheseformen die's gibt und dadurch erscheint mir das einfach wie ein Sammelsurium aus Softsynths in Hardware verpackt.
 
@outgo: Danke, werd mir deine Ratschläge mal zu Herze nehmen, von wegen Effektrack etc. Gibt noch viel zu erforschen:)

@despistado:
Danke, aber am besten alles lesen. Sonst ist der Austausch hier zu einseitig und dort, wo er sich zu Beginn vielleicht befand.
Dies Gerät kann lange nicht alle Syntheseformen (nur eingeschränkte Wavetablebedienung, also kein PPG-Ersatz, keine Granularsynthese, eingeschränkte Additive - wenn man sie hier überhaupt so nennen mag - etc). Einschränkungen findet man ohne Ende wenn man will. Ich schreib da auch ne Menge zu. Es hängt von der Betrachtungsweise ab, ob dies Gerät ein Alleskönner ist und ab wann und mit welcher Betrachtungs- oder ab welcher Erfahrungsweise dieses Gerät seinen eigenen Klangcharakter erhält.
Es hat seinen festen Platz, auch als "Mädchen für alles" (was ja schon nicht stimmt), und dadurch auch seinen eigenen Charme und Charakter. Und die Einschränkungen des Gerätes findest Du dann, wenn Du so tief einsteigst, dass Dir das, was Du "zuviel" nennst, nicht mehr als zuviel erscheint :)
Es ist halt ein Synth der schnell ein Spielzeig für Sounddesigner werden kann und vielleicht weniger ein Intuitives Gerätchen für Musiker. Obwohl ich ihn mit dieser Aussage eigentlich in eine Richtung zwänge und mir nun ganz viele Originbesitzer widersprechen würden - es gibt halt immer mehr als eine Wahrheit :)

Ich schrieb mitunter diesen Bericht, damit es für diejenigen, die es interessiert, nicht nur so leichtfertige und einseitig betrachtete Aussagen, wie deine, gibt. Denn diese helfen schwer weiter, wenn man sich überlegt so ein Gerät zu kaufen.
Da hilft es nicht gerade, wenn Du nur einen Teil des Ganzen liest und man sich wiederholen muss. Ich wollte das Thema eine Ebene weiter bringen und nicht zurück zum einfachen "find ich doof" oder "find ich gut".

Nimm's mir bitte nicht böse:) nur damit Du das Ziel meines Beitrags in dem ach so schwierigen Thema, ob der Origin was taugt, verstehst. Über den Schriftverkehr, weiß man immer nicht, wie es der andere genau meint. Daher vertrau mir, dass ich es nur sachlich und nicht persönlich mein:)

LG,
George
 
Ich habe mir mittlerweile einige Seiten durchgelesen, dazu wie dafür geworben wird und ob ein Vergleich mit den Originalen gerechtfertigt ist, kann ich aber sowieso kaum etwas sagen.
Ich habe nur bei der Lektüre von Testberichten von der Vielzahl von Syntheseformen gelesen und mir persönlich ist das halt irgendwie doch etwas zu viel, da sind mir einzelne Geräte die das was sie können dann aber besonders gut können irgendwie lieber als ein solches One-for-all Teil, dass dann im einzelnen vllt. doch wieder Einschränkungen (störende?) aufweist.

Ich will (und kann) aber gar nicht davon reden, ob das Ding nun gut oder schlecht ist, aber für meinen Geschmack wäre in diesem Fall weniger vllt. mehr gewesen.
 
