Ballermann "Hit" Layla

Wir fahren - nicht nur in Deutschland, sondern in den meisten westlichen, demokratischen Gesellschaften - mit Vollgas in eine dogmatische Denkhaltung, deren Gruppen sich in den unterschiedlichen Positionen unverrückbar gegenüberstehen. Sobald irgendwelche vermeintlichen Gutmenschen irgendwas nicht passt gibt es ein Denk-/Sprechverbot. Und das oft mit dem vermeintlichen Deckmantel der Diversität, jeder nicht exakt auf Linie denkender Mensch ist sofort ein Rassist oder Sexist.

Quatsch, es gibt kein Denk- oder Sprechverbot. Cancel-Culture gibt es auch nur aus der Ecke von rechten Trollen. Wir leben in einer liberalen Gesellschaft und wenn einer was auf seinem Fest nicht haben möchte, dann darf er das und keiner kann ihn Zwingen etwas anderes zu tun. Aber hier versucht man gerade aus der Rechten Szene heraus, den Veranstalter doch durch Gesellschaftlichen Druck dazu zu zwingen einen Song auf seinem Fest zu spielen, den er dort nicht haben möchte, in dem man etwas unnötig aufbauscht und einen Skandal inszeniert.
 
Mein Name ist Ernst N-Wort, meine Güte was wäre das kompliziert.

Wir fahren - nicht nur in Deutschland, sondern in den meisten westlichen, demokratischen Gesellschaften - mit Vollgas in eine dogmatische Denkhaltung, deren Gruppen sich in den unterschiedlichen Positionen unverrückbar gegenüberstehen. Sobald irgendwelche vermeintlichen Gutmenschen irgendwas nicht passt gibt es ein Denk-/Sprechverbot. Und das oft mit dem vermeintlichen Deckmantel der Diversität, jeder nicht exakt auf Linie denkender Mensch ist sofort ein Rassist oder Sexist.

Genauso brandmarken konservative Köpfe Diversität als absolutes Übel und versammeln Teile der Gesellschaft hinter sich.

Das alles kennt man eher von Gesellschaftsformen in denen wir alle nicht leben möchten.

Vieles ist davon nicht neu, die Meisten von uns sind in den End-60s bis frühen 90s aufgewachsen, aber so geballt und dermaßen gegeneinander, das gab es früher vergleichbar nicht und die moderne Informationsplattformen sind der Spiritus dazu.

Das ist brandgefährlich mittlerweile und führt auch zu Gegenbewegungen z. B. in Polen und Ungarn, in der eine andere harte Linie verfolgt wird.

Die westliche Gesellschaft hat möglicherweise verlernt Dinge auszuhalten, Dinge als Unsinn, geschmacklos oder als Müll zu empfinden und sich dann den wichtigen Sachen zuzuwenden. Möchte jemand den Song nicht spielen oder untersagt das - hey, das ist ein gutes Recht wo leben wir denn - kommt aus irgendeiner Ecke sofort der Ruf „Zensur!!!!!“.

So ein Song ist inhaltlich einfach nur Müll, mehr nicht. Wer jugendgefährdende Inhalte sehen möchte, braucht sich nur die ganzen Trash-Shows anzuschauen. Das verdreht jungen Menschen eher den Kopf als so ein Ballermann-Song,

Dagegen ist „Mama Lauda“ fast schon eine lyrische Glanzleistung in dem Genre.

Ich war im Frühling im Iran und hatte dort mehrmals Kontakt zur SEPA (Revolutionsgarde sowas wie der SD der SS in D). Egal wer hier von links oder rechts Verbote möchte und/oder sieht. Die sollten mal in eine wirkliche Diktatur fliegen und schauen, ob es da so toll ist. Mir haben die zwei Wochen gereicht, obwohl mich Ayatollahs Gehilfen mit Samthandschuhen angefasst haben und überaus freundlich waren dank meiner Staatsangehörigkeit.*

Toleranz fängt da an, wo es manchmal weh tut. Und ein - Pardon - behinderter Schlager sollte doch aushaltbar sein.

Meine halbe Plattensammlung wäre in einer Diktatur verboten, weil jedes Trancelied mit Ecstasy Vocals als Verherrlichung von Drogen und Narcos angesehen würde 🙈

*(Es gibt ein Video, wo Steinmeier dem Ayatollah zu 40 Jahren Revolution gratuliert und im Staatsgasthotel hing Steinmeier neben Lawrow.)
 
Quatsch, es gibt kein Denk- oder Sprechverbot. Cancel-Culture gibt es auch nur aus der Ecke von rechten Trollen. Wir leben in einer liberalen Gesellschaft
...noch geiler :xenwink:

Aber klar, als nächstes folgt dann der obligatorische Hinweis, dass wer´s anders sieht, sowieso aus der rechten Ecke ist.

" Aber hier versucht man gerade aus der Rechten Szene heraus "

Das ist einfach nur schmierig !
 
...noch geiler :xenwink:

Aber klar, als nächstes folgt dann der obligatorische Hinweis, dass wer´s anders sieht, sowieso aus der rechten Ecke ist.

" Aber hier versucht man gerade aus der Rechten Szene heraus "

Das ist einfach nur schmierig !

Naja man könnte schauen, wer da zuerst einen Wind draus macht, wo die herkommen und wieviel Wahres dran ist.

Es gibt kein behördliches Verbot, aber es wird halt mal konstruiert vom Springer Verlag, FAZ und CDU. Sind die nicht rechtes Lager?
Vielleicht ist in deiner Welt ja jeder der einen anständigen Mindestlohn fordert direkt Kommunist, oder vergleichbares.
 
Quatsch, es gibt kein Denk- oder Sprechverbot. Cancel-Culture gibt es auch nur aus der Ecke von rechten Trollen. Wir leben in einer liberalen Gesellschaft und wenn einer was auf seinem Fest nicht haben möchte, dann darf er das und keiner kann ihn Zwingen etwas anderes zu tun. Aber hier versucht man gerade aus der Rechten Szene heraus, den Veranstalter doch durch Gesellschaftlichen Druck dazu zu zwingen einen Song auf seinem Fest zu spielen, den er dort nicht haben möchte, in dem man etwas unnötig aufbauscht und einen Skandal inszeniert.
Hier muss ich Dir schon klar widersprechen, wobei ich mit meinem Kommentar gedanklich ein viel größeres Fass aufgemacht habe.

Cancel-Cuture ist laut Wiki:

Typischerweise geht es um Fragen sozialer Gerechtigkeit, dabei vor allem um Sexismus, Heterosexismus, Homophobie und Rassismus. Cancel Culture richtet sich vor allem gegen diejenigen, die aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Hautfarbe (englisch Race) als privilegiert angesehen werden.

Zunächst nutzen unterschiedliche Gruppen Cancel Culture - im Grunde der Protest gegen andersartige Meinungen - aus meiner Sicht, nicht nur rechte Trolle.

"Behörden in Würzburg haben den Schlager „Layla” wegen „Sexismus” vom Kiliani-Volksfest verbannt."

Hier gehe ich nicht von rechter Gesinnung aus, sondern eher von einer zu vorsichtigen, übertriebenen Auslegung eines Teilbereichs der Cancel Culture und der Angst vor Kritik verbal "angeschossen" zu werden. Ok, Denk/Sprechverbot ist das nicht, aber trotzdem ein Verbot. Ich finde das nicht gut, der Song ist Müll, der Text Mist aber wenn der gespielt wird, werden sich nicht Horden aufmachen und in den Puff gehen um dort die Frauen zu erniedrigen.

Aber das führt wieder zu meiner Kernaussagen, dass wir zu dünnhäutig geworden sind und man mittlerweile weiß, wer öfffentlich was macht/sagt/tut ... es kommt immer Gegenwind, egal wie unsinnig das ist.
 
