Ausgabe 11

AME und Schallwende waren aber auch mit Genrebegrenzung. Und eine Begrenzung "Synthesizer, die nicht neuer als XXXX" sind wäre ebenso eine Einschränkung.

Eine recht künstliche.
 
Bernie schrieb:
Es kommt doch öfter vor, das nach anfänglicher Euphorie dann ein paar Jahre später, die Luft raus ist. Die Leute gehen in so einen Verein, in der Hoffnung selber weiterzukommen und gefördert zu werden. Das da aber ohne eigenen Einsatz mal garnix passiert, wird oft nicht bedacht und so verlassen sie den Verein irgendwann frustriert wieder.
Es gab ja auch mal ein Synthie-Magazin vom AME, aber dieser Verein ist ja auch tot, ebenso wie der Schallwende e.V. und einige andere Fördervereine mehr.
Wir waren kein Förderverein oder sowas, ging nicht um Musik oder Kunst. Zugemacht wurde der Verein, weil die ganze Arbeit am Magazin an ein paar Leutchen hängen blieb, die nicht mal Kohle dafür gesehen haben. Also, wie Micromoog so schön geschrieben hat: abseits vom Ertragswinkel-Denken und Auflagen-Ranking. Man fängt eben mit Euphorie an und denkt, man bringt den Leuten hier wirklich was Gutes. Nach einiger Zeit stellt man aber fest, dass viel private Zeit dabei draufgeht. Dass mal positives Feedback zurückkommt, das ist wirklich selten. Nun ja, die Leute sehen Dich eben als Dienstleister, selbst wenn es ein Verein ist. Dass Du Dich da aufreibst, das sieht keiner. Den Kunden ist es nur wichtig, dass das Magazin pünktlich kommt, denn schließlich haben sie dafür gezahlt. Daher sehe ich dieses ganze Ehren-Dingens auch heute ein wenig anders als früher.

Man sollte solche Sachen auch mit einem gewissen Abstand machen und es darf auch kein Zuschuß-Geschäft sein. Dann kommt man wenigstens mit ein wenig Lebenserfahrung und Ernüchterung raus und hat keine Kohle verbrannt. Wenn die gewonnene Lebenserfahrung die gekillten Nerven ungefähr aufwiegt, dann ist das schon etwas :)

Wenn man sowas professionell aufzieht, dann muss das spätestens nach einem Jahr soweit Kohle abwerfen, dass man z.B. einem Schreiber auch ein wenig Geld rüberwachsen lassen könnte. Ansonsten ist das das gleiche wie eine ehrenamtliche Schreiber-Arbeit. Ganz nett, aber seltenst professionell. Man hat dann Frickel-Niveau und kommt davon auch einfach nicht weg.
 
Warum die Suppe mit den alten Synthis noch aufwärmen? Schließlich findet sich dazu doch wirklich jede Information mit Videos und Soundbeispielen im Netz. Danach zu suchen ist noch nicht mal schwierig ;-)
 
intercorni schrieb:
Warum die Suppe mit den alten Synthis noch aufwärmen? Schließlich findet sich dazu doch wirklich jede Information mit Videos und Soundbeispielen im Netz. Danach zu suchen ist noch nicht mal schwierig ;-)
Finde ich nicht.
Es gibt ne Menge toller Synthies, über die es kaum anständige Infos gibt und wenn man welche findet, sind sie oft falsch.
 
intercorni schrieb:
Warum die Suppe mit den alten Synthis noch aufwärmen? Schließlich findet sich dazu doch wirklich jede Information mit Videos und Soundbeispielen im Netz. Danach zu suchen ist noch nicht mal schwierig ;-)

Finde ich nicht. Kommt immer drauf an wie es gemacht ist. Zwei gute Beispiele: Blue Box bei amazona.de, wo der Syrinx und der Synthex besprochen werden. Kommt gut, auch wenn es alte Schläuche sind. Such mal nach Infos über die beiden im Netz. Zumindest so aufbereitet sicher zumindest nicht so leicht.
 
Ich seh das so: Es gibt viele Instrumente, den Musiker interessiert dabei erstmal alles, was man sich halbwegs leisten kann, ggf. auch schonmal was nicht mehr so ganz leistbar ist - Aber wie alt das Ding ist, ist erstmal egal. Ein D50, ein Synthex, ein Reaktor, ein Origin, ein Tenori-On?
Gibt es maßgebliche Gründe außer vielleicht die Verfügbarkeit, diese Dinger nicht zu verwenden, wenn sie einem gefallen?

Mir fällt halt keiner ein. Wohl mitbedenken darf man die Probleme älterer Teile. Wie man sie heute nutzt ist entscheidend. Nur sammeln oder sowas machen eher weniger Leute und es geht ja immernoch um Musik. Ansich hat die Magainzunft sich nur zu lange mit der Frage nach "ist das ein richtiger Moogsound" aufgehalten. Das interessiert dann doch eher nur wenige, insbesondere täuschend echte Fotos davon auf Rechnern. They simply don't fuckin' care für das alles. Sie setzen es ein und haben evtl- nie einen Jp8 oder Moog gespielt oder gehabt oder gesehen und sind auch noch nicht deshalb unglücklich.

Heute wollen viele das beste und meißte rausholen, man dreht die Kohle 3434mal um und kauft dann was und damit muss es dann auch erstmal gehen. Früher kaufte man erstmal und checkte dann und ganz früher drückte man sich die Nase platt und kaufte, wenn man den Gegenwert eines NEUWAGENS erarbeitet hatte und machte dann ALLES damit, mit beschissenen Trackern und Bandmaschinen und Rauschfahnen aller Art.
Einige dieser Fahnen sind cool, andere sind nur lästig und normative Kraft des Faktischen gewesen.

Heute ist vieles billig, nicht alles - Aber billiger als je vorher und es fehlt zzt eher an guten Controllern und Sequencern, wie man sieht. Teilweise vieleicht auch an sinkender Qualität einiger neuer Teile. Da kann Software in 2009-20XX ansetzen und dann wird sich wieder was ändern..

Es gibt jetzt ja schon nette Software, wird sicher nicht schlechter. Hardware hingegen hat jetzt mal einen etwas schwereren Stand. Aber die Steuerung der Synths und so, da kann man noch einiges tun, sicher gibts generische controller und Mischpult-Lookalikes. Aber das ist hoffentlich nur der Anfang. Da wüsst ich schon ne Menge, was da ginge..
 
Ich finde den "Hybrid-Ansatz" (alt, neu und alles dazwischen was elektronisch "interessante" Frequenzen erzeugt) sehhhhhr gut, gerade das Anti-Schubladendenken, quasi Synthesizer-Multikulti. ;-)

Aber wie überall gibt es die "Puristen" und deren Frontkämpfer (egal ob Vintage Vs Latest Shit, Analog Vs Digital, Ergonomieminimalismus Vs Maschinenmitleid, GeizIsGeil-Schnäppchenjäger Vs SergeMussHer...) die sowas nicht wollen und sich als omnipotentes Sprachrohr darstellen müssen.

Keep on!
 
Dornbusch schrieb:
Wie wäre es denn mit ner Vorstellung des Hartmann Neuron?
Vielleicht wäre Bernie bereit ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Wer ist denn Bernie? Und seit wann kann er nähen? ;-)
Und vor allem: wo bekommt man das Magazin?
Fragen über Fragen... :)

Cheers,
--smb
 
neuronaut schrieb:
Dornbusch schrieb:
Wie wäre es denn mit ner Vorstellung des Hartmann Neuron?
Vielleicht wäre Bernie bereit ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Wer ist denn Bernie? Und seit wann kann er nähen? ;-)
Und vor allem: wo bekommt man das Magazin?
Fragen über Fragen... :)

Cheers,
--smb
Du bist da sicherlich der kompetentere Ansprechpartner. Ich bin halt nur ein Neuron-User, der auch etwas nähen kann.
 
neuronaut schrieb:
Dornbusch schrieb:
Wie wäre es denn mit ner Vorstellung des Hartmann Neuron?
Vielleicht wäre Bernie bereit ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Wer ist denn Bernie? Und seit wann kann er nähen? ;-)
Und vor allem: wo bekommt man das Magazin?
Fragen über Fragen... :)

Cheers,
--smb

Magazin: Da kann ich helfen: www.synthesizer-magazin.de oder am wirklich GUTEN Kiosk/Bahnhofsbuchhandel.
 
