Ausgabe 11

kpr schrieb:
Demonstrieren kann ein Autor schon Sachen, und zwar all das was er im Artikel schriftlich behauptet. Schreibt einer, dass die Presets durchschnittlich sind, aber mit etwas Hand anlegen sind die gleich viel besser (hab ich schon oft gelesen), dann soll er das auf der Audio CD gleich mal akustisch belegen. Das gilt auch für Bugs. Die sollten in ihrer Herleitung beschrieben werden und im Audio Track vorgeführt. Auch beschriebene Eigenarten wir Treppenauflösung von Parametern, bitte als Audio. Das bietet den schönen Vorteil, dass ich mir als Leser/Hörer das aussuchen kann, ob mich das dann stört/freut/egal ist.

Würde das Magazin 20 Euro kosten und/oder wäre spätestens auf jeder dritten Seite eine ganzseitige Anzeige platziert, wären die Kosten für die Realisierung dieser an sich begrüßenswerten Idee sicher gedeckt. Dann bliebe nur noch das Zeitproblem. Was bei neuen Produkten letztendlich auch wieder mit Geld zu tun hat. Denn wer als erstes Magazin über Produkt XY berichtet, erzielt - was Kioskverkäufe anbelangt - einen geldwerten Vorteil. Ein zeitnahe Berichterstattung zu einem neuen Produkt bedeutet in der Konsequenz, dass Autoren für Audiodemos keine oder nur unzureichend Zeit haben.
 
Nikolausi schrieb:
Für lau macht das dauerhaft niemand, außer er ist Idealist, strunzdumm oder was auch immer. Gerne mal dazu die Meinung von Unternehmer Bernie ...
stimmt.
Das Problem liegt darin, das man jemand findet, der kompetent ist UND diese Arbeit dann auch über einen längeren Zeitraum macht. Ein- zweimal was testen, dafür ist manch Einer doch gerne mal bereit, aber was ist in ein 5 Monaten? Man möchte das bisher erreichte Niveau ja mindestens halten oder verbessern, Rückschritt ist immer doof.
 
Ich plädiere dafür, dass man für Arbeit auch entsprechend bezahlt wird. Ein Geschäftsmodell, das diesen, in unserer Gesellschaft als allgemeingültig angesehenen Grundwert, nicht einlöst oder einlösen kann, beutet entweder Mitarbeiter aus oder ist wirtschaftlich nicht in der Lage, sich selbst zu tragen, d.h. konzeptionell falsch aufgestellt.
 
klangsulfat schrieb:
Denn wer als erstes Magazin über Produkt XY berichtet, erzielt - was Kioskverkäufe anbelangt - einen geldwerten Vorteil. Ein zeitnahe Berichterstattung zu einem neuen Produkt bedeutet in der Konsequenz, dass Autoren für Audiodemos keine oder nur unzureichend Zeit haben.


Der Einwand ist nachvollziehbar. Der Zeitaspekt ist aber nicht wirklich ungewöhnlich in der Zeitschriftenlandschaft. Als Lösungsmöglichkeit bietet es sich an, die Koordination so straff zu gestalten, dass man dem Autor 1-3 Tage zusätzlich rausschindet. Das kann sein, dem Produktmanager so auf der Pelle zu hängen, dass der halt mal was nicht donnerstags noch auf dem Schreibtisch verschimmeln lässt und erst montags verschickt, sondern eben noch am Donnerstag. Den Hersteller ermuntern so viel Basismaterial zu liefern, in deutsch, dass der Autor sich das nicht sonstwie erst am Instrument zusammensuchen muss. Und Autoren beschäftigen, bei denen ein Audiotrack in 3 Stunden erledigt ist, und nicht in 20. Es gibt ja Leute, die haben ihr Handwerkszeug drauf und sind unheimlich flott und dennoch gut. Oder man arbeitet Hand in Hand, einer schreibt, einer macht Audio. Manchmal ist ja Teamarbeit eine Idee. Jetzt aber genug der Vorschläge, hab ne Menge zu tun heute und muss mich sputen :D
 