Du hast Recht:)
Ich habe laaange gebraucht für die Erkenntnis, dass weniger oft mehr ist und einen Teil meines neuen Setups dahingerichtet aufgebaut. Von daher ist das sehr Weise. Aber gerade weil ich das tat, benötigte ich in der Mitte ein Gerät, dass die Klänge beherrscht, welches die anderen nicht tun.
D.h. Ich werde mit dem Origin überwiegend Sounds gestalten, die ich mit den anderen nicht hinbekomme. Dadurch erhält er nicht nur seinen eigenen Klangcharakter, sondern auch seinen festen Platz im Setup.
Einschränkungen hat letztlich alles. Les mal einen der letzten Sätze von mir, wo ich etwas philosophiere, über Macken und Menschen. Das trifft's ganz gut finde ich.
Und je nachdem wofür man den Origin hauptsächlich einsetzt kann daraus auch schnell ein"weniger ist mehr" werden :)
Danke für deine Beitrag^^
 
@ Nameless

Der beste Beitrag für meinen seit langem geforderten Ansatz

"Was wurde eigentlich aus ..."

in diesem Falle Origin.

Die Chronologie ist stets neues Instrument > Hersteller meldet Verfügbarkeit und bläst ins Promo-Horn > Musiker kauft und erfüllt sich Träume > Medien nehmen zur Kenntnis und lassen Autoren berichten.

Das war es dann. Was auf der Strecke bleibt bei diesen Feature-Monstern, mit denen es wir seit spätestens Ende der 90er zu tun haben: Was machen die Leute eigentlich damit, und was bewahrheitet sich, was entpuppt sich als dämlicher Werbe-Hype und was bleibt unterm Strich.

Von sowas möchte ich gerne mehr lesen und vor allem hören (Musik).

Meiner Erfahrung nämlich zeigt sich das teils erst nach vielen Monaten oder eher Jahren. Diese Geduld in der Betrachtung muss man erstmal aufbringen, gerade in einer Zeit, wo 160 Zeichen schon viel Aufmerksamkeit bedeuten.
 
Mir fällt da spontan der FS1R ein.
Der konnte ja auch viel.

Aber war der sehr beliebt?
Ich hab nie ein Geschäft besessen und Verkaufszahlen von Yamaha habe ich natürlich auch nicht aber sonderlich oft scheint der nicht verkauft worden zu sein.

Das kann natürlich auch an der Bedienung liegen und muss nicht daran liegen, dass er "zu viel" konnte...
 
@p.rausch:

Oh, Danke:)

Schön hier solche Größen zu treffen (und sogar mit Ihnen zu reden). Ja, irgendwie fühlte ich den Zwang mal dem Thema etwas gutes tun zu wollen. Und da ich schreib, wie ich red, floss das halt einfach... :D (oder red ich eher, wie ich schreib?)
Aus deinen Aussagen lassen sich erstaunliche Erfahrungswerte erahnen, bezüglich des Marktes und so.

Ich dachte vorhin darüber nach, ob ich Dir Unrecht tat mit der Aussage, dass die Presetwahl im Amazonabericht schlecht gewählt waren. Ich hörte sie mir noch mal an und empfand das diesmal nicht so.
Ich glaube, wenn man das Gerät schon kennt, dann überzeugen ganz andere Klangbeispiele, als zu dem Zeitpunkt, wo ich es noch nicht kannte. Daher war die Behauptung etwas einseitig von mir.

Was die 160 Zeichen betrifft, so wurde ich schon gleich zu Beginn im Forum "zurechtgewiesen". Aber die Zahl derer war gering. Daher lass ich es mal wie es ist. Denn, obwohl ich mich bisher gerne von Foren fern hielt, habe ich den Eindruck, dass man in diesem Forum echt produktive und geistreiche Menschen findet mit dem Spaß und Willen sich auszutauschen und bin den Leuten dankbar, die die Geduld aufwiesen mich hierher zu lotsen :)

