bandmaschinen / tonbandgeräte fürs recording

L

lithops

.
hallo zusammen,

ich überlege mir ne günstige bandmaschine fürs recording anzuschaffen. irgendwelche tipps/empfehlungen, oder schlechte erfahrungen? und überhaupt meinungen zu dem thema, ob es sich lohnt. soundtechnisch? möchte auch ein wenig damit rumexperimentieren. wie sind eure erfahrungen?
 
lithops schrieb:
hallo zusammen,

ich überlege mir ne günstige bandmaschine fürs recording anzuschaffen. irgendwelche tipps/empfehlungen, oder schlechte erfahrungen? und überhaupt meinungen zu dem thema, ob es sich lohnt. soundtechnisch? möchte auch ein wenig damit rumexperimentieren. wie sind eure erfahrungen?
Ich würde mit einem der guten 4Spur Cassettenrecorder anfangen: Fostex 250 oder (besser) 280 oder Tascam 244 (unverwüstlich), oder 424 / 464. Da merkst Du ob Dir das Arbeiten damit passt, und das Bandmaterial ist nicht teuer.

Wenn Du das dann gut findest, dann kannst Du auf ein echtes Spulentonband umsteigen: 1/4" Vierspur, oder 1/2" acht Spur, oder gleiche ein 2" 24/Spur. Aber Vorsicht: die Materialkosten machen Dich da arm.
 
Ich hab hier ein Büchlein wo viel über analoge Mehrspuraufnahme drinsteht (Hubert Henle). Habs überflogen und würde daraus schließen, dass es teuer und vorallem zeitaufwendig ist. Vermutlich Tonbandaufnahme heute nur noch als "Effektgerät" wirklich Sinn.
 
psicolor schrieb:
Ich hab hier ein Büchlein wo viel über analoge Mehrspuraufnahme drinsteht (Hubert Henle). Habs überflogen und würde daraus schließen, dass es teuer und vorallem zeitaufwendig ist. Vermutlich Tonbandaufnahme heute nur noch als "Effektgerät" wirklich Sinn.
Das Henle-Buch ist gut. "Zeitaufwändig" ist so eine Sache. Am Rechner verplempert man seine Zeit halt wo anders. Die Arbeitsweise mit Band zwingt einen viel stringenter zu arbeiten. Man probiert viel weniger so lange rum bis es passt. Man muss sich halt erst was einfallen lassen und dann nimmt man es auf. Beim Rechner verdaddelt man sich schon in der Phase des "sich was einfallen lassen".
 
florian_anwander schrieb:
Das Henle-Buch ist gut. "Zeitaufwändig" ist so eine Sache. Am Rechner verplempert man seine Zeit halt wo anders. Die Arbeitsweise mit Band zwingt einen viel stringenter zu arbeiten. Man probiert viel weniger so lange rum bis es passt. Man muss sich halt erst was einfallen lassen und dann nimmt man es auf. Beim Rechner verdaddelt man sich schon in der Phase des "sich was einfallen lassen".

"Zeitaufwändig" ist so eine Sache. Am Rechner verplempert man seine Zeit halt wo anders. Die Arbeitsweise mit Band zwingt einen viel stringenter zu arbeiten. Man probiert viel weniger so lange rum bis es passt. Man muss sich halt erst was einfallen lassen und dann nimmt man es auf. Beim Rechner verdaddelt man sich schon in der Phase des "sich was einfallen lassen".

Ich hab's nochmal zitiert und fett hervorgehoben weil man das garnicht oft und deutlich genug sagen kann. (und das Gesagte gilt nicht nur für Aufnahmen)
 
danke schon mal für die tipps! ich dachte auch eher daran, es als 'effekt' zu benutzen, also vielleicht auch nur ein 2 kanal stereo-gerät. und dann da mal sachen aufzunehmen, und wieder zurück in den rechner. wie teuer sind denn solche tonbänder? und bekommt man die nur noch gebraucht?
 
Oder du möchstest damit Mastern, wobei ich das als Nerdaktion ansehen würde.. Hab mir auch mal eine Revox B77 gekauft, hab einen Mix drüber laufen lassen und sie seit dem nicht mehr verwendet.. :selfhammer:
Aber ich hab sie mir unbedingt eingebildet, haben zu müssen... :mrgreen:

Außerdem schau mal...
Das ist eines von wenigen verfügbaren Bändern für eine 1/4" Maschine..
https://www.thomann.de/at/rmg_sm911_14_762m_trident.htm

Wenn du vorhast dir eine bessere Studiomaschine zu kaufen und auf 1/2" oder gar 1" Tape zu gehen, dann kannst du dich (wie Florian schon sagte) auf sehr hohe Bandkosten einstellen..
zb:
https://www.thomann.de/at/rmg_sm900_12_762m_nab.htm
oder
https://www.thomann.de/at/rmg_sm900_1_762m_nab.htm
 
ah, cool! gibts noch neu zu kaufen. ja, ich glaube 1/4" wäre realistisch. ich denke stereo reicht für meine zwecke. gibts da günstige maschinen, die zu empfehlen sind? die revox dinger sind mir eigentlich schon zu teuer. taugt akai was?
 
