Arturia Origin, hält er was es verspricht?

Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Tischhupe schrieb:
... und vielleicht bei Steinberg anfragen, ob die den für einen "Testbericht" ausleihen?
Der damalige angedachte Preis lag bei guten 100.000 DM. Würdest du so ein seltenes und wertvolles Teil verleihen?
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Tischhupe schrieb:
Noch mal bezüglich des Realizers: Könnte man (SynMag Red.) den Wolfgang Palm nicht mal interviewen und vielleicht bei Steinberg anfragen, ob die den für einen "Testbericht" ausleihen? Fragen kostet bekanntlich nichts. Fände ich seeeehr interessant. Und dazu vielleicht eine kleine Abhandlung, was aus der Idee bisher geworden ist. Also der Origin, VSTis usw.
Es gibt keinen fertigen Realizer, denn die Dinger sind über das Prototypenstadium leider nie herausgekommen. Soweit ich informiert bin, existierten insgesamt nur zwei Prototypen, mehr wurden nicht gebaut.
Diese alte Technologie interressiert doch heute niemand mehr, denn die Rechenleistung war damals sehr schwach. Was soll so ein "Test" denn bringen?
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Es würde ein gewisses historisches Interesse befriedigen.
Wenn ich mir anschaue wie viel Seiten im SynMag für prähistorisches Geraffel zur Verfügung gestellt werden, dann wäre der Realizer sicher wesentlich interessanter.

Aber wenn ich so ein Ding bei mir rumstehen hätte, und wenn es tatsächlich funktionieren würde, dann würde ich es bestimmt nicht verleihen. :mrgreen:
Als SynMag-Autor könnte man eher mal anklopfen ob man vielleicht vorbeikommen und ein bisschen damit rumspielen darf.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Fr@nk schrieb:
Dennoch wäre es falsch zu denken, dass Arturia oder wir als Vertrieb bewusst unlauter werben würden. Der Minimoog im Origin ist einem Original Minimoog näher als der Minimoog V aus gleichem Hause. Wie nah dieser wiederum einem Original ist wurde schon sehr oft, sehr ausführlich und sehr emotional diskutiert.
Alle Module im Origin wurden nach dem gleichen Prinzip entwickelt und versuchen die jeweiligen Baugruppen/Module möglichst authentisch nachzubilden. Wie gut dies gelungen ist kann man hier gerne wieder sehr ausführlich und sehr emotional diskutieren....

...Wegen mir hätte man auf die Referenz zu den Klassikern gerne verzichten können, das hat der Origin gar nicht nötig. Ich sehe die Emulationen eher als Zusatz, denn als Hauptargument für den Origin.


...Bislang gab es im Origin nur eine komplette Emulation, die des Minimoog. Erst mit der jetzt erscheinenden 1.3er Version kommt eine weitere Emulation hinzu, die des Jupiter-8. Damit wird er eher für solche Kunden interessant, die im Origin immer den Nachfolger des Realizer gesehen haben und ihn für solche Zwecke haben wollen....

Frank


das ist natürlich viel diametrals in dem statement...offensichtlich wird doch als besonderes "alleinstellungsmerkmal" (welch schönes oftbenutztes wort dieser zeit) dass eben GEARDE die emulationen so toll sein sollen hervorgehoben...es ist also nicht bloss eine referenz an die klassiker sondern eine nicht unübliche massive anbiederung an diese...jetzt zu sagen "darauf hätte man verzichten können" kommt mir etwas so vor wie zb zu sagen: "dsi hätte ja drauf verzichten können den curtis backstock zu nutzten und dave smith hätte selbst mit der entwicklung gar nicht zu tun haben müssen...." wenn man doch ständig damit wirbt und durch die "kompetenz" von dave (wird ja ständig als vater von diesem und jenem genannt) den besonderen analog-vibe (der nicht umbedingt vorhanden ist) der produkte zu preisen...

