Ausgabe 11

http://www.earlabs.org/label/LC/LC012a.htm
http://www.earlabs.org/label/LC/LC012b.htm
http://www.earlabs.org/label/LC/LC012c.htm
http://www.earlabs.org/label/LC/LC012d.htm


Die anderen Stücke sind ebenfalls hörenswert, besonders das hat mich damals schon sehr beeindruckt:


Frits Weiland - Textuur 6.46 7 mb
Frits Weiland, born in 1933, had both a musical and sscientific training, After working for radio and television in the Netherlands, he joined the Utrecht studio permanently in 1961 as a researcher and instructor.

TEXTUUR (1968) brings into play several tonal contrasts, which evolve towards a harmony of textures, through the reciprocal influence of opposing elements. In addition to the contrasts of register and harmonic material, one notices above all the opposition then reconsiliation of a series of rapid impulse within a long, continuous enveloping tone.

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Das hier ist auch schön fies:


Jos Kunst - Expulsion 9.10 8.6 mb
Jos Kunst was born in 1936 studied composition with Joep Straesser and Ton de Leeuw and elcetronic music at the Utrecht studio. The Music Weeks of the Gaudeamus Foundation have brought him several prizes and also the first public performance of 'Expulson' in September 1969.

EXPULSION is a series of seven variations, some of which join without transition while others overlap. The work often explores the intermediary sound fringe between the discontinuous and the continuous. This fringe appears when the acceleration of a series of beats changes them from the punctuated state to that of a compact mass.
 
Nimm mal den hier:


Bernard Parmegiani - Ponomatopees II 6:22 5.9 mb
Bernard Parmegiani, born in 1927, was trained as a musician and sound technician. He joined the GRM in 1960, his particular field of inquiry being the techniques of studio composition. He is the author of many works for magnetic tape and for instruments and tape, and also of music for cinema and television.

PONOMATOPEES II - inspired by the electro-acoustic treatment of the voice and also by some of the vocal ravings of pop singers, these chomatopoeic fantasises should be heard, according to the composers, as follows:
1. Sit in the manner of bad European yogis
2. Pretend to concentrate, thinking of nothing but what is said
3. Catch the meaning… repeat.. turn around.
4. Then 'ponomatopise' …. You will free yourself from the enjoyment of the verb!
 
Dirk, mir fällt jetzt erst auf, das ich das, Jaap Vink - Screen und die anderen Sachen dort schon mal gehört habe, ist aber auch schon lange her. Ich habe die damals extra wieder von der Festplatte gelöscht um mich nicht beeinflussen zu lassen. Das kurze Reinhören damals ging aber wohl doch nicht ganz spurlos an mir vorrüber. Aber ist ja auch ok und man braucht ja auch mal Einfluss von Außen.

Ich werde mir das doch jetzt mal alles wieder runterladen und wenn mir dann mal nichts einfällt, lasse ich mich halt dadurch inspirieren. Somit vielen Dank für den kleinen Ausflug in die Vergangenheit. :D
 
Ähm.

Das mit den Speakern hat sich wohl erst einmal wieder erledigt. Ich schäme mich auch nicht dafür euch mitzuteilen woran es lag. Ich habe die Teile vor ca. zwei Wochen aufgrund einer kleinen Party vom Tisch runter genommen und eine Box links in den Schrank gestellt, so auf Ohren Höhe die ein ganz wenig von einem Fernseher verdeckt wird. Und die andere auf nicht gleicher Höhe rechts neben mir ca. einen Meter entfernt in ein Regal gestellt, damit die nicht vom Tisch fliegen, wenn einer betrunken dagegen donnert. Nun gut, das die da stehen und nicht vor mir auf dem Tisch habe ich jetzt gemerkt.

Es geht jetzt also wieder, sie stehen auf dem Tisch fast perfekt auf Ohren Höhe und es scheint wieder alles so zu klappen und zu klingen wie vorher bei Veränderungen an den EQs auch gewohnt war.

Ich hätte nie geglaubt, das es mal mit mir und meinem Überblick wo eigentlich was steht, so weit kommen würde. Vielleicht vergesse ich ja Morgen, wenn ich aus dem Haus gehe, auch meine Hose anzuziehen. Aber darauf wird man mich sicher schnell hinweisen.

