Ausgabe 11

Wenn die Grundidee zu einem Produkt, das Hauptverkaufsargument, wodurch es sich generell von anderen unterscheidet, nicht eingelöst wird, darf man sich nicht wundern, wenn das in der Öffentlichkeit diskutiert und möglicherweise sogar verspottet wird.
Wenn ein Automobilhersteller behauptet, er habe ein Fahrzeug entwickelt, das ohne Zutun eines Fahrers absolut sicher und schnell jedwedes Ziel erreichen könne, es das aber nicht tut, dann kauft das kein vernünftiger Mensch. Und doch gibt es sicherlich noch ein paar Schwachmaten, die gerne den dreifachen Preis eines vergleichbaren Fahrzeugs bezahlen, weil dieses die dicksten Socken der Welt drauf hat und sonstigen geschmacklosen Zierrat besitzt, ein paar Zubehörverkäufer für Blinklichter und kleine Perserteppiche für den Fußraum etc. eingeschlossen.
 
Moogulator schrieb:
Du sprachst davon, dass der Rechner kleiner wurde im Serienmodell als eigentlich geplant. Das nenn ich mal "downsizing". Welchen Einfluss hatte das auf den Neuron?
Naja - das heißt in erster Linie, daß letzten Endes weniger Rechenleistung zur Verfügung stand. Dann kam erschwerend hinzu, daß man einige Wochen vor dem geplanten Release auf die Idee kam, einen vierfachen Multi-Mode drin haben zu wollen. Um das Gerät bei 4 Sounds gleichzeitig (die schlimmstenfalls alle unterschiedliche Rendering-Engines und Parameter-Sets nutzen) noch spielbar zu halten mußte man natürlich einen nicht unerheblichen Teil der rechenintensiven Features abschalten oder in der Auflösung reduzieren (mal davon abgesehen, daß dieser kurzfristige Umbau den Release ein ums andere mal verzögert hat). Das heißt im Klartext: sowohl die Möglichkeiten als auch die Qualität mußten beim Seriengerät massiv beschnitten werden. Leider, denn mit mehr Rechenpower hätte man auch mehr machen können - nicht nur mehr Stimmen (was auch schön gewesen wäre) sondern auch höherwertige Bearbeitungen...

Cheers,
--smb
 
Deine Postings, lieber neuronaut, klingen für mich so, als wüsstest Du für Dich eigentlich genau, wie man einen professionellen "Neuron II" herzustellen und zu nutzen hat.
Wird da noch einmal ein ernsthaftes Projekt aufgestellt oder ist das Produkt auch als Folgegerät eigentlich schon verbrannt?
Ich frage deshalb, weil neben den wirtschaftlichen Erfordernissen auch etwas Mut dazugehören wird, ein Gerät zu bauen, dass seine Referenz zu dem an seinen eigenen Ansprüchen gescheiterten Neuron nicht verhehlen kann.
 
Nikolausi schrieb:
Wenn die Grundidee zu einem Produkt, das Hauptverkaufsargument, wodurch es sich generell von anderen unterscheidet, nicht eingelöst wird, darf man sich nicht wundern, wenn das in der Öffentlichkeit diskutiert und möglicherweise sogar verspottet wird.
Ich denke nicht, daß das grundsätzlich so der Fall war. Der Neuron erstellt Strukturmodelle aus den Ausgangs-Samples und erlaubt dann auf dieser Basis völlig neuartige Eingriffe in die Klangstruktur. Zudem stellt er eine Reihe von Parametern zur Verfügung, die ansonsten eher schwer parametrisch zugängliche Klangeigenschaften wie Rauhigkeit und Materialkonstanten beeinflussen können. Soweit die Beschreibung der Technologie, die wir bei Prosoniq entwickelt haben und die tut ja seit Jahren in anderen Produkten bereits erfolgreich ihre Dienste.

Dazu gehört bei einem frei programmierbaren Gerät wie einem Synthi aber (wie bei allen Syntheseformen, sei es FM oder auch insbesondere Physical Modelling), daß man sich ein bischen mit der Materie und dem ModelMaker auseinandersetzt, was aufgrund der technischen Unausgereiftheit der Produkte zugegebenermaßen sehr schwer bis unmöglich war. Die Ergebnisse waren teilweise dann auch deshalb unbefriedigend, da viele Parameter wegen der nicht ausreichenden Rechenleistung nur sehr vereinfacht angelegt waren. All das hätte man mit mehr Leistung, mehr Entwicklungszeit und besseren Beispielen als Werkssounds aber in den Griff bekommen können.

Wenn man sich auch vergleichsweise mal einen Physical Modelling Synthi hernimmt und versucht, eigene Instrumentenmodelle zu erstellen wird man sehr schnell merken, wie unglaublich frustrierend das wiederum ist. Im Gegensatz dazu ist die Bedienung des Neuron fast noch benutzerfreundlich :)

Ich persönlich hätte mir am Neuron auch mehr Benutzer-Interaktion gewünscht. Die Sticks waren eine Fehlkonstruktion (zu kleiner Regelweg, zu zickig und brachen dauernd ab) und die Displays waren einfach zu klein. Ein großes LCD wäre da schon besser gewesen, aber das wollte die Geschäftsleitung aus Kosten- und Designgründen nicht. Ich hatte da keine Möglichkeit mich einzubringen, sonst hätte ich es getan.

Und man hätte das Konzept differenzierter erklären sollen, nicht damit, daß die Kiste aus allem was man ihr vorlegt das macht, was man sich wünscht (was natürlich nicht stimmt, denn die Eingangssounds müssen ja auch mit dem verwendeten Model zusammenpassen und dann spielt auch noch die Erwartungshaltung des Nutzers eine Rolle, die das Gerät ja nicht kennen kann). Auch das war sicher ein Kommunikationsproblem: es gab nicht ein Meeting, wo mich mal jemand danach gefragt hätte, wie man das, was die Technologie macht am Besten dem Kunden erklärt. So wird es natürlich dann irgendwann schwierig, und ich war dann gelinde gesagt auch sehr erstaunt als ich das erste Mal die Hartmann Presseerklärungen und Newsmeldungen gelesen habe...

Aber das ist Schnee von gestern, wichtig ist ja, was morgen passiert. Darauf sollte man sich alleine konzentrieren, alles andere ist doch nur Zeit- und Energieverschwendung.

Cheers,
--smb
 
Die Neuron Idee
Moderne Musikproduktionen werden seit vielen Jahren zunehmend, teilweise sogar ausschließlich mit Computerhilfe erstellt. Dabei sind nicht nur die eigentlichen Aufnahmegeräte hoch spezialisierte Computer. Auch werden Synthesizer oder Sampler inzwischen nicht mehr aus diskreten elektronischen Bauteilen gefertigt, sondern laufen beispielsweise als Programm auf einem DSP (Digitaler Signal Prozessor).

In den vergangenen 5 Jahren hat sich zudem eine Technologie etabliert, die es sogar ermöglicht, diese Musikinstrumente als Software Plug-Ins in ein Computer gestütztes Musiksystem zu integrieren. Diese sind dann als virtuelle Instrumente im Rechner verfügbar. Die Bedienung erfolgt über ein grafisches Userinterface; eine Bedienoberfläche erscheint als Bild zusammen mit der eigentlichen Aufnahme-Software auf dem Bildschirm. Dieses Bild weist dann verschiedene Bedienelemente wie z.B. Schiebe- und Drehregler, Knöpfe, Schalter usw. auf, über die man das virtuelle Instrument, den Sampler oder den Synthesizer, bedienen kann. Allerdings klagen die Anwender zunehmend über die ergonomisch unbefriedigende Art der Bedienung über Bildschirm, Computertastatur und Maus. Der Musiker oder Produzent fühlt sich als Kreativ-Schaffender in seiner Arbeitsweise allzu sehr auf stoische Art beschnitten. Dies wird durch den zunehmenden Markterfolg von teilweise spezialisierten Fernsteuerungen mit echten Bedienelementen , so genannten Remote Controllern untermauert. Eigentlich eine aberwitzige Entwicklung, denn die virtuellen Instrumente sind zu einem großen Anteil nichts weiter als bildhafte Ableitungen von einstigen echten Instrumenten. Doch der Wunsch nach der guten alten Hardware-Bedienung ist stark und die Anwender erkennen inzwischen, wie sehr die kreative Umgangsform mit einem elektronischen Instrument mit dessen ureigener, haptisch erfahrbaren Oberfläche verknüpft ist.

Neuron ist teilweise Kind dieser Strömung und in seiner Gesamtheit als logischer nächster Schritt innerhalb einer stetigen Entwicklung von synthetischen Klangerzeugern zu verstehen. Mit der innovativen konzeptionellen Auslegung machen wir uns die Vorteile der aktuellen Computertechnologie zunutze. Neuron ist im Kern ein hoch spezialisierter PC, der mit einem individuell konfigurierten Betriebssystem und angepassten Peripheriebauteilen (Benutzeroberfläche, Netzteil, Massenspeicher, etc.) die Hardware zu einem neuartigen Software-Synthesekonzept bildet. Die Bedienoberfläche schafft als spezialisierte, dem Einsatzfeld exakt angepasste Remote Control direkten Zugang zur Klangsynthese. Mehr noch, sie ist gleichzeitig als integraler Bestandteil derselben anzusehen.

Um jedoch die wirkliche Tragweite des Neuron-Konzeptes zu erklären, zunächst ein kleiner Exkurs in die Geschichte der elektronischen Musikinstrumente, der Synthesizer. Vor nahezu 100 Jahren begannen Pioniere der elektronischen Musik mit gigantischen, Strom getriebenen Klangerzeugern zu experimentieren. Auf der Suche nach neuen, im Fundus der klassischen Instrumente nicht vertretenen Klängen, wurden Geräte entwickelt, die fortan viele große Komponisten und Filmmusiker der Gegenwart inspirierten. Dabei stand genau dieser Wunsch nach dem Unbekannten, dem bisher Ungehörten im Vordergrund. Dies sollte sich im Laufe der Jahrzehnte ändern. Denn mit der zunehmenden Kommerzialisierung der Musik ging eine technologische Entwicklung einher, die es vor allem in den vergangenen 30 Jahren ermöglichte, mit elektronischen Musikgeräten - Synthesizern und Samplern - komplette Musikstücke zu produzieren. Der Wunsch nach möglichst realistischen Klängen, so nah wie irgend nur möglich am klassischen Originalinstrument, bestimmte nun den Markt. Eine Entwicklung, die erst in den vergangenen 10 Jahren wieder rückläufig war. Dann, als die Musiker erkannten, welch immenses kreatives Potential in den klassischen Synthesizern steckte. Parallel hierzu entwickelte sich eine neue Musikströmung, die die Elektronik als solche wieder hörbar machte.

So findet sich der inzwischen typische Synthesizersound neben dem klassischen Popmusik-Instrumentarium in fast allen zeitgenössischen Produktionen wieder. Eine Erklärung für die Renaissance des klassischen Synthesizers - heute allerdings, wie bereits eingangs erwähnt, nicht mehr in Form von komplexen, diskreten Schaltungen.

Innerhalb all dieser Entwicklungsphasen wurden die verschiedensten Synthesemodelle ersonnen. Es entstanden Schlüssel-Technologien, die dann über viele Jahre den Synthesizermarkt beherrschten und die von vielen Firmen für Ihre Produkte angewendet wurden. Davon blieben ca. eine handvoll Technologien erhalten, an denen sich auch heute noch alle Hersteller grundsätzlich orientieren. Resümierend kann man sagen, dass ca. alle 15 - 20 Jahre eine solche neue, Bahn brechende Technologie das Licht der Welt erblickt und - wichtig - auch entsprechende, kommerziell erfolgreiche Produkte entstehen lässt:


die subtraktive Synthese
(Pioniere: Moog, EMS, Buchla, Sequential Circuits, Oberheim, ARP)


die additive Synthese
(Pioniere: Fairlight, Synclavier, PPG, Technos)


die Wavetable- / Digitalsynthese (Pioniere: PPG)