also kann man es ja anders fragen: würde sich wer für den origin interesseiren wenn er "nur" another va wäre der ohne moog/jupiter perrücke daherkäme?
wahrscheinlich schon - aber die frage des op (der ja auch ein profi ist) zeigt doch was man will: man will BESONDERS das man den origin kauft weil er angeblich kann wie x oder y....und das machen ja heut eh schon 90% aller produkte - sie werben mit dem ruhm von etabliertem anstatt sich selbst a priori mit charakter zu differenzieren
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Okay, vielleicht sollte ich ein wenig weiter ausholen.
Natürlich war und ist der Aufhänger beim Origin die Emulation von analogen Vorbildern. In Teilen (also als Module) und im Ganzen (als Templates) und wir als Vertrieb haben anfangs auch diesen "Werbeschwerpunkt" von Arturia übernommen. Im Laufe der Zeit sind wir aber zu der Überzeugung gelangt, dass man damit dem Origin eventuell nicht ganz gerecht wird und ihn unnötig in eine bestimmte Nische stellt.

Offensichtlich hat jeder seine eigenen Schwerpunkte und bewertet damit einzelne Features unterschiedlich stark. Wir haben einige Kunden, die den Origin vor allem wegen der Templates (und damit der Emulation von Klassikern) gut finden, andere legen auf die Templates keinen Wert und suchen eher einen flexiblen VA Synth. Die einen orientieren sich also sehr stark an den Namen wie Minimoog oder Jupiter-8, die anderen eher an Bedienkonzept und Soundvielfalt. Einen guten Grundsound suchen natürlich beide Gruppen.

Arturia hat bei der Werbung und Positionierung im Markt vor allem auf die erste Gruppe abgezielt, vermutlich mit dem Wissen, dass der Name Arturia vor allem mit Emulationen der Klassiker verbunden wird. Zumindest retrospektiv betrachtet kann man das sicherlich hinterfragen und die Frage stellen, ob der Origin anders im Markt aufgenommen worden wäre, wenn man gezielt andere Kunden angesprochen hätte.

Wir haben uns bei der Werbung für das Keyboard vom ursprünglichen Arturia Slogan (Inspired by the past - Built for the future) gelöst und statt dessen unseren Schwerpunkt bei Elegant - Modular - Einzigartig gesetzt. Ob wir damit richtig liegen müssen andere beurteilen. Wir hoffen jedoch damit weg von der reinen "Emulationskiste" und dem "VSTi in a box" wegzukommen und den Origin damit als das zu bewerben was er ist, nämlich elegant, modular und auch in seiner Art einzigartig. ;-)

Gruß
Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Vielleicht sollte man das Display abkleben, damit einem nicht mehr die Namen und Grafiken aufstoßen.
http://www.origin.arturia.de/origin/details/module.html

Den folgenden Satz würde ich dann auch von der Website nehmen: Origin verfügt über eine Vielzahl an Modulen, die aus den besten analog Synthesizern aller Zeiten, dem Moog Modular, ARP 2600, Yamaha CS-80, Minimoog, Jupiter-8 und Prophet VS extrahiert wurden.
http://tomeso.de/prod.asp?lid=1&font_fl ... 565C577858
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Elektrokamerad schrieb:
Vielleicht sollte man das Display abkleben, damit einem nicht mehr die Namen und Grafiken aufstoßen.
http://www.origin.arturia.de/origin/details/module.html

Den folgenden Satz würde ich dann auch von der Website nehmen: Origin verfügt über eine Vielzahl an Modulen, die aus den besten analog Synthesizern aller Zeiten, dem Moog Modular, ARP 2600, Yamaha CS-80, Minimoog, Jupiter-8 und Prophet VS extrahiert wurden.
http://tomeso.de/prod.asp?lid=1&font_fl ... 565C577858
Nun, wir wollen es aber auch nicht gleich übertreiben, oder?
Auch wenn wir uns ein wenig anders orientieren, stimmen die Aussagen doch noch immer. Und nicht immer sind dabei nur Module wir Filter und VCO gemeint. Der Origin verfügt z.B. über zwei verschiedene Envelope Typen, eine eher normale ADSR Hüllkurve und eine ILALADR Hüllkurve, wie sie z.B. im CS-80 zu finden ist. Das neue S&H Modul entspricht in seinem Aufbau und Funktion dem des ARP2600. Hinzu kommt u.a. die Vectorsynthese wie man sie aus dem VS kennt.
Was also ist daran falsch, dies zu erwähnen. Im gleichen Kontext wird in der Regel aber auch Arturia-eigene Module wie z.B. dem Galaxy Modul oder dem 2D-Envelope hingewiesen. Das sind einfach Features, wie sie derzeit in dieser Kombination in keinem anderen Hardware-Synthesizer zu finden sind. Dies in der Werbung zu unterschlagen wäre sicher ein Fehler. Einzig darauf abzuzielen wäre aber meiner Meining nach genauso falsch.

Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

ich glaube Dirk ging es um den exakten Klang. Also einer exakten Replik dieses Klanges und des Verhaltens der Module. Also nicht nur der Struktur, sondern auch des Klanges im 1:1 Vergleich. Auch wenn das insgesamt bei Computersimulationen ggf. nicht üblich ist. Er bemängelte auch, dass keiner bisher diese Vergleiche mit den Originalen gemacht hat. Das könnte man natürlich vorauseilend beim Hersteller tun.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Moogulator schrieb:
ich glaube Dirk ging es um den exakten Klang. Also einer exakten Replik dieses Klanges und des Verhaltens der Module. Also nicht nur der Struktur, sondern auch des Klanges im 1:1 Vergleich.

Ja, um was sonst? Siehe:

Elektrokamerad schrieb:
Für mich ist das Instrument dann "glaubwürdig", wenn es nicht lügt und täuscht, wenn es möglichst nahe am Klang und dem Verhalten der zu emulierenden Vorbilder - hier sind es Baugruppen diverser Synthesizer Klassiker - ist und nicht lediglich die technischen Funktionen bereit stellt.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Fr@nk schrieb:
Ich möchte mich natürlich auch kurz zu Wort melden und hier ein wenig differenzieren.
Thema Werbung:
Dirk, gerade Du solltest wissen, dass Werbung und deren Versprechen immer zur Übertreibung neigen (müssen). Ein bekanntes Studio in Bonn hat nicht zuletzt auch immer sehr geschickt mit Werbung gespielt.

Dennoch wäre es falsch zu denken, dass Arturia oder wir als Vertrieb bewusst unlauter werben würden. Der Minimoog im Origin ist einem Original Minimoog näher als der Minimoog V aus gleichem Hause. Wie nah dieser wiederum einem Original ist wurde schon sehr oft, sehr ausführlich und sehr emotional diskutiert.
Alle Module im Origin wurden nach dem gleichen Prinzip entwickelt und versuchen die jeweiligen Baugruppen/Module möglichst authentisch nachzubilden. Wie gut dies gelungen ist kann man hier gerne wieder sehr ausführlich und sehr emotional diskutieren.

Wer etwas genauer hinsieht wird merken, dass wir in Deutschland versuchen etwas andere Schwerpunkte zu setzen. Wir sehen die Stärken des Origin vor allem in der flexiblen Struktur, dem guten Grundklang und dem guten Bedienkonzept. Wegen mir hätte man auf die Referenz zu den Klassikern gerne verzichten können, das hat der Origin gar nicht nötig. Ich sehe die Emulationen eher als Zusatz, denn als Hauptargument für den Origin.

Thema Emulationen:
Bislang gab es im Origin nur eine komplette Emulation, die des Minimoog. Erst mit der jetzt erscheinenden 1.3er Version kommt eine weitere Emulation hinzu, die des Jupiter-8. Damit wird er eher für solche Kunden interessant, die im Origin immer den Nachfolger des Realizer gesehen haben und ihn für solche Zwecke haben wollen.

Die durchaus provokante Frage, ob der Origin an den eigenen Ansprüchen gescheitert sei, möchte ich für meinen Teil ganz klar verneinen.