Tausend Teufel noch eins. :opa:
 
Die Musikbeispiele erinnern mich an die Zeit, als ich ein altes Mono-DDR-Radio (keine Ahnung mehr, wie der Hersteller hiess) meines Vaters genommen habe und mit Vorliebe in den "Nicht-Sender"-Bereichen rumgefahren bin. Da kamen auch ganz schön schräge Sachen raus, die ich dem Hof immer zur Mittagsruhe zu hören gab über einen ausgebauten Breitbandlautsprecher aus einem alten Kassettenrekorder. Danach wurde ich dann von den anderen Teens in der Strasse oft darauf angesprochen, wo denn die unheimliche Musik hergekommen wäre. Man hat zwar mich dahinter vermutet, konnte aber nie etwas beweisen. bwuahahahahahha!
Ich hab voll das Grinsen, wenn ich so dran zurückdenke.
 
SPIRAL für einen Solisten (1968)

(geschrieben Januar 1970)

In SPIRAL werden Ereignisse, die ein Solist mit einem Kurzwellenradio empfängt, imitiert, transformiert und transzendiert.
Außer dem Radio kann er ein beliebiges Instrument, mehrere Instrumente, Instrument und Stimme, oder nur die Stimme benutzen.
Zur räumlichen Projektion und Verstärkung von Instrument, Stimme und Kurzwellenklängen benötigt er Mikrophone und wenigstens zwei Lautsprecher.
Die Lautsprecher können von einem Assistenten geregelt werden, um das Verhältnis von Direktklang und Lautsprecherklang musikalisch zu gestalten.
SPIRAL ist eine Folge von Ereignissen, die durch verschieden lange Pausen getrennt werden. Ein Ereignis wird entweder gleichzeitig mit KW-Empfänger UND Instrument/Stimme realisiert, oder NUR mit Instrument/Stimme. Das erste Ereignis muß mit KW-Empfänger und Instrument/Stimme realisiert werden. Seine Dauer, Lage, Lautstärke, rhythmische Gliederung sind relativ frei.
Einem KW-Ereignis soll sich das gleichzeitige Instrumentale/Vokale so angleichen, daß es mit ihm verschmilzt.
Vom zweiten Ereignis ab ist der Wechsel von Ereignissen mit oder ohne KW-Empfänger frei; es soll jedoch ein ausgewogenes Verhältnis der Ereignisse mit und ohne KW-Empfang angestrebt werden.
Für das zweite und jedes weitere Ereignis bestimmt der Solist Dauer, Lage, Lautstärke und rhythmische Gliederung gemäß der fortlaufenden Reihenfolge von Transformationszeichen, die in einer Partitur notiert sind.
Alle anderen Eigenschaften - Klangfarbe, Proportionen der rhythmischen Glieder, Melodik, Harmonik, vertikale Schichtung usw. -, die sich aus einem KW-Ereignis ergeben, sollen mit Instrument/Stimme so genau wie möglich imitiert werden; sie werden von Ereignis zu Ereignis möglichst beibehalten, bis sie sich durch ein neu gewähltes KW -Ereignis erneuern. Beim Suchen eines Kurzwellenereignisses soll man leise von Sender zu Sender wechseln, bis man etwas gefunden hat, was den notierten Verhältnissen der Tonhöhenlagen entspricht. Darüber hinaus aber ist für die Wahl entscheidend, daß der Solist eine möglichst breite Skala zwischen konkreten und abstrakten Klangereignissen in einer Interpretation anstrebt und sich immer der nächsten Transformation bewußt ist, die er mit diesem Ereignis durchzuführen hat. Er soll bei einzelnen Sendern verschieden lange verweilen, und auch das Suchen sollte immer musikalisch artikuliert sein.
Außer einfachen Transpositionen (wie höher - tiefer, länger - kürzer, leiser - lauter, mehr Glieder - weniger Glieder) gibt es noch besondere Transformationen: Ornamentierung, polyphone Artikulation, periodische Gliederung, Echos, 'Erinnerungen', 'Ankündigungen', Permutation von Gliedern, lange bandförmige Verdichtungen von Elementen, akkordische Raffungen, Spreizungen, Stauchungen.
Ab und zu kommt eine Transformation vor, die dieser Prozeß-Komposition den Namen SPIRAL gab:

»Wiederhole das vorige Ereignis mehrmals,
transponiere es jedesmal in allen Bereichen
und transzendiere es über die Grenzen
deiner bisherigen Spiel-/Gesangstechnik
und dann auch über die Begrenzungen
deines Instrumentes/deiner Stimme
hinaus.
Hierbei sind auch alle visuellen, theatralischen
Möglichkeiten angesprochen.
Behalte von nun an, was du in der
Erweiterung deiner Grenzen erfahren
hast, und verwende es in dieser und
allen zukünftigen Aufführungen von SPIRAL.«

Besitzt nicht nahezu jeder einen Kurzwellenempfänger? Und hat nicht jeder eine Stimme?
Wäre es nicht für jeden eine künstlerische Lebensform, das Unvorhergesehene, das man aus einem Kurzwellenradio empfangen kann, in neue Musik zu verwandeln, das heißt, in einen bewußt gestalteten Klangprozeß, der alle intuitiven, denkerischen, sensiblen und gestalterischen Fähigkeiten wachruft und schöpferisch werden läßt, auf daß sich dieses Bewußtsein und diese Fähigkeiten spiralförmig steigern?!

SPIRAL ist im September 1968 in Madison/Connecticut entstanden. Michael Lorimer, ein junger amerikanischer Gitarrist, kam im August 68 nach Darmstadt. Er hatte mich schon des öfteren um eine Komposition für Gitarre gebeten und wollte mir alle Möglichkeiten des Gitarrespiels und der bereits vorhandenen Kompositionen für Gitarre zeigen. Ich begann im September mit einer Komposition für Gitarre, kam aber einfach nicht voran, da ich nicht den nötigen Enthusiasmus hatte, bei jedem Akkord, bei jeder Passage die Fingerstellungen auszuprobieren. Endlich legte ich die Arbeit beiseite und begann mit der Komposition SPIRAL, die an die früheren Prozeß-Kompositionen PROZESSION und vor allem KURZWELLEN anknüpfte, und die sich - nach den Erfahrungen der ersten Aufführungen der Textkompositionen AUS DEN SIEBEN TAGEN - in den Anforderungen des Spiralzeichens an den Spieler auf metamusikalische Erfahrungen richtete.
Lorimer kam dann nach Madison, war höchst überrascht über das Resultat und auch wohl ein wenig enttäuscht, da er nach mehreren Tagen intensiven Übens das Stück "viel zu schwer" fand und , "lieber etwas Leichteres" gehabt hätte.
Die erste Aufführung spielte der Oboist Reinz Rolliger auf der Biennale in Zagreb im Mai 1969, und im Juni 1969 machte Michael Vetter (elektrische Blockflöte) die ersten Schallplattenaufnahmen.

Ergänzung Ende 1970:
Während der Weltausstellung EXPO 70 in Osaka, Japan, wurden täglich von 15.30 bis ca. 21.00 Uhr Werke Stockhausens von 20 Musikern im Kugelauditorium des Deutschen Pavillons für über 1 Million Zuhörer live aufgeführt.
Eines dieser Werke war SPIRAL, das mehr als 1300mal vom 14. März bis zum 14. September 1970 täglich in verschiedenen Versionen gespielt oder gesungen wurde.


Karlheinz Stockhausen – Texte zur Musik
Band 3, 1963-1970
 
Cooles Mag übrigens, wollt ich mal loswerden, hab heute meine X-te Ausgabe gekauft und gleich im Zug verschlungen, bekommt man hier in Basel mittlerweile an jedem grösseren Kiosk und die aktuelle Ausgabe trifft genau meinen Nerv. Weiter so!
 
puhh - habs mal geschafft die CD einzulegen - also ich finde das Tracks wie Nr 01 auf der Synth. Mag CD nichts verloren haben - sowas krieg ich schon immer zu hören wenn ich aus versehen mal s' Radio anmach

klar sollte es keine genre Beschränkung geben - aber Radiodudel muss es doch wirklich nicht sein, besonders angesichts der Tatasache wo das Synth. Mag sonst so auf Independent getrimmt ist und wohl eindeutig einer kleineren Zielgruppe an Synthfreaks adressiert ist

ich erwarte mir da von der CD schon etwas experimentellere Soundwelten

naja egtl auch egal, es gibt ja skip :roll:
 
electric guillaume schrieb:
Du musst da einen Schritt weiter denken. Track 1 ist für die hiesigen Verhältnisse absolut exotisch und experimentell ;-)
oha na dann

1. Glückwunsch zur Experentierfreude
2. will ich gar nicht erst die normale(nicht-experimentelle) Musik hören
 
verstaerker schrieb:
[..will ich gar nicht erst die normale(nicht-experimentelle) Musik hören
Ich kann ja mal einen meiner letzten Fahrstuhlmusik/Puff-Tracks einreichen. Sowas freut dich doch dann ganz ungemein. :twisted:
 
Die Anzahl und die Qualität der Rückmeldungen zur aktuellen Ausgabe sind wirklich beeindruckend.
 
desweiteren versteh ich die Diskussion um den Arp 2500 Artikel nicht - war doch sehr unterhaltsam geschrieben - eigetl nur schade das der 2. teil erst in 2 Monaten kommt
 
Unter Schülerzeitungsniveau. Für 5,50 Euro erwarte ich in einem Fachmagazin eine andere journalistische Qualität.
 
