Beratung: Polysynth für weiche "analoge" Flächen

Horn

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Liebe Leute, ich suche Rat ...

Im nun vergehenden Jahr habe ich mein "Heimstudio" komplett umgebaut und stark reduziert. Dabei bin ich gewissermaßen "back to the roots" gegangen zu ungefähr der Ausstattung, die ich vor 15 Jahren hatte (damals Roland EP-7, Waldorf Micro-Q-Keyboard, Waldorf Pulse und Roland Juno 106). Ich habe jetzt wieder ein Waldorf Micro-Q-Keyboard links neben dem Bildschirm oben auf dem Arbeitstisch stehen, unter der Tischplatte befindet sich ein Korg SV-1 in einer großen, soliden Auszugs-Schublade. Im Rack habe ich dazu einen zweiten Micro Q als Ergänzung und Backup sowie einen Waldorf Pulse. Letzterer liefert mir vor allem Leadsounds und Bässe, das SV-1 liefert Piano, E-Piano und Streicher-Samples und die Micro-Qs alle übrigen Sounds.

Was fehlt, ist ein "Ersatz" für den Juno 106: Ein Synthesizer, der weiche, analoge Pads ohne die gelegentlich auftretenden digitalen Artefakte des Micro-Q liefern kann. Der Aufstellplatz ist sehr begrenzt. Ich hätte eigentlich gerne ein Instrument mit Tasten, jedoch sind ohne größere "bauliche" Kompromisse mehr als 70 cm Breite nicht drin. 6 Stimmen würden mir reichen.

Hierzu habe ich folgende Kandidaten in die engere Wahl genommen:

- Roland Juno 106 von analogia.pl
Vorteil: genau der Sound, der mir fehlt.
Nachteile: kein Velocity; kein Aftertouch; nur eine Hüllkurve; nimmt mehr Platz weg, als ich eigentlich habe; trotz des Alters recht teuer

- Behringer Deepmind 6
Vorteile: niedriger Preis; sehr gute Ausstattung mit kompakter 3-Oktaven-Tastatur (Velocity & Aftertouch), Effekten etc.
Nachteile: grundsätzliche "ideologische" Bedenken gegenüber Behringer; Unsicherheit über die Verabeitungsqualität

- Korg Prologue 8 (49 Tasten)
Vorteile: passt gerade noch von der Größe her; klingt offenbar recht gut
Nachteile: kein Aftertouch; nur 12 db/Oct-Filter (ist das überhaupt wirklich ein Nachteil?)

- Novation Peak
Vorteile: sehr übersichtliche Bedienung, sehr viele Synthese-Möglichkeiten
Nachteile: Unsicherheit, ob das wirklich der Klang ist, den ich als Ergänzung brauche; keine Tastatur
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde zum Peak tendieren.
Erstmal würde ich in Frage stellen ob Du wirklich 101% den Sound von früher brauchst, und dann scheint mir der Peak am vielseitigsten
und praktischsten zu sein. Klanglich vermutlich auch näher dran als der Prologue.
Andereseits kann er Dich auch klanglich weiter bringen als der Juno, denke ich.
 
Erstmal würde ich in Frage stellen ob Du wirklich 101% den Sound von früher brauchst, und dann scheint mir der Peak am vielseitigsten und praktischsten zu sein. Klanglich vermutlich auch näher dran als der Prologue.
Andereseits kann er Dich auch klanglich weiter bringen als der Juno, denke ich.
Zu 100% den Klang von früher brauche ich nicht, denn ich weiß ja auch, was mich an den Junos damals gestört hat. Allerdings klingt der Peak in vielen Demo-Videos sehr harsch und verzerrt und gerade das brauche ich nun auch wirklich nicht. Zudem habe ich gerade noch einmal den Testbericht von @Moogulator zum Prologue im SynMag gelesen und da klingt es eher so, als sei der Prologue näher an dem, was ich will, als der Peak.
 
Nein, der klingt nicht so, wie ich das mag. Bringt mich nicht weiter. Mit Dave Smith bin ich durch. Das hatte ich früher, war für mich aber eine Sackgasse. Sequential und Oberheim sind nicht das, was ich klanglich mag. Ich bin eher Roland/Korg/Novation-Fan. (Und bevor es einer sagt: Mir ist natürlich klar, dass man nicht alle Synths der jeweiligen Hersteller über einen Kamm scheren kann und dass es zwischen "dem" Klang von Roland und "dem" von Korg und "dem" von Novation auch sehr große Unterschiede gibt.)
 
Ab Minute 0:36 , der Klang gefällt mir. So "elektrisch" hätte ich es mit dem DM nicht hinbekommen. Der Rest von der Demo klingt nicht so toll.
Aber der Dm hat trotz allem sehr fetten Sound. Klingt aber anders,
ich fand teilweise sogar nach Sequential Circuits. Irgendwie klingt der Dm wie ne Mischung aus Roland & Sequential. Korg ist Korg. War schon immer so, und Roland ist Roland.
Ich würde den Pologue nehmen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=L7Uk5sxJOQo
 
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Spontan:

  • Studiologic Sledge
  • Waldorf Blofeld
  • Roland JU-06
  • Roland System-8
  • Oberheim Matrix 6R / 1000


Gedanken dazu:

Für alles, was nach der "goldenen Ära" von Roland 1985+ und weit darüberhinaus noch abgedeckt werden soll (falls überhaupt...)
würden sich quasi-automatisch Blofeld und Sledge anbieten, weil die nicht nur Juno-esques können. Die Überschneidung mit den vorhandenen Micro-Qs ist dann natürlich vermutlich eher doof.

Wirklich Juno in Digital gibt es ja bei Roland selbst, namentlich das kleine JU-06 Modul oder der System-8 als Tastatur.

Ansonsten würde ich auch gerne noch den Matrix 6R oder 1000 in die Runde schmeissen.
Meine Definition von "weiche Fläche".
(:

EDIT:
Okay, das trifft den Geschmack des TE wohl nicht.
 
Wirklich Juno in Digital gibt es ja bei Roland selbst; namentlich JU-06 Modul oder System-8 Tastatur.

Da wäre System 8 die wesentlich bessere Alternative für meinen Geschmack. Denn ich würde mir niemals 2 von denen hinstellen um 8Stimmen zu haben.
Und beim System 8 haste gleich ne normale Tastatur und normale Regler. Otisch hat mir das System 8 sehr gut gefallen und auch so ist es sehr angenehm
"zu fahren". Wenn ich Recht überlege würde ich sogar das System 8 nehmen. Das ist ne feine Sache.
 
Würde auch den Deepmind nehmen, voll allem zu dem Kurs aktuell.. aber den 12.. wenn man im 2-Voice Betrieb nur noch 3 Stimmen hat, nervt es sonst zu schnell..
Mit Tasten oder Rack, je nach Wunsch
 
Zu 100% den Klang von früher brauche ich nicht, denn ich weiß ja auch, was mich an den Junos damals gestört hat. Allerdings klingt der Peak in vielen Demo-Videos sehr harsch und verzerrt und gerade das brauche ich nun auch wirklich nicht.
Novation war schon immer für super soften (VA) Klang bekannt, meine dass beim Peak auch immer noch rauszuhören. Die Demos nutzen halt vermutlich viel den Filter Drive.

Jetzt Vorsicht, eine Hypothese.... :)

Hab ja viel rumprobiert, analoge Synthesizer dreifach gekauft und gestacked, Modular VCOs gestacked, ich bin der Meinung richtig super softer Klang wenn mehr als 1 Oszillator im Spiel ist geht nur in digital (Ausnahme -> die Oszillatoren sind auf unterschiedliche Halbtöne gestimmt). Vermute da wird in digital an der ein oder anderen Stelle was die Oszillatoren und deren Phase betrifft getrickst. In analog klingt das alles immer etwas brachialer. Das würde sich übrigens mit deinen Erfahrungen was den Juno-106 betrifft vereinbaren lassen, der hat nur einen Oszillator (+Sub Oszillator) und Chorus.
 
Vielleicht doch mal trotz Behringer Allergie den OB6 antesten?
Du meinst Dave-Smith-Allergie, oder?

@Michael Burman und @hairmetal_81:
Novation Ultranova und Studiologic Sledge habe ich ja am Arbeitsplatz. Die erfüllen nicht das Anforderungsprofil, da sie mir erstens sowieso zur Verfügung stehen und die Dinge, die damit gehen, alle hinlänglich gut auch mit dem Micro Q zu realisieren sind - wenn nicht sogar besser - Gleiches gilt für den Blofeld. Es geht wirklich um die relativ schmale Nische von analogen Pad-Sounds ohne digitale Artefakte.