Grüße

Frank


hallo Frank,

danke für die worte. ich denke ich wrte jetzt erst mal ab bis zum update und versuche dann mal iregndwo an nem origin zu spielen. ist sehr interesannt. ich liebe den sound vom minimoogv plug in, klar klingt er nicht ganz so gut wie mein mini, aber egal, für live sollte das dann auch reichen und der mini kann zuhause bleiben.

kannst du evtl sagen ob im ruam Duisburg- köln irgendwo einer im Laden zum testen steht ?

lg
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

citric acid schrieb:
kannst du evtl sagen ob im ruam Duisburg- köln irgendwo einer im Laden zum testen steht ?
Neulich stand noch in Köln beim Music Store und in Ibbenbüren bei Musik-Produktiv je ein Desktop (zudem in Burgebrach und Frankfurt und Stuttgart). Ob das aktuell noch so ist kannst Du wohl nur durch einen Anruf klären.

Gruß
Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Elektrokamerad schrieb:
Moogulator schrieb:
ich glaube Dirk ging es um den exakten Klang. Also einer exakten Replik dieses Klanges und des Verhaltens der Module. Also nicht nur der Struktur, sondern auch des Klanges im 1:1 Vergleich.

Ja, um was sonst? Siehe:

Elektrokamerad schrieb:
Für mich ist das Instrument dann "glaubwürdig", wenn es nicht lügt und täuscht, wenn es möglichst nahe am Klang und dem Verhalten der zu emulierenden Vorbilder - hier sind es Baugruppen diverser Synthesizer Klassiker - ist und nicht lediglich die technischen Funktionen bereit stellt.

Dass Arturia hier nicht nur mal schnell ein paar Filter programmiert hat und diese dann einfach nur nach irgendwelchen analogen Klassikern benannt hat, sollte doch wohl selbstverständlich sein, oder?
Natürlich wurden alle Module so weit wie möglich den Vorbildern nachempfunden. Ab wann man dann von einer authentischen Emulation sprechen kann/darf ist fraglich. Wir haben doch diese Diskussion schon seit gut 7-8 Jahren. Mit welcher Baureihe vergleiche ich? Was bedeutet es, wenn es klangliche Unterschiede gibt? Sind das die gleichen Unterschiede, wie sie auch zwischen zwei Originalen auftreten?

Tatsache ist doch: Arturia hat/hatte jeden der emulierten Synths im eigenen Studio (der ARP war meines Wissens eine Leihgabe) und hat versucht, diese so nahe wie möglich zu emulieren.

Arturia2.jpg

Arturia1.jpg



Nochmals: wie gut diese Emulationen sind darf gerne diskutiert werden. Ich denke, damit kann es dann aber auch genug sein. Wenn eventuell z.B. der ARP Filter nur zu 85 % authentisch emuliert ist, dann steht und fällt damit das Konzept des Origin noch lange nicht.

Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Authentisch sind sie, wenn man sie nicht unterscheiden kann vom Original. Also A:B Audio mit einigen dynamischen Sounds und man hat das Argument entkräftet.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Moogulator schrieb:
Authentisch sind sie, wenn man sie nicht unterscheiden kann vom Original. Also A:B Audio mit einigen dynamischen Sounds und man hat das Argument entkräftet.

...Kinder: die Dinger (also die Original-Instrumente) sind so individuell wie Du und ich - es gibt Charakteristiken, die man auf kleinsten gemeinsamen Nenner als Eigenschaften einer Baureihe von Instumenten zusammenfassen kann, aber das war es dann auch!...

...wenn man also einen nimmt und den perfekt emuliert, heißt das nicht, daß das Ergebnis dann genauso klingt wie ein Gerät mit einer Seriennummer links oder rechts daneben...insofern ist diese Diskussion wie nah ist der dran sinnvoll, die Diskussion um die perfekte Emulation aller jemals gebauten und noch funktionierenden Geräte vollkommen daneben...
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Aber du willst doch sicherlich nicht in Abrede stellen, dass es klangliche Gemeinsamkeiten einer Geräteserie gibt, die diese von allen anderen Synthesitern deutlich unterscheidbar macht und als Typus für dieses Gerät anzusehen ist. "Jeder Minimoog kling anders" mag im Detail stimmen, ist aber hier nicht zielführend.

