Besuch Elektronisches Studio WDR, Köln (19.2.2011)

Die Diskussion hat auf meiner Seite auf jeden Fall zu Erkenntnissen geführt.
 
Eine qualitative Beurteilung jenseits des persönlichen Geschmacks setzt natürlich ein Mindestmaß an Beschäftigung mit den Dingen voraus. Das hatte ich vorausgesetzt - mein Fehler. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Und die Borniertheit, sich nicht einmal vorab über das Elektronische Studio und welche Art von Musik dort gemacht wurde zu informieren, ist schon bemerkenswert.

Offensichtlich hatte der eine oder andere Besucher gedacht, dass neben Musik von Stockhausen (als Platzhalter für die Komponisten aus dem Bereich "Neue Musik", dafür gibt es eine spezielle Musikredaktion mit entsprechenden Sendungen, auf die ich schon mehrmals hingewiesen habe - http://www.wdr3.de/open-studio-elektron ... tuell.html) auch funktionale Musik für Film, Werbung und Hörspiel sowie reine elektronische Gebrauchsmusik und Weltraumgedudels produziert worden sein. Darin unterscheidet sich das Studio wie wir alle wissen vom BBC Radiophonic Workshop.
 
sadnoiss schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Die Diskussion hat auf meiner Seite auf jeden Fall zu Erkenntnissen geführt.
Dito - leider aber nicht über "Neue Musik"

was gefählt dir an dem wiki artikel über Neue Musik nicht? ich finde den recht gut.
klar, diese unterteilung in in E und U musik hat seine schwächen.
ich bevorzuge deshalb die unterteilung in akademische und nicht-akademische musik.

und am ende geht es nur darum was subventioniert wird und was nicht.
 
Teilweise kann ich die Argumente der Verwertungsindustrie die Abrechnungsgrundlagen auf E und U Musik aufzuteilen verstehen, es gibt kulturell wichtige Musik und die muß trotz der geringen Verkaufszahlen eine Lebenserhaltung ermöglichen ( ist doch der Hintergendanke oder ? ) und eben unbedeutende Musik... Aber grundlegend ist die Frage der Gewichtung einer Schöpfung eine ganz andere und läßt sich für mich nicht an den verwendeten Instrumenten rechtfertigen.. Klar ein boing bum tschack ist eben nix kreatives.. Aber so manches klassische bedient sich auch nur aus dem Topf der Stilmittel.. nur wer bewertet das ? (ist das Thema überhaupt hier angebracht ? )
 
mik93 schrieb:
was gefählt dir an dem wiki artikel über Neue Musik nicht? ich finde den recht gut.
klar, diese unterteilung in in E und U musik hat seine schwächen.
ich bevorzuge deshalb die unterteilung in akademische und nicht-akademische musik.

und am ende geht es nur darum was subventioniert wird und was nicht.


Der Artikel ist okay.
 
sadnoiss schrieb:
mik93 schrieb:
was gefählt dir an dem wiki artikel über Neue Musik nicht? ich finde den recht gut.
klar, diese unterteilung in in E und U musik hat seine schwächen.
ich bevorzuge deshalb die unterteilung in akademische und nicht-akademische musik.

und am ende geht es nur darum was subventioniert wird und was nicht.


Der Artikel ist okay.

mhhh.... dann hab ich es nicht verstanden worauf du hinaus willst....
 
Ich vermute er möchte ausdrücken, dass er musikalisch gerne im Dreck spielt und ihm (im übertragenen Sinne) saubere Fingernägel nicht gefallen. Punk(t).
 
Plasmatron schrieb:
Teilweise kann ich die Argumente der Verwertungsindustrie die Abrechnungsgrundlagen auf E und U Musik aufzuteilen verstehen, es gibt kulturell wichtige Musik und die muß trotz der geringen Verkaufszahlen eine Lebenserhaltung ermöglichen ( ist doch der Hintergendanke oder ? )

unter anderen - eigentlich aber eine musikwissenschaftliche einteilung von musik

Plasmatron schrieb:
und eben unbedeutende Musik... Aber grundlegend ist die Frage der Gewichtung einer Schöpfung eine ganz andere und läßt sich für mich nicht an den verwendeten Instrumenten rechtfertigen..

u-musik mit unbedeutend gleich zu setzen halte ich für schwierig - wenn nicht sogar für falsch.
beatles sind u-musik, aber bestimmt nicht unbedeutend.


Plasmatron schrieb:
Klar ein boing bum tschack ist eben nix kreatives.. Aber so manches klassische bedient sich auch nur aus dem Topf der Stilmittel.. nur wer bewertet das ? (ist das Thema überhaupt hier angebracht ? )

nichts entsteht aus dem luftleeren raum, auch Stockhausen bezieht sich auf dinge die vor ihm waren, aber eben auf seiner ganz besonderen art!

das bewerten... nun das ist wirklich so ein ding - ist vielleicht auch der grund warum es so viel streit gibt unter den fachleuten...
 
Rubrik Studiobericht
in der aktuellen GROOVE

"Studio Elektronische Musik des WDR"
doppelseitiger artikel mit coolem bild von volker müller
 
Danke für den Tipp, habe mir die Ausgabe heute direkt gekauft. Herr Müller hatte ja erwähnt, dass das GROOVE Magazin einen Besuch plant. Sehr schöne Sprache mit viel Herzblut für die Sache ...
 
sadnoiss schrieb:
Ich empfinde, wie geäußert, Stockhausen als zu arty-farty. Gleichwohl empfinde ich ggü. seiner und der anderer Pioniere erbrachten künstlerischen Leistung Respekt und Dankbarkeit, ohne diese Pionierarbeit könnte ich nicht die Musik hören, die ich liebe. Sind wir da einer Meinung?

So würde ich das auch ausdrücken. Nichts gegen Stockhausen, es gibt aber viele, die mir besser gefallen, die ich hörenswerter finde.

Übrigens eine Nebenfrage, auf diesem Bild, ist das nicht der Elektrokamerad in jüngeren Jahren der da ganz rechts im Bild erscheint und verstohlen auf den BME Stand schaut?

messe.jpg
 
und welcher forumsuser outet sich als derjenige mit der korgtüte? na?
ich weiss es,ich weiss es...


fängt mit "CY" an... :lol:

:P
 
...das bin ich!
In der Tüte hatte ich alle meine Klamotten, weil ich grad zehn Minuten vorher erst von nem Gig kam und eigentlich für die Messe gar keine Zeit hatte.
Hatte da meinen halben Haushalt drin, weil ich sofort danach den gleichen Abend noch nach Detroit bin um mit einem gewissen Richie Hawtin rumzuhängen und die "Riot EP" aufzunehmen...
 
Cyborg schrieb:
Übrigens eine Nebenfrage, auf diesem Bild, ist das nicht der Elektrokamerad in jüngeren Jahren der ....

Nö, sehe keinen Kameraden auf dem Foto.

Danke für die Bestätigung meiner Meinung - bist anscheinend auch doof (siehe Signatur) :lol:
 
Danke, lieber Sadnoiss für den Link. Da geht es wohl eher darum, besonders effektvolle Klänge zur Untermalung herzustellen. Mit der "Elektronischen Musik", so wie sie Meyer-Eppler, Eimert und Stockhausen verstanden wissen wollten, hat das selbstverständlich gar nichts zu tun. Aber das war uns ja spätestens nach dem Besuch des Elektronischen Studios klar.

Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter, unbedingt neuer Klänge - derart modische Chocs verbrauchen sich sehr schnell-, sondern darum, daß die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, daß die Schallereignisse in einer Komposition integraler Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen: Textur des Materials und Struktur des Werkes sollen eins werden; mikrotonale und makrotonale Form müssen gemäß der Formidee für jedes Werk wieder neu in Übereinstimmung gebracht werden.
Dabei sind die bisherigen Vorstellungen von musikalisch >tauglichen< Schallvorgängen zu revidieren: Jeder überhaupt nur vorstellbare Schall kann, wenn er aus der komponierten Struktur eines Werkes notwendig hervorgeht, musikalisch verwendet werden. Klänge, Geräusche - wie immer sie beschaffen sein mögen - sind zunächst bloßes Material, und nichts veranlaßt dazu, gewisse Schallvorgänge von vorneherein für den musikalischen Prozeß auszuschalten.

KHS - Arbeitsbericht 1952/53: Orientierung, Seite 35 unten
 
Mir ging es auch mehr um den zeitlichen Zusammenhang und die grundsätzlich ähnliche Arbeitsweise. Der Thread hier war der, wo es am ehesten gepasst hat.
 


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