DYNACORD TAM 19 Kurzschluss?

Hallo beisammen,
ich habe einen defekten TAM 19 Flanger erstanden. Bei erster Begutachtung fielen mir die durchgebrannten Netzteilsicherungen auf, die ich heute austauschte. Beim Einschalten gab es ein kleines Blitzen auf der Inputplatine an der Gehäuserückseite (nichts angeschlossen) und kurz darauf war das Gerät wieder tot - und eine Sicherung durch. Auf der Inputplatine habe ich keine (offensichtlich) defekten Kondenstoren erblicken können. Und auch die 2 großen Kondensatoren auf der Netzteilplatine sehen i.O. aus, nichts ausgelaufen oder aufgebläht.
Was könnte das Blitzen auf der Inputplatine bedeuten? Ein Kurzschluss, eine Überladung? Bei welchen Teilen könnte dieser Entstehen?
Bin dankbar um jeden Hinweis
S.
 

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Hallo

die ganze TAM-Serie und die VRS sind randvoll mit Tantal-Kondensatoren, die bekannt dafür sind, dass sie bei Alterung Kurzschlüsse machen. Da die Tantal-Caps typischerweise als Dämpfungskondensatoren überall in der Stromversorgung hängen, gibt es zig Stellen an denen der Kurzschluss auftreten kann.


Gruß
Florian
 
Auf den Eingangsplatinen sitzen zudem Relais-Module, die gerne mal ausfallen -- vielleicht hat da was gefunkt?

Ist das der 225-Euro-TAM aus der Bucht?

Stephen
 
fanwander schrieb:
Hallo

die ganze TAM-Serie und die VRS sind randvoll mit Tantal-Kondensatoren, die bekannt dafür sind, dass sie bei Alterung Kurzschlüsse machen. Da die Tantal-Caps typischerweise als Dämpfungskondensatoren überall in der Stromversorgung hängen, gibt es zig Stellen an denen der Kurzschluss auftreten kann.

Danke!
Sind auf der Eingangsplatine auch Tantal-Caps? Vielleicht sollte ich dann erst mal dort die Fehlersuche beginnen, wenn es doch dort geblitzt hat, oder? Mit was ersetze ich dann am besten die Tantal-Caps?
 
ppg360 schrieb:
Auf den Eingangsplatinen sitzen zudem Relais-Module, die gerne mal ausfallen -- vielleicht hat da was gefunkt?

Ist das der 225-Euro-TAM aus der Bucht?

Stephen

Dir auch danke!
Wo genau wären die Relais Module, bzw. wie sehen die aus?
Und nein, habe deutlich weniger bezahlt.
 
Hi, die tropfenförmigen sind Tantal Kondensatoren. Die dunkelroten Röderstein Elkos trocknen auch schon mal aus, auch checken. Die Tantals durch gleichgroße Elkos ersetzen. Auf spannungsfestigkeit und Polung achten.

Ich bekomme morgen auch ein Tam19, bin mal gespannt ob es auf Anhieb funktioniert!

Grüße
 
soderstrom schrieb:
Hi, die tropfenförmigen sind Tantal Kondensatoren. Die dunkelroten Röderstein Elkos trocknen auch schon mal aus, auch checken. Die Tantals durch gleichgroße Elkos ersetzen. Auf spannungsfestigkeit und Polung achten.

Ich bekomme morgen auch ein Tam19, bin mal gespannt ob es auf Anhieb funktioniert!

Grüße

Ohne Kapazitätsmeßgerät kann ich vertrocknete Elkos leider nicht erkennen, oder?
Viel Glück mit deinem TAM...
 
Größere Elkos kann man mit dem Multimeter auf "komplett tot" testen - mit dem Durchgangsprüfer.
Bei Polaritätswechsel muss der immer einmal kurz piepen, dann ist noch Kapazität da.
Ein richtiger Test ist das nicht, das ist eher was, um einen Verdacht zu bestätigen "ah, er ist wirklich komplett tot".
 