Ist ja auch nicht verboten, aber deswegen musst du den ja nicht auf deiner Feier spielen lassen.
Ich mein wenn du Hochzeit feierst willst du doch auch das der DJ das spielt was dir gefällt, oder?
Meine Hochzeitsfeier wäre eine Privatfeier, da darf ich auch einladen, wen ich will. In Würzburg handelt es sich um eine öffentliche Veranstaltung und das Lied steht erstens nicht auf dem Index (Geschmacklosigkeit ist kein Verbotsgrund für die FSK) und zweitens ist das wohl seit Wochen auf Platz 1 der Singlecharts, somit besteht sicherlich ein öffentliches Interesse an dem Lied.

Wie würdest du folgenden Fall entscheiden?
Das Lied "Schrei nach Liebe" der Ärzte, das früher oft bei der Fastnacht und auf Volksfesten lief, soll wegen hate speech (gibt ne Textstelle mit Arschloch) nicht mehr gespielt werden.
 
Naja man könnte schauen, wer da zuerst einen Wind draus macht, wo die herkommen und wieviel Wahres dran ist.

Es gibt kein behördliches Verbot, aber es wird halt mal konstruiert vom Springer Verlag, FAZ und CDU. Sind die nicht rechtes Lager?
An der Stelle reicht´s, ich möchte mich mit Dir nicht mehr auseinandersetzen.
 
Ich finde das nicht gut, der Song ist Müll, der Text Mist aber wenn der gespielt wird, werden sich nicht Horden aufmachen und in den Puff gehen um dort die Frauen zu erniedrigen.
Das D der Puff Europas geworden ist und Zwangsprostitution nicht bestraft wird, ist ein trauriger Fakt, den die Politik geschaffen hat und keine Schlageränger. Wer ernsthaft an dem Problem interessiert ist, sollte sich dafür einsetzen, dass Freier bestraft werden. OT aus.
 
@Sons of Microwave: wer an der Lösung von Problemen interessiert ist, bekommt das auch hin. Es ist frustrierend womit man sich auch öffentlich medial beschäftigt anstatt einfach mal zu machen...
 
Wie würdest du folgenden Fall entscheiden?
Das Lied "Schrei nach Liebe" der Ärzte, das früher oft bei der Fastnacht und auf Volksfesten lief, soll wegen hate speech (gibt ne Textstelle mit Arschloch) nicht mehr gespielt werden.

Und das finde ich absolut fatal, ein Song der klar und nicht missverständlich gegen Rassismus ist, ist nicht spielbar wegen einem Wort dass gefühlt Tausende jeden Tag im Straßenverkehr verwenden? Das sind so Dinge, das wurde die Schraube massiv überdreht.
 
"Behörden in Würzburg haben den Schlager „Layla” wegen „Sexismus” vom Kiliani-Volksfest verbannt."

Hier gehe ich nicht von rechter Gesinnung aus, sondern eher von einer zu vorsichtigen, übertriebenen Auslegung eines Teilbereichs der Cancel Culture und der Angst vor Kritik verbal "angeschossen" zu werden. Ok, Denk/Sprechverbot ist das nicht, aber trotzdem ein Verbot. Ich finde das nicht gut, der Song ist Müll, der Text Mist aber wenn der gespielt wird, werden sich nicht Horden aufmachen und in den Puff gehen um dort die Frauen zu erniedrigen.

Aber das führt wieder zu meiner Kernaussagen, dass wir zu dünnhäutig geworden sind und man mittlerweile weiß, wer öfffentlich was macht/sagt/tut ... es kommt immer Gegenwind, egal wie unsinnig das ist.

Also offiziell gilt in Würzburg folgendes:
"Die Stadt Würzburg traf die Vereinbarung, dass auf städtischen Veranstaltungen "jede Art von rassistischem, sexistischem oder extremem Liedgut" unerwünscht sei."


Und als Veranstalter hat man dazu auch jedes Recht. Darf jeder andere auch. Und wenn es den Bürgern in Würzburg nicht gefällt, wird sich demnächst sicherlich irgendeine Partei oder Privat Person geben, die diese Vereinbarung kippen möchte und sich aufstellen lässt. Der kann dann gewählt werden und gut ist. Demokratischer Prozess.

Hier gibt es auch kein "Verbot" explizit für diesen Song, sondern der ist neben vielen anderen Tracks mit davon betroffen. Aber ist ein Ballermannhit, den der eine oder andere Bild Leser sicherlich gut kennt, und da wird was konstruiert um die Auflage der Bild stabil zu halten.

Ist ja auch nix Neues, auf den Hessischen Weinfesten ist auch Deathmetal seit Jahrzehnten unerwünscht, hat das die Bild gejuckt? Deathmetal Hörer lesen in der Regel scheinbar nicht die Bild.


Die Frage ist jetzt eher, wer triggert hier wen?
 
In Würzburg handelt es sich um eine öffentliche Veranstaltung und das Lied steht erstens nicht auf dem Index (Geschmacklosigkeit ist kein Verbotsgrund für die FSK) und zweitens ist das wohl seit Wochen auf Platz 1 der Singlecharts, somit besteht sicherlich ein öffentliches Interesse an dem Lied.

Und nur weil der Veranstalter eine Stadt ist, darf der keine Kontrolle mehr über seine Feste haben? Das wäre doch sehr anarchisch.
Es gibt gewählte Vertreter, die mit öffentlichen Geldern was organisieren und dort auch ihre Werte mit einfließen lassen, dafür wurden sie ja auch gewählt. Nur zur Erinnerung, da sitzt Wertkonservative CSU. Wenn man was anderes will muss man wohl ne andere Partei wählen.

Wie würdest du folgenden Fall entscheiden?
Das Lied "Schrei nach Liebe" der Ärzte, das früher oft bei der Fastnacht und auf Volksfesten lief, soll wegen hate speech (gibt ne Textstelle mit Arschloch) nicht mehr gespielt werden.

Wenn der Veranstalter das nicht will, dann ist das so. Ich muss ja nicht auf die Feier gehen, oder mir wird auch nicht verboten zu Hause den Track zu hören. Die Ärzte werden auch weiter Konzerte geben und in der nächsten Punker Kneipe wird der mir auch stündlich präsentiert. Jeder wie er mag, solange es einem anderem nicht weh tut.

An der Stelle reicht´s, ich möchte mich mit Dir nicht mehr auseinandersetzen.

Dein gutes Recht, auch wenn ich darin eher so eine Fluchtstrategie sehe um sich kritischen Fragen nicht stellen zu müssen.
 
Ich habe DIE Theorie. Wer weiß, vielleicht hat die PR-Agentur die zuständigen Politiker auch mit einer Spende von einem Verbot "überzeugt". So können die Verdummungsmedien das anschließend als Skandal aufbauschen und der belanglose Track bekommt Publicity. Gerade in diesen Kreisen ist man solchen Zuwendungen gegenüber ja nicht abgeneigt.
 
Ich habe DIE Theorie. Wer weiß, vielleicht hat die PR-Agentur die zuständigen Politiker auch mit einer Spende von einem Verbot "überzeugt". So können die Verdummungsmedien das anschließend als Skandal aufbauschen und der belanglose Track bekommt Publicity. Gerade in diesen Kreisen ist man solchen Zuwendungen gegenüber ja nicht abgeneigt.

Meinste echt? Soviel Kompetenz bei der CSU? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
 
Ist halt krass, dass Menschen so leicht zu beeinflussen sind. Ob inszeniert oder nicht - es gibt Leute, die den Song jetzt "aus Protest" hören. Das finde ich an der ganzen Geschichte noch am interessantesten...
 
es fehlte noch der link auf das "offizielle video"

www.youtube.com/watch?v=laru0QoJUmI

neben der chris cunningham anspielung (duerfte das canceln auch etwas anstrengend machen),
finde ich ja vor allem das gesicht des puffbesitzers/tuerstehers sehr gelungen.

leider ein ohrwurm, argh!
 
Ich halte das eben für ein interessantes Phänomen. Du nicht ... so what?

Die Leute, die den Song nur einmal gehört haben, um zu wissen, worum es überhaupt geht, sind natürlich ebenso "Kunden" der Kampagne. Da ich selbst dazu gehöre, kann ich von meinen Beweggründen grob auf die der anderen dieser Gruppe schließen.

Die Gruppe der "Protesthörer" dagegen ist mir fremd und daher deutlich interessanter.
 
Also offiziell gilt in Würzburg folgendes:
"Die Stadt Würzburg traf die Vereinbarung, dass auf städtischen Veranstaltungen "jede Art von rassistischem, sexistischem oder extremem Liedgut" unerwünscht sei."

Das klingt ja auch erst einmal gut, aber: so wie @nox70 schon geschrieben hat; es gibt derzeit einen kulturellen Grabenkampf, bei dem jedes Wörtchen auf die Goldwaage gelegt wird. Wenn ich eine Analyse von Popmusik machen würde, sind wahrscheinlich die meisten Texte in irgendeiner Weise politisch unkorrekt oder nicht-inklusiv. Das Problem ist ja nicht dieser Schlager, den man spielen lassen kann oder nicht (Hallo Stadtverwaltung Würzburg: ladet euch doch Disc Jockeys oder Unterhaltungskapellen ein, bei denen klar ist, dass sie keine Ballermannhits spielen.).

Mit einer Prise Schulung im poststrukturalistischen oder kritischen (im Sinne der kritischen Theorie aus Frankfurt) Denken, kann man fast jedes Lied auseinandernehmen. Und selbst bei einem schnulzigen Liebeslied kann man immer noch die an Foucault und Marx geschulten inkorporierten heteronormativen und auf Machtverhältnissen begründeten Beziehungsmuster aufdecken und kritisieren, die im Jahr 2022 immer noch propagieren, dass eine Frau einen Mann haben müsste, trotz der Entwicklung der Frauenrechte von den Sufragetten bis heute. (Dabei wäre noch nicht einmal das Ignorieren von LINTA-Personen mit eingerechnet.) Das sind semantische Spiele die derzeit teils echt ins Absurde getrieben werden und über die sich die Autorinnen oder Autoren der meisten Liedtexte keine Gedanken machen.

Zurück nach Würzburg, mir persönlich ist dieses Sommerloch an sich egal. Ich habe eher eine abwägende Haltung und höre mir erstmal die Argumente an. Da ich aber selbst in einer Fastnachtshochburg aufgewachsen bin, sehe ich sowas relativ entspannt, wenn man mal über die Stränge schlägt. Wer weiß wie viele mal besoffen Layla mitgröhlen, aber daheim hat die Mutter/Frau/Freundin das sagen ;-)

Es ist aber völlig ok, wenn du, lieber @borg029un03, das anders siehst. Das ist ja das Schöne, dass wir beide unsere Meinung haben und diese aus unterschiedlichen Perspektiven nachvollziehend begründen können (so viel Ambivalenz gehört zur Demokratie dazu) und wir so privilegiert leben, diese ohne negative Konsequenzen Kund tun zu können.

Noch ein Vorschlag zur Güte: Ayla statt Layla :cheer:


https://www.youtube.com/watch?v=Din8iZqcBp4
 
So ist es, es geht ja nicht nur darum, was von Gesetz wegen verboten wird, sondern was für eine Art Geisteshaltung sich immer mehr breit macht.
Das Denk- und Sprechverbot kommt nicht per Gesetz, das legen sich die Leute selbst auf, um nicht anzuecken.
Es gibt da keine Gesetze aber sehr wohl eine orchestrierte Ansage, welche Meinung und welche Wortwahl klar gehen und welche nicht.
Und da halten sich dann die meisten lieber dran.

Es ist ja auch tatsächlich so, dass das Risiko wirtschaftlicher und sozialer Nachteile steigt, je mehr diese Geisteshaltung um sich greift.
'Auf der falschen Demo gewesen ? Komische Meinung zum Gendern ? Mit der falschen Person auf einem Foto gewesen ?
Sorry, Veranstalter muss dein Konzert absagen' usw. das ist alles schon sehr real.
Dann immer drauf zu pochen, dass das juristisch das gute Recht des Veranstalters ist, geht an der Diskussion vorbei.
Das Problem ist ja, dass er sich mehr oder weniger freiwillig so verhält. Verblendete mögen das dann Zivilcourage nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
..was habt ihr denn alle gegen eric clapton?

der wirkliche skandal war doch "geschwisterliebe" aka "der ritt auf dem schmetterling", bis heute zensiert...

"..macht eine Bankkaufmannslehre..oder werdet drogenabhängig, aber singt nicht dieses Lied!"
:fressen:

https://youtu.be/0n8LmXq-BAQ?t=765
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt ja auch erst einmal gut, aber: so wie @nox70 schon geschrieben hat; es gibt derzeit einen kulturellen Grabenkampf, bei dem jedes Wörtchen auf die Goldwaage gelegt wird. Wenn ich eine Analyse von Popmusik machen würde, sind wahrscheinlich die meisten Texte in irgendeiner Weise politisch unkorrekt oder nicht-inklusiv. Das Problem ist ja nicht dieser Schlager, den man spielen lassen kann oder nicht (Hallo Stadtverwaltung Würzburg: ladet euch doch Disc Jockeys oder Unterhaltungskapellen ein, bei denen klar ist, dass sie keine Ballermannhits spielen.).

Mit einer Prise Schulung im poststrukturalistischen oder kritischen (im Sinne der kritischen Theorie aus Frankfurt) Denken, kann man fast jedes Lied auseinandernehmen. Und selbst bei einem schnulzigen Liebeslied kann man immer noch die an Foucault und Marx geschulten inkorporierten heteronormativen und auf Machtverhältnissen begründeten Beziehungsmuster aufdecken und kritisieren, die im Jahr 2022 immer noch propagieren, dass eine Frau einen Mann haben müsste, trotz der Entwicklung der Frauenrechte von den Sufragetten bis heute. (Dabei wäre noch nicht einmal das Ignorieren von LINTA-Personen mit eingerechnet.) Das sind semantische Spiele die derzeit teils echt ins Absurde getrieben werden und über die sich die Autorinnen oder Autoren der meisten Liedtexte keine Gedanken machen.

Zurück nach Würzburg, mir persönlich ist dieses Sommerloch an sich egal. Ich habe eher eine abwägende Haltung und höre mir erstmal die Argumente an. Da ich aber selbst in einer Fastnachtshochburg aufgewachsen bin, sehe ich sowas relativ entspannt, wenn man mal über die Stränge schlägt. Wer weiß wie viele mal besoffen Layla mitgröhlen, aber daheim hat die Mutter/Frau/Freundin das sagen ;-)

Es ist aber völlig ok, wenn du, lieber @borg029un03, das anders siehst. Das ist ja das Schöne, dass wir beide unsere Meinung haben und diese aus unterschiedlichen Perspektiven nachvollziehend begründen können (so viel Ambivalenz gehört zur Demokratie dazu) und wir so privilegiert leben, diese ohne negative Konsequenzen Kund tun zu können.

Noch ein Vorschlag zur Güte: Ayla statt Layla :cheer:


https://www.youtube.com/watch?v=Din8iZqcBp4


Prinzipiell geb ich dir Recht. Alle Diskussion werden sehr schnell emotional aufgeladen, woran besonders private Medien nicht ganz unschuldig sind, die brauchen halt Clickbait um zu überleben.
Weiß jetzt auch nicht wie und warum da was in Würzburg falsch kommuniziert wurde, aber vermutlich das übliche Prozedere, es werden Playlists abgefragt und dann unerwünschte Tracks gestrichen. Vermutlich hat irgendein Dorf DJ sich darüber beschwert, dass er nicht den aktuellen No 1 Ballermann Hit spielen darf und Springer hatte gerade nichts besseres zu tun.
 


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