Braucht man Aftertouch? (Tastaturtrends)

Aftertouch ist…

  • wichtig

    Stimmen: 73 76,0%
  • unwichtig

    Stimmen: 23 24,0%

  • Umfrageteilnehmer
    96
Mir fällt auf, dass immer weniger Synthesizer Aftertouch anbieten. Hier wird gespart, obwohl der monophone AT wirklich nicht teuer umzusetzen ist. Weiss jemand, weshalb? Selbst bei wirklich teuren neueren Synthesizern ist das immer mehr so.

Bei der Umfrage -wieso wichtig und wieso nicht?

Und - wie wichtig ist AT für dich?
Schade, dass es für Minitasten nie AT gab, aber man lebt damit halt erstmal…

Synthesizer waren mal die Instrumente, bei denen man auf Ideen kam, Sensoren und mehr Kontrolle umzusetzen und die Tastatur ggf. gegen andere Methoden einzubauen. Es scheint ein Rücksturz stattzufinden, nur wegen billig?

__
Für mich - ich freue mich über Polypressure, da der Ausdruck einfach steigt. Es gibt allerdings nur wenige Tastaturen…
AT hilft für einfache Modulation und kann das Modwheel entlasten, ich freue mich wenn es da ist. Ich finde es nicht Lebenswichtig, aber es ist ohne wie mit 4 Fingern…
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

...da ich eh nicht expressiv live auf einer Klaviatur spielen kann völlig uninteressant, Velo hingegen schon, wenn man etwas einspielt auch als totaler Tasten-Godik...
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Aftertouch habe ich in den letzten fünf Jahren immer mehr zu schätzen gelernt. Meine alten DW-8000 Patches muss ich mal diesbezüglich umprogrammieren, da ich mittlerweile impulsiv fester auf die Tasten drücke, um eine Modulation zu erzwingen. Doof, wenn dann kein Aftertouch aktiviert ist. ;-)
 
Re: AW: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Ich glaube einfach, dass das Problem ist, dass es immer weniger"richtige"Keyboarder gibt und dementsprechend auch in dieser Richtung gespart wird. Die Masse (zu der ich leider auch gehöre) kann wahrscheinlich gar nicht mehr richtig spielen und das wissen die Firmen ja auch. Also schön Arps und Sounds in die Kiste packen, die den Song schon alleine spielen. Naja vielleicht irre ich mich ja auch ;-)
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Du irrst dich nicht. Alleine in der Gitarrenfraktion gibt es einen deutlich größeren Anteil an Leuten, die die Begabung haben, auf Anhieb etwas gescheites und live-taugliches zu spielen. Eine Gitarre lässt sich noch nicht mit dem Laptop automatisch spielen.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Die Bezeichnung Aftertouch für dieses geile Feature is einfach scheisse gewählt, insbesondere da Keyboarder per se ein etwas schwules Image haben.

Spass beiseite: Tastaturen ohne Aftertouch stehen bei mir auch nur in der Ecke rum :sad:.
Vielleicht sollte ich die einfach alle mal verkaufen...
Wenn man nur die zwei Moog-Handräder hat, schmerzt die Abwesenheit von Aftertouch schon enorm, aber es gibt ja sogar Tastaturen, die nicht mal diese zwei Handräder haben :sad:
Schlimm is des!

Generell finde ich kann man nie genügend Spielhilfen brauchen. Breathcontroller hatte ich noch nie, aber als großer Melodika-Fan stelle ich mir auch das äußerst geil vor! Dieses Roland V-Akkordeon macht sicher auch Spass, aber mir sieht das leider dann doch zu peinlich aus....
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Aftertouch!!! Und zwar polyphon bitte in zukunft!

Und 2 mod wheels (oder vonmiraus touch strips, aber pitchwheel muss klassisch sein)!

Und ein expr. Pedal auch gleich dabei....
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Für mich ist Aftertouch sehr wichtig. Zum einen kann ich damit auch beim beidhändigen Spielen was modulieren. Zum anderen finde ich, es spielt sich flüssiger und ausdrucksvoller als mit dem Modulationsrad. Wenn Apple das erfunden hätte, würden sie es "intuitiv" nennen.

Dass die Doepfer-Masterkeyboards Hammermechanik UND Aftertouch haben, war für mich ein echter Kaufgrund. Außerdem nur 24 KG Gewicht im integrierten Flightcase, und jede Menge Nerd-Funktionen :phat:

Und mit den Fähigkeiten im Live-Spiel: Kann schon sein. Mir macht live spielen so viel Spaß, dass ich mit der ganzen Sequenzerei nie so recht warm geworden bin.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

als ich mein letztes Keyboard kaufte (Cakewalk A500S) war ich schon überrascht, dass es nicht mal monoAT hat. Ich hab' da gar nicht recherchiert oder gefragt vor dem Kauf, für mich war es einfach selbstverständlich.

Enorm, wie die Firmen an allen Ecken und Enden sparen. Andererseits muss man attestieren, dass viele neue Geräte auch extrem günstig sind.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Ich finde Aftertouch immer sehr nervig, wenn es keine Offset-Zeit gibt, in der der Aftertouch noch nicht wirkt. Denn gerade bei gleichzeitigem Einsatz von Velocity brettert man ohne so einen Offset halt auch gleich in den Aftertouch rein, und hat dann nach dem Erstanschlag kaum noch Ausdrucksspielraum. Ich glaube die alten Kurzweil Masterkeyboards hatten das, bei den teuren Doepfer-Teilen bin ich mir nicht sicher.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Xpander-Kumpel schrieb:
Vielleicht muß der Thread eher heissen: "Aftertouch statt Velocity?".

Nein, es geht ja nicht darum diese beiden Funktionen gegeneinander abzuwägen, denn Dynamik ist Standard. Wer das nicht bietet ist raus. Aber Aftertouch ist, was zunehmend weggelassen wird. Deshalb auch die Frage an euch, ob das verzichtbar ist. Ich mutmaße, dass man damit 1-2€ spart und alles billig angeboten wird, wenn man bei Fatar und Co. die 2-2.5Oktaven ordert.

Das ist das, was ich "wissen will". Verzichtbar? For the sake of billig oder so..

Ich geh mal davon aus, dass der AT gut skaliert ist und nicht zu früh reagiert. Ich mag übrigens wenn AT nach klarem Druck anfängt zu arbeiten und gut zu dosieren ist. Ideal. Also meine Frage ist wirklich so gemeint - BRAUCHT man das oder gibt es Wichtigeres?

Und sogar das DBeam Keyboard von Roland hat KEINEN AT, also ein Ausdruck-optimiertes Teil lässt den Sensor weg. Sonst hätte ich schon längst eins.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Oder man macht das so wie Casio beim VZ-1, den Aftertouch (man kann auch Monophonic Pressure sagen) so bretthart auslegen, dass man sich die Finger fast schon bricht bevor was passiert.

Lustig ist auch, dass der EMAX z.B. zwar Aftertouch via Midi verarbeitet, die Tastatur selber das aber nicht erzeugt, da wurde auch damals schon gespart.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

swissdoc schrieb:
Lustig ist auch, dass der EMAX z.B. zwar Aftertouch via Midi verarbeitet, die Tastatur selber das aber nicht erzeugt, da wurde auch damals schon gespart.
Das ist doch bei vielen Synths so. Ich sag nur DX7...
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Das war in den MItt-Achzigern, Dynamik und AT waren aus kostengründen ähnlich wie beleuchteten Displays weggelassen. Konnten aber Dyn & AT umsetzen in der Engine. Aber heute ist das meist anders.

Der Radias, der NL4, .. alles keine Billigsynths - kein AT. Aber auch nicht in der Engine.
Bei "alten" Synths ist es anders - aber in der Engine vorhanden. Das ist für ein KEyboard schlecht, für ein Rack kann man damit leben aber alles besser als NICHT da.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

ich möchte (monophonen) Aftertouch nicht missen und freu mich dass ich ne Menge an alten Tastern habe aus den 90ern, wo das selbstverständlich war: ob nun Roland XP-80, Roland D-70, GEM S3 Turbo oder Technics WSA1, die können das alle.
Ich vermute auch, dass aus Sicht der Hersteller heutzutage eine ganz andere Zielgruppe vorherrschend ist als damals Anfang bis Mitte der 90er. Auch die Musik hat sich seitdem unglaublich weiterentwickelt und das Musik produzieren ebenefalls (nicht immer nur zum positiven), hat auch was mit Lifestlye zu tun, oder?
Jede Menge Loops verwenden, so arbeitet man ja heutzutage. Kostet ja auch nix mehr, GB weise Loops für ein paar Kröten bekommt man heutzutage bei beatport und dergleichen. Da holt man sich dann die Synthlines und Bässe und Gitarren aus der Sample Lib, muss man nicht mehr selber spielen ;-) Der Synth wird dann nur noch für whobble-presets und knarzige Sounds verwendet.
Da braucht man keinen Aftertouch mehr ;-)
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Da heute ja bei Synthesizern eh so Nebensächlichkeiten wie Polyphonie,zweiter Oszillator und guter Grundklang weggelassen werden,warum nicht auch
Aftertouch ? Schade.Ich hingegen finde es auch als Nicht-Pianist wichtig, bei meinem JX möchte ich das nicht missen (genausowenig wie Velocity,diese zwei Features machen daraus ein ganz anderes Instrument).
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

fanwander schrieb:
swissdoc schrieb:
Lustig ist auch, dass der EMAX z.B. zwar Aftertouch via Midi verarbeitet, die Tastatur selber das aber nicht erzeugt, da wurde auch damals schon gespart.
Das ist doch bei vielen Synths so. Ich sag nur DX7...
Warum sagst Du das? Der DX7 verstand und erzeugte Aftertouch, hatte ich viel Spaß mit.

Bedauerlich ist, dass die Ausführung des Aftertouch teilweise etwas lieblos geraten ist, so reagieren beim KMI QuNexus die Pads so unterschiedlich stark auf Druck, dass eine Artikulation des Klanges ausschließlich über Aftertouch nicht sinnvoll spielbar ist (siehe viewtopic.php?f=72&t=73695&start=75#p933580).
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Der DX9 hatte dies so wie beschrieben. Später dann die 4OP Serie bis zum Dx11, der hatte dann eine gute Tastatur, und deshalb ist er ggf. heute sogar noch beliebt, und flach. Mochte ihn auch.

Der DX7 hatte nur die Dynamik auf 120 begrenzt, die letzten 7 wurden verschenkt.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Der DX9 hatte weder Anschlagsdynamik noch monophone Tastendruckdynamik (aka Monophonic Aftertouch oder Channel Pressure).
Der DX7 hatte beides.

Wer hier genau hinschaut sieht, dass im Functions-Bereich des DX9 nur Modulationsrad und Blasdruckwandler, nicht aber Pedal und Aftertouch wie beim DX9 eingestellt werden können:
dx92.jpg
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

sag ich ja. Aber es gab halt meist die Möglichkeit eine dyn. Tastatur anzuschließen und die Dynamik dann intern zu nutzen. Man hat halt dann eine brachliegende B-Tastatur aber man kann. Das wollte ich damit sagen und verstärken.

aber ich hab mich wohl geirrt, was den dx9 intern angeht. Punkt für dich ;-)
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Moogulator schrieb:
[...] Es scheint ein Rücksturz stattzufinden, nur wegen billig? […]

Nein, wegen doof. Das Durchschnittpublikum braucht wahrscheinlich noch nicht einmal mehr eine Tastatur, eine Reibefläche auf dem eiPott oder wie sich das nennt reicht da schon, um sich als Pianist zu fühlen. Wenn´s kein Quatschpätt ist, dann sind es halt Spielzeugsynthies mit Spielzeugtasten -- der Casio Rapman für post-Adoleszente.

Und der Rest? Wer nie kennengelernt hat, wie sich einzelne Töne in Lautstärke, Klangfarbe und Artikulation über Tastendruck kontrollieren lassen, wird es auch nie vermissen -- und dementsprechend auch nicht einfordern.

Diejenigen, die Wert auf solche Controllerfunktionen legen, kaufen mittlerweile längst woanders als bei den großen Herstellern.

Stephen
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Doof im Sinne von "der kann ja gar nicht Keyboardspielen" und braucht daher sowas nicht?
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

ppg360 schrieb:
Wer nie kennengelernt hat, wie sich einzelne Töne in Lautstärke, Klangfarbe und Artikulation über Tastendruck kontrollieren lassen, wird es auch nie vermissen -- und dementsprechend auch nicht einfordern.
Ganz genau.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Moogulator schrieb:
Doof im Sinne von "der kann ja gar nicht Keyboardspielen" und braucht daher sowas nicht?

Ja, genau; und "doof" im Sinne von "der kauft alles, was wir ihm schmackhaft machen" -- das doofe Konsumentenschaf.

Hauptsache, dumm grasen und blöken. Mehr soll das Schaf gar nicht.

Stephen
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Meines Erachtens nach ist der AT ein Relikt der 80er und 90er Jahre. Letztendlich ist entscheidend welchem Musikstil ich wie performe. Die klassischen Synthsoli mit Leadsounds, die sich ja gerne des AT bedienten, sind ja bei heutigen vorherschenden eher kurzen und percussiven Sounds gar nicht mehr angbracht bzw. bestimmten Musikrichtungen vorbehalten. Für den klassisch ausgebildeten Pianisten, ist der AT eh nur bedingt als Spieltechnik abrufbar, da eher mit dem erlenten "Handwerk" wenig zu tun hat. Kritisch angemerkt, fördert der Einsatz von AT eine eher unsaubere Spieltechnik und das weniger korrekte aufsetzen der Finger. Insofern kann ich drauf verzichten und bediene mich gerne der Modulationsrades.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Ausgerechnet der DX7 ist doch ein Beispiel für einen ganz hervorragend umgesetzten Aftertouch. Der lässt sich sehr nuanciert spielen, da brauche ich dann auch keine Offset-Zeit oder so was.
Ich verzichte darauf nur ungern, gerade für Vibrato. Auf das Modulationsrad lege ich gerne andere Sachen.
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Moogulator schrieb:

Die Mühe kannst Du Dir sparen, Mic ;-). Die Antwort lautet kurz und bündig: Kulturpessimist.

Je mehr Eingriffsmöglichkeiten ich als Musiker an die Hand bekomme, um in das Klanggeschehen meines Instrumentes eingreifen zu können, desto ausdrucksstärker und organischer läßt sich das Instrument spielen und desto besser kann ich mich als Musiker durch mein Instrument ausdrücken.

Da der Synthesiser m. E. in den letzten Jahren eine Rückentwicklung vom Musikinstrument zum Spielzeug bzw. zur Luxustischhupe durchmacht, sind "musikalischer Ausdruck" nicht unbedingt mehr gefragt.

Klar, der Musikstil ist ein Kriterium; die Frage ist aber, ob ich ein Feature, das mir geboten wird, aus eigener Entscheidung nicht verwende, weil ich es nicht brauche, jederzeit aber darauf zurückgreifen könnte, sollte ich den Wunsch verspüren -- oder ob ich als Anwender von vorneherein für so blöd gehalten werde, daß ich solch eine Eingriffsmöglichkeit gar nicht erst in Betracht ziehen würde.

Controller, die vorhanden sind, auszuschalten, ist nur ein kleiner Schritt; Controller hinzuzufügen, die gar nicht vorgesehen sind, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Stephen
 
Re: Kein Aftertouch? Heutige Tastaturentrends.

Guntersson schrieb:
Meines Erachtens nach ist der AT ein Relikt der 80er und 90er Jahre. Letztendlich ist entscheidend welchem Musikstil ich wie performe. Die klassischen Synthsoli mit Leadsounds, die sich ja gerne des AT bedienten, sind ja bei heutigen vorherschenden eher kurzen und percussiven Sounds gar nicht mehr angbracht bzw. bestimmten Musikrichtungen vorbehalten. Für den klassisch ausgebildeten Pianisten, ist der AT eh nur bedingt als Spieltechnik abrufbar, da eher mit dem erlenten "Handwerk" wenig zu tun hat. Kritisch angemerkt, fördert der Einsatz von AT eine eher unsaubere Spieltechnik und das weniger korrekte aufsetzen der Finger. Insofern kann ich drauf verzichten und bediene mich gerne der Modulationsrades.
Ich kann darin leider nur einen Beleg dafür erkennen, wie wenig "klassisch ausgebildete Pianisten" von den potentiellen Ausdrucksmöglichkeiten eines Synthesizers verstanden haben.
 


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