CRUMAR DS-2 noch aktiv?

Winglad

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Ich habe gestern nach Jahrzehnten meinen 41 Jahre alten DS-2 mal wieder ausgepackt. Er stand, gut temperiert und trocken in meinem Raum für Verpackungen und anderen Dingen, die man nur selten, oder gar nicht mehr benutzt.

Als ich letzt bei SESSION ein nagelneues CRUMAR Stagepiano sah, dachte ich mir... Ob mein Gerät wohl noch geht...?

Und siehe da: sämtliche Funktionen sind noch immer aktiv und nach einer gewissen Warmlaufphase bleiben sogar die Oszillatoren gestimmt. (Edit: Hab gerade festgestellt, daß der Noise-Generator ein wenig herumzickt... Das sollte reparabel sein.)

Ich war ziemlich baff, um ganz ehrlich zu sein.
Also wollte ich mal in die Runde fragen, ob es dort draussen noch jemanden gibt, der weiterhin seine Freude am DS-2 hat.

Mir hat der Klang schon mit 14 gefallen und ich muss sagen, ich finde ihn auch heute, wo ich weit grössere Vergleichsmöglichkeiten habe, ziemlich gut.

Grüsse, Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich erfreut es schon, dieses Schmuckstück so toll (und funktionierend) erhalten zu sehen.
Eine echte Augenweide.
Freu mich für dich.

Danke Dir, Cosso! So geht es mir auch... Dann kommt bei mir natürlich noch die Nostalgie hinzu; ich hab mit dem Teil mit 16 und später auf der Abifeier auf der Bühne gestanden und wenn ich ihn jetzt spiele, wird mir richtig warm ums Herz. :)
 
Vor langer Zeit, als die Synthesizer von Gestern Serie noch lief, stand in Frankfurt mal einer bei Knox Konkurswaren im Schaufenster. Als ich mich dann so fast durchgerungen hatte, wenigstens mal nach dem Preis zu fragen, war er verkauft. Vor einigen Jahren habe ich dann einen angeschaut, der zum Verkauf stand bei dem Herren, der mir seinen GEM S2 Turbo verkauft hat. Der war leicht abgeranzt und nicht so ganz auf der Höhe der Kunst und viel zu teuer für die vielen Probleme, die er mir gemacht hätte. Zum Klang: Für mich ein Synth, der deutlich besser aussieht, als er klingt. Da die Oszillatoren tatsächlich digital sind, kann man nicht sehr nuanciert verstimmen und das Filter hat so recht keinen Biss.
 
Der hätte mir auch immer mal gefallen - zu einem Kauf kam es aber nie.

Ein optische sehr ansprechendes Gerät, wobei ich den Klang auch ganz nett finde.
 
Da die Oszillatoren tatsächlich digital sind

Hier ein Blue-Box Zitat aus einem DS 2 Test:
Crumar DS 2: Mono?
DS steht für Digital Synthesizer. Das wirkt aus heutiger Sicht etwas anmaßend und deutet auf den bereits aufkeimenden „Digital ist besser“-Spirit der Achtziger Jahre hin. Tatsächlich besaß der DS2 als mutmaßlich erster Synthesizer der Geschichte zwei analoge Oszillatoren, deren Frequenz von einer digitalen Regelschaltung überwacht wird. Tatsächlich variiert auch der Pitch-Steller die Frequenz mit hörbaren Schritten, der eingangs erwähnte Pitch-Hebel scheint jedoch kontinuierlich zu arbeiten. Prima.
Ende Zitat.
Es ging also um die Stimmstabilität. Und das haut noch heute hin (“hallo Moog One“, grins)
Link: https://www.amazona.de/blue-box-crumar-ds-2-analogsynthesizer/

So hab ich das damals auch gelernt. Trotzdem hast Du Recht: Die Pitchregelung arbeitet hörbar (kleinst-)stufenweise. Schreibt ja auch der Autor des obigen Berichtes.
Der Filter ist wirklich nicht so bissig, wie man es z.Bsp. vom Minimoog kennt, trotzdem kann das Teil in meinen Ohren ziemlich rotzig klingen. Ist aber halt auch alles Geschmackssache.

Auch ich würde ihn heute nicht mehr für die aufgerufenen Preise (das Letzte, was ich sah, waren 2.500.-€ für ein gutes Modell) kaufen.

Und ich werde es nicht erleben, aber ich frage mich, welcher der neuen Teile, die ich besitze, in 40 Jahren noch einwandfrei funktionieren werden...!?

Was die Optik angeht, bin ich auch immer noch begeistert. Damals haben mir nur die Synths von Oberheim designtechnisch besser gefallen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
DS steht für Digital Synthesizer. Das wirkt aus heutiger Sicht etwas anmaßend und deutet auf den bereits aufkeimenden „Digital ist besser“-Spirit der Achtziger Jahre hin. Tatsächlich besaß der DS2 als mutmaßlich erster Synthesizer der Geschichte zwei analoge Oszillatoren, deren Frequenz von einer digitalen Regelschaltung überwacht wird. Tatsächlich variiert auch der Pitch-Steller die Frequenz mit hörbaren Schritten, der eingangs erwähnte Pitch-Hebel scheint jedoch kontinuierlich zu arbeiten. Prima.
Falconi irrt hier. Man sieht hier die Treppenspannung der Oszillatoren:

Die fehlenden Details zur Schaltung kann man hier einsehen.

Man hat also einen 74LS221 basierenden Master-Oszillator, dessen Signal für die beiden Oscillatoren geteilt wird und am Ende kommt eine 5-Bit Wellenform heraus. Auf Board 436 sieht man sehr schön die 2x diskret aufgebauten DA-Wandler mit den im Faktor 2 aufsteigenden Widerständen mit 100, 200, 400 und 800 k. Nicht verwunderlich, dass in der Crumar Bit-Serie und im Synthex ein sehr verwandtes Prinzip zum Einsatz kommt. Bei der Bit-Serie sind allerdings zwei Master-Oszillatoren verbaut und Detune geht über Verstimmung dieser. Das ist wesentlich organischer, als das starre teilerbasierte Detuning vom DS-2.
 
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Hatte den Crumar DS2 auch einige Jahre im Studio stehen, die Ergonomie fand ich sehr gelungen.

Große dicke Schalter und der Pitch Bend Top ja, 2 ADSSR und 2. LFO, lecker.

Damals wollte ich sogar noch den kleinen Bruder finden oder die grüne Version.

Na viel Spaß weiterhin mit Teil für den Keller ist der sowieso zu schade und der Skytex mag die Feuchtigkeit nicht ...


https://www.flickr.com/photos/-studiodreadful/7823039242/in/album-72157629201649971/
 
Ich erhalten morgen so ein Teil zur Rep.... Bin mal gespannt.
Hatte vorhin schon in einen älteren Blog zum Thema Service Unterlagen angefragt was es den aktuell ausser den 18 "üblichen" Seiten noch an Service Infos/Schemas zu dem Tel gibt? Das Noise-Problem dürfte wohl tatsächlich kein grösseres sein (ist ja in den 18-Seiten enthalten und pretty Standard :)
Grüsse, Tom
 
Ich habe gestern nach Jahrzehnten meinen 41 Jahre alten DS-2 mal wieder ausgepackt. Er stand, gut temperiert und trocken in meinem Raum für Verpackungen und anderen Dingen, die man nur selten, oder gar nicht mehr benutzt.

Als ich letzt bei SESSION ein nagelneues CRUMAR Stagepiano sah, dachte ich mir... Ob mein Gerät wohl noch geht...?

Und siehe da: sämtliche Funktionen sind noch immer aktiv und nach einer gewissen Warmlaufphase bleiben sogar die Oszillatoren gestimmt. (Edit: Hab gerade festgestellt, daß der Noise-Generator ein wenig herumzickt... Das sollte reparabel sein.)

Ich war ziemlich baff, um ganz ehrlich zu sein.
Um mal darauf zu antworten:

Ich bin gerade dabei, mein gesamtes Arsenal an analogen Synth/Drummies zu reaktivieren und auch mal wieder darauf zu spielen - nach über 20 Jahren.

Prophet-5 funktioniert einwandfrei, lediglich die Tastenkontakte mussten gereinigt werden, nach 1/2 Stunde Warmlaufen waren die Oszillatoren stimmstabil.

Jupiter-8 volle Funtion wie am ersten Tag. Gespeicherte Sounds waren immer noch vorhanden.

Jupiter-4 voll funktionsfähig, nur am Mono-Ausgang ertönen die Sounds in maximaler Lautstärke, egal wie ich am Volume-Regler drehen. Vermutlich Kurzschluss oder kalte Lötstelle. Ich benutze dann halt die Stereoausgänge.
Was noch verwunderlicher ist: Es ist immer noch die erste Speicherbatterie vorhanden. Kein Auslaufen, nix. Und ich kann nach wie vor Sounds abspeichern.

SH-101 Beim ersten Einschalten kein Sound und wildes Flackern der LED's. Einige Stunden warmlaufen lassen, aus- und wieder eingeschaltet, und das Gerät funktionierte. Totalabstürze dieser Art kommen noch vor, aber je öfter ich darauf spiele, umso weniger macht er Probleme.

Yamaha CS-30 funktioniert wie am ersten Tag.

ARP-2600 volle Funktion nach längerem Warmlaufen, bis die Oszillatoren stabil waren. Seitdem keine Probleme.

Meine Drummies funktionieren auch alle noch wie am ersten Tag.

Nur bei der 184M Tastatur funktioniert der Arpeggiator nicht.

Alle Instrumente standen jahrelang im Wohnzimmer/Büro bei Zimmertemperatur. Natürlich mit Tüchern abgedeckt zwecks Staubschutz.

Was ich damit sagen will: Analoges Equipment ist nicht so anfällig wie man glauben mag. Ich hatte auch jedesmal Angst vor dem ersten Einschalten, jetzt raucht mir das Teil ab, und das war's!
Aber es ging immer gut. Es ist wohl auch normal, wenn die eine oder andere Funktion rumzickt, das gibt sich nach mehrmaligem Warmlaufen und Bespielen.

Feuchte Lagerung und starke Temperaturschwankungen dagegen sind Gift für jedes elektronische Equipment, aber das wissen wir ja.

Es freut mich, dass Dein Crumar nach so langer Zeit immer noch top in Schuss ist. Von der Optik her einfach nur geil, soundmässig gesehen nicht so sehr meine Liga, aber jeder Synthesizer hat seine Fans, und Geschmäcker sind verschieden - was auch gut so ist.

LG
Alex
 
SH-101 Beim ersten Einschalten kein Sound und wildes Flackern der LED's. Einige Stunden warmlaufen lassen, aus- und wieder eingeschaltet, und das Gerät funktionierte. Totalabstürze dieser Art kommen noch vor, aber je öfter ich darauf spiele, umso weniger macht er Probleme.
Das ist Kontaktkorrosion im Power-Schalter. Kann man mit etwas Glück durch häufiges Betätigen beseitigen. Oder den Tastschalter brücken lassen oder ersetzen lassen.
Nur bei der 184M Tastatur funktioniert der Arpeggiator nicht.
Das dürfte Korrosion im Schaltkontakt einer der beiden oder beider Clock-In-Buchsen sein. Kann man testen, indem man ein externes Clocksignal einspeist.
 


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