Dass bei Arturia die Originalinstrumente als Referenz vorhanden waren, setze ich einmal voraus, meine Bemerkung zielte aber in die Richtung, dass in den mir bekannten Tests nicht im Detail auf die Qualität der Reproduktion der Klänge eingegangen wurde, was meiner Meinung nach ja den Anspruch des Origings an sich selber definiert. Ob ein Vertrieb später - quasi als vorauseilenden Gehorsam - einen anderen Ansatzpunkt zum Gerät konstruiert, ist bei der Beantwortung der Frage des Thread-Eröffners weniger wichtig.

Ob der Origin nun an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht über das Gerät und die zu emulierenden Originale verfüge. Man kann dabei auch, ohne ein Gerät aus den vorhandenen Modulen des Origin zusammenzustellen, diese auf ihr technisches und klangliches Verhalten im Vergleich zum Original untersuchen und so zu einer Aussage kommen. Es wäre sicherlich einen seriösen Test wert, um diese letztendlich am Anfang einer Betrachtung des Origin stehende Frage zu beantworten.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Hallo Dirk,

Dir sollte durchaus bewusst sein, dass ein entsprechender Testaufbau schwierig, und zum Teil sogar unmöglich ist. Wie soll man z.B. ein isoliertes Jupiter-8 Filter testen ohne das Original aufzubohren?
Anders sieht es jedoch bei den Templates aus, da man hier ganze Strukturen versucht nachzubilden, und die lassen sich sehr wohl mit den Originalen vergleichen. Auch hier gilt wieder: für die einen ist das Minimoog Templates sehr nahe am Original, für die anderen eben nicht. Auf diese Problematik ist ja schon mehrfach eingegangen worden. Den gleichen Test kann man nun mit der Version 1.3.x auch für den Jupiter-8 machen und hoffentlich beim nächsten Update dann auch mit einem CS-80.

Dennoch muss man sich nicht nur auf die Werbeaussagen des Herstellers verlassen. Auch wenn es aus den oben erwähnten Umständen nicht so einfach ist, die Qualität der Emulation der einzelnen Module zu bewerten, so gibt es doch Möglichkeiten der Bewertung. Wenn man mit Moog Modulen eindeutig einen Moog-Charakter und mit Jupiter-8 Modulen einen eindeutigen Roland-Charakter erzeugen kann, dann scheint Arturia zumindest nicht ganz falsch mit seinen Behauptungen zu liegen. Zudem lassen sich natürlich auch die unterschiedlichen Charakter der Filter z.B. auch per Rauschgenerator und Filtersweeps mit ein wenig Resonanz ganz gut vergleichen.

Und es hat im übrigen nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, wenn wir im Laufe der Zeit andere Prioritäten bei einem Instrument setzen als der Hersteller. Der deutsche Markt ist bekanntlich anders als der amerikanische oder der japanische und auch wir machen bei der Einordnung im Markt eine gewisse Lernkurve durch.
Ich persönlich kann diese Diskussion "wie nah dran am Original ist die Emulation" nach gut 8 Jahren einfach nicht mehr hören, die mögen andere führen. Für mich gibt es da wichtigeres und der Origin ist für mich vor allem wegen seiner Flexibilität interessant. Diese Erkenntnis spiegelt sich mittlerweile eben auch in unserer Kommunikation über den Origin wider

Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Fr@nk schrieb:
Hallo Dirk,

Dir sollte durchaus bewusst sein, dass ein entsprechender Testaufbau schwierig, und zum Teil sogar unmöglich ist. Wie soll man z.B. ein isoliertes Jupiter-8 Filter testen ohne das Original aufzubohren?
Wie soll man eine Baugruppe emulieren, ohne das Gerät aufzubohren? Wie hat das der Hersteller hinbekommen?
Die Frage "Wie nah dran am Original?" steht am Anfang jeder Betrachtung einer Emulation, und ich halte vor der Behauptung, dass ein Gerät ein anderes klanglich und von der Funktion her nachbilden soll nicht nur für legitim, sondern auch für sinnvoll. Wenn dir nach 8 Jahren solche berechtigte Fragen zu blöd sind, hast du möglicherweise deinen Beruf verfehlt.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Also ich habe mich damals für einen Origin entschieden, weil das Teil einfach nur geil klingt und man eigene Synthesizer damit "bauen" kann. Ich besitze auch einige Arturia PlugIns und die klingen auch verdammt gut in meinen Ohren.