FM (frequency modulation) / PD (phase distortion) synthesis
(pioneers: Yamaha, Casio)


die FM (Frequenz Modulation) / PD (Phase Distortion) Synthese
(Pioniere: Yamaha, Casio)


die Virtuelle Klang-Synthese / Physical Modelling
(Pioniere: Yamaha)


Sampling (Pioniere: Fairlight, EMU Systems, Synclavier)



Wir glauben, dass wir mit der Neuron-Technologie ein Konzept mit ähnlich revolutionärem Anspruch geschaffen haben: Neuron verwendet eine Technologie, die in naher Zukunft das Verständnis der gesamten Computer-Branche neu definieren wird. Neuron arbeitet auf Grundlage lernfähiger Computeralgorithmen. Seine Klangerzeugung basiert auf den phantastischen Möglichkeiten der Resynthese. Grundsätzlich bedeutet Resynthese die künstliche Nachbildung eines vorgegebenen Modells, - hier die exakte Nachbildung irgendeines Klangbildes - in all seinen typischen Ausprägungen. Durch den Einsatz eines über viele Jahre entwickelten und verfeinerten lernfähigen Programmprinzips ist es nun erstmalig in der Geschichte der Synthesizer möglich, äußerst gezielt und dennoch spektakulär drastisch, Einfluss auf resynthetisiertes Klangmaterial zu nehmen.

Wie ein intelligentes Wesen erkennt Neuron einen Klang. Und er stellt dem Benutzer Parameter zur Verfügung, die sich in ihrer Ausprägung dynamisch an diesem Klang ausrichten. Somit ist Neuron der erste Synthesizer, der in seinem Herzen nicht mit fixen Parameterverknüpfungen arbeitet.

Neuron ist ein professionelles Synthesewerkzeug für Musiker, Produzenten, Klangkünstler und Sound-Enthusiasten. Die weltweite Einführung fand im Januar 2002 auf der NAMM Show (US amerikanische Musikmesse in Los Angeles) statt.

http://www.hartmann-music.com/home/de/basics
 
Ja, von diesem Text sprach ich (hättest ihn gar nicht zitieren müssen, die Webseite gibt es ja noch, auch wenn die Firma pleite ist). Ziemlich vollmundig, das. Sinnvollerweise sollte man also meine obige Erklärung danach lesen, damit man sieht wovon ich spreche. ;-)

Weil wir gerade von der Hartmann Webseite sprechen: das Bild von mir dort war übrigens ein (privater) Scherz mit einem Kollegen und wurde entgegen meinem Wunsch dann dort hochgestellt. Da kann man mal sehen wieviel Gehör einem dort so geschenkt wurde :evil:

Cheers,
--smb
 
neuronaut schrieb:
Ich persönlich hätte mir am Neuron auch mehr Benutzer-Interaktion gewünscht. Die Sticks waren eine Fehlkonstruktion (zu kleiner Regelweg, zu zickig und brachen dauernd ab) und die Displays waren einfach zu klein. Ein großes LCD wäre da schon besser gewesen, aber das wollte die Geschäftsleitung aus Kosten- und Designgründen nicht. Ich hatte da keine Möglichkeit mich einzubringen, sonst hätte ich es getan.

Klingt für mich alles sehr seltsam! Da hat es wohl an der Kommunikation gemangelt und das nicht zu knapp.
 
Kommunikation und Organisation, ja. Aber wir waren ja andererseits nur Zulieferer einer Komponente und hatten beim eigentlichen Produkt letztlich nicht viel mitzureden. Trotzdem frustrierend.

Cheers
--smb
 
Dann kommt es mir vor wie eine Benutzerspezifikation zur Erstellung eines Core-Systems für ein anderes als das letzlich erstellte Gerät ;-)
So etwas kann nur funktionieren, wenn Hand in Hand gearbeitet wird. Schade, aber noch ist die Idee nicht verloren.
 
Lies doch nochmal! Stefan hat ja gesagt, dass dies nicht in seinem Sinne ist. Insbesondere, dass sich die FETT gedruckten Sachen genau nicht machen lassen, sondern ein eigenes Parameterset haben. Ich denke auch, man hätte mit "holziger, glasiger, metallischer" die Wahrheit mehr getroffen als mit "sucht sich intelligent raus", aber vermutlich sollte es so sein.

Ob und wie man sich anders verhalten hätte, man weiss es nicht. Ich denke die Aussage über Qualität und Art der Sache sagen genug aus.
 
neuronaut schrieb:
Nikolausi schrieb:
Wenn die Grundidee zu einem Produkt, das Hauptverkaufsargument, wodurch es sich generell von anderen unterscheidet, nicht eingelöst wird, darf man sich nicht wundern, wenn das in der Öffentlichkeit diskutiert und möglicherweise sogar verspottet wird.
Ich denke nicht, daß das grundsätzlich so der Fall war.

Moogulator schrieb:
Lies doch nochmal! Stefan hat ja gesagt, dass dies nicht in seinem Sinne ist. Insbesondere, dass sich die FETT gedruckten Sachen genau nicht machen lassen, sondern ein eigenes Parameterset haben. Ich denke auch, man hätte mit "holziger, glasiger, metallischer" die Wahrheit mehr getroffen als mit "sucht sich intelligent raus", aber vermutlich sollte es so sein.

Bekloppt?
 
Loriot'sche Kommunikationsmethode? ;-)
Prima, ich wies nur auf dein viel zu langes aber markiertes Zitat hin und den Bezug auf Stefans Aussage - Vermutlich hast du das bewusst ausgelassen und bittest gleicht, die Ente zu Wasser zu lassen. Kein Problem. Ob und wie das den Neuron besser verkauft hätte, kann man diskutieren.
 
Ich habe auf eine Aussage von Axel Hartmann hingewiesen, die ich vor Jahren zur Grundlage einer Diskussion herangezogen habe und dafür Unverständnis bis hin zu virtuellen Prügeln bezogen habe. Da ist es mehr als komisch, dass nun behauptet wird, das hätte man eigentlich gar nicht bauen wollen bzw, leisten können, alles sei lediglich Marketing Geschwätz. Ein klares Wort damals vom Lieferanten der Software und Geschäftspartner hätte sicherlich manchen Fehlkauf (immer 5000 Ocken) vermeiden können. Das ist eine grobe Sauerei.
 
Nikolausi schrieb:
Da ist es mehr als komisch, dass nun behauptet wird, das hätte man eigentlich gar nicht bauen wollen bzw, leisten können, alles sei lediglich Marketing Geschwätz. Ein klares Wort damals vom Lieferanten der Software und Geschäftspartner hätte sicherlich manchen Fehlkauf (immer 5000 Ocken) vermeiden können. Das ist eine grobe Sauerei.

Nein da hast Du mich wohl mißverstanden. Ich sagte, daß das Produkt letztlich nicht dort ankam wo es laut dem Marketing hin sollte, weil (a) die Hardware das gar nicht möglich machte (wir mußten ja schon bei der Grundausstattung sparen) und (b) das Feature-Set auf Tagesbasis umgeworfen wurde (Multimode etc.) und wir somit mitten in der Entwicklung plötzlich ein ganz anderes Produkt zu sehen bekamen.

Außerdem habe ich auf die Klospülungs-Problematik Bezug genommen, bei der subjektive Erwartungen des Anwenders eine Rolle spielen und das funktioniert so natürlich nicht. Das Gerät kann ja nicht wissen, was der Kunde denkt, insofern macht das Beispiel keinen Sinn. Brain-to-MIDI gibts auch bei Hartmann nicht :)

Cheers
--smb
 
Danke. Das wollte ich aus berufenem Mund hören. Stand aber so in der Bedienunsganleitung und auf der Website. Oder darf ich dich so verstehen, dass der Käufer einfach zu blöd ist zu erkennen, dass alles gar nicht so funktioniert wie versprochen?
 
Nikolausi schrieb:
Danke. Das wollte ich aus berufenem Mund hören. Stand aber so in der Bedienunsganleitung und auf der Website. Oder darf ich dich so verstehen, dass der Käufer einfach zu blöd ist zu erkennen, dass alles gar nicht so funktioniert wie versprochen?

Das hatte er aber schon "durch die Blume" oben gesagt. Wenn etwas komisch aussieht, dann tauscht man es nicht so schnell aus
http://www.youtube.com/watch?v=1NG5pvd-OPA
 
Moogulator schrieb:
Das hatte er aber schon "durch die Blume" oben gesagt.
wims.jpg
 
Nikolausi schrieb:
Danke. Das wollte ich aus berufenem Mund hören. Stand aber so in der Bedienunsganleitung und auf der Website. Oder darf ich dich so verstehen, dass der Käufer einfach zu blöd ist zu erkennen, dass alles gar nicht so funktioniert wie versprochen?
Ich glaube wir drehen uns hier im Kreis. Ich habe dazu doch schon einiges geschrieben gehabt... moment - hier ist es: viewtopic.php?p=321798#321798

Um Deine Frage zu beantworten (dieser Punkt scheint Dir ja sehr wichtg zu sein): Ich habe die Anleitung nicht mehr vorliegen, kann mir aber nur schwer vorstellen daß da Unsinn drinsteht, denn die entstand meines Wissens am fertigen Gerät.

Was ich sagte und weiterhin sage ist, daß einige Features die damals möglich waren (und u.U. auch schon in der Werbung waren, das weiß ich aber aus der Erinnerung nicht) aus Hardware-/Kostengründen dann nicht umgesetzt wurden und daß die Leichtigkeit, die das Marketing z.B bei der Modell-Erstellung suggeriert hat in der Praxis nicht oder nur eingeschränkt gegeben waren (nicht zuletzt auch wegen der unglücklichen USB/Ethernet Adaptervariante für den ModelMaker). Außerdem sage ich, daß die Ergebnisse der Synthese eindrucksvoller (und musikalisch brauchbarer) hätten sein können wenn mehr Leistung zur Verfügung gestanden hätte. Beim Drumloop Parameterset z.B. hätte man mit mehr Leistung bessere Präzision und einen weniger verwaschenen Klang hinbekommen (höhere temporale Auflösung). Zudem sind aus demselben Grund Dinge wie übergangsloses Morphing zwischen den Modellen und Velocity Zonen weggefallen. Das finde ich schade und das habe ich bedauert. Ich hoffe das jetzt klargestellt zu haben...

Cheers,
--smb
 
neuronaut schrieb:
Um Deine Frage zu beantworten (dieser Punkt scheint Dir ja sehr wichtg zu sein): Ich habe die Anleitung nicht mehr vorliegen, kann mir aber nur schwer vorstellen daß da Unsinn drinsteht, denn die entstand meines Wissens am fertigen Gerät.

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The Zodiac- Cosmic Sounds (1967)

I first came across this album from a buddy of mine living in a concrete werehouse practice space who had procured a vinyl copy of this baby for use in his electronic performances. I was greatly amused by the oddness of The Zodiac and spent the next 5 years searching for my own copy.

The seeds of this particular disc stem from Elektra Records guru, Jac Holzman. At the time primarily a folk label, Holzman was taking some initiative in searching for new, hip sounds. He probably decided that "What's your sign?" was indeed a groovy pick up line in bars, and proceeded to construct a 12 track album based on the signs of the Zodiac. He recruted former folkster Alex Hassilev (of The Limelighters) to produce and far-past-his-youth Mort Garson to arrange the music.

Maybe one of the first rock and/or psychedelic concept albums, Cosmic Sounds is a truly demented journey through pre-fab sound. The Zodiac itself was not really a band, but in fact an Elektra Records project which utilized many members of the Wrecking Crew. These players, who can be heard on most 1965-967 Beach Boys recordings, the "Mr. Tambourine Man" single by The Byrds, and about 8067 other 60's hits are probably among the most reknown sessionmen and women ever. They also considered themselves mainly jazz players, and "slummed" to play on rock and pop sessions basically for the money. Still, drummer Hal Blaine and bassist Carol Kaye have admitted their presence on most of the tracks here, and both of them are amazing musicians.

With the talented, but admittedly white collar, musicians in place we'd of course have a highly competent album. To set this one over the edge, however, a few ringers are necessary. Three folks on the record fortunately fit this bill. Emil Richards was recruited as percussionist wildly bashing on anything in hand (including a wide range of ethnic percussion). Electronic experimenter Paul Beaver came about after the initial tracking sessions with his early modular Moog synthesizer in hand, or uh.. trailer (modular Moogs are crazy big). This contributed some properly strange sounds for the time as Cosmic Sounds was likely the first commercial appearance of a Moog synth.

The real lynchpin of this endeavor was narrator Cyrus Faryar. Although the words describing the Zodiac were hacked out by a fellow by the name of Jacques Wilson, Cyrus really brought them to life. Speaking with a seriousness and hubris that would put Jim Morrison to shame, Mr. Faryar somehow managed to intone lines like "Nine times the color red explodes like heated blood" while sounding like he really meant it.

As far as the songs themselves, some of the signs stick out more than others. "Aires-The Fire Fighter" managed to work up a quintessential (if not completely inspired) acid-rock groove, while "Cancer-The Moon Child" creates an atmosphere of 1967-vintage new age bliss. Apparently Cancer wants to be touched by everything. "Libra" takes a musically odd route to being a "Flower Child" which actually manages to not use what are not folky cliches. "Sagittarius-The Versatile Daredevil" gives us a carnival sound which resembles a chopped up and mutilated "Mr. Kite." Unfortunately my sign, represented by "Pisces-The Peace Piper," is a little on the dull side as well as a few other tracks. Fortunately, even on the lesser tracks, Cyrus comes through with his dramatically stated, but incomprehensible ramblings. "To be afraid, and not care that you are afraid, is the courage of which Scorpio is made" indeed.

To be honest, Cosmic Sounds rates a lot higher on the kitsch level than musically. Still, there's a strange naive charm permeating the record. It's a lot of fun to listen to, and as the all-capital purple letters plead on the rear sleeve, Cosmic Sounds MUST BE PLAYED IN THE DARK. If you're looking for something to stack next to Pet Sounds or Forever Changes, Cosmic Sounds will be a massive disappointment. A better mainstream comparison might be The Doors' throwaway track "Horse Lattitudes" found on Strange Days. Cosmic Sounds is a novelty, but one of a high order as far as novelties go.

http://rapidshare.com/files/97631691/Zodiac_-_Cosmic_Sounds.rar
 
Empfehle: Einleitung über die Regeln, nach denen man unter Gebildeten kommuniziert; ein Kapitel, das man auf keinen Fall überspringen sollte. (Schwanitz, D. (2002): Bildung – Alles was man wissen muss


Stephan, ich anerkenne deine Leistung für die MI. Ich habe immer noch die FXL-001 für den EPS 16 Plus und "Morpheus in Tranceunderworld" hier. Wer deine Arbeit kennt, wird dieser mit Respekt begegnen können. Wenn ich dich richtig verstanden habe, warst du Zulieferer für Hartmann und hattest keinen Einfluss auf deren Geschäfts- und Marketingpolitik. Für mich ist das als Aussage ausreichend. Damit kann ich mir eine Meinung bilden. Insofern vielen Dank für die Offenheit hier im Forum und weiterhin viel Erfolg!

PS: Und damit kein falscher Eindruck bei dem ein oder anderen Protagonisten hier entsteht: Ich hatte seinerzeit den Neuron VS für knapp 750 Euro gekauft. Mein Rechner war damit vollständig überfordert, brauchbar war der VS für mich nicht und schlussendlich ein Verlustgeschäft.
 
Tipp für die Zukunft:

Der englische Ausdruck unique selling proposition, kurz USP, wurde 1940 von Rosser Reeves in die Marketingtheorie und –praxis als ein einzigartiges „Verkaufsversprechen“ im Rahmen der Werbung für ein Produkt (oder eine Dienstleistung) eingeführt. Dieses Alleinstellungsmerkmal sollte so beschaffen sein, dass es den Nutzen des zu vermarktenden Produkts von den Produkten der Wettbewerber abhebt. Dieser in Anspruch genommene Nutzen bezieht sich in der Regel auf eine konkrete Eigenschaft, die andere Produkte nicht aufweisen oder nicht für sich in Anspruch nehmen. Die solcherart angesprochene Zielgruppe soll dadurch Präferenzen für das beworbene Produkt bilden und es letztlich auch kaufen.

Im Rahmen seiner Tätigkeit für die Werbeagentur Ted Bates & Co, New York, versuchte er immer wieder, dieses Alleinstellungsmerkmal bei den von ihm beworbenen Produkten zielgruppenorientiert herauszufinden und umzusetzen. Dabei war die dominierende Vorstellung, der Grund, warum ein Konsument das beworbene Produkt erwerben soll, klar herauszuarbeiten und darzustellen. Im US-Präsidentschaftswahlkampf 1952 hat Rosser Reeves das Alleinstellungsmerkmal auch in der Wahlwerbung umgesetzt. Die Republikanische Partei hatte ihn engagiert, Dwight D. Eisenhower zu bewerben. Was folgte, war ein Umbruch bei Wahlkämpfen, da er den Kandidaten – erfolgreich – wie Seife vermarktete.

In seinem Buch „Reality in Advertising“ (Knopf, New York 1961) lieferte er die Theorie zu der von ihm geübten Praxis des Alleinstellungsmerkmals nach. Schlüssig forderte er, dass in der Werbung klar transportiert werden soll, warum der Konsument ausgerechnet das beworbene Produkt kaufen soll (und kein anderes). Wesentlich ist dabei, dass das Produkt auch halten muss, was die Werbung verspricht. Anderenfalls wird der Erfolg nicht von Dauer sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Alleinstellungsmerkmal

In diesem Zusammenhang auch interessant http://de.wikipedia.org/wiki/Kundennutzen
 
Aus den eigenen Fehlern der Vergangenheit und denen anderer lernen, um die Zukunft schöner zu gestalten.

Ich zitiere:

M O R G E N

Unser Ziel ist es, auch weiterhin dynamische Strategien zu entwickeln, um bewährte und neue Ideen zukunftweisend für Ihren Bedarf nutzbar zu machen.
Mit der Kompetenz, die aus Erfahrung reift, erkennen wir heute innovative Konzepte, die Ihnen morgen kreative Sicherheit gewährleisten.

http://www.elektropolis.de/ssb_anzeige_90_08.htm
 
Nikolausi schrieb:
Unser Ziel ist es, auch weiterhin dynamische Strategien zu entwickeln, um bewährte und neue Ideen zukunftweisend für Ihren Bedarf nutzbar zu machen.
Mit der Kompetenz, die aus Erfahrung reift, erkennen wir heute innovative Konzepte, die Ihnen morgen kreative Sicherheit gewährleisten.
Mit anderen Worten: kreative Sicherheit ist nur so lange gewährleistet, wie man (regelmäßig) neues Zeug kauft?
Wer das einem Musiker/Künstler/Klangschaffenden einreden kann, verfügt in der Tat über eine dynamische Strategie.

Allerdings: 1990 freute man sich wirklich über jedes neue Spielzeug. Als der Neuron kam, ging schon einiges am Rechner, wenn auch mit mehr Frickelei.

Angenommen, ich suche jetzt 'ne Innovation, ob Hard- oder Software, ist schnuppe. Was würdest du mir nahelegen?
 


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