Edit: @despistado:
Sagt mir gerade auf Anhieb gar nichts das Teil. Google ich nachher mal. Ja, viele der früheren digitalen Monster (falls es so eins ist), waren glaube ich recht Bedienungsschwer. Den Origin empfinde ich einen Traum, was Bedienung betrifft.
Komplex, jedoch nicht kompliziert (ohjee, ich wiederhole mich, sorry)
 
finde ich einen guten Beitrag.
Alle Instrumente brauchen ihren Meister und Zeit, es ist wichtig feinfühlig damit was zu machen und das geht in jedem Falle. Dieses und die passenden Patches werden ggf- weniger voll aber ggf. ausdrucksreicher, denn wir haben es mit dem einzigen Standalone-Modular-Synth zu tun, den es in der Digital-Hardwareecke überhaupt gibt. Man kann ihn als Jupiter, dem man beliebig viele LFOS oder Hüllkurven zugeben kann sehen, also genau das was man immer wollte - dem Klassiker das dazu packen, was man meint, was total wichtig sei. Aber - das gute Patch ist dann am Ende vielleicht nicht so abhängig davon gewesen und kommt doch mit 1-2 LFOs aus oder ENVs etc..

Dh - die Masse ist es nicht immer, aber ggf. ein schlaues Patch. Und wenn man DAMIT nichts findet, womit dann? Der Klang ist für mein Empfinden nicht ganz frei von VA-Sound, aber sicher eher so das Ding im Vergleich zu Virus und Co als Arbeitspferde wenn du kreativ und offener arbeiten möchtest - aaaaber auch die Zeit hast, das auszubauen und zu finden. Der Sequencer allein dürfte eine Performance ermöglichen, die einiges an Potential hat und so weiter. Ich fand nur wenige der Presets damals so, dass ich sie einsetzen würde, dh - nach der Zeit diese gefunden zu haben und machen - dann wird er sich auch entfalten. Und er wird ziemlich selten sein unter den LEuten und eben ggf. schon 2-3 mal den BEsitzer gewechselt haben. Denn viele kaufen erst und sind dann nicht immer bereit sich dem Ding zu öffnen, was sie jetzt haben können und machen.

Bedienung und Co - ist der Komplexität entsprechend zwar nicht total trivial einfach - aber es ist sicher als zweiter Modular als Digitalhardware auch mal anders. Er wird mit neuen OS Xen und Windows 2030 jedenfalls nicht tot sein müssen. Außer der DSP geht kaputt.
KPr kann es aber besser wissen, denn er hat die Teile einige Zeit lang vorgeführt und ganze Songs damit gemacht, also NUR damit. Aber du kannst ja andere Stile und so noch abchecken, was die Sounds selbst angeht. Das findet sich ..
 
ich hab zwar keinen origin aber mir gefällt der beitrag auch sehr gut.ich finde den origin sehr interessant gerade auch was die möglichkeiten betrifft den yamaha rs1r übrigens auch ;-)
 
@moogulator:
Noch jemand den ich bewundere --> Danke für "Hands on Synthsound", welch kultureller Beitrag :) hab mich schon gefragt, wann ich Dir hier mal begegne. Danke auch fürs Lob.

Interessant was Du mit dem Beitzer-wechseln sagst. Vorhin telefonierte ich zufällig mit dem Ebayverkäufer, der mir das Teil verkaufte. Der rief mich spontan nach zwei Monaten an um zu Fragen, was ich nun von dem Teil mittlerweile halten würde. Ich meinte dann zu ihm, dass ich zufällig heute morgen was dazu geschrieben hätte und ihm den Link gegeben.
Und nachdem wir ein wenig gequatscht hatten, sagte er, dass er am überlegen sei, sich doch wieder so nen Origin zu holen.

Irgendwie scheint das Teil ja Eindruck zu hinterlassen, ganz gleich wieviel Angst oder so es zuvor bereitete.