lithops schrieb:
ah, cool! gibts noch neu zu kaufen. ja, ich glaube 1/4" wäre realistisch. ich denke stereo reicht für meine zwecke. gibts da günstige maschinen, die zu empfehlen sind? die revox dinger sind mir eigentlich schon zu teuer. taugt akai was?
WIchtig, die Akais sind viertelspur maschinen, und können üblicherweise bestenfalls 19,5 cm/s. Revox sind Halbspur-Maschinen und können meist 38cm/s. Ich würde eine PR-99 MkII oder MkIII oder ein B-77 empfehlen. Mit 250 bis 350 Euro für eine B77 bist Du da dabei. PR99 MkII ca 400.
 
florian_anwander schrieb:
lithops schrieb:
ah, cool! gibts noch neu zu kaufen. ja, ich glaube 1/4" wäre realistisch. ich denke stereo reicht für meine zwecke. gibts da günstige maschinen, die zu empfehlen sind? die revox dinger sind mir eigentlich schon zu teuer. taugt akai was?
WIchtig, die Akais sind viertelspur maschinen, und können üblicherweise bestenfalls 19,5 cm/s. Revox sind Halbspur-Maschinen und können meist 38cm/s. Ich würde eine PR-99 MkII oder MkIII oder ein B-77 empfehlen. Mit 250 bis 350 Euro für eine B77 bist Du da dabei. PR99 MkII ca 400.

Ich hab ja gleich den Verdacht dass ich wieder irgendwas nicht mitgekriegt habe, wenn ich Florian korrigieren - oder äh: präzisieren will...
Aber weder sind die Revox-Maschinen alle Halbspur noch können die meistens 38 cm/sek. Zumindest gilt das nicht für den Großteil der Maschinen, welche nämlich A77 sind, und nicht B77 oder gar PR99.
Meine A77 Mk III ist Viertelspur und meine A77 Mk IV ist Halbspur, aber beide arbeiten mit den für die A77 üblichen (!) Geschwindigkeiten von 9,5 und 19 cm/Sek.
Es gab auch eine High Speed-Version, aber die ist eher die Ausnahme. Ich gehe davon aus, dass für die B77 prinzipiell das gleiche gilt. Logisch: Für den HiFi-Anwender war 38 cm/Sek. denkbar uninteressant: zu hohe Bandkosten für zu geringen Gewinn an Klangqualität.
Die von dir genannten Preise stellen meiner Erfahrung nach eher die Untergrenze für Geräte in gutem Zustand dar. Dazu kommen aber noch ruckzuck weitere Kosten für Einmessung oder Verschleißteiltausch. Eine A77 ist in der Anschaffung deutlich günstiger.
 
Jörg schrieb:
Ich hab ja gleich den Verdacht dass ich wieder irgendwas nicht mitgekriegt habe, wenn ich Florian korrigieren - oder äh: präzisieren will...
Ne nee, Du hast schon recht. Ich hatte ja nur die B77 im Hirn.


Die von dir genannten Preise stellen meiner Erfahrung nach eher die Untergrenze für Geräte in gutem Zustand dar. Dazu kommen aber noch ruckzuck weitere Kosten für Einmessung oder Verschleißteiltausch. Eine A77 ist in der Anschaffung deutlich günstiger.
Ich hab einfach die abgeschlossenen Auktionen in ebay angesehen - da war das der Rahmen. Was die Folgekosten angeht hast Du natürlich auch recht.
 
Ich würde zu einer Tascam 32 raten. Die sind meist günstiger zu haben als gleich gut erhaltene Revox-Maschinen und sind immer Halbspur-Maschinen mit 19 und 38 cm/s Geschwindigkeit.

Auch eine 8-Spur-Maschine kann interessant sein, z. B. eine Tascam 38 oder TSR-8.
 
Völlige Noob-Frage zu den Bändern: Kann man die mehrfach bespielen? Wie viele Minuten passen ungefähr auf ein Band? (Ich weiß, dass das auch von der verwendeten Geschwindigkeit abhängt)
 
ja, kannst Du mehrfach bespielen. Die Qualität wird natürlich immer schlechter.
Spielzeit: kannst Du ausrechnen 9,5 cm/sek und Bandlänge 762m.

Andere Frage:
Ich habe hier meine alte B77 (9,5 / 19 , 2 Spur) stehen, die ist Schrott. Am Schluss quitschte die nur noch, konnte nicht mehr bremsen, irgendwann war sogar ein Elko mit viel weißem Rauch geplatzt, dazu kam, daß die Bänder sich zersetzten (Revox, Maxwell und TDK) und eine dicke weiße Schicht an den Tonköpfen hinterließen. Die Bänder verursachten dann auch einen quitschenden Dauerton, der sich sogar auf die Tonköpfe (Audio) übertrug. Ich konnte damals meine wichtigsten Aufnahmen so gerade noch auf DAT retten.
Jetzt steht das gute Ding da, als schmuckes Möbel, in 'nem Zimmer, in dem ich kaum bin :D .
Aber es würde mir das Herz brechen, die Maschine einfach in den Sperrmüll zu stellen.