Bernie schrieb:
Du bist da sicherlich der kompetentere Ansprechpartner. Ich bin halt nur ein Neuron-User, der auch etwas nähen kann.
Darauf wollte ich eigentlich gar nicht raus - ich dachte es gibt ein paar Geschichten die ich vielleicht noch nicht kenne... Wäre ja möglicherweise interessant gewesen, nach all den wilden Märchen die da zu diesem Thema in der Vergangenheit schon verbreitet wurden... :)

Cheers,
--smb
 
neuronaut schrieb:
Darauf wollte ich eigentlich gar nicht raus - ich dachte es gibt ein paar Geschichten die ich vielleicht noch nicht kenne... Wäre ja möglicherweise interessant gewesen, nach all den wilden Märchen die da zu diesem Thema in der Vergangenheit schon verbreitet wurden... :)

Cheers,
--smb

ach, da wurde so viel Käse erzählt, da geb ich eh nix drauf.
Ich nutze den Neuron schon seit dem Erscheinen und mag diesen Synthie immer noch sehr gerne. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn man da noch weiter gemacht hätte, da wäre technisch sicher noch einiges möglich gewesen. Nun denn, ist halt jetzt gelaufen, schade...
Du hast aber vielmehr Basiswissen und kannst auch etwas über die Entwicklung des Neuron sagen, Mach doch mal. :D
 
Ein Gerät, das an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert ist.
Bernie hat diese bis heute nicht erfasst, ist somit glücklich und zufrieden.
 
Bernie schrieb:
Du hast aber vielmehr Basiswissen und kannst auch etwas über die Entwicklung des Neuron sagen, Mach doch mal. :D

Nein ich glaube nicht. Der Neuron ist das Resultat einer "Zusammenarbeit" die in jedem möglichen Aspekt gescheitert ist, allen voran bei der Kommunikation und Organisation des Projektes (der ganzen Firma eigentlich). Ich habe aus diesen für mich persönlich wirklich harten Jahren die Lehre gezogen, daß man nie, nie, nie (wirklich nie!) die Zügel aus der Hand geben sollte, wenn einem eine Sache wichtig ist. Ein großer Fehler meinerseits und eine Einsicht, die meine Partner bei Prosoniq und mich dann in Folge sehr viel Zeit, Nerven und Geld gekostet hat, auch wenn unsere Beteiligung an diesem Projekt eigentlich rein technisch gesehen sehr beschränkt war (letzten Endes habe ich beim Neuron nur die Synthese-Engine angepasst, die in anderen Prosoniq Produkten bereits verbaut wurde, der ganze Rest kam von Hartmann).

Wenn man aber jemandem für sein Produkt eine Technologie in die man gut 10 Jahre seines Lebens investiert hat vertrauensvoll in die Hand gibt und ihn damit dann machen läßt dann hängt da ja auch ein Stück Herzblut dran und es gibt glaube ich nichts Frustrierenderes als zusehen zu müssen, wie sowas dann verdreht, verbaut, mißverstanden und an der Zielgruppe vorbei vermarktet wird - ohne Realitätsabgleich mit dem Urheber (weitgehend sogar ohne Information desselben) und ohne Möglichkeit auf den Gang der Dinge wirklich letzten Endes noch Einfluß nehmen zu können.

Naja, das Kapitel ist geschlossen und alle Beteiligten haben ihre Lehre daraus gezogen. Einige haben ganz gut Geld damit verdient, andere haben viel verloren. So ist das halt im Business - nach vorne schauen und weiter.

Interessanterweise ist der Neuron ja trotz alledem ein sehr kreatives Instrument das durchaus Potential hat - wenn man es als das nimmt das es ist, und mal die Werbung ignoriert. Verkauft hat er sich für dieses Marktsegment geradezu unglaublich gut, besser als ein Waldorf Wave oder vergleichbar kostspielige Geräte. Was natürlich der Firma letzten Endes nix gebracht hat, da das Geld nie am Ziel ankam... aber das ist ja bereits Geschichte (eine andere, fürchte ich).

Noch einen schönen Feiertag,
--smb
 
Ah, einer hats kapiert. So war's gemeint.

Danke für die Infos zu Neuron, ich bin sicher - Die technischen Grundlagen wären gut genug, ein cooles Softprodukt abzugeben. Andererseits aus reiner Usersicht: Da sind solche Leuchttürme schon cool. Auch wenn wir leider wissen, dass heute kein Synth über 2k€ wirklich viel gekauft wird. Das kann sich potentiell aber auch wieder ändern.