Ich finde die aktuelle Ausgabe (die erste, die ich mir auch gekauft habe) sehr gelungen...natürlich hat es noch immer mehr einen "Fanzine"-Stil (aber mehr Hochglanz), aber das ist scheinbar auch das, was ich will.

Für die "Allgemeinheit" ist das Synthesizer-Magazin sicher nicht geschrieben, aber weitaus besser als das, was in S&R, Keyboards (DE) oder Keys noch gerade untergeschoben wird.

Alte journalistische Koryphäen wie Gorges & Co. können zwar nicht ersetzt werden, aber ich erwarte nicht, ein Pendant zu der Zeit, NZZ usw. in den Händen zu halten....aber die Autoren werden (falls sie wollen) sicher auch stilistisch weiterentwickeln.
 
"Aber was meiner Meinung nach wirklich fehlt,ist ein Magazin,dass sich vorwiegend nur mit den alten Synthesizern,E-pianos,Masterkeybords usw. 70iger-90iger Jahre beschäftigt,und dabei die Leute anspricht ,die noch immer handgemachte Musik machen,und weniger Mäuse herumschieben :)"

so ein quatsch. was hat denn der retro-hype mit handgemachter musik zu tun? wer nicht zum bionade-biedermeier gehört kann nix oder wie? ein stieres retro-magazin soll das synth mag zum glück ja nicht sein. die letzte ausgabe war mir sogar eindeutig zuviel aktuelle produktvorstellung. workshops wären gut, ob an alten oder neuen instrumenten wär mir egal.

lG f
 
micromoog schrieb:
Evtl. sind die Synthmag-Macher nicht dei besten Betriebswirte und Manager, aber sie bereiten einer achtenswerten Anzahl von Menschen mit viel Herzblut einen sehr schönen Zeitvertreib und viel Freude.

Das sind beachtenswerte Tugenden, auch abseits vom Ertragswinkel-Denken und Auflagen-Ranking.

Synth-Mag Macher weiter so! Lasst euch nicht entmutigen!
Ich habe in den 90er Jahren die Redaktion für ein zweimonatiges Vereinsmagazin gemacht. Konnte auch ohne Mitgliedschaft bezogen werden. Das Heft konnte sich zwar selber durch die Abonnements bzw. Mitgliedsbeiträge tragen, aber es war immer sehr arbeitsintensiv und über die Jahre gesehen auch ein echter Nervenkiller. Eine Vergütung bekam niemand, das wäre nicht drin gewesen. Jedenfalls hatte sich dann die Begeisterung für die Thematik und die viele undankbare Arbeit über die Jahre irgendwann erschöpft. Dazu kam, dass sich die ursprünglich lokale Vereinsarbeit durch berufliche Umzüge der Redaktionsmitglieder auf ganz Deutschland verteilte. Jedenfalls haben wir den Verein dann Ende der 90er Jahre aufgelöst und das Magazin eingestellt.

Will damit sagen, dass viel Herzblutarbeit nebenbei auch irgendwann seine Grenze erreichen kann, weil es eben in das Privatleben eingreift. Die Gefahr ist, dass dann irgendwann eine Belastungsgrenze überschritten ist und die Sinnfrage gestellt wird.
 
Monolith2063 schrieb:
Will damit sagen, dass viel Herzblutarbeit nebenbei auch irgendwann seine Grenze erreichen kann, weil es eben in das Privatleben eingreift. Die Gefahr ist, dass dann irgendwann eine Belastungsgrenze überschritten ist und die Sinnfrage gestellt wird.
Es kommt doch öfter vor, das nach anfänglicher Euphorie dann ein paar Jahre später, die Luft raus ist. Die Leute gehen in so einen Verein, in der Hoffnung selber weiterzukommen und gefördert zu werden. Das da aber ohne eigenen Einsatz mal garnix passiert, wird oft nicht bedacht und so verlassen sie den Verein irgendwann frustriert wieder.
Es gab ja auch mal ein Synthie-Magazin vom AME, aber dieser Verein ist ja auch tot, ebenso wie der Schallwende e.V. und einige andere Fördervereine mehr.
 


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