@Rastkovic:
Ja, das mit dem einen OSC habe ich auch beobachtet, spricht für simple Strukturen und ist auch der Grund, warum ich gar nicht so viel Stimmen brauche, da es um Unisono-Sounds und dergleichen ohnehin nicht geht, @Shunt.

@Rolo:
Ich tendiere eigentlich auch zum Prologue. Aber stimmt natürlich: Korg ist Korg und Roland ist Roland. System 8 passt bei mir vom Platz nicht an den Arbeitsplatz. Ich möchte das alles hier maximal reduziert und im direkten Zugriff haben. Ein riesiges Gehäuse für relativ wenig Innenleben wie das aktuelle System 8 passt nicht rein, obwohl der Klang natürlich super ist.
 
Weiche Flächen? Roland JX-8P oder JX-10

Ansonsten ist der Peak schon sehr fein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Michael Burman und @hairmetal_81:

Novation Ultranova und Studiologic Sledge habe ich ja am Arbeitsplatz. Die erfüllen nicht das Anforderungsprofil, da sie mir erstens sowieso zur Verfügung stehen und die Dinge, die damit gehen, alle hinlänglich gut auch mit dem Micro Q zu realisieren sind - wenn nicht sogar besser - Gleiches gilt für den Blofeld. Es geht wirklich um die relativ schmale Nische von analogen Pad-Sounds ohne digitale Artefakte.
Analoge Pad-Sounds gehen mit der Ultranova, aber es klingt eben erst dann richtig gut, wenn man gute Effekte dahinter klemmt.
Du könntest auch generell zunächst mit einem guten Multi-Effekt-Gerät beginnen. Vielleicht brauchst du gar keinen anderen Synthesizer.
Gute Effekte machen echt sehr viel aus.
 
Ich würde mir – wäre ich in deiner Situation – den Peak mal wenigstens anhören.
Ich kenne ihn nicht aus eigener Erfahrung, insofern ist das kein Rat aus erster Hand.
Aber der hätte schon mal wie der Roland DCOs und einen analogen Filter.

Hört sich insgesamt eh so an, als ob du dringend in einen Laden gehen solltest und den Klang entscheiden lässt.
 
Vielleicht brauchst du gar keinen anderen Synthesizer.
Das könnte sein, ja, aber ich glaube doch eher nicht: Es gibt etwas, das weder Micro Q noch Blofeld noch Ultranova noch Sledge können, das ist so ein bestimmter "sauberer", "nebengeräuschfreier" Klang, wie ihn jeder Analoge, den ich hatte, immer produziert. Man könnte auch sagen: Es soll in keiner Weise "schwurbeln" ;-) ...

Es geht mir nicht um Effekte, da habe ich schon ganz ordentliche Sachen, sowohl analog als auch in der DAW.
 
Hört sich insgesamt eh so an, als ob du dringend in einen Laden gehen solltest und den Klang entscheiden lässt.
Ja, bestimmt.

Hatte ich bzgl. des Deepmind schon mal gemacht und die Idee gleich wieder verworfen. Prologue und Peak kenne ich bisher nur aus schriftlichen Testberichten und Youtube-Videos. Die muss ich ganz dringend selbst testen vor einer Entscheidung.
 
Das könnte sein, ja, aber ich glaube doch eher nicht: Es gibt etwas, das weder Micro Q noch Blofeld noch Ultranova noch Sledge können, das ist so ein bestimmter "sauberer", nebengeräuschfreier Klang, wie ihn jeder Analoge, den ich hatte, immer produziert.