Schade, wenn das so gelaufen ist - Aber vielleicht kann man aus der Entwicklung ja noch lernen und etwas neues basteln. Die Prosoniq-Sachen waren/sind ja auch wirklich interessant und extrem innovativ.

Da gibt es sicher Firmen und Leute, die solche Sachen organisieren können, auch die Vorführung und Präsentation hätte sicher anders geführt zu einem Erfolg werden können. Allerdings nicht mit 5k-Geldeinheit. Die Zielgruppe hätte man auch anders anpeilen können. zB Workstationleute, die innovation mit ein paar Joystickbiegungen kriegen können. Die Erwartungen waren extrem hoch, wenn ich mich an die vielen teilweise sehr spekulativen Berichte erinnere..

Die persönliche Klein-Fehde 2er User hier hat natürlich keinen Einfluss darauf.

Wegen Heft: Da kann man ja vielleicht auch noch was "machen".
 
Kein Stress, ich kaufe mir das Heft gerne mal am Bahnhof und wenn es mir gefällt zahle ich auch gerne für ein Abo. Ich möchte da keine Sonderbehandlung (warum auch) und sehe völlig ein, daß sowas Geld kostet und viel Arbeit ist.

Was den Neuron angeht: die Technologie gehört Prosoniq und wird auf jeden Fall noch fortgeführt, wenn auch mit anderem Konzept (und anderen Partnern!!!). Mehr kann (darf) ich dazu momentan (noch) nicht sagen.

Ich persönlich würde die Zielgruppe des Neuron ohnehin nach wie vor anders sehen als seinerzeit die Firma Hartmann: das war ein exotisches Gerät für eine sehr spezielle Nische (Film- und Experimentalmusik), kein Gerät für die breite Masse und auch kein Erst- oder Universalgerät.

Leider sah das die Firma Hartmann damals dann letztlich anders (= Workstation), weswegen bei der Sound-Engine intern auch ein guter Teil der bereits eingebauten Features wieder abgeschaltet wurden (Zone Morphing, High Resolution Rendering) weil die Hardware (die auch immer weiter zurückgeschraubt wurde damit der Gewinn noch stimmte) sonst zu wenig Stimmen produziert hätte. Kein Wunder, daß da die Vorstellungen die wir bei Prosoniq hegten immer weniger (und letztlich gar nicht) erreichbar waren. So wurde es letzten Endes nichts Halbes und nichts Ganzes - auch wenn im Ergebnis trotzdem "noch mehr Innovation steckt als in den meisten anderen Synthesizern dieses Jahrhunderts" (nicht meine Worte sondern ein Zitat aus der Presse, man verzeihe mir das Herumreiten auf den Lorbeeren :) ).

Von dem nutzlosen Multi-Mode (von den Usern zu Recht manchmal spaßeshalber als "UpSet Mode" statt "SetUp Mode" bezeichnet), der einen Großteil der Rechenleistung aufgefressen hat und den teilweise recht gruseligen Werksmodellen auf GM Niveau wollen wir aber lieber nicht reden - das waren eben Nebenwirkungen der konzeptionellen Grätsche vom Experimentalsynthi zur Workstation und das hat sicher viele potentielle Kunden (vor allem die aus dem genannten Nischen-Segment) abgeschreckt... Wer mit dem Neuron aber selber Sounds gebastelt und Modelle erstellt hat weiß, daß eigentlich sehr viel mehr darin steckt als man anhand der Werkssounds vermuten möchte.

Schönes Wochenende,
--smb
 
Das ist deutlich. Special Interest find ich super. Klasse, wenn man sich traut, etwas zu bringen und das auch durchzuhalten.

Wünsche dir jedenfalls, dass das klappt. Und hoffentlich mit weniger verspielten und mehr funktional sinnvollen Controllerelementen. Das mit dem Rechner ist leider nicht nur bei Hartmann so. Viele Synthesizer wären heute besser, wenn man sie entsprechend mit anständigen Engines erlaubt hätte, so wie die Urväter das gewollte haben.

Die Wavestation hätte sonst 44.khz gehabt oder 48 und Resonanzfilter. Das kam dann erst in Oasys und als Software. Ist ja vermutlich ein bekanntes Beispiel. Du bist also nicht allein. Allerdings spielte die Qualität hier auch vielleicht eine andere Rolle.

Ich ärgere mich auch oft, wenn ein ansich cooles Konzept durch $2-billigere DSPs oder sowas billiger gemacht werden muss. Aber leider sind heute Synthesizer ja nunmal auch kaum oberhalb der 2k€ Grenze ansiedelbar. Ich denk zwar anders und kauf auch gern was, wenns teuerer ist - Muss dann nur an sich überzeugen - Als Instrument. Wenns also das kann, dann würde es auch überleben in einer Sparversion. Vielleicht in 2 Versionen? Oder 3? Kennt man ja von anderen Firmen. Ein MicroQ verkaufte sich sicher über den Preis, nicht weil das besser war. Der Blofeld mit seinem besseren Sound ist mit heutiger DSP Technik natürlich trotzdem cooler ;-)

Was wohl ein VP1 heute wohl an Power bräuchte? Vielleicht lief er überall? Aber der würde sicher auch nicht gut verkauft, selbst für 1000€. Hat man ja gesehen. Vielleicht ändert sich das aber auch. Die Anforderungen sind ja auch unterschiedlich.

Naja, Markt hin oder her. Die Mutigen sind prima, wir sind vermutlich selbst ausgewiesen dämlich mit unserem Special-Interest-Heft. Werden ja von Dirk hier regelmäßig für Tot/Doof/Unrealistisch markiert. Kann alles sein. Aber Musiker sind leider ja auch nicht selten von diesem Schlag, und Entwickler auch.

Ich denke, hier sollte man mal ne Lanze brechen für die, die sich was wie Morph, Rayverb, die Prosoniq Effekte oder eben auch Sachen wie Kaossilator und Tenori-On trauen. Ich denke, da schwindet das Klischee vom bösen großen Industrie-ist-Böse schnell. Das da auch Menschen arbeiten wird klar, dass einige Hersteller wohl die Gefühle für Synthesizer nicht so recht anheizen können. Das müssen dann wohl wie hier tun.

Eigentlich sind sie alle zzt. eher unterschätzt. Aber ob es Hardware ist, könnt ich nicht so recht sagen. Software mit schlauen Controllern und mehr Zusammenarbeit Controller - Software - Da könnte noch mehr Musikalität liegen.

Ok, ich schwafle halt mal..

euer Schwalf.
 
neuronaut schrieb:
Wer mit dem Neuron aber selber Sounds gebastelt und Modelle erstellt hat weiß, daß eigentlich sehr viel mehr darin steckt als man anhand der Werkssounds vermuten möchte.
Nur wenige Leute, die man an einer Hand abzählen kann, die den Neuron von Anfang an so mies gemacht hatten, konnten sich wirklich ausgiebig mit diesem Synth beschäftigen. Meistens war das doch nur ein kurzer "Test" auf der Messe, der sich auf das Durchsteppen von ein paar Presets beschränkte. Dann wurde überall laut rumgeblökt, wie doof der Neuron doch ist. Und wie in jeder Schafherde gab es ganz viele Trittbrettschafe, die den Blödsinn in jedem Forum nachgemäht haben.
Der Neuron war für mich nie eine Workstation, sondern immer was ganz spezielles. Die Stärken liegen in kalten und metallischen Sounds, da gibt es kaum was besseres für das ganze Sci-Fi-Zeugs.
Für VA-Emulationen von Dirkis Klospülungen sollte man besser so ein Keyboard für Alleinunterhalter nehmen, die sind eh fürn Arsch.
 
Bernie schrieb:
neuronaut schrieb:
Wer mit dem Neuron aber selber Sounds gebastelt und Modelle erstellt hat weiß, daß eigentlich sehr viel mehr darin steckt als man anhand der Werkssounds vermuten möchte.
Nur wenige Leute, die man an einer Hand abzählen kann, die den Neuron von Anfang an so mies gemacht hatten, konnten sich wirklich ausgiebig mit diesem Synth beschäftigen. Meistens war das doch nur ein kurzer "Test" auf der Messe, der sich auf das Durchsteppen von ein paar Presets beschränkte. Dann wurde überall laut rumgeblökt, wie doof der Neuron doch ist. Und wie in jeder Schafherde gab es ganz viele Trittbrettschafe, die den Blödsinn in jedem Forum nachgemäht haben.
Das ist das übliche Herdengeräusch, das muß man ignorieren. Bei der EM/WM besteht Deutschland auch plötzlich aus ca. 40 Mio Schiedsrichtern, bei der Bankenkrise nun aus derselben Zahl Bankenexperten. Das kann man beliebig übertragen. Die Kritikpunkte die ich eben geäußert habe stammen ausschließlich von mir als Beteiligter am Projekt. Wenn jemand das Produkt nicht mag dann ist das seine Entscheidung und sein gutes Recht. Wenn ich eines meiner eigenen Produkte nicht mag dann ist da aber was faul :)

Cheers,
--smb
 
Bernie schrieb:
Die Stärken liegen in kalten und metallischen Sounds, da gibt es kaum was besseres für das ganze Sci-Fi-Zeugs.

Kommt ganz auf das "Futter" an, das man dem Neuron anbietet :)
Analog konnte er jedenfalls auch ganz gut... (meine becheidene Meinung)

Seinerzeit bin ich sogar extra in die Schweiz gefahren, um mir den ersteigerten Neuron abzuholen. Ihr solltet mal die Augen von dem Zollbeamten gesehen haben.... wie die gefunkelt haben :D

Letztendlich hab ich dann doch meine 2 Neuron´s verkauft - wegen Zeitmangels - denn Zeit, Geduld und Ausdauer braucht man bei diesem Ausnahmesynth

Vielleicht kauf ich mir ja dann (irgendwann?) die Reinkarnation des Neuron.... bestimmt ;-)
 
Mich würde interessieren, inwiefern die Qualität durch das Computer-Downsizing leiden musste.

Aber wie so oft hat man ja auch Konzepte verglichen, die wenig miteinander gemein haben: Synth und Neuron. Naja.

Ich bleib aber dabei, dass die PLugins (die man ja kaufen kann) vollkommen unterschätzt sind und vermutlich eher einem fehlenden Promotegue anzulasten sind. Das ist leider so, dass sowas Folgen hat und sich solche Dinge nicht von allein durchsetzen. Da arbeiten immer viele Dinge, um sowas ins Volk zu bringen.

Es ist ja auch kein Zufall, über welche Softschmieden geredet wird und welche nicht. Die meisten Softschmieden dieser Art haben sich übrigen unauffällig verhalten dieses Jahr - Also mehr Soundsets und so und kaum bis keine Änderungen - Sind ja auch schon recht gute und ausgereifte Produkte dabei gewesen. Man kann da manchmal auch was kaputtFeatureitisieren.

Logic und Co haben sicher deshalb auch nicht zuletzt an FL und Live abgeben müssen, auch und viel wegen guter Werbung und wegen des neuen Konzepts. An Acid erinnern sich danach dann weniger Leute, war das - was die DJ Fraktion nämlich vor Live gern verwendet hat.
 
Moogulator schrieb:
Mich würde interessieren, inwiefern die Qualität durch das Computer-Downsizing leiden musste.
Kannst Du das genauer erklären? Was meinst Du mit "Computer-Downsizing"? Kostengünstigere Hardware? Konvertierung von Sounds in Models?

Grüße
--smb
 
Du sprachst davon, dass der Rechner kleiner wurde im Serienmodell als eigentlich geplant. Das nenn ich mal "downsizing". Welchen Einfluss hatte das auf den Neuron?
 
Bernie schrieb:
neuronaut schrieb:
Wer mit dem Neuron aber selber Sounds gebastelt und Modelle erstellt hat weiß, daß eigentlich sehr viel mehr darin steckt als man anhand der Werkssounds vermuten möchte.
Nur wenige Leute, die man an einer Hand abzählen kann, die den Neuron von Anfang an so mies gemacht hatten, konnten sich wirklich ausgiebig mit diesem Synth beschäftigen. Meistens war das doch nur ein kurzer "Test" auf der Messe, der sich auf das Durchsteppen von ein paar Presets beschränkte. Dann wurde überall laut rumgeblökt, wie doof der Neuron doch ist. Und wie in jeder Schafherde gab es ganz viele Trittbrettschafe, die den Blödsinn in jedem Forum nachgemäht haben.
Der Neuron war für mich nie eine Workstation, sondern immer was ganz spezielles. Die Stärken liegen in kalten und metallischen Sounds, da gibt es kaum was besseres für das ganze Sci-Fi-Zeugs.
Für VA-Emulationen von Dirkis Klospülungen sollte man besser so ein Keyboard für Alleinunterhalter nehmen, die sind eh fürn Arsch.

Ich habe meinen Neuron nach einigen Monaten wieder abgegeben und will ihn nicht nur mies machen. Ich hatte einiges an Models entwickelt und war auf der einen Seite immer wieder erstaunt, was da manches Mal passierte. Trotzdem war das Gefühl, nichts mehr entwickeln zu können, was mich persönlich wirklich vom Hocker riss, auf der anderen Seite sehr schnell vorhanden. Die Presets waren m.E. zu einem sehr großen Teil noch nicht einmal zur Vorführung geeignet.
Interessant waren Experimente mit Sprachsamples oder tonalen Abläufen, die zur Modulation eingesetzt wurden, solche Sachen sind einzigartig, nur am letzten Ergebnis fehlte mir immer ein wenig, das sich mit Worten schlecht beschreiben lässt, ich müsste es noch einmal am Gerät demonstrieren.
Das Konzept war gut, kam aber meines Erachtens unausgegoren und teilweise auch fehlerhaft in die guten Stuben der Anwender.
Würde so etwas noch einmal gebaut werden, egal in welcher Form (Soft-/Hardware), und dann gut umgesetzt sein, wäre ich durchaus bereit, noch einmal Zeit und Geld zu investieren, um neben Lärm (auch Sci-Fi genannt ;-) ) auch musikalische Ereignisse ohne Schnickschnack wie Multimode o.ä. zu erzeugen.
Der Ansatz war gut, die Argumentation von neuronaut, warum es in die Hose ging, kann ich von seiner Seite nachvollziehen, aber bevor ich die andere(n) Seite(n) nicht gehört/gelesen habe, möchte ich das Ganze unkommentiert stehen lassen und mich gern auf das Wesentliche der Diskussion, einen etwaigen Neuron II konzentrieren. Interessant ist das Thema in jedem Fall und es ist gut, vom neuronaut etwas in der Richtung zu lesen.
Aber die Geschichte mit der Klospülung, mein lieber bernie, hast Du anscheinend immer noch nicht verstanden oder wie kommst Du in diesem Zusammenhang auf VA :?:
 
Ich habe in besagten Keyboards-Forum-Diskussionen lediglich die Aussagen von Herrn Hartmann in der Neuron Bedienungsanleitung zur Grundidee des Neuron und Unterscheidung zu bisherigen Instrumenten hinterfragt, denn, würde das Gerät das leisten, was behauptet wurde, wäre es tatsächlich eine technische Sensation und ein hochinteressantes Werkzeug in der Hand des Richtigen.
 
Bernie schrieb:
Nur wenige Leute, die man an einer Hand abzählen kann, die den Neuron von Anfang an so mies gemacht hatten, konnten sich wirklich ausgiebig mit diesem Synth beschäftigen. Meistens war das doch nur ein kurzer "Test" auf der Messe, der sich auf das Durchsteppen von ein paar Presets beschränkte. Dann wurde überall laut rumgeblökt, wie doof der Neuron doch ist. Und wie in jeder Schafherde gab es ganz viele Trittbrettschafe, die den Blödsinn in jedem Forum nachgemäht haben.


Mir hatten die paar Presets auf der Messe eigentlich genügt, den Neuron völlig toll zu finden. Mit ist es heute noch ein Rätsel, wieso diese Miesmacherei zustande kam.

Die Promotion war vielleicht nicht so treffsicher, na und? Ich mach mir eh nix aus Herstellerwerbung, wozu hab ich eigene Ohren und Hände?

Ich hatte mich für's Model Making ziemlich engagiert und auch ne Menge gemacht, mit Ergebnissen die sich hören lassen können. Leider bin ich ziemlich allein gelassen worden mit meinem Engagement, und in dem Fall ging ohne Herstellerkooperation nicht viel. Und aufdrängen tue ich mich nicht so, also hab ich das irgendwann einfach gesteckt, wer läuft schon gerne ins Leere ...

Unabhängig vom wirtschaftlichen Desaster sehe ich das Thema Neuron noch immer als vertane Chance. Hoffentlich greift sich jemand mal den Core Content und reanimiert das Ding.
 


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