Fand ich irgendwie toll. Diese "Zufälle" immer :D

Edit: @slicknoize:
Danke Marcus.
Warum sagen mir die Geräte von Yamaha nix, die Ihr hier erwähnt. Entweder bin ich zu vergesslich, oder nicht gebildet genug :) also den auch mal gleich googlen:)
 
Das ist hier recht einfach auf (eine) meiner Site/s mit dem treffen ;-)

Ja - die Zeit die Möglichkeiten zu nutzen ist schon wichtig, ich finde es schon bemerkenswert, wenn man NICHT ein Magazin hat oder sowas und in einer irren Geschwindigkeit Zeug kauft und verkauft. Aber - Neugear ist das vielleicht. Aber rein musikalisch brauchst du ja nur die berühmten wenigen Teile, beim Origin hatte ich aber den Eindruck, dass er unbedingt ein Gegengewicht braucht, dh er könnte einer von 2 oder 3 Teilen sein welche eine absolut andere Bauart und Synthese hat.

Danke für die netten Worte übrigens.
 
"Das ist hier recht einfach auf (eine) meiner Site/s mit dem treffen ;-)" <-- Macht Sinn LOL

"...beim Origin hatte ich aber den Eindruck, dass er unbedingt ein Gegengewicht braucht, dh er könnte einer von 2 oder 3 Teilen sein welche eine absolut andere Bauart und Synthese "

<-- Das würde ja erklären, warum der Origin, ab dem Moment, wo der Mopho x4 und andere neben ihm standen, plötzlich wieder so ends geil für mich klang und unersetzlich schien.
 
Nameless schrieb:
Warum sagen mir die Geräte von Yamaha nix, die Ihr hier erwähnt. Entweder bin ich zu vergesslich, oder nicht gebildet genug :) also den auch mal gleich googlen:)

oder fm synthese ist einfach nicht dein ding ;-)
 
Ja, doch ein paar von den Teilen kennt man vom sehen her:)
Doch, FM ist ne spannende Sache denke ich. "Echtes" FM kann der Origin ja im Vergleich zum Solaris nicht (hatte ich zumindest gelesen). Was benötigte man doch gleich für "echtes" FM im Vergleich zum "analogen" FM?
 
naja ein dx 7 hat zb 32 algorhithmen in denen jeweils unterschiedliche träger modlatorenpärchen hergestellt werden können und natürlich 6 sinusoperatoren und jede menge verknüpfungsmöglichkeiten und das alles über eine ein tasten programmierung ;-)
ich hab ja einen dx 7 mk I mit dem superMAX erweiterungsboard.superteil kann man echt tolle sachen mit machen.
 
Also, dass er ein Alleskönner sein soll würde ich nicht behaupten. Die Module bewegen sich doch schon alle im (vrtuell-analogen) Bereich. Natürlich geht FM, aber halt im analogen und nicht im DX7-Sinne. Und der "additive" Oszi ist halt einfach ein Zugriegel-Modul. Und das Wavetable-Modul bietet ein paar weitere Wellenformen im Stile des Prophet VS, kein Wavescanning a la Waldorf und schon gar keine längeren Samples.

Aber mal was ganz anderes: Was mich am Origin am meisten nervt ist der Sequencer. Der ist an sich zwar super aber sowas von untight, wenn über MIDI synchronisiert. Kann das jemand bestätigen?
 
Klaus P Rausch schrieb:
Meiner Erfahrung nämlich zeigt sich das teils erst nach vielen Monaten oder eher Jahren.
Der insgesamt eher geringe Erfolg des Origin lag sicherlich darin, das sich alles erstmal auf die Emulationen der Vintagesynthesizer bezogen hat.
Für viele Interessenten war der Origin doch nur eine Umsetzung der Softwaresynthies auf eine Hardwareplattform, nicht viel mehr als ein Controller mit Klangerzeugung.
Dabei kann der Origin ja so viel mehr und man sollte ihn vorrangig als sehr leistungsfähigen VA Synthie sehen.
Ich war ja anfangs auch schon nahe dran, das Ding wieder zu verkaufen, hatte ihn sogar schon bei ebay drin.
Niemand wollte ihn zu meinen Preisvorstellungen haben und so ist er immer noch hier.
Mittlerweile habe ich ihn erforscht und komme gut damit klar, er hat sich sogar zu einem meiner wichtigsten Synthesizer gemausert, den werde ich auch noch weiter behalten. Ein extrem unterschätzter Synthesizer.
 