Die Methode von Nordcore kann helfen verdächtige Elkos zu finden, aber Bauteile in der Schaltung messen ist m.E. fehleranfällig. Ich würde eine andere Stategie wählen. Du brauchst einen Schaltplan, damit kreist du die Verdächtigen ein und lötest diese aus und dann checken oder gleich austauschen. Du sagst, dass nur eine Sicherung fällt, das ist schon dein erster Hinweis welcher Strang der Spannungsversorgung das Problem hat und welche Bauteile als Fehlerquelle in Frage kommen. Viel Erfolg!
 
soderstrom schrieb:
Die Methode von Nordcore kann helfen verdächtige Elkos zu finden, aber Bauteile in der Schaltung messen ist m.E. fehleranfällig. Ich würde eine andere Stategie wählen. Du brauchst einen Schaltplan, damit kreist du die Verdächtigen ein und lötest diese aus und dann checken oder gleich austauschen. Du sagst, dass nur eine Sicherung fällt, das ist schon dein erster Hinweis welcher Strang der Spannungsversorgung das Problem hat und welche Bauteile als Fehlerquelle in Frage kommen. Viel Erfolg!

Alles klar, danke auch für den Link!
S.
 
Update: Ich habe, auf einen weiteren Rat hin, die interne Spannungsversorgung (vom Netzteil zu den Platinen) gekappt, und siehe da - die Sicherungen haut es trotzdem raus, also ist bereits auf der Netzteilplatine was faul. Werde also - wie von euch geraten - die zwei großen 1000µf und die 2 kleinen Tantal Elkos ersetzen und dann sehen ob die Sicherungen halten. Werde dabei gleich zwei dutzend Ersatz-(normal) Elkos bestellen um ggf. auch auf der Inputplatine wo es geblitzt hat, die Tantalelkos auszutauschen. Halte euch auf dem laufenden.
Gruß,
S.
 
fanwander schrieb:
Hallo

die ganze TAM-Serie und die VRS sind randvoll mit Tantal-Kondensatoren, die bekannt dafür sind, dass sie bei Alterung Kurzschlüsse machen. Da die Tantal-Caps typischerweise als Dämpfungskondensatoren überall in der Stromversorgung hängen, gibt es zig Stellen an denen der Kurzschluss auftreten kann.

Gruß
Florian

und das Blitzen war wahrscheinlich die Sicherung selbst.
 
Cyborg schrieb:
fanwander schrieb:
Hallo

die ganze TAM-Serie und die VRS sind randvoll mit Tantal-Kondensatoren, die bekannt dafür sind, dass sie bei Alterung Kurzschlüsse machen. Da die Tantal-Caps typischerweise als Dämpfungskondensatoren überall in der Stromversorgung hängen, gibt es zig Stellen an denen der Kurzschluss auftreten kann.

Gruß
Florian

und das Blitzen war wahrscheinlich die Sicherung selbst.

Hm, bin mir sicher es auf der Inputplatine blitzen gesehen zu haben. Egal, erst mal Netzteilplatine zum laufen bringen...
 
sodawasser schrieb:
Cyborg schrieb:
fanwander schrieb:
Hallo

die ganze TAM-Serie und die VRS sind randvoll mit Tantal-Kondensatoren, die bekannt dafür sind, dass sie bei Alterung Kurzschlüsse machen. Da die Tantal-Caps typischerweise als Dämpfungskondensatoren überall in der Stromversorgung hängen, gibt es zig Stellen an denen der Kurzschluss auftreten kann.

Gruß
Florian

und das Blitzen war wahrscheinlich die Sicherung selbst.

Hm, bin mir sicher es auf der Inputplatine blitzen gesehen zu haben. Egal, erst mal Netzteilplatine zum laufen bringen...

Genau, eins nach dem anderen. Das Netzteil muss erstmal wieder an den Start! Möge die Macht mit dir sein... :opa:
Ich werde jetzt mein Tam 19 checken, endlich Zeit!
 
Neuer Zwischenstand: Die Stromversorgung läuft nun stabil, der Austausch diverser Elkos und Dioden auf der Netzteilplatine hat geholfen.
Auch die anderen Platinen provozieren (nach Anschluss an die interne Stromversorgung) zumindest keine Sicherungsdurchbrennende Kurzschlüsse. Soweit, so gut.
Ich habe sogleich einen Signaltest vorgenommen - leider ist das Ergebnis ernüchternd:
1) Extrem Lautes Brummen (vermute Netzbrummen, ca. Note G):
- auf dem rechten MIX- (vorne)- sowie rechten DIRECT-Output (hinten), Signal- und Effektunabhängig!
- sowie auf dem rechten UND linken Effekt-Only-Output (hinten)
2) Generell kein Effekt hörbar auf beiden MIX-Ausgängen (vorne), MIX Regler zeigt keinen Effekt. Effekt-On LED leuchtet nicht!
3) Auf den Effekt-Only-Outputs ist das laute Brummen mit einem leisen Modulationssignal hörbar, kann über die Regler justiert werden. Es ist aber ein reines - vom Eingangssignal unabhängiges - Modulationssignal.
4) Leises aber deutlich hörbares Brummen auf dem MONO-Input (vorne)

Überlegungen:
Ich sehe vorerst 2 Problembereiche:
a) Brummen: Was könnte die Quelle sein? Warum sind von dem lauten Netzteil(?)brummen bei den MIX und DIREKT SIGNAL Ausgängen jeweils der linke Kanal, bei den Effekt-Only-Ausgängen aber BEIDE betroffen?
b) Effektanteil: Könnte es sein, dass die Effekt-On-Buchse/ Schaltung (vorne) defekt ist? Das würde auch evtl. erklären, warum die LED nicht angeht. Wenn auf den Effekt-Direkt-Ausgängen eine leise Modulation (des Brummens) zu hören ist, aber ohne Eingangssignalbeeinflussung, und wiederum auf den MIX-Ausgängen keine solche Modulation zu hören ist, dann funktionieren weder das Zuführen des Eingangsignals zum Effektblock, noch das Zuführen des Effektblock-Signals zum MIX-Ausgang, oder?

Klingt auf jeden Fall nach viel Arbeit :)

Hat jemand eine Idee, wie und wo ich am besten anfange?

Gruß,
Claude
 
Produziert denn das Netzteil an einer rein ohmschen Last völlig glatte Gleichspannungen? Kann man mit einem Oszi messen.
Sind alle Elkos im Netzteil getauscht?
Evtl. die Spannungsregler noch tauschen, wenn oben das nicht der Fall ist.
Ist das Brummen von einer Brummschleife? Mal mit einem mp3 Player oder Handy als Signalquelle probieren und mit batteriebetriebenem Amp abhören.
 
Hallo Swissdoc,
das Brummen ist komplett Eingangssignalunabhängig, also auch wenn nichts angeschlossen ist, brummts.
Ja, alle Elkos sind getauscht. Habe leider keinen Oszi zum checken. Gegenfrage: Läge es am Netzteil, dann müssten doch alle Ausgänge gleich brummen, oder? Die linken Outputs sind ja weitgehend brummfrei (siehe mein Post)
Wo finde ich den Spannungsregler?
 

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Verstehe, dann keine Brummschleife. Spannungsregler sind die 3-beinigen 7815/7915. Was ist denn mit den Elkos sonst so im Gerät? Auf den einzelnen Boards sitzen nochmals Glättungsstufen auf der Versorgung, wohl immer so 10 uF. Oszi würde helfen, Du kannst aber auch mit einer Prüfspitze, von der Du auf einen Amp gehst, dem Signal folgen. Dann ab Eingang durch die Schaltung verfolgen und irgenwo fängt der Brumm dann an.

Mein TAM 21 hatte mal eine ähnliche Macke, dort habe ich das Netzteil, also Gleichrichter, Elkos und Spannungswandler getauscht und dann war Ruhe. Die anderen Elkos musste ich nicht tauschen.
 
Hast du auch die beiden Tantal Kondensatoren C003+C004 im Netzteil gewechselt? Du erwähnst nur Elkos und Dioden. Ich würde es machen, auch wenn dein Netzteil scheinbar spielt.
 
swissdoc schrieb:
Verstehe, dann keine Brummschleife. Spannungsregler sind die 3-beinigen 7815/7915. Was ist denn mit den Elkos sonst so im Gerät? Auf den einzelnen Boards sitzen nochmals Glättungsstufen auf der Versorgung, wohl immer so 10 uF. Oszi würde helfen, Du kannst aber auch mit einer Prüfspitze, von der Du auf einen Amp gehst, dem Signal folgen. Dann ab Eingang durch die Schaltung verfolgen und irgenwo fängt der Brumm dann an.

Mein TAM 21 hatte mal eine ähnliche Macke, dort habe ich das Netzteil, also Gleichrichter, Elkos und Spannungswandler getauscht und dann war Ruhe. Die anderen Elkos musste ich nicht tauschen.

Ok, danke. Prüfspitze muss ich besorgen.
Nochmal meine Nachfrage wg. Netzteil-Spannungsregler: Läge der Fehler am Netzteil, würden dann nicht alle Signal-Ausgänge vom Brummen betroffen sein?
 
sodawasser schrieb:
Nochmal meine Nachfrage wg. Netzteil-Spannungsregler: Läge der Fehler am Netzteil, würden dann nicht alle Signal-Ausgänge vom Brummen betroffen sein?
Das hat was für sich. Es kann aber auch sein, dass sich der Brumm nur an bestimmten Stellen zeigt, aber ich denke auch, dass Deine Logik hier korrekt ist.
Die Spannungsregler sind aber so günstig, dass man diese auch auf Verdacht hin einfach tauschen kann.

Ob das hier nun nötig ist und etwas bringt, kann ich nicht abschätzen -> messen.
 
swissdoc schrieb:
Die Spannungsregler sind aber so günstig, dass man diese auch auf Verdacht hin einfach tauschen kann.

Noch eine Nachfrage: Laut Bestückungsliste handelt es sich bei den Spannungsreglern um die Modelltypen MC7815/ 7915 CP, finde aber nur XXXX CT Versionen zum nachkaufen. Passen die auch?
 
sodawasser schrieb:
swissdoc schrieb:
Die Spannungsregler sind aber so günstig, dass man diese auch auf Verdacht hin einfach tauschen kann.

Noch eine Nachfrage: Laut Bestückungsliste handelt es sich bei den Spannungsreglern um die Modelltypen MC7815/ 7915 CP, finde aber nur XXXX CT Versionen zum nachkaufen. Passen die auch?

Ich denke ja. Ich habe irgendwo gelesen der CP Typ wäre vollisoliert. Wenn das so wäre, würde eine Glimmerscheibe (und das isolierende Plastikdingens für die Schraube) zwischen Spannungsregler und Kühlkörper den gleichen Effekt erzielen.
 
soderstrom schrieb:
Ich denke ja. Ich habe irgendwo gelesen der CP Typ wäre vollisoliert. Wenn das so wäre, würde eine Glimmerscheibe (und das isolierende Plastikdingens für die Schraube) zwischen Spannungsregler und Kühlkörper den gleichen Effekt erzielen.

Alles klar, danke dir!
 
sodawasser schrieb:
würde gerne das verbaute Relais V23012 A0114-A001 ersetzen. Finde aber im Netz keine A0114-Relais, bestenfalls diesen hier:
V23012-A0133-A001
http://www.ebay.de/itm/Relais-V23012-A0 ... 0339616036
Meinst du geht der auch?

Ein wenig Google liefert dieses Datenblatt mit Erklärung der Nummerncodes:
https://darisusgmbh.de/darisus/Elektoni ... V23012.pdf

Eine 133er Spule zieht ab 33,5 Volt an, die 144er schon ab 25,2 Volt. Mit +/- 15 Volt Versorgungsspannung wird das 133er eher nicht anziehen.
Ein wenig Herumgeschaue zeigt, dass 36 Volt Nennspannung nicht mehr überall zu bekommen sind, aber bei https://www.findernet.com gibt es das noch.
Ansonsten bei Siemens nachfragen oder einfach das Relais weglassen und die Kontakte brücken. Knackst dann halt manchmal ;-)
 
swissdoc schrieb:
Ein wenig Google liefert dieses Datenblatt mit Erklärung der Nummerncodes:
https://darisusgmbh.de/darisus/Elektoni ... V23012.pdf

Eine 133er Spule zieht ab 33,5 Volt an, die 144er schon