Clavia Nord Lead 3 - Aftertouch geht nicht

Habe seit zwei Tagen ein Nord Lead 3 und der Synth ist technisch eigentlich in tadellosem Zustand.

Eigentlich, weil mir aufgefallen ist, dass eben Aftertouch von der Nord-Tastatur her nicht funktioniert, mit nem externen Keyboard sehr wohl.

Ich bin sonst zufrieden mit dem Synth und habe einfach keinen Bock auf Reklamation beim Verkäufer und Rumstreiterei wegen Rücksendung und Geldrückgabe etc. pp.

Wie kann man den Fehler beheben? Muss die komplette Tastatur erneuert werden bzw. die Kontakte?

Ich mache mir keine Hoffnungen, diesen Fehler mit etwas Kontaktspray beheben zu können...

Bin für Ratschläge dankbar.
 
Sie hat dieses typische "Andruckverhalten", was Aftertouch-Tastaturen eben haben.

Auch gibts keine Hinweise darrauf, dass die Originaltastatur mal ausgetauscht wurde, keine Schraube ist ausgefranst o.ä.
 
Muss man das Aftertouch erst anschalten? Das Preset muss doch Aftertouch als Mod-Quelle drin haben.

Laut Amazona scheint er doch Aftertouch zu haben:

Nix für Pianisten?

Mit seinen 4 Oktaven ist die Tastatur der NordLeads nicht gerade der Traum eines jeden Pianisten, hat bei der Live – Performance aber genau den richtigen Umfang für Lead und Pad – Sounds und hält zudem die Füße schmal bzw. das Gehäuse klein ;-). Außerdem vermittelt besonders das Keyboard des NL3 ein angenehmes Spielgefühl, und auch das Aftertouch lässt sich nuanciert dosieren.
Die immer mit ihren Pianisten, als wenn die Mehrheit der Pianisten Synthesizer spielt.
 
Laut Clavia Webseite hat er Aftertouch, da hilft wohl nur Aufschrauben und nachsehen, ob alle Stecker sitzen. War bei meinem Yamaha An1x nach dem Versand auch so, da war der Stecker für Aftertouch zum Mainboard rausgerutscht, durch die Beschriftung war das leicht zuzuordnen und zu beheben.
 
Dass der NL 3 generell über Aftertouch verfügt wusste ich ;-)

Und man kann ihn eigentlich auf jedem Preset/ jeder Voice als Modulationsquelle anwählen.
 
binary_idol schrieb:
Laut Clavia Webseite hat er Aftertouch, da hilft wohl nur Aufschrauben und nachsehen, ob alle Stecker sitzen. War bei meinem Yamaha An1x nach dem Versand auch so, da war der Stecker für Aftertouch zum Mainboard rausgerutscht, durch die Beschriftung war das leicht zuzuordnen und zu beheben.

Also aufmachen...Was muss ich dabei beachten? Kenne mich mit technischen Innereien so gut wie gar nicht aus und habe keinen Bock, unterwegs noch Flurschaden anzurichten.
 
Netzstecker ziehen, aufschrauben, keine Ahnung wie das bei dem Clavia ist, bei dem Yamaha muss man sämtliche 15 oder mehr Schrauben am Boden lösen. Dann sich selbst an einem blanken Wasser- oder Heizungsrohr erden, Finger weg vom Netzteil nahe der Netzsteckerbuchse und schauen welche Kabel vom Keyboard eventuell lose sind. Es gibt ein paar Bilder von anderen Clavia Modellen im Netz, da konnte man das Panel mit den Innereien hochklappen. Vielleicht hat ein anderer Besitzer noch ein paar Tips, was es für Einstellungen zum Testen gibt, bevor man ans Eingemachte geht, z.B MIDI Daten vom NL3 am Rechner checken, ob eventuell doch Aftertouch ankommt und nur sehr schwach ist.
 
Vorab: Ich habe den Nord Lead 1, das erste Nord Modular und das Nord Modular G2 mehrere Male geöffnet und auf eigene Faust Betriebssystem-Chips, Modulation-Wheels und Tastaturen getauscht. Ich bin kein Fachmann, habe keinen NL3, berichte aus der Erinnerung, übernehme keinerlei Gewähr, betone, dass Du alles auf eigene Gefahr machst und diese Arbeiten einem Fachmann überlassen solltest.

Bei den mir bekannten Clavia-Instrumenten werden Fatar-Tastaturen verbaut, wobei der Aftertouch über einen Sensorstreifen realisiert wird, der zwischen Tasten und Tastaturplatine verläuft und mit einem eigenen Flachbandkabel an die Hauptplatine angeschlossen ist. Du kannst feststellen, ob sich diese Verbindung mechanisch gelöst hat, vielleicht kannst Du die Tastatur austauschen, falls der Sensorstreifen nicht mehr funktioniert. Aber schon, um die Tastatur auszutauschen, brauchst Du eine Ersatztastatur, und da Fatar nicht an Endkunden verkauft, wirst Du aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin eine Werkstatt aufsuchen müssen.

Falls Dich all das nicht abschrecken kann, hier zumindest der Versuch zu erklären, wie Du das Instrument öffnen kannst.

Zuallererst: Bitte auf keinen Fall alle Schrauben lösen!

(1) Die beiden Schrauben mit den Unterlegscheiben am hinteren Ende der linken und rechten roten Gehäuseseite nicht lösen – diese dienen als Scharnier, d.h. nach dem Lösen einiger Schrauben kann man vorsichtig das rote Oberteil nach hinten wegklappen.

(2) Die Schrauben ohne Unterlegscheiben hinten auf dem roten Gehäuse lösen.

(3) Die beiden Schrauben ohne Unterlegscheiben am vorderen Ende der linken und rechten roten Gehäuseseite lösen.

Jetzt kommt der schwierige, da etwas rätselhafte Teil:

(4) Wenn Du jetzt sehr vorsichtig versuchst, den roten Deckel zu lüften, wirst Du merken, dass das nicht geht. Irgendwie scheint er von etwas ungefähr in der Mitte der Tastatur festgehalten zu werden.

Das liegt daran, dass innen unmittelbar hinter der Tastatur ein Metallwinkel vom roten Deckel nach unten zeigt und mit einer schwarzen Schraube mit dem Gehäuseboden verschraubt ist. Welche der Schrauben auf dem Gehäuseboden das ist, musst Du selbst herausfinden. Das wird nicht einfacher dadurch, dass sich auf dem Gehäuseboden erstens weitere sechs (?) Schrauben befinden, die die Tastatur befestigen, und zweitens weitere Schrauben, die die Platinen für die Klangerzeugung und das Netzteil halten. All diese Schrauben bilden aber jeweils im weitesten Sinne regelmäßige Muster – wonach Du Ausschau halten musst, ist die eine Schraube, die nicht in diese Muster passt und auf einer Linie hinter der Tastatur liegt.

Wenn Du meinst, diese eine Schraube ausfindig gemacht zu haben, löse sie etwas und versuche dann, den Deckel etwas zu lüften – lässt er sich etwas weiter bewegen und bewegt sich dabei die angelöste Schraube, ist es die richtige, falls nicht – Schraube wieder festziehen und eine andere suchen.

Wenn sich der Deckel vorsichtig lüften lässt, schau rein und versuche, das Kabel des Aftertouch-Sensorstreifens zu finden. Es ist das kleinere der beiden Kabel, die die Tastatur mit der Hauptplatine verbinden. Sollte da mechanisch etwas auffällig sein, kannst Du es vielleicht wieder zusammenstecken, anderenfalls bleibt nur der Gang zur Fachwerkstatt.

Nochmal, Du machst das alles auf eigene Verantwortung. Möchtest Du mit dem Austausch der Tastatur einen Fachmann beauftragen, empfehle ich, das "Synthesizer Service Department" zu kontaktieren. Die beiden Herren verfügen über ein gerüttelt Maß an Erfahrung und sind autorisierte Fachwerkstatt u.a. für Nord-Keyboards (also Clavia). Und nein, ich bekomme keine Provision.
 
Vielleicht denkt er du hättest ein Pedal am Synth, dann wechselt der NL3 (laut Anleitung, hab die englische noch auf Platte) zum Pedal. Was steht denn beim Morph 3? Ist halt schon über 15 Jahre her, dass ich das Teil zum testen hier hatte.
 
Summa schrieb:
Vielleicht denkt er du hättest ein Pedal am Synth, dann wechselt der NL3 (laut Anleitung, hab die englische noch auf Platte) zum Pedal. Was steht denn beim Morph 3? Ist halt schon über 15 Jahre her, dass ich das Teil zum testen hier hatte.

Das hab ich schon probiert und ist nicht das Problem. Morph3 steht auf "Auto(Aft.Touch)" , und wenn ich versuchsweise irgendein Kabel in die Control Pedal-Buchse stecke (habe nämlich kein solches Pedal) schaltet Morph3 automatisch auf Pedal um.
 
serge schrieb:
Vorab: Ich habe den Nord Lead 1, das erste Nord Modular und das Nord Modular G2 mehrere Male geöffnet und auf eigene Faust Betriebssystem-Chips, Modulation-Wheels und Tastaturen getauscht. Ich bin kein Fachmann, habe keinen NL3, berichte aus der Erinnerung, übernehme keinerlei Gewähr, betone, dass Du alles auf eigene Gefahr machst und diese Arbeiten einem Fachmann überlassen solltest.

Bei den mir bekannten Clavia-Instrumenten werden Fatar-Tastaturen verbaut, wobei der Aftertouch über einen Sensorstreifen realisiert wird, der zwischen Tasten und Tastaturplatine verläuft und mit einem eigenen Flachbandkabel an die Hauptplatine angeschlossen ist. Du kannst feststellen, ob sich diese Verbindung mechanisch gelöst hat, vielleicht kannst Du die Tastatur austauschen, falls der Sensorstreifen nicht mehr funktioniert. Aber schon, um die Tastatur auszutauschen, brauchst Du eine Ersatztastatur, und da Fatar nicht an Endkunden verkauft, wirst Du aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin eine Werkstatt aufsuchen müssen.

Falls Dich all das nicht abschrecken kann, hier zumindest der Versuch zu erklären, wie Du das Instrument öffnen kannst.

Zuallererst: Bitte auf keinen Fall alle Schrauben lösen!

(1) Die beiden Schrauben mit den Unterlegscheiben am hinteren Ende der linken und rechten roten Gehäuseseite nicht lösen – diese dienen als Scharnier, d.h. nach dem Lösen einiger Schrauben kann man vorsichtig das rote Oberteil nach hinten wegklappen.

(2) Die Schrauben ohne Unterlegscheiben hinten auf dem roten Gehäuse lösen.

(3) Die beiden Schrauben ohne Unterlegscheiben am vorderen Ende der linken und rechten roten Gehäuseseite lösen.

Jetzt kommt der schwierige, da etwas rätselhafte Teil:

(4) Wenn Du jetzt sehr vorsichtig versuchst, den roten Deckel zu lüften, wirst Du merken, dass das nicht geht. Irgendwie scheint er von etwas ungefähr in der Mitte der Tastatur festgehalten zu werden.

Das liegt daran, dass innen unmittelbar hinter der Tastatur ein Metallwinkel vom roten Deckel nach unten zeigt und mit einer schwarzen Schraube mit dem Gehäuseboden verschraubt ist. Welche der Schrauben auf dem Gehäuseboden das ist, musst Du selbst herausfinden. Das wird nicht einfacher dadurch, dass sich auf dem Gehäuseboden erstens weitere sechs (?) Schrauben befinden, die die Tastatur befestigen, und zweitens weitere Schrauben, die die Platinen für die Klangerzeugung und das Netzteil halten. All diese Schrauben bilden aber jeweils im weitesten Sinne regelmäßige Muster – wonach Du Ausschau halten musst, ist die eine Schraube, die nicht in diese Muster passt und auf einer Linie hinter der Tastatur liegt.

Wenn Du meinst, diese eine Schraube ausfindig gemacht zu haben, löse sie etwas und versuche dann, den Deckel etwas zu lüften – lässt er sich etwas weiter bewegen und bewegt sich dabei die angelöste Schraube, ist es die richtige, falls nicht – Schraube wieder festziehen und eine andere suchen.

Wenn sich der Deckel vorsichtig lüften lässt, schau rein und versuche, das Kabel des Aftertouch-Sensorstreifens zu finden. Es ist das kleinere der beiden Kabel, die die Tastatur mit der Hauptplatine verbinden. Sollte da mechanisch etwas auffällig sein, kannst Du es vielleicht wieder zusammenstecken, anderenfalls bleibt nur der Gang zur Fachwerkstatt.

Nochmal, Du machst das alles auf eigene Verantwortung. Möchtest Du mit dem Austausch der Tastatur einen Fachmann beauftragen, empfehle ich, das "Synthesizer Service Department" zu kontaktieren. Die beiden Herren verfügen über ein gerüttelt Maß an Erfahrung und sind autorisierte Fachwerkstatt u.a. für Nord-Keyboards (also Clavia). Und nein, ich bekomme keine Provision.

Uff, gar nicht mal so einfach...Und wie schon erwähnt, ich habe keinen blassen Schimmer von solchen Thematiken.

Ich befürchte also, ich komm nicht um fachkundige Reparatur herum :mad:

Das soll mir eine Lehre sein, nen gebrauchten Synth per Versand ins Haus zu holen, in Zukunft besser auf Selbstabholung zwecks Instrumententest setzen :oops:

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Beschreibung!
 


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