Nikolausi schrieb:
Ich plädiere dafür, dass man für Arbeit auch entsprechend bezahlt wird. Ein Geschäftsmodell, das diesen, in unserer Gesellschaft als allgemeingültig angesehenen Grundwert, nicht einlöst oder einlösen kann, beutet entweder Mitarbeiter aus oder ist wirtschaftlich nicht in der Lage, sich selbst zu tragen, d.h. konzeptionell falsch aufgestellt.
Richtig. Es gibt aber noch was anderes: Das Prinzip der Selbstausbeutung. Leute arbeiten für lau, weil sie Idealisten sind, weil sie Spaß dran haben, weil sie ihre Eitelkeit bedienen wollen, etc. Da gibt es viele Gründe.
Ich meine jetzt gar nicht konkret das Synthesizermagazin. Selbstausbeutung funktioniert in vielen Bereichen, insbesondere dann wenn es irgendwie independent und kultig und so ist. ;-)
Nachteil: Morgen kann es schon wieder vorbei sein. Wenn die Selbstausbeuter merken dass es sie doch zu viel kostet (Zeit, Geld) oder wenn sich die persönlichen Interessen verlagern, dann war´s das.
 
Bei dem ganzen Gemecker hier, muss ich auch mal Lob loswerden: Besonders die Artikel von Thomas Alker und Stefan Heinrichs haben mir sehr gut gefallen...sehr übersichtlich strukturiert und so gut beschrieben mit den ganzen Dingen die am Gerät stören, nicht so optimal gelöst sind, wunderbar funktionieren, klanglich einzuordnen sind usw., dass ich das Gefühl hatte selbst vor dem Gerät zu sitzen und seine ganzen Stärken und Schwächen kennenzulernen.
Weiß zwar nicht, wer hinter den Namen genau steckt, aber ich kann nur sagen: Weiter so! :)
 
sadnoiss schrieb:
Will das Synth-Mag denn ein Fanzine sein oder ein professionelles Magazin?
ich denke irgendwo dazwischen, was halt zu diesem geraunze und missverstaendnissen fuehrt, ich persoenlich hab da kein problem damit, mach mir aber schon auch ein bisschen sorgen um die finanzielle zukunft des teils... verstehe also durchaus die einwaende von dirk.

denke ein schritt mehr in richtung professionalisierung von form und inhalt aber unter beibehaltung der zielgruppenausrichtung koennte finanziell nicht schaden. fuer mich waere generell ein bisschen mehr high-brow und weniger modelleisenbahn der richtige weg... fyi ich arbeite auch schon seit vielen jahren im bereich PR wenn auch eher aus einem sozio-politischen und kulturell/kuenstlerischem background.
 
Es ist schon krass, wenn der Sachzwang vorhanden ist weiterzuarbeiten, um angefallene Verluste zu minimieren. Unbedingt Ausgabe kaufen, besser noch Abo abschliessen.
 
@sadnoiss: ich wusste nicht, dass jemand tatsaechlich versucht seinen lebensunterhalt damit zu verdienen. halte ich auch eher fuer gewagt, da ich laut dirks posting annehme, dass es sich ja nichtmal mehr um ein nullsummenspiel handelt... au weia!
 
kpr schrieb:
Und Autoren beschäftigen, bei denen ein Audiotrack in 3 Stunden erledigt ist, und nicht in 20. Es gibt ja Leute, die haben ihr Handwerkszeug drauf und sind unheimlich flott und dennoch gut.

Leider sind die in 3 Stunden erstellten Tracks dann meist noch teurer als die in 20 Stunden erstellten. Obwohl es doch eigentlich umgekehrt sein müsste ;-)
 
Die werden dann sinnvollerweise später dem Hersteller/Importeur fürs Doppelte in Rechnung gestellt, der sie dann zu Werbezwecken unter Nennung/Verlinkung des Magazins nutzen darf. Merke: Je teurer so ein Track in der Herstellung ist, um so profitabler wird es dann für das Magazin.
 
Nun ist es allerdings nicht sinnvoll, dass ein Einzelhändler versucht, sein Geschäft mit den Unternehmensstrategien von Metro zum Erfolg zu führen.
 
onkel_dagobert01.jpg
 
Körperpflege und Hygiene in jedweder Art ist wichtig.
Ungepflegten Menschen wirken ja bekanntlich unsympathisch,
und Geld stinkt nicht.
 
ähm hier bin ich^^

hi

ich bin ganz frisch hier im forum und mit dem track tonight auf der aktuellen cd von heft 11 vertreten.
leider wurde da ne falsche website von mir angegeben...ähm, wollt nur sagen die richtige ist: www.myspace.com/manonmarsch

jo das wärs schon^^

werd mich bestimmt auch bald wieder hier blicken lassen, ähm, bin aber totaler softsynth user (reason), hoffe ich werde deshalb nicht verstossen :oops: :lol:

grüsse aus zürich
manonmars
 
Bluescreen schrieb:
kpr schrieb:
Und Autoren beschäftigen, bei denen ein Audiotrack in 3 Stunden erledigt ist, und nicht in 20. Es gibt ja Leute, die haben ihr Handwerkszeug drauf und sind unheimlich flott und dennoch gut.

Leider sind die in 3 Stunden erstellten Tracks dann meist noch teurer als die in 20 Stunden erstellten. Obwohl es doch eigentlich umgekehrt sein müsste ;-)

Ach so. Ich nehme dann die, die nicht die meist teureren sind :D

Aber ich lasse das dann auch allmählich mit meinen Vorschlägen ... Liegt daran, dass ich es gewohnt bin, Lösungen zu erarbeiten. Mit so vielen Einwänden wie hier gelistet werden, bin selbst ich in die Knie zu kriegen :D
 
Bluescreen schrieb:
Habe ich einen Einwand vorgebracht ?

Nur indirekt. Ging ja vorher hier schon um knappes Budget etc., dann ist der Hinweis "leider teurer" schon ein Einwand. Ist aber nicht schlimm, gibt ja auch berechtigte Einwände :D

Im Falle Synthmag muss ich den Machern schon alleine für die öffentliche Diskussion Respekt zollen. Sie könnten stattdessen durch die Bank sagen "danke für den Hinweis" und alles weitere intern besprechen. Tun sie aber nicht. Ich hoffe, dass diese Transparenz von der Leserschaft honoriert wird. Wie in diesem Fall die Honorierung konkret ausschaut ist klar: Abo abschließen oder regelmäßig im Zeitschriftenhandel kaufen.
 
Wenn nach zwei Jahren Marktpräsenz kein Mitarbeiter mehr für seine Arbeit bezahlt werden kann, darf man das Geschäftsmodell als gescheitert betrachten. Ein Lerneffekt hat nach meiner Beobachtung nicht im notwendigen Maße eingesetzt, geschweige denn eine Umsetzung von gewonnenen Erkenntnissen. Den Schlußsatz mit den kognitiven Fähigkeiten spare ich mir.
 
Evtl. sind die Synthmag-Macher nicht dei besten Betriebswirte und Manager, aber sie bereiten einer achtenswerten Anzahl von Menschen mit viel Herzblut einen sehr schönen Zeitvertreib und viel Freude.

Das sind beachtenswerte Tugenden, auch abseits vom Ertragswinkel-Denken und Auflagen-Ranking.

Synth-Mag Macher weiter so! Lasst euch nicht entmutigen!
 
ich glaub niemand hier, auch nicht dirk will irgendjemanden entmutigen sondern einen gewissen reality-check anbieten, weil nur feedback in der art "super, toll weiter so" nicht unbedingt hilft ein projekt (vor allem finanziell) richtig einzuschaetzen.

ich hoffe ja auch, dass es das synthmagazin noch lange geben wird, bin aus dem grund abonnent und versuche leute in meinem umfeld fuer das magazin zu begeistern.
 


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