Auf die Templates hätte man meiner Meinung nach auch gut und gerne verzichten können. Klar bekommt man damit leicht Sound der Kategorie "klingt wie" hin. Dabei möchte ich noch zu bedenken geben, dass auch nicht jeder Minimoog gleich klingt.

Teste das Gerät doch einmal an. Entweder bei einem Händler vor Ort oder lass es Dir von einem Online-Händler zur Ansicht schicken. So weisst Du dann sicher, ob das Gerät etwas für Dich ist.

Die Presets sind meiner Meinung nach nicht unbedingt aussagekräftig.


In meinen Songs "Polar Adventure" und "Lunar 951" kommen hauptsächlich Origin Sounds zum Einsatz. www.myspace.com/Klangzaun
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Noch einmal zum PPG Realiser: ich bezweifel, dass der heute noch in einem funktionsfähigen Zustand ist.
Ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass der Klang nahe an einem Minimoog war. Prinzipiell ging es eher
um die Simmulation der Baugruppen, als hier z.B. 3 Oszis usw.
Vermutlich basierten die Filter auf Curtis-Schaltungen. Wenn es denn überhaupt ein analoges Filter gab.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Elektrokamerad schrieb:
Wie soll man eine Baugruppe emulieren, ohne das Gerät aufzubohren? Wie hat das der Hersteller hinbekommen?
Und wenn dir nach 8 Jahren berechtigte Fragen zu blöd sind, hast du möglicherweise deinen Beruf verfehlt.
Bekanntlich gibt es da mehrere Möglichkeiten sich dem Original zu nähern. Die einen emulieren einzelne Bauteile und andere komplette Baugruppen. Arturia geht da meines Wissens nach Baugruppen vor, FXpansion zum Beispiel nach Bauteilen. In der Entwicklungsphase habe vom CS-80V habe ich da aber auch mal Schaltpläne im Büro rumliegen sehen. Wie da jeder einzelne Entwickler konkret vor geht ist wohl eher Betriebsgeheimnis.
Ich habe eher darauf abgezielt, dass es für ein Magazin im Rahmen eines Test nahezu unmöglich sein dürfte hier einen entsprechenden Versuchsaufbau zu gestalten. Zumal diese Frage nicht für alle so wichtig zu sein scheint wie für Dich.
Und bitte noch mal genau lesen: ich habe nicht gesagt, dass mir die Frage zu blöd sei. Wenn schon zitieren dann bitte richtig. Zudem war diese Aussage ganz klar als persönliches Statement gekennzeichnet, kein Grund also hier persönlich und diffamierend zu werden.

EDIT zu geänderten Antwort: Eine Formulierung dann doch noch mal zu ändern macht es schwer konkret darauf zu antworten.

Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Fr@nk schrieb:
Ich habe eher darauf abgezielt, dass es für ein Magazin im Rahmen eines Test nahezu unmöglich sein dürfte hier einen entsprechenden Versuchsaufbau zu gestalten. Zumal diese Frage nicht für alle so wichtig zu sein scheint wie für Dich.
Um gleich mit dem zweiten Satz anzufangen: Wer die Frage nach der Authentizität nicht für wichtig hält, hat die Aussage, die hinter dem Origin steckt, ganz offensichtlich nicht verstanden. Potenziellen Kunden scheint das offensichtlich wichtig zu sein, denn sonst würden sie die Fragen nach deiner eigenen Aussage ja nicht seit 8 Jahren stellen.
Lösung: Sicherlich ist es nicht unmöglich, ja sogar mit einem überschaubaren zeitlichen und finanziellen Aufwand machbar, den Origin mit den Klassikern zu vergleichen, das sogar in einem Rutsch. Anfragen dazu beantworte ich gerne.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Elektrokamerad schrieb:
Wer die Frage nach der Authentizität nicht für wichtig hält, hat die Aussage, die hinter dem Origin steckt, ganz offensichtlich nicht verstanden.
Ich denke, es sollte jedem (der Presse, wie auch dem Anwender) erlaubt sein, ein Instrument nach den eigenen Kriterien zu bewerten.

Elektrokamerad schrieb:
Sicherlich ist es nicht unmöglich, ja sogar mit einem überschaubaren zeitlichen und finanziellen Aufwand machbar, den Origin mit den Klassikern zu vergleichen, das sogar in einem Rutsch. Anfragen dazu beantworte ich gerne per PN oder E-Mail.
Nochmals: ich habe nicht gesagt, dass es schwierig ist komplette Strukturen von Instrumenten (die Templates) mit den Originalen zu vergleichen, sondern die einzelnen Origin Module mit den jeweiligen Baugruppen wie zum Beipiel ein isolierter Jupiter-8 Filter oder ein einzelner CS-80 Filter.
Komplette Instrumente (wie die Templates des Origins) wurden bereits beim Erscheinen der jeweiligen Plugins gerne und oft mit erheblichem Aufwand verglichen, ich erinnere hier gerne an entsprechende Artikel in Keyboards oder Sound on Sound. Es ist also nicht so, dass wir hier eine aktuelle Fragestellung haben, sondern eine die seit fast 8 Jahren diskutiert wird.
Zudem wurde in diesem Zusammenhang auch schon mehrfach auf Unterschiede hingewiesen, die es auch bei den Originalen gibt. Wenn also ein Test Abweichungen zu einem Original feststellt, ist man nur einen kleinen Schritt weiter. Natürlich stimme ich Dir zu, dass wenn man es behauptet, das Minimoog Template wie ein Minimoog klingen muss(!) und auch ein Jupiter-8 Template wie ein Jupiter-8. Auch die einzelnen Module müssen den Charakter der jeweiligen Vorbilder nachbilden. Arturia hat dies aber in der Vergangenheit mehrfach mehr oder weniger gut bewiesen (die Meinungen dürfen hier gerne auseinander gehen). Womöglich haben sich die meisten Musiker aber mittlerweile ein Urteil gebildet. Von daher kann ich es nur zu gut verstehen, dass die Magazine beim Test des Origins eher andere Prioritäten setzen. Und ich persönlich stimme dem zu.

Frank
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Fr@nk schrieb:
Arturia hat dies aber in der Vergangenheit mehrfach mehr oder weniger gut bewiesen (die Meinungen dürfen hier gerne auseinander gehen).

...ich erinnere mich an einen Videobeitrag, in welchem Dr. Robert Moog seine Begeisterung für die Minimoog-Software-Emulation deutlich zum Ausdruck bringt, und bestätigt, daß dies die Zukunft sei - er aber einfach einer anderen Generation angehöre...

:mrgreen:
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Moogulator schrieb:
Wie nah war eigentlich der Realizer am "Original"?
Ich habe Wolfgang Palm noch mal genau gefragt: der Realizer funktionierte ausschließlich digital. Daher war das Moogfilter auch eine Simulation
und basierte nicht mehr auf die Curtis Schaltkreise, wie sie beispielsweise noch im Wave verwendet wurden.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

intercorni schrieb:
Moogulator schrieb:
Wie nah war eigentlich der Realizer am "Original"?
Ich habe Wolfgang Palm noch mal genau gefragt: der Realizer funktionierte ausschließlich digital. Daher war das Moogfilter auch eine Simulation
und basierte nicht mehr auf die Curtis Schaltkreise, wie sie beispielsweise noch im Wave verwendet wurden.

Was ja noch nichts über die Qualität aussagt, es war zu erwarten, dass das nicht analog abgeht.
 
Re: Arturia Origin, hält es was es verspricht

Das Realizer war seiner Zeit weit voraus, was für die Genialität vom W. Palm spricht.
Der Origin dagegen läuft der Zeit hinterher. ;-)
 


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