Kennt jemand wen, der sowas als Ersatzteil brauchen kann? Oder ist hier sogar jemand, der die haben will?
Ich habe auch noch die alten Bänder und Spulen (26cm). Die Bänder sind natürlich Schrott, die Spulen sollten noch ok sein (teilweise NAB, Metall, teils Dreizack, Plastik).
Abholung wäre aber angesagt.

Gruß
Bernd
 
serenadi schrieb:
ja, kannst Du mehrfach bespielen. Die Qualität wird natürlich immer schlechter.
Spielzeit: kannst Du ausrechnen 9,5 cm/sek und Bandlänge 762m.

Andere Frage:
Ich habe hier meine alte B77 (9,5 / 19 , 2 Spur) stehen, die ist Schrott. Am Schluss quitschte die nur noch, konnte nicht mehr bremsen, irgendwann war sogar ein Elko mit viel weißem Rauch geplatzt, dazu kam, daß die Bänder sich zersetzten (Revox, Maxwell und TDK) und eine dicke weiße Schicht an den Tonköpfen hinterließen. Die Bänder verursachten dann auch einen quitschenden Dauerton, der sich sogar auf die Tonköpfe (Audio) übertrug. Ich konnte damals meine wichtigsten Aufnahmen so gerade noch auf DAT retten.
Jetzt steht das gute Ding da, als schmuckes Möbel, in 'nem Zimmer, in dem ich kaum bin :D .
Aber es würde mir das Herz brechen, die Maschine einfach in den Sperrmüll zu stellen.

Kennt jemand wen, der sowas als Ersatzteil brauchen kann? Oder ist hier sogar jemand, der die haben will?
Ich habe auch noch die alten Bänder und Spulen (26cm). Die Bänder sind natürlich Schrott, die Spulen sollten noch ok sein (teilweise NAB, Metall, teils Dreizack, Plastik).
Abholung wäre aber angesagt.

Gruß
Bernd
Ich denke, Du kannst die Maschine sicherlich auch noch reparieren lassen. Für Revox-Maschinen gibt es immer noch reichlich Service-Angebote.

Was das Bandmaterial betrifft, so ist bei neueren Bändern das häufige Löschen und erneute Bespielen eigentlich kein großes Problem. Das geht sehr, sehr lange und oft. Bei der Geschwindigkeit würde ich allerdings grundsätzlich nie unterhalb von 19 cm/s arbeiten.
 
SynthUser0815 schrieb:
Ich würde zu einer Tascam 32 raten. Die sind meist günstiger zu haben als gleich gut erhaltene Revox-Maschinen und sind immer Halbspur-Maschinen mit 19 und 38 cm/s Geschwindigkeit.

Auch eine 8-Spur-Maschine kann interessant sein, z. B. eine Tascam 38 oder TSR-8.

Wobei natürlich das Halbzollmaterial sehr ins Geld geht. Tascam MS-16 ist auch fein, wenn´s um 16-Spur-Recording geht.

Bei den 2-Spur-Maschinen gab es bei Tascam auch die 42 und 52, die mit noch mehr Features als die 32 aufwarteten. Ich kann mich erinnern, daß mein Onkel eine 32 hatte; was aus der geworden ist, weiß ich nicht.

Otari oder MCI sind natürlich auch noch gute Geräte, ebenso die M15 von Telefunken/AEG. Da fängt dann aber eindeutig die Liebhaberei an.

A propos Liebhaberei: Ich hätte gerne mal eine Nagra IV in Stereobestückung mit Schmetterlingskopf. Nicht als Werkzeug, sondern um mich an einem Stück Ingenieurskunst zu erfreuen. Mastern kann man darauf sicherlich auch...

Stephen
 
Cyborg schrieb:
florian_anwander schrieb:
Das Henle-Buch ist gut. "Zeitaufwändig" ist so eine Sache. Am Rechner verplempert man seine Zeit halt wo anders. Die Arbeitsweise mit Band zwingt einen viel stringenter zu arbeiten. Man probiert viel weniger so lange rum bis es passt. Man muss sich halt erst was einfallen lassen und dann nimmt man es auf. Beim Rechner verdaddelt man sich schon in der Phase des "sich was einfallen lassen".

"Zeitaufwändig" ist so eine Sache. Am Rechner verplempert man seine Zeit halt wo anders. Die Arbeitsweise mit Band zwingt einen viel stringenter zu arbeiten. Man probiert viel weniger so lange rum bis es passt. Man muss sich halt erst was einfallen lassen und dann nimmt man es auf. Beim Rechner verdaddelt man sich schon in der Phase des "sich was einfallen lassen".

Ich hab's nochmal zitiert und fett hervorgehoben weil man das garnicht oft und deutlich genug sagen kann. (und das Gesagte gilt nicht nur für Aufnahmen)

:supi:
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben