Besuch Elektronisches Studio WDR, Köln (19.2.2011)

A

Anonymous

Guest
debug_pic.jpg


Besuch des Elektronischen Studios, Dritte Runde

Im Laufe des Vormittags bewegen sich diverse Fahrzeuge aus Richtung Niedersachsen, Ostwestfalen, Rheinland und Rheinland-Pfalz in Richtung Köln. Wir treffen uns gegen 12 Uhr im Café Marie in Köln-Deutz, um uns für den anstrengenden Verlauf des Tages und Abends mit Speisen und Getränken vorsorglich zu stabilisieren und um wichtige Dinge zu bereden. Dann fahren wir gemeinsam nach Ossendorf. Da wird uns Volker Müller gegen 15 Uhr erwarten.


play / link


play / link
 
Dann bring doch eine CD mit ... ;-) (vermute ja, du wolltest ihn nicht persönlich durch den Impulsgenerator jagen :lol: ) - bis später!
 
Ich habe nur Willi Brandt (schreibt sich ja auch hinten mit "dt" und Uwe Barschel.
 
Elektrokamerad schrieb:
...Im Laufe des Vormittags bewegen sich diverse Fahrzeuge aus Richtung Niedersachsen, Ostwestfalen, Rheinland und Rheinland-Pfalz in Richtung Köln.

Das Münsterland ist auch vertreten.
Freu mich schon.
Bis gleich.
 
War nicht zu nervig, die halbe Stunde stehendes Glissando und tiefes Atmen bei Hymnen? Nach meinem Empfinden hätte es ruhig ein paar dBchen lauter sein können.
 
Nee, war überhaupt nicht nervig - im Gegenteil.
Es gab einige Augen- und Ohrenöffner zu sehen und zu hören.
Herr Müller hat uns einen tollen Einblick in die Arbeitsweise im Studio verschafft.
Als wir den Impulsgenerator und den abstimmbaren Anzeigeverstärker ausprobierten, fühlte ich mich fast in die 50er Jahre zurückversetzt.
Ich wünsche insbesondere Herrn Müller, dass das Studio in irgendeiner Form erhalten bleibt.
Noch mal vielen Dank an Dirk für die Organisation und die vielen netten Anekdoten und ganz besonders an Herrn Müller, der sich für uns so viel Zeit genommen hat.
 
Danke lieber Stefan für die schönen Fotos. Ich kenne Herrn Müller und das Studio seit 1971, und es ist für mich dennoch immer wieder überraschend, wie aus so viel Technik so eine emotionale Musik ertschaffen wurde. Ich hatte gestern den Eindruck, dass ein großer Teil der Besucher ebenso empfunden hat. Wie sagte doch Herr Müller so schön: "Es sind nicht die Mittel, die über die Qualität der Musik entscheiden, sondern die Ideen." Die mehrkanalige Vorführung der letzten 30 Minuten von Hymnen haben mich in eine andere Welt gebeamt. Sagenhaft. Plu-ra-mon.
 
Wann wären denn die nächsten Termine? Ich hätte Interesse an einem Besuch teilzunhemen.
Ich hab demnächst Urlaub bzw. kann mir auch mal einen oder 2 Tage freinehmen.
Ich wäre auch dankbar für Tipps bezüglich einer günstigen Unterkunft etc. Ich hab kein Auto und müsste mit der Bahn fahren.

Danke!
 
Erst einmal vorab: Solche Besuche sind durch die private Initiative von Teilnehmer DamDuram entstanden, der den pensionierten technischen Leiter des Studios, Herrn Volker Müller, im letzten Jahr gefragt hatte, ob er u.U. einmal das Studio für interessierte Besucher zugänglich machen würde und bereit wäre, von seiner Arbeit zu berichten. Herr Müller hat das gerne ehrenamtlich gemacht, ich bin mir aber nicht sicher, ob solche Besuche in Zukunft noch stattfinden werden. Es ist eben kein offizielles Angebot vom WDR und beruht ausschließlich auf privaten Kontakten.

Wir treffen uns mit einer kleinen Gruppe sehr interessierter Leute am 19. März, und im Moment scheint es so, dass zusätzliche Besucher sich auf eine Warteliste setzen lassen müssen. Die führe ich gerne. Bei ernsthaftem Interesse also eine PN an mich mit Klarnamen und Kontaktdaten - ich melde mich dann.

Und bitte im Hinterkopf behalten: Die Technik ist zweitrangig, vermittelt werden in erster Linie die Ideen und wie diese umgesetzt wurden. Am Synthi 100 wird mit Sicherheit nicht rumgedudelt.
 
Über Herrn Stockhausen zu lesen oder einen Tonträger mit seinen Kompositionen abzuhören ist die eine Sache, das Handwerk der Klangforschung auf authentischem Equipment vorgeführt zu bekommen aber ist für den interessierten Besucher dieses Studios ein Genuss mit besonderem Wert.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Herrn Müller und an Dirk! Die Besucher dieses Abends hatten zum Teil sehr unterschiedliche Ansätze zur elektronischen Musik , ein netter Kontakt war trotzdem schnell geknüpft.
Ich habe auf jeden Fall die Struktur der Arbeitsweise und die unglaublich akribische Detailarbeit des Karlheinz Stockhausen etwas besser begriffen und zolle seinem Werk hohen Respekt.

Ich kann Leute mit Interesse an der Historie dieses Genres nur ermutigen, eine der letzten Möglichkeiten eines Besuchs zu nutzen.

LG

Sinus
 
Sinus schrieb:
Über Herrn Stockhausen zu lesen oder einen Tonträger mit seinen Kompositionen abzuhören ist die eine Sache, das Handwerk der Klangforschung auf authentischem Equipment vorgeführt zu bekommen aber ist für den interessierten Besucher dieses Studios ein Genuss mit besonderem Wert.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Herrn Müller und an Dirk! Die Besucher dieses Abends hatten zum Teil sehr unterschiedliche Ansätze zur elektronischen Musik , ein netter Kontakt war trotzdem schnell geknüpft.
Ich habe auf jeden Fall die Struktur der Arbeitsweise und die unglaublich akribische Detailarbeit des Karlheinz Stockhausen etwas besser begriffen und zolle hohen Respekt vor seinen Werken.

Ich kann Leuten mit Interesse an der Historie dieses Genres nur ermutigen, eine der letzten Möglichkeiten eines Besuchs zu nutzen.

LG

Sinus

das kann ich unterschreiben :supi:

für mich war es ein äußerst interessanter und kurzweiliger Ausflug - die Zeit ist wie im Flug vergangen - und wir waren von 15:00 bis 00:30 da!
 
Entschuldigung, das hatte ich zu hastig geschrieben... etwas murksig. Ich hoffe, Ihr habt verstanden, was ich sagen wollte.
Übrigens hatten wir das originale Klangmaterial ( 1:1 digital konserviert ) vierkanalig abgehört !
Wie Herr Müller sagte, war und ist alles eine Frage der korrekten Pegel und der Verwendung der richtigen Materialien an den entscheidenden Stellen.
Man konnte also bereits vor 60 Jahren mehr als 300 bis 6000Hz Mono fabrizieren. Die Radios von damals konnten nur den "warmen" Sound und deshalb mußten Leute wie Stockhausen sich was einfallen lassen. Man konnte also nur auf der Bühne mit damals bestimmt sauteuerem Zeug einem breiteren Publikum seine Ideen verkaufen.
Wir sind heute ganz schön verwöhnt, jeder kann seine Hausmusik mit ausgereifter und erschwinglicher Technik den Leuten an den Kopf knallen.
Der Besuch ist auch was für Technik-Begeisterte.
 
Mich fixt die Technik auch an, aber bei dem was da rumsteht, kann ich auch ein altes Physiklabor besuchen. Darum kann es doch nicht gehen! Das sind meine Roots als Electromucker, die da liegen.

Die Vorführung mit den Bandschleifen und dem (das ist wirklich mal analog) Glissando zeigen doch deutlich, dass nicht die Technik den Schaffensprozess dominiert. Habe ja auch extra Nachgefragt, inwieweit die Produktionsmittel die Komposition beeinflussen. Mein Fazit aus dem durch Herrn Müller vermittelten ist: kann vorkommen, in der Regel aber nicht.
 
Ist eigentlich bekannt, dass in dem Studio sehr viel mehr Leute als Stockhausen aufgenommen haben? Ohne das zu schmälern erschien mir Herr Müller auch fast schon leicht genervt über diesen "Hype"/Fixierung auf nur einen Komponisten. Man sollte von den Idealen des Vermittlers, dem was Herr Müller vermittelt und dem was es einem sonst vermittelt unterscheiden. Und schön neugierig oder altgierig bleiben in musikalischer Hinsicht. Dann ist das auch prima.
 
Moogulator schrieb:
Ist eigentlich bekannt, dass in dem Studio sehr viel mehr Leute als Stockhausen aufgenommen haben? Ohne das zu schmälern erschien mir Herr Müller auch fast schon leicht genervt über diesen "Hype"/Fixierung auf nur einen Komponisten. Man sollte von den Idealen des Vermittlers, dem was Herr Müller vermittelt und dem was es einem sonst vermittelt unterscheiden. Und schön neugierig oder altgierig bleiben in musikalischer Hinsicht. Dann ist das auch prima.

Du warst doch gar nicht am 18.9., 5.2. und 19.2. mit uns da. Ich erinnere mich wohl an ein gemeinsames Treffen vor gut 2 1/2 Jahren - und es stimmt: Da war Herr Müller von dummen Fragen und Bemerkungen eines bestimmten Teilnehmers genervt.

Richtig ist, dass einige wenige Teilnehmer, die sich hier bisher nicht geäußert haben, am letzten Samstag von den "Frequenzen" der musikalischen Vorführung genervt waren, da sie ihnen offensichtlich zu laut und unangenehm erschienen. Daher scheint es mir Voraussetzung zu sein, dass man sich vor einem Besuch intensiv mit der Ästhetik der Elektronischen Musik in der Praxis beschäftigt, denn es soll ja keine Qual werden. Auch der Vortrag von Stockhausen "Die vier Kriterien ...", nachzulesen auf meiner Homepage, ist wichtig, damit man überhaupt weiß, was Sache ist. Dass das Elektronische Studio des WDR zu einem Panoptikum verkommt, wäre doch einfach zu schade.

---

@Moogulator: Und das Editieren des eigenen Beitrags, nachdem ein anderer Teilnehmer darauf geantwortet hat, ohne dass wie bei jedem anderen Teilnehmer auch angezeigt wird, dass editiert wurde, geht gar nicht. Das ist schon mehrfach reklamiert worden, findet aber immer noch statt.
 
Moogulator schrieb:
Ist eigentlich bekannt, dass in dem Studio sehr viel mehr Leute als Stockhausen aufgenommen haben? Ohne das zu schmälern erschien mir Herr Müller auch fast schon leicht genervt über diesen "Hype"/Fixierung auf nur einen Komponisten. Man sollte von den Idealen des Vermittlers, dem was Herr Müller vermittelt und dem was es einem sonst vermittelt unterscheiden. Und schön neugierig oder altgierig bleiben in musikalischer Hinsicht. Dann ist das auch prima.

jepp... war auch thema - es wurden auch andere werke angespielt und über die auftragswerke des wdr gesprochen
- durfte einen bilck in die arbeitsaufzeichnung von Steve Reich's Different Trains werfen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Richtig ist, dass einige wenige Teilnehmer, die sich hier bisher nicht geäußert haben, am letzten Samstag von den "Frequenzen" der musikalischen Vorführung genervt waren, da sie ihnen offensichtlich zu laut und unangenehm erschienen. Daher scheint es mir Voraussetzung zu sein, dass man sich vor einem Besuch intensiv mit der Ästhetik der Elektronischen Musik in der Praxis beschäftigt, denn es soll ja keine Qual werden.

Lieber Herr Elektrokamerad - bitte das hier jetzt nicht falsch verstehen - es gibt eben diese 2 punkte, musikalische notwendigkeit und schmerzempfinden.
ich fand die lautstärke okay, es hätte aber nicht noch lauter sein müssen.
ich gehöre aber auch zu den menschen die mit gehörschutz zu konzerten geht und auch bei lauten proben trage ich den gehörschutz.
ich versuche halbwegs freundlich mit meinen gehörgängen umzugehen, damit wie ich hoffe noch ne ganze zeit selber musik machen kann.
 
Wenn am Sonntagmorgen Gisela Steinhauer auf WDR3 (Hörfunk) rumlabert, empfinde ich selbst bei geringer Lautstärke große Schmerzen, denn es nervt ungemein. Das, was man kennt und mag, kann man idR auch in größeren Lautstärken geniessen, das, was nicht nicht kennt und/oder nicht mag, stört. Das wolle ich ausdrücken, nur noch einmal zur Erklärung. Die Lautstärke bei Hymnen war durchaus im akzeptablen Rahmen, ich bin durchaus höhere Pegel gewohnt. Mein Gehör funktioniert noch einwandfrei.
 
Elektrokamerad schrieb:
Wenn am Sonntagmorgen Gisela Steinhauer auf WDR3 (Hörfunk) rumlabert, empfinde ich selbst bei geringer Lautstärke große Schmerzen, denn es nervt ungemein. Das, was man kennt und mag, kann man idR auch in größeren Lautstärken geniessen, das, was nicht nicht kennt und/oder nicht mag, stört.

das ist sicher richtig. aber es gibt auch andere aspekte - ich muss zB feststellen das so ab 40 mein gehör deutlich empfindlicher geworden ist was höhen angeht, ganz unabhänig ob ich das stück kenne bzw mag - und ich schneller geneigt bin die lautstärke abzusenken.
 
Aber du hast doch mitbekommen, in welche Richtung meine Argumentation geht? Oder ist das so, dass Klaus Schulze und Tangerine Dream Fans über 40 grundsätzlich ein Problem mit den Gehörgängen haben?
 
Willst Du jetzt sagen, dass wer Stockhausen nicht mag/ertragen kann im Studio für Elektronische Musik nicht willkommen ist?

:dunno: verstehe nicht, worauf du hinaus willst
 
Nein, wohl aber, dass ich einen Besuch im Sinne von Vermittlung der dort hergestellten Musik für ergiebiger erachte, wenn man sich vorab mit der Ästhetik der Elektronischen Musik beschäftigt hat, sodass die Musikbeispiele keine Qual sind und man sich mit der Historie (siehe Wikipedia Link in einem meiner vorherigen Beiträge) und der Kompositionsweise grundsätzlich beschäftigt hat, auf dass sich Herr Müller nicht wie ein dummer August in einem Panoptikum vorkommen muss. Kleine dezente Seitenhiebe waren durchaus zu vernehmen, so weit kenne ich ihn. Im anderen Fall ist mir meine Zeit ehrlich gesagt zu schade.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben