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Dogmatismus unter Musikern und Synth-Fans

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Electro Synth Maniac
Huhu zusammen,

in den letzten Jahren ist mir zunehmend aufgefallen, dass sich u.a. bei Gear-Diskussionen an vielen Stellen ein seltsamer Dogmatismus breit macht. An vielen Stellen geht das gemeinsame Ziel - irgendwie Musik machen zu wollen - völlig verloren, weil man sich zu Glaubensfragen bekriegt. Ob das der ewige Streit Mac oder Windows ist, echte Hardware vs. Plugins oder generell zementierte Ansichten, wenn es um Themen geht. Letztens meinte beispielsweise jemand zu mir, als ich entschied den Zebra 3 nicht gleich zu kaufen: "naja, entscheide das selbst wenn Dir zweidimensionale Sounds reichen ..."

Ich habe nichts gegen sachliche Diskussionen, aber definitiv etwas gegen totalitäre Meinungen. Da reichen kaum zwei Sätze und es wird einem komplette Unwissenheit im Endstadium attestiert - nur weil man anderer Meinung ist. Für mich persönlich hat das wenig mit einer konstruktiven Gesprächskultur zu tun. Um die sollte es aber gehen und nicht etwa darum anderen eine mögliche (finanzielle) Überlegenheit zu demonstrieren. Ich gönne jedem seinen Minimoog, wenn er sich glücklich schätzen kann einen zu besitzen. Als Besitzer eines solchen sollte man aber nicht abfällig auf jene herabblicken, die nur einen Clone oder ein Plugin spielen. Die daraus resultierende Musik muss deshalb nicht automatisch von geringem Wert sein.

Mir scheint aber zunehmend genau das Inhalt vieler Debatten zu sein - wir reden sehr, sehr viel über Equipment, aber nicht über das Musikmachen. Vielleicht sind hier auch viele mehr Techniker als Musiker. Das können wir ja mal abfragen. Zumindest für mich bleibt ein Instrument immer ein Instrument. Und es gibt keinen Song auf der Welt, der durch den Austausch eines originalen Minimoogs gegen ein Clone oder Plugin völlig entstellt worden wäre. Und das ist der zentrale Punkt dabei.

Meinungen?
 
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M.i.a.u.: RealRider, fcd72, SirAdrianFish und 13 andere
Ich hab' das Gefühl dass es viele nicht schaffen sich in eine andere Person hineinzuversetzen, zu realisieren dass eine andere Methode als die Eigene funktionieren könnte. Es werden immer wieder die selben Dogmen ausgespuckt, ohne zu bedenken dass früher vieles von Profis bedient wurde und die wenigsten User das Profi Wissen haben (und da schließ ich mich in vielen Gebieten mit ein) um die Technik (ob jetzt HW oder SW) richtig nutzen zu können. Wir sollten uns in der Beziehung eher einander helfen als uns ständig gegenseitig zu verunsichern oder versuchen irgendjemand auf irgend eine Seite zu ziehen. Ohne zu wissen wie etwas funktioniert hilft uns auch das beste oder teuerste Tool nicht sonderlich weiter.

Letztens meinte beispielsweise jemand zu mir, als ich entschied den Zebra 3 nicht gleich zu kaufen: "naja, entscheide das selbst wenn Dir zweidimensionale Sounds reichen ..."
Es gibt ja auch noch 'ne Menge Alternativen und ich find es immer besser das vorhandene richtig kennen lernen und zu nutzen als ständig dem Reiz des neuen zu verfallen. Bei jedem Gerät/Software die Vorstelle kommt der Hype ... kauf kauf kauf kauf 🤮 und die enttäuschten oder unentschlossenen werden von den Fanboys als Ketzer verteufelt😵‍💫
 
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M.i.a.u.: Scenturio, Audiohead, sllk und 3 andere
Na gut, es kommt ja auch immer darauf an um was genau es geht.
Sagt einer z.B solche Sachen wie Cherry Audio stellt bessere Emulationen her als Softube, U-HE oder TAL, dann ist das keine Meinung mehr sondern eine absolut falsche Aussage.

Man sollte sich grundsätzlich nicht so starr an was aufgeilen, aber bei allem gibt es auch Grenzen.

Der gesunde Mittelweg ust immer das Beste.
 
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M.i.a.u.: Artur Ria

Persönliche Meinung:

80% der User hier sind keine Musiker, sondern haben Technikleidenschaft als Interesse. Die Geräte sind dabei nicht Mittel zum Zweck, sondern der Zweck per se. Ihren Funktionen und Eigenschaften sind der Zeitvertreib und das Hobby, nicht aber die Musik, die man damit machen könnte. Das Produzieren elektronischer Musik braucht keinerlei musikalische Vorkenntnisse. Jeder kann sich mit Ableton einen Beat zusammenklicken, die Einstiegshürde ist minimal. Über Akkord-Invertierungen wird nicht gesprochen, weil diejenigen, die das können, einfach unterrepräsentiert sind.

Das ist aus meiner Sicht allen Technikforen gemein und immer so beobachtbar. Egal ob Foto, Video, Synthesizer, Lautsprecher, etc ...
Die geilsten Bilder habe ich immer von denen gesehen, die nicht über Megapixel diskutiert haben, die besten Tracks von denen gehört, die sich keinen Kopp über die Knackigkeit des Envelope am Synth XY gemacht haben.

Richtig offensichtlich wird das bei den Stammtischen und Veranstaltungen. 98% der Teilnehmer sind ältere weiße Männer, die trefflich über Tech diskutieren können und eben daran Freude haben, deren musikalisches (photographisches, etc) Können meist aber im krassen Missverhältnis zum Gearpark steht. Mich eingeschlossen.

Verstärkend wirkt:
20% der User machen 80% der Posts. Wenn davon wiederum 80% zur o.g. Gruppe gehören, weißt Du woraus Deine Beobachtungen resultieren. Schaut man sich das Verhältnis von Tech- zu Kreativ-Rubriken hier an, ist das Verhältnis wahrscheinlich 10:1 und stützt die These. Dazu kommt die übliche Anonymität und Demographie im Netz und der Ductus der Administration und Moderation hier, sehr viel zu tolerieren und laufen zu lassen. Threads dazu gibt es mehr als genug.
 
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M.i.a.u.: dcp, fcd72, JayBee und 14 andere
Persönliche Meinung:

80% der User hier sind keine Musiker, sondern haben Technikleidenschaft als Interesse. Die Geräte sind dabei nicht Mittel zum Zweck, sondern der Zweck per se. Ihren Funktionen und Eigenschaften sind der Zeitvertreib und das Hobby, nicht aber die Musik, die man damit machen könnte. Das Produzieren elektronischer Musik braucht keinerlei musikalische Vorkenntnisse. Jeder kann sich mit Ableton einen Beat zusammenklicken, die Einstiegshürde ist minimal. Über Akkord-Invertierungen wird nicht gesprochen, weil diejenigen, die das können, einfach unterrepräsentiert sind.

Das ist aus meiner Sicht allen Technikforen gemein und immer so beobachtbar. Egal ob Foto, Video, Synthesizer, Lautsprecher, etc ...
Die geilsten Bilder habe ich immer von denen gesehen, die nicht über Megapixel diskutiert haben, die besten Tracks von denen gehört, die sich keinen Kopp über die Knackigkeit des Envelope am Synth XY gemacht haben.

Richtig offensichtlich wird das bei den Stammtischen und Veranstaltungen. 98% der Teilnehmer sind ältere weiße Männer, die trefflich über Tech diskutieren können und eben daran Freude haben, deren musikalisches (photographisches, etc) Können meist aber im krassen Missverhältnis zum Gearpark steht. Mich eingeschlossen.

Verstärkend wirkt:
20% der User machen 80% der Posts. Wenn davon wiederum 80% zur o.g. Gruppe gehören, weißt Du woraus Deine Beobachtungen resultieren. Schaut man sich das Verhältnis von Tech- zu Kreativ-Rubriken hier an, ist das Verhältnis wahrscheinlich 10:1 und stützt die These. Dazu kommt die übliche Anonymität und Demographie im Netz und der Ductus der Administration und Moderation hier, sehr viel zu tolerieren und laufen zu lassen. Threads dazu gibt es mehr als genug.
Für mich ist die Musik am wichtigsten aber darüber rede ich hier auch nicht ist eh reine Geschmacksfrage.
Ich bin auch eher der hier mal Fragen stellt und das Swarmwissen braucht .
Und bisher habe ich hier keine Negativen Erfahrungen gemacht.
Das habe ich auch schon anders kennengelernt.
 
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M.i.a.u.: AtomA und sllk
Das ist doch ein ganz Menschliches Ding sich als Individuum über andere zu stellen, ob das nun mit Hilfe von Meinung oder was auch immer ist. Manch einer braucht das einfach um sich abzugrenzen, da muss man nachsichtig sein. Glücklicherweise ist das bei dem einen mehr und dem anderen weniger ausgeprägt.

Persönlich mag ja hier die SeqSquad, wo es in erster Line um das musizieren geht und da ist zwischen Maus und Klaviatur alles dabei was das Herz begehrt.

Ansonsten: what ever floats ur boat!
 
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M.i.a.u.: RealRider, AtomA, Golden-Moon und eine weitere Person
Ja, ist leider so, daß inzwischen viele nicht mehr zwischen "Recht haben" und "eine Meinung haben" unterscheiden können oder wollen. Das würgt oftmals jedgliche Diskussion im Keim ab. Leider. Spätestens wenn es dann persönlich wird oder wenn ich erkenne, daß jemand auf einer "Mission" ist, dann bin ich raus, weil ich darauf keine Lust mehr habe.

Man kann sich auf einen erhöhten Standpunkt stellen, um
1. auf die anderen hinab zu blicken.
2. um seinen eigenen Horizont zu erweitern.

Ich bevorzuge Option 2.
 
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M.i.a.u.: Scenturio, Audiohead, betadecay und eine weitere Person
Ganz schlimm wird es in den Köpfen mancher Leute, wenn man sich bewusst für kein Lager entscheiden möchte. Da wird dann „erwartet“, das man eine Meinung haben MUSS, wenn man sich zu einem Thema äußert. Und natürlich darf man nur für das „Richtige“ sein. Wer auch immer das definiert. Kann ich nicht verstehen. Die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß.
Aber das ist nicht nur ein Synthblasen Problem, sondern die aktuelle Zeitqualität.
 
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M.i.a.u.: treponema
Persönlich mag ja hier die SeqSquad, wo es in erster Line um das musizieren geht und da ist zwischen Maus und Klaviatur alles dabei was das Herz begehrt.
Genau. Bei einem Battle wird kaum einer sagen können Track XY wurde mit HW oder SW oder Synth blablabla gemacht (außer es war Vorgabe).
Da sieht man das alle möglichen Sounds / Quellen genutzt werden und fast alles/vieles klingt dann irgendwie gut.
Manchmal ist es eben eine altes, kostenloses Plugin.
 
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M.i.a.u.: sllk
  • #10
Na klar. Es gibt Dogmen. Das ist auch gut so.

1. Analog ist besser als digital.
2. Made in China ist scheiße.
3. Behringer sucks.

Auswendig lernen, setzen, 6.
 
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M.i.a.u.: PhonicGate, wellental, sllk und 3 andere
  • #11
Viele erheben heutzutage Meiningen zu Dogmen, man könnte sie auch „Glaubenssätze“ nennen. Das ist leider Zeitgeist und behindert Offenheit und Freiheit generell.

Wir müssen wieder lernen Diskussionen mit Sätzen zu beginnen wie: „Für mich funktioniert XY am besten, weil ich XY…“ Und XY kann natürlich sehr unterschiedlich sein und das ist etwas Gutes und Hilfreiches!
 
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M.i.a.u.: sllk, kernelkid, exitLaub und eine weitere Person
  • #12
Huhu zusammen,

in den letzten Jahren ist mir zunehmend aufgefallen, dass sich u.a. bei Gear-Diskussionen an vielen Stellen ein seltsamer Dogmatismus breit macht. An vielen Stellen geht das gemeinsame Ziel - irgendwie Musik machen zu wollen - völlig verloren, weil man sich zu Glaubensfragen bekriegt. Ob das der ewige Streit Mac oder Windows ist, echte Hardware vs. Plugins oder generell zementierte Ansichten, wenn es um Themen geht. Letztens meinte beispielsweise jemand zu mir, als ich entschied den Zebra 3 nicht gleich zu kaufen: "naja, entscheide das selbst wenn Dir zweidimensionale Sounds reichen ..."

Ich habe nichts gegen sachliche Diskussionen, aber definitiv etwas gegen totalitäre Meinungen. Da reichen kaum zwei Sätze und es wird einem komplette Unwissenheit im Endstadium attestiert - nur weil man anderer Meinung ist. Für mich persönlich hat das wenig mit einer konstruktiven Gesprächskultur zu tun. Um die sollte es aber gehen und nicht etwa darum anderen eine mögliche (finanzielle) Überlegenheit zu demonstrieren. Ich gönne jedem seinen Minimoog, wenn er sich glücklich schätzen kann einen zu besitzen. Als Besitzer eines solchen sollte man aber nicht abfällig auf jene herabblicken, die nur einen Clone oder ein Plugin spielen. Die daraus resultierende Musik muss deshalb nicht automatisch von geringem Wert sein.

Mir scheint aber zunehmend genau das Inhalt vieler Debatten zu sein - wir reden sehr, sehr viel über Equipment, aber nicht über das Musikmachen. Vielleicht sind hier auch viele mehr Techniker als Musiker. Das können wir ja mal abfragen. Zumindest für mich bleibt ein Instrument immer ein Instrument. Und es gibt keinen Song auf der Welt, der durch den Austausch eines originalen Minimoogs gegen ein Clone oder Plugin völlig entstellt worden wäre. Und das ist der zentrale Punkt dabei.

Meinungen?
Nach dem Motto: Die lauteste Meinung hat oft nicht die leiseste Ahnung.
 
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M.i.a.u.: fcd72, Audiohead, sllk und eine weitere Person
  • #15
Dogmen, die sich sachlich diskutieren lassen, sind keine - obwenn es schon einige gibt, die sie undifferenziert aufschnappen und kontextlos weiterverwenden.
Überhaupt sind hier viele unterwegs, die zwar musikalisch und synthbezogen sehr viel Wissen und Skill haben,
sowie hörbare Mixe zusammenschustern können, aber sind sie dennoch fern davon tontechnisch differenzieren zu können,
was in einem Forum, in dem es überwiegend um Technik und weniger um Musik geht, eigtl recht seltsam ist.


Bei einem Battle wird kaum einer sagen können Track XY wurde mit HW oder SW oder Synth blablabla gemacht (außer es war Vorgabe).
Da sieht man das alle möglichen Sounds / Quellen genutzt werden und fast alles/vieles klingt dann irgendwie gut.
Manchmal ist es eben eine altes, kostenloses Plugin

In Zeiten hybrider Mixe ist es schwer, dafür ist die Software einfach zu gut geworden, aber es gibt dennoch Ansätze, an denen man eine bestimmte Arbeitsweise erkennen kann.

Überwiegend oder komplett mit Hardware klingt anders als komplett ITB. Man kann so tun als ob und zwar in beide Richtungen.
Es gibt Mixe mit Hardware, die so überprozessiert sind, dass sie ohne weiteres als ITB Mixe durchgehen und umgekehrt.
Gerade um reine ITB Mixe analog oder als Hardware klingen zu lassen ... dafür muss man schon wissen was man tut und wieso.
Andersherum ist es hingegen relativ einfach - So´n Clipper, Soothe und co, diverse Ducking- oder Multibandeffekte töten
dir jeden Mix, auch wenn du Hardware nutzt - Aber das ist heutzutage ja modern.

Ergo ist es meiner Ansicht nach keine Frage von Vorurteilen oder Dogmen, sondern lediglich "die Liebe zum Ton",
die nach und nach abhanden kommt, genauso wie die Vorstellung/Fantasie einen Titel als Gesamtwerk zu schaffen,
sodass die meisten Titel kalt und generisch klingen. Das betrifft viele Neuveröffentlichungen genauso, wie die Mixe
aus den Battles und erkenne ich mich gewissem zeitlichen Abstand an meinem neueren Zeug auch.

Aufgrunddessen lässt sich auch die Fokusverschiebung auf Technik in Foren oder Social MEdia erklären.
Den meisten geht es nicht mehr darum musikalisch eine Klangwelt zu erschaffen, etwas Originelles zu produzieren,
sondern es wirkt vielmehr als ein Kampf mit der Technik, in der die Musik nur noch ein generatives Nebenprodukt ist.

Und das sehe bzw höre ich auch bei Leuten, die vor langer Zeit mal bahnbrechende Musik gemacht haben.

Musikalisches Gefühl ist lange tot - und danach starb auch der schöne Klang.
 
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M.i.a.u.: feilritz und sllk
  • #16
Viele erheben heutzutage Meiningen zu Dogmen, man könnte sie auch „Glaubenssätze“ nennen. Das ist leider Zeitgeist und behindert Offenheit und Freiheit generell.

Wir müssen wieder lernen Diskussionen mit Sätzen zu beginnen wie: „Für mich funktioniert XY am besten, weil ich XY…“ Und XY kann natürlich sehr unterschiedlich sein und das ist etwas Gutes und Hilfreiches!

Andererseits werden Meinungen, die man nicht versteht, gerne mal als Dogma abgewatscht.
Also ist es nichts weiter als eine Umkehr dessen, was hier eigtl versucht wird zu kritisieren.

"Deine Meinung ist falsch, meine ist richtig" klingt doch genauso, wie ein "Deine Meinung ist ein Dogma und ich differenziere"

Es geht letztendlich um nichts anderes, als der eigenen Meinung mehr Raum zuzugestehen, als die des anderen.
 
  • #17
Überwiegend oder komplett mit Hardware klingt anders als komplett ITB.
Dogma #1 des Forums: Sorry ... das geht in die selbe Richtung wie der Spruch - sie haben mit Hardware früher schon gute LPs produziert, sie hatten früher auch Leute in Studios die das gelernt haben und das Verhalten der Geräte verinnerlicht haben, die sonst nicht viel anderes gemacht haben.
 
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M.i.a.u.: sllk
  • #18
Dogma #1 des Forums: Sorry ... das geht in die selbe Richtung wie der Spruch - sie haben mit Hardware früher schon gute LPs produziert, sie hatten früher auch Leute in Studios die das gelernt haben und das Verhalten der Geräte verinnerlicht haben, die sonst nicht viel anderes gemacht haben.

Das ist das was du darunter verstehst, bildet aber keinesfalls das ab, was ich geschrieben habe.

Anders klingen ist komplett ohne Wertung. Nichts ist pauschal besser als das andere und es bedeutet nicht,
das beides gleich ist. Beides sind Dogmen, die du gerade bestätigst.
 
  • #19
Meine Meinung ist alternativlos....
Ich glaube so argumentiert man in Germanien.

In Austria regiert eher 'red's man in a Sackl und stell ma's vor die Tür '
Womit ich leichter zurecht komme ;)
 
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M.i.a.u.: sllk
  • #20
Vielleicht sind hier auch viele mehr Techniker als Musiker.
Mein Einfruck ist vor allem das sehr viele Leute mit extrem unterschiedlichen Zielen zusammenkommen… das Forum hat ja schon im Namen das es um die Technik geht.

Wenn dann der Keyboarder einer Band mit dem Modulsammler sich über die Vorzüge des neuen XY austauscht , ohne sich zu kennen, knallt es oft und es entstehen sinnfreie Diskussionen.

Mir ist das im tiefen Detail auch oft zuviel Technik und zu wenig Musik und vor allem zu viel Meinung ohne Background.
 
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M.i.a.u.: NicGrey und sllk
  • #21
Das ist das was du darunter verstehst, bildet aber keinesfalls das ab, was ich geschrieben habe.
Letztendlich sollte das Werkzeug keine Rolle spielen wenn man damit umgehen kann und genau weiß wie das Ergebnis aussehen soll.
 
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M.i.a.u.: sllk, ModernerPurist und betadecay
  • #22
Huhu zusammen,

in den letzten Jahren ist mir zunehmend aufgefallen, dass sich u.a. bei Gear-Diskussionen an vielen Stellen ein seltsamer Dogmatismus breit macht. An vielen Stellen geht das gemeinsame Ziel - irgendwie Musik machen zu wollen - völlig verloren, weil man sich zu Glaubensfragen bekriegt. Ob das der ewige Streit Mac oder Windows ist, echte Hardware vs. Plugins oder generell zementierte Ansichten, wenn es um Themen geht. Letztens meinte beispielsweise jemand zu mir, als ich entschied den Zebra 3 nicht gleich zu kaufen: "naja, entscheide das selbst wenn Dir zweidimensionale Sounds reichen ..."

Der Zweck des Internets ist es, Keile in Gemeinschaften zu treiben, damit sich keine Fronten -- und somit Gegenwehr -- bilden können.

Ich habe nichts gegen sachliche Diskussionen, aber definitiv etwas gegen totalitäre Meinungen. Da reichen kaum zwei Sätze und es wird einem komplette Unwissenheit im Endstadium attestiert - nur weil man anderer Meinung ist. Für mich persönlich hat das wenig mit einer konstruktiven Gesprächskultur zu tun. Um die sollte es aber gehen und nicht etwa darum anderen eine mögliche (finanzielle) Überlegenheit zu demonstrieren. Ich gönne jedem seinen Minimoog, wenn er sich glücklich schätzen kann einen zu besitzen. Als Besitzer eines solchen sollte man aber nicht abfällig auf jene herabblicken, die nur einen Clone oder ein Plugin spielen. Die daraus resultierende Musik muss deshalb nicht automatisch von geringem Wert sein.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einen (selbsternannten) Experten, der seinerzeit beim Verriß des VP-03 von Roland auch gleich jene mit verunglimpfte, die sich keinen originalen VP-330 leisten konnten oder wollten -- oder ganz pragmatisch sagten, daß der VP03 für ihre Bedürfnisse ausreichend sei.

Sobald Schaum vor dem Maul steht, ist es mit dem rationalen Denken nicht mehr sehr weit her, und Aufrufe zur Mäßigung -- weil nicht alle in der glücklichen Lage des Rezensenten sind, die Originale besitzen zu dürfen -- werden als persönlicher Angriff wahrgenommen und mit der berühmten insulted liver pudding Nummer beantwortet. Oder mit Unsachlichkeit und persönlichen Angängen.

Da geht es also ganz eindeutig um Egos, nicht um Instrumente.

Mir scheint aber zunehmend genau das Inhalt vieler Debatten zu sein - wir reden sehr, sehr viel über Equipment, aber nicht über das Musikmachen. Vielleicht sind hier auch viele mehr Techniker als Musiker. Das können wir ja mal abfragen. Zumindest für mich bleibt ein Instrument immer ein Instrument. Und es gibt keinen Song auf der Welt, der durch den Austausch eines originalen Minimoogs gegen ein Clone oder Plugin völlig entstellt worden wäre. Und das ist der zentrale Punkt dabei.

Meinungen?

Prokrastination hat viele Formen und Ausprägungen.

Stephen
 
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M.i.a.u.: PhonicGate und sllk
  • #23
Überwiegend oder komplett mit Hardware klingt anders als komplett ITB.
So formuliert ist das bereits ein Dogma. Es bedarf ja noch nicht mal einer Wertung, ob das eine nun besser als das andere ist, es genügt, die Existenz von Unterschieden so kategorisch zu behaupten.

Aber ob das nun stimmt oder nicht, ist ja gar nicht das Thema dieses interessanten Threads.

Musikalisches Gefühl ist lange tot - und danach starb auch der schöne Klang.
Auch das ist ein Dogma, dessen Wahrheitsgehalt zu diskutieren diesen Thread aber umgehend ins Off Topic taumeln lassen würde.

Stattdessen ist es meiner Ansicht nach mehr im Sinne des Themas, darüber zu reden, warum so oft mit Dogmen argumentiert wird.

An vielen Stellen geht das gemeinsame Ziel - irgendwie Musik machen zu wollen - völlig verloren, weil man sich zu Glaubensfragen bekriegt.
Stimmt die Annahme, dass "irgendwie Musik machen zu wollen" das gemeinsame Ziel ist?
 
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M.i.a.u.: Audiohead, sllk, betadecay und 2 andere
  • #24
"Du hast das falsche Equipment“ ist einfacher zu sagen, zu hören und zu lösen als "Du übst nicht genug".
 
  • Gute Idee
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M.i.a.u.: sllk, fcd72 und Audiohead
  • #25
[...] Stimmt die Annahme, dass "irgendwie Musik machen zu wollen" das gemeinsame Ziel ist?

Erscheint mir eher dogmatisch, aber nicht annähernd so putzig wie dieser dogmatic hier:

shopping


Niedlich.

Stephen
 
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M.i.a.u.: fanwander und NicGrey
  • #26
So formuliert ist das bereits ein Dogma.

Auch das ist ein Dogma

Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das Absprechen von z.T. musikwissenschatlich belegten Tatsachen ein Dogma sei,
andererseits muss ich dir recht geben - Guter Klang ist subjektiv, insb bei elektronischer Musik, bei der es nicht mehr darum geht
die Authenzität einer Aufnahme herzustellen, sondern Klangformung völlig beliebig ist. Das ist z.T. sogar bei handgespielter Musik
so, wie bspw Metal, siehe Five Finger Death Puch - Von den einen gefeiert, von anderen als klanglich unnatürlich abgewatscht
oder Metallicas Death Magnetic?
Das ist zumindest heute so, während noch vor einigen Jahrzehnten versucht wurde elektronische Musik nach
Maßstäben einer echten Band auf der Bühne oder eines Orchesters rein tontechnisch abzubilden, dazu muss
man sich nur anhören, wie bspw die Verhältnisse von Kick und Bass verändert und wie sehr davon
losgelöst sich alle anderen Anteile entwickelt haben.

Das stellt jedoch jedwede tontechnische "Regel" in Frage. Von sauberer Balance, bis hin zur Tiefenstaffelung und selbst
saubere Signaltrennung, ob nun musikalisch oder tontechnisch gelöst, sei höchst subjektiv. Eine unsauber gestimmte Gitarre,
ein unsauber gestimmter Synth? Klingt blöd? Egal, ist´n Dogma.

Das Urteil Dogma ist nichts anderes als eine Abwertung von Meinung und Meinung kann substanzlos oder eine
Folge von Wissen oder Erfahrung sein, demnach würde ich mich hüten pauschal die Meinung anderer abzuwerten,
ohne konkret zu werden und auch ein Urteil "Da liegst du falsch", kann letztendlich beides sein richtig und falsch.

Aber was soll man von Meinungen und Urteilen halten, wenn selbst konkrete Belege ignoriert werden und Jahre
später von denselben Leuten ein Beweis eingefordert wird. Wer unterliegt hier diesem "Dogma"?
 
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  • #27
Huhu zusammen,

in den letzten Jahren ist mir zunehmend aufgefallen, dass sich u.a. bei Gear-Diskussionen an vielen Stellen ein seltsamer Dogmatismus breit macht. An vielen Stellen geht das gemeinsame Ziel - irgendwie Musik machen zu wollen - völlig verloren, weil man sich zu Glaubensfragen bekriegt. Ob das der ewige Streit Mac oder Windows ist, echte Hardware vs. Plugins oder generell zementierte Ansichten, wenn es um Themen geht. Letztens meinte beispielsweise jemand zu mir, als ich entschied den Zebra 3 nicht gleich zu kaufen: "naja, entscheide das selbst wenn Dir zweidimensionale Sounds reichen ..."

Ich habe nichts gegen sachliche Diskussionen, aber definitiv etwas gegen totalitäre Meinungen. Da reichen kaum zwei Sätze und es wird einem komplette Unwissenheit im Endstadium attestiert - nur weil man anderer Meinung ist. Für mich persönlich hat das wenig mit einer konstruktiven Gesprächskultur zu tun. Um die sollte es aber gehen und nicht etwa darum anderen eine mögliche (finanzielle) Überlegenheit zu demonstrieren. Ich gönne jedem seinen Minimoog, wenn er sich glücklich schätzen kann einen zu besitzen. Als Besitzer eines solchen sollte man aber nicht abfällig auf jene herabblicken, die nur einen Clone oder ein Plugin spielen. Die daraus resultierende Musik muss deshalb nicht automatisch von geringem Wert sein.

Mir scheint aber zunehmend genau das Inhalt vieler Debatten zu sein - wir reden sehr, sehr viel über Equipment, aber nicht über das Musikmachen. Vielleicht sind hier auch viele mehr Techniker als Musiker. Das können wir ja mal abfragen. Zumindest für mich bleibt ein Instrument immer ein Instrument. Und es gibt keinen Song auf der Welt, der durch den Austausch eines originalen Minimoogs gegen ein Clone oder Plugin völlig entstellt worden wäre. Und das ist der zentrale Punkt dabei.

Meinungen?
Ich finde, dass das schon immer so war und sich daran natürlich auch nichts ändert. Willkommen im Internet :)
 
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M.i.a.u.: sllk, Tom Noise, TotalKaputteKampfmaschine und eine weitere Person
  • #28
Ich finde, dass das schon immer so war und sich daran natürlich auch nichts ändert. Willkommen im Internet :)
Ich find' schon dass es hier schlimmer geworden ist, vieles mit Erfahrungen begründet wird, die man vielleicht vor 20 Jahre gemacht hat, irgendwo der Wille fehlt die eigene Erlebniswelt aktualisieren und auf den neusten Stand bringen zu wollen.
 
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M.i.a.u.: elbonzoseco, sllk und JayBee
  • #29
Ich find' schon dass es hier schlimmer geworden ist, vieles mit Erfahrungen begründet wird, die man vielleicht vor 20 Jahre gemacht hat, irgendwo der Wille fehlt die eigene Erlebniswelt aktualisieren und auf den neusten Stand bringen zu wollen.

Man könnte aus der 20 Jahre alten Erlebniswelt ja durchaus mal ein Battle machen,
bspw. durch Hardware-Rekreation eines 16 Takt langem Snippet mit 20 Spuren.

Solange wir das nicht durch haben und möglicherweise feststellen, dass Skill > Technik ist,
werden sich derartige Vorurteile immer weiter fortsetzen - die in sehr vielen Fällen entweder
nicht mehr zutreffen oder sehr abhängig davon sind, wie man denn klingen möchte.

Will man modern klingen, kommt man an modernen Methoden nicht vorbei, ebensowenig wird es
schwer die 60s, 70s, 80s, 90s rein ITB abzubilden.

Ebenso denke ich aber auch, dass viele hier Musik oder Ton relativ oberflächlich wahrnehmen.
Manchmal auch beides.
 
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  • #30
Man könnte aus der 20 Jahre alten Erlebniswelt ja durchaus mal ein Battle machen,
bspw. durch Hardware-Rekreation eines 16 Takt langem Snippet mit 20 Spuren.
An der Stelle hast du mich falsch verstanden, ich meinte die eigenen Erlebnisse z.B. mit ITB, als die Technologie noch in den Kinderschuhen gesteckt hat und CPU Power noch mehr als nur knapp war.
Solange wir das nicht durch haben und möglicherweise feststellen, dass Skill > Technik ist,
werden sich derartige Vorurteile immer weiter fortsetzen - die in sehr vielen Fällen entweder
nicht mehr zutreffen oder sehr abhängig davon sind, wie man denn klingen möchte.
Mir fehlt dein grenzenloses Selbstbewusstsein, ich weiß nur dass es ein großer Fehler ist die Erfahrungen aus der Hardware 1:1 ITB übertragen zu wollen und dann auf das gleiche Ergebnisse hofft.
 
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M.i.a.u.: Audiohead

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