Es geht mir nicht um Effekte, da habe ich schon ganz ordentliche Sachen, sowohl analog als auch in der DAW.
Ich hatte noch nie einen echt-analogen, daher fehlt mir der Vergleich. Aber gerade Lowpass-gefilterte Pads klingen mir digital erzeugt sauber genug, und wenn da eine gute Portion guter Effekte drauf ist, und erst recht im Mix-Kontext mit Drums etc.
Aber du musst es wissen. Wenn es rein analog sein muss. Oder digital besonders sauber. Laut @Moogulator soll der System-8 ja besonders sauber klingen, wie ich es verstanden habe. Habe ihn selber nicht gehört, kann daher nix dazu sagen. Ich habe mal auf der Messe alte rein analoge gehört, und die klangen alles andere als sauber. Vielleicht sind moderne analoge aber wirklich sauber. Der alte da auf der Messe Polymoog oder was weiß ich hat gebritzelt, was das Zeug hält und man konnte über die Kopfhörer nebenbei Radio über den Synthesizer mithören. Aber du sagst, du hattest einen analogen und er war gut? Na dann muss es wahrscheinlich eben ein analoger sein.
 
Aber du sagst, du hattest einen analogen und er war gut?
Einen? Korg Poly 61, Roland Juno 6, Juno 106, Alpha Juno, Korg Polysix, DSI Prophet ´08. Das sind nur die polyphonen Analogen, die ich mal hatte ;-) ... Und ich habe bestimmt welche vergessen. Die klangen alle mehr oder weniger gut. Die Junos und der Poly 61 mehr, die anderen weniger.

Der Waldorf Pulse in sechsstimmig mit analogem Chorus und BBD-Delay wäre auch geil, aber insgesamt zu aufwändig/fummelig/teuer das über Poly-Chaining plus Mixer plus Effektgeräten zu realisieren ;-) ...

System 8 kenne ich aus eigener Anschauung. Klingt tatsächlich super, passt aber von den Hardware-Dimensionen baulich nicht in die Heimstudio-Nische.
 
@Horn:"weiche, analoge Pads" Auf alle fälle Oberheim 6 und 1000 - es gibt nichts weicheres...ohne zu schmieren...
(Bin in der gleichen sitaution wie du) Aktuell müsste man den OB 6 nehmen. Ich selber schwanke zwischen OB6 und Peak - ganz klar in dem bewusstsein, das das weiche auch der gespielte akkord sein kann.
Für mich ist das "weiche" auch seidig, nebulös, vollmundig und bewegt, daher kommt für mich ein software synth nicht in frage (Ich mache hier einen unterschied zwischen softsynth und digitalem hardware synth)
 
Ich würde Dir auch dazu raten, den Peak im Laden einmal anzutesten und zwar mit einem Init. Denke, Du kommst recht schnell zum Ziel. Ich kann mangels Ultranova nicht mehr wirklich einschätzen, ob Du zu ähnlichen Ergebnissen mit einem Analogfilter kommst. Auf VA Ebene fand ich die volldigitalen Novation Kisten schon sehr gut, aber im Peak steckt viel mehr "Dampf".

Wollte selbst mal versuchen, JX Patches halbwegs auf dem Peak nachtzustellen.
 
@Rastkovic:
Ja, das mit dem einen OSC habe ich auch beobachtet, spricht für simple Strukturen und ist auch der Grund, warum ich gar nicht so viel Stimmen brauche, da es um Unisono-Sounds und dergleichen ohnehin nicht geht
Das wäre natürlich ein wichtiges Detail, 1-OSC + Sub OSC mit Chorus ist was anderes als 2/3-OSC detuned mit ohne Chorus.

Also wenn Juno-106 für dich genau das Ding war was den Klang betrifft, dann solltest du die Struktur unbedingt berücksichtigen....
 
@Nick Name:
Hm. Oberheim Matrix 6 hatte ich auch mal kurzzeitig früher. Wurde nicht warm damit, hatte damals aber auch noch sehr wenig Erfahrung. Du bist jetzt schon der Zweite, der den OB-6 ins Feld führt. Wäre natürlich auch eine Überlegung wert. Ist verdammt teuer und passt als Keyboard auch nicht rein, müsste ich dann schon das Modul nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wäre natürlich ein wichtiges Detail, 1-OSC + Sub OSC mit Chorus ist was anderes als 2/3-OSC detuned mit ohne Chorus.

Also wenn Juno-106 für dich genau das Ding war was den Klang betrifft, dann solltest du die Struktur unbedingt berücksichtigen....
Die könnte der Deepmind mit ein paar Konfigurations-Tricks natürlich am ehesten nachbilden, wie Starsky Carr auf Youtube gezeigt hat:


View: https://www.youtube.com/watch?v=W1OrME6w7nQ
 


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