Bernie schrieb:
Der insgesamt eher geringe Erfolg des Origin lag sicherlich darin, das sich alles erstmal auf die Emulationen der Vintagesynthesizer bezogen hat.
Für viele Interessenten war der Origin doch nur eine Umsetzung der Softwaresynthies auf eine Hardwareplattform, nicht viel mehr als ein Controller mit Klangerzeugung.
Dabei kann der Origin ja so viel mehr und man sollte ihn vorrangig als sehr leistungsfähigen VA Synthie sehen.
Ich war ja anfangs auch schon nahe dran, das Ding wieder zu verkaufen, hatte ihn sogar schon bei ebay drin.
Niemand wollte ihn zu meinen Preisvorstellungen haben und so ist er immer noch hier.
Mittlerweile habe ich ihn erforscht und komme gut damit klar, er hat sich sogar zu einem meiner wichtigsten Synthesizer gemausert, den werde ich auch noch weiter behalten. Ein extrem unterschätzter Synthesizer.

Ich beziehe mich mal auf das im Zitat von mir hervorgehobene.

1. Emulationen Vintagesynths: Das war klare Werbekommunikation und wurde nur unzureichend konkret belegt. Dabei gibt es jede Menge Sounds, die das sehr gut belegen.

2. Kann viel mehr: Das wurde in der Werbekommunikation vernachlässigt. Bedauerlich, denn auch das belegen jede Menge Sounds.

3. Stellenwert im Setup: Ein gutes Beispiel, zu was ein Instrument in Wahrheit werden kann. Das zeigt sich allerdings wirklich erst im Laufe der Zeit. Das liegt vor allem an der Leistungsfähigkeit, es ist nämlich selbst für ausgebuffte Ultraprofis nicht auf Anhieb zu erschließen, was in diesem Featuremonster steckt (gilt für andere Instrumente auch). Man muss dem Ding also Zeit geben, und auch die eigene Ungeduld austricksen. Hier gibt es aber die Schere zwischen Hersteller und Musiker. Während der Hersteller schon in der Endphase der Entwicklung mit seinen Gedanken längst beim nächsten Produkt ist, fängt die Show für den Musiker ja erst dann an, wenn das Ding in den eigenen Händen ist. Da ist in Wahrheit Dialog gefragt, und gegenseitiges Verständnis. Allerdings meine ich Arturia im Falle Origin zumindest teils in Schutz nehmen zu wollen, als in regelmäßigen Abständen kostenlose Soundbänke des japanischen Meisterprogrammierers abgeliefert wurden. Vielleicht wurde aber zuwenig gesprochen und auch nachgehakt. Das kann in Form von Musik stattfinden, dass sich also der Hersteller interessiert daran zeigt, was denn mit der Wunderkiste denn in der Wirklichkeit gemacht wird. Und zwar nicht nur in High End Studios, sondern beim normalen Käufer.
 
Klaus P Rausch schrieb:
1. Emulationen Vintagesynths: Das war klare Werbekommunikation und wurde nur unzureichend konkret belegt. Dabei gibt es jede Menge Sounds, die das sehr gut belegen.
Ich hab mit ziemlich vielen Leuten über den Origin gesprochen, fast immer kam dann sowas "das hab ich als PlugIn auch alles, den brauch ich nicht!". Den meisten war garnicht klar, wieviel Power da drinsteckt und kaufen dann lieber einen popeligen Nord-Rack ohne vernünftiges Display.
 
Heute hatte ich mit einem Käufer am Telefon etwas über Synths gequatscht, oder vielmehr er mit mir (denn nebenbei wurde mein Essen kalt). Aber nein, es war wirklich sehr nett:) Aber weniger nett war es, wie dieser jemand, der mir auch sehr auf'n "Mini-Geräte-Analog-Hype" schien, dann den Origin im Vergleich zu modular-analogen Geräten abwertete. Das war mir in dem Moment aber egal, ich hatte schon zuvor was zu gesagt und wer nicht zuhören will… , dachte ich.

Das traurige ist, dass gleich wieder Vergleiche gezogen wurden die irrelevant sind - in diesem Falle wohl das Gebrutzel von analogen Schaltkreisen. 5 Minuten zuvor hatte er doch auch nicht den Virus TI (den er besitzt und abfeiert) schlecht geredet und keinen solchen Vergleich angestellt. Warum neigen viele gerade beim Origin dazu? Sind die Leute so abgestumpft und blind? Kaufen sich ohne Ende Analog-Kisten für unter 400€, kommen z.T. dennoch über die gewöhnliche Klangsynthese nicht hinaus (Patchkabel hin oder her… wenn ich 4 solcher kleinen Kisten brauche und noch nicht mal die Modulations-Möglichkeiten eines NordLead vor mir habe…); tun dann aber einen auf Mega-Cool, weil sie 6 Kabel zum Patschen besitzen oder so, und fühlen sich als Meister der Klangerschaffung (sonst würde man ja nicht solche Bewertungen abgeben).
Letztlich sinds gerade diese Leute (die Masse und der Markt zeigens), die trotz ihrer (pseudo) alternativen Haltung einfach nur Mainstream sind und diesem Mainstream auch um alles in der Welt nachlabern. Das finde ich das traurigste am momentanen Analog-Hype, auch wenn ich ihn beglückwünsche, da auch ich durch ihn einiges an Geräten und Klangerfahrungen erfahren durfte.

Wenn sich die Entwickler allerdings nicht auch weiterhin den VA's widmen, dann werden wir viel Zeit versäumen, diese Entwicklung und neue Engines voranzutreiben. Wir wollen doch Visionen haben dürfen in der VA-Technologie und ohne die Entwickler klappt das nicht. Außerdem sind es doch gerade diejenigen wissenschaftlichen Ebenen, welche Ecken und Kanten haben an denen man sich stößt, wo man als Forscher und Kämpfernatur bedingungslos sein ganzes Herz und Leben für geben könnte. Sonst könnte man auch anstelle ein Heilmittel für Aids finden zu wollen, einfach damit aufhören und einen weiteren Hustensaft herstellen, weils bequemer ist. Daher hat der Analog-Hype auch so ein bisschen was vom Kopf in den Sand stecken (zumindest auf der einen Seite).
Gleichzeitig muss ich mir aber jetzt schon widersprechen. Denn gerade dieser Hype, der uns ja jetzt die Qualität analoger Schaltkreise wieder näher bringt, zwingt vielleicht die Entwickler sich für neue VA-Engines zu bemühen und wird vielleicht letzten Endes mitverantwortlich dafür sein, den VA-Markt in naher Zukunft wieder voranzutreiben und zu revolutionieren. Quasi, um die analog-verwöhnten Ohren mit neuer technischer Kunst zu sättigen:) (Solche Widersprüche gibt's ja auch ohne Ende in der Geschichte, also dass Gegensätzliche Dinge sich oft benötigten und dadurch alles vorantrieben; und eben nicht - entgegen dem Erscheinungsbild - sich gegenseitig ausschlossen).

Um zurück auf den Origin zu kommen: Wie, glaube ich, der Moogulator gestern schon so ähnlich ausdrückte, das Teil ist so eigen, dass man das ganze Gerät auch als eine Art neue Klangsynthese ansehen kann (durch die Verknüpfungen der verschiedensten Klangsynthese-Ansätze). - Klar, keine richtige Wavetable Kontrolle, eine abgespeckte Additive-Synthese-Möglichkeit etc. Aber bildet dieses "von-allem-etwas" nicht zusammen etwas völlig neues, wenn man es gut zusammenführt?
Ich freue mich zumindest, dass viele User in diesem Beitrag zeigen, dass nur mit Geduld (wie der P.Rausch sagt) und Erkenntniswillen sich dieses wunderbare Gerät erschließt. Und durch diese eindeutige Lehre, die man hieraus ziehen kann, werden andere vielleicht offener und hellhöriger werden und dadurch auch mit den Analog-Vergleichen aufhören.

Was ich noch kurz loswerden wollte, da es indirekt zum Thema passt: Der Käufer heute sagte z.B. am Ende des Gesprächs zum Korg EMX, das wäre ein Gerät für Anfänger die nix können und quasi billige Sounds feiern wollen (er meinte nur den EMX, nicht den Sample-Bruder). Den roten Bruder besitz ich selbst schon seit Jahren und ich wollte mir auch damals nie den blauen holen und dachte der wäre nicht so toll. Aber nachdem ich mir den vor etwa 3 Monaten gebraucht gekauft habe, feiere ich das Teil durchaus ab und werde es auch nicht wieder hergeben. Und so meinte ich zu ihm als Antwort, dass ich für den Kauf dieses Gerätes viele Jahre gebraucht hätte und alles andere als billige Sounds da herausholen würde (zumindest aus den 5 Synth-Parts, um die es mir auch hauptsächlich ging). So mancher hatte jetzt schon darüber bei mir gestaunt. Zugegeben: Klangliche Wunder vollbringt das Gerät vor allem, wenn nicht das ganze Projekt vom EMX stammt. Auch hier macht es wieder die Mischung. Man muss diese absoluten Wertungen echt sein lassen!
Dubioser Weise meinte der Käufer zudem noch, er hätte damit kein "vernünftiges" "Minimal" machen können (gerade das Teil bringt doch alles zum brutzeln oder hüpfen wenn man will - ich sag nur Motionsequenz). Das machte mich sprachlos und erinnerte sehr an die Origin-Diskussion, weshalb ichs unbedingt erzählen wollte.

Ich denke die Leute beschäftigen sich einfach zu wenig mit den Möglichkeiten ihrer zuvorliegenden Parameter und wenn dann nix gescheites herauskommt, weil die Kreativität kein vernünftiges Handeln, oder gelungenes "Try 'n Error" zuließ, dann verscherbeln sie die Kisten und beschimpfen sie als untauglich.

Ich gebe z.B. gerne zu, dass ich vor kurzem 90% meines Equips verkaufte, weil es eher aus persönlichen Gründen nicht funkte und ich in den Jahren keinen vernünftigen Zugang zum Spaß der Geräte fand. Aber den Sound habe ich nie schlecht geredet, oder dass man damit nix hätte anstellen können.
Insgeheim heule ich so einigem sogar nach was den Klangcharakter betrifft…

…ABER ICH HABE JA JETZT DEN ORIGIN :D

(Mist, wieder so lang geworden, hoffe macht dennoch Spaß zu lesen) :D LG, George
 
Nur nebenbei zum Analog-Wahn der letzten Jahre:
Dieser Hype ist schon extrem und analog ist das Stichwort schlechthin, denn sobald das fällt, scheint alles andere (fast) egal zu sein.
Mir ist da in letzter Zeit der Korg Monotron aufgefallen, ein "Synthesizer" mit Ribbon-Controller zum "Einspielen" von Melodien (aber ohne Midi Eingang oder CV/Gate oder so).

Zwar kostet der unter 100€ aber wenn das Ding nicht analog wäre, würden sich wohl viele zurecht fragen ob das ein Scherz sein soll, aber hey, es ist ja analog und damit schon mal "definitionsgemäß" über jeden Zweifle erhaben.
Ja, der Analog-Wahn treibt schon seltsame Blüten.
 


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