Der Weg zum fertigen Lied

Es gibt ja schon ne menge Threads zum Thema Inspiration, Live Arbeitsweise, Umsetzung usw.
Ich wollte jetzt hier mal wissen wie ihr eure Lieder so baut. Wo fangt ihr an, was sind eure standart Arbeitsweisen. Habt ihr ein Schema in das ihr immer verfallt und das am liebsten zum Teufel jagen würdet. Nach welchen Prinzip Komponiert ihr (copy and paste z.b). Spielt ihr alles live ein oder zeichnet ihr alles genaustens ein. Das alles und noch mehr wäre mal interessant zu wissen.

Ich persönlich beginne ein Lied meist mit FX sounds. Meist sind das Drums die ich stretche und mindesten 5 mal resample. Das gibt mir immer so ein bisschen die Richtung an, auch wenn ich die Sounds im fertigen Lied raus nehme.

Beim Komponieren hab ich im Masterchain auch immer schon sachen drin für das Mastering. Find ich selbst sehr praktisch, da ich gleich höre wie es klingt wenns fertig ist. Sicher gibts dazu ne menge gespaltene meinungen.
 
the acid test schrieb:
Beim Komponieren hab ich im Masterchain auch immer schon sachen drin für das Mastering. Find ich selbst sehr praktisch, da ich gleich höre wie es klingt wenns fertig ist. Sicher gibts dazu ne menge gespaltene meinungen.

Moinsen!
Die Profis und solche, die sich dafür halten, schlagen uns wahrscheinlich die Rübe ab - aber ich mache das auch so.

In der Regel packe ich schon zu Beginn eines "Werks" ozone mit irgendeinem Preset in den Masterchannel.
Aus folgendem Grund: ich setzte mich normalerweise in mein Spielzimmer, ohne das Ziel, jetzt einen Track zu basteln zu müssen. Vielmehr ist das Musizieren an sich Sinn meines Hobbys. Und das soll von Anfang an breit und fett klingen. Der Weg ist das Ziel.
Natürlich werden die Einstellungen in ozone ständig nachgeregelt. Je nachdem, wie sich die Musik entwickelt.
Wenn sich allerdings ein komplettes Lied aus einer Session entwickelt hat, fange ich im Masterchannel noch einmal bei Null an und stimme alles auf den Song ab. Nicht zwingend mit dem Tool von izotope.

BTW... Habe mal in einem Interview gelesen, dass Alexander Kowalski das ähnlich macht.
Erst Mastern, dann Mucken ;-)
Wir sind also nicht allein. :)
 
Ich hab (leider?) keine wirklich feste Arbeitsweise - außer das der letzte Schritt vor dem fertigen Stück sehr oft (aber nicht immer) Ableton Live heist.

Am meisten Freude bereiten die Stücke, die bei einer ganz anderen Tätigkeit zufällig entstehen. Beispielsweise möchte man Samples ordnen oder am Synthesizer neue Sounds ausprobieren oder sonstiges und erkennt nach ein paar Stunden, dass man einen mehr oder weniger fertigen Song vor sich hat. Wenn sowas geschieht, kann ich mich meistens gar nicht mehr losreisen vor Begeisterung, vergesse dann Wasser zu trinken, ignoriere das Knurren meines Magens oder unterdrücke den Hunger mit einer schlampig gedrehten Kippe, um an dem "Unfall" so lange zu polieren, bis er glänzt wie aus der Fabrik. 50% meiner "fertigen Stücke" entstehen so.

Bei den anderen 50% habe ich eine Idee und denke mir "cool, daraus will ich jetzt nen Track bauen!". Wobei sich dabei meist auch was anderes ergibt. Gelegentlich verfalle ich bei solchen geplanten Sachen dann auch wieder in andere Arbeiten, die nichts mit Musik zu tun haben. Wäre ich als Musikproduzent irgendwo angestellt, mein Chef würde mir vmtl die Faust in den Hintern schieben ....

Es ist sehr bequem, wenn man fast alle Hobbys auf einem Hocker ausüben kann ohne aufzustehen. :)
 
Ich mach ein Live Act im Ableton damit das Grundgerüst steht. Dann wird ausgearbeiet.
 
ich tue mich leider sehr schwer mit einer vernünftigen arbeitsweise , fast alle meine lieder sind bisher so entstanden das ich auf der 808 patterns programmiere und ein paar synth sequenzen erstelle , am mischpult etwas abmische und dann meistens nur das gesamtsignal aufnehme , ganz simpel also.
das ganze ist aber eher aus der not geboren da ich es einfach nicht hinkriege ein lied zu komponieren bzw arrangieren wenn ich versuche zu multitracken oder mit einzelnen audiospuren anfange , ich habe dann immer das gefühl die musik wirkt "gestellt" bzw "gekünstelt " , es fühlt bzw hört sich für mich nur "richtig " an wenn alle geräte miteinander , gleichzeitig spielen.
dadurch nehme ich zwar meistens am ende einer session etwas auf und bin damit eigentlich auch zufrieden, allerdings würde ich eben auch gerne mal lieder per multitracking und ausgefeilteren arrangments hinkriegen anstatt das einfache patternwechseln an den sequencern.
 
monoklinke schrieb:
Und das soll von Anfang an breit und fett klingen.

Genau so soll das sein :) Ich hab die Sachen im Master genaustens eingestellt und gleich mit als Schablone gespeichert. So habe ich bei allen Lieder einen recht gleichmäßig und "runden" Klang, und muss später für ne CD oder so, nicht noch extra 100 Stunden Mastern bis alles eine Einheit ergibt, weil es ja von Haus aus schon passt.

psicolor schrieb:
Ich hab (leider?) keine wirklich feste Arbeitsweise - außer das der letzte Schritt vor dem fertigen Stück sehr oft (aber nicht immer) Ableton Live heist.

Nutzt du Ableton dann für den Mixdown, oder wie sieht das bei dir aus?

VINTECH schrieb:
ich tue mich leider sehr schwer mit einer vernünftigen arbeitsweise , fast alle meine lieder sind bisher so entstanden das ich auf der 808 patterns programmiere und ein paar synth sequenzen erstelle , am mischpult etwas abmische und dann meistens nur das gesamtsignal aufnehme , ganz simpel also.
das ganze ist aber eher aus der not geboren da ich es einfach nicht hinkriege ein lied zu komponieren bzw arrangieren wenn ich versuche zu multitracken oder mit einzelnen audiospuren anfange , ich habe dann immer das gefühl die musik wirkt "gestellt" bzw "gekünstelt " , es fühlt bzw hört sich für mich nur "richtig " an wenn alle geräte miteinander , gleichzeitig spielen.
dadurch nehme ich zwar meistens am ende einer session etwas auf und bin damit eigentlich auch zufrieden, allerdings würde ich eben auch gerne mal lieder per multitracking und ausgefeilteren arrangments hinkriegen anstatt das einfache patternwechseln an den sequencern.

Genau das was du machst kommt mir immer zu künstlich rüber, wenn ich das auch mal zum Spaß so mache. Für den kleinen Zeitvertreib ist das ganz gut, und ich nutz das auch gerne um passende Sounds zu finden, aber Aufnehmen würde ich so nicht!

------------

Ich selber hab jetzt auch bei den letzten 5 Liedern meine Arbeitsweise mit der Lautstärke raus. Am Anfang hatte ich damit immer Probleme. Die Kick zu leise, die Snare zu Laut, die Synth unterdrücken alles und der Subbass drängt sich zu weit vor die Kick etc. pp.
Ich mach das jetzt so das ich das Summensignal der Drums auf -1 dB einstelle. Es darf aber auch gerne ein wenig Clippen an manchen stellen. Aber nur gaaaaaaanz leicht(!). Da ich am ende meist 15 - 30 Spuren habe und das in der Summe eh lauter wird, pegel ich jetzt den ganzen Rest auf (+/-) -8dB ein. Dabei lass ich aber die Finger von den Fadern, und pegel das alles über die Instrumente ein oder verwende den "Utility" von Ableton zum Verstärken oder Abschwächen. Beim Komponieren hilft das ungemein, und später beim Mixdown hab ich so noch genug Platz nach oben falls doch mal was zu leise sein sollte.
Seit dem ich das so mache finde ich das meine Lieder an Qualität gewonnen haben :floet:
 
Also ich fange meißt auch mit den Drums an. Das ist auch öfters ein Drum FX Loop den ich aber durch streching slicen umstelle und verwurschtel.
Dann meißt ein Bass der aber schon auch Melodie mit ersetzt. Dann suche ich noch paar Effektsounds die sich da gut einbetten. Meißt Samples die über 1-2 Tackte gehen. Wenn nicht selbstgemacht wird der aber recht stark verändert.
Danach versuche ich einen Flächensound einzubinden. Passt nicht immer. Dann bleibt er weg.
Meißt entwickeld sich am Abend dann paar Tackte. Das bleibt dann erstmal so stehen und ich fang nächstes mal was anderes an.
Was ich nicht mache sind jetzt schon Mastereffekte.
Um einen Song aus dem ganzen zu machen setze ich mich ganz frisch drann. Da hab ich aber vorher entschieden, so der ist nun soweit.
 
the acid test schrieb:
psicolor schrieb:
Ich hab (leider?) keine wirklich feste Arbeitsweise - außer das der letzte Schritt vor dem fertigen Stück sehr oft (aber nicht immer) Ableton Live heist.

Nutzt du Ableton dann für den Mixdown, oder wie sieht das bei dir aus?

So hab ichs nicht gemeint, eigentlich nutze ich Ableton eher zum Schnipfeln und als Mischer mit Effekten auf Speed. Da Schneiden in Ableton so bequem ist, kann man da mit Audio so schön viele Schweinereien machen, die ein Stück ordentlich aufmotzen. Diese Geschichten nutze ich gerne und manchmal auch exzessiv.
 


News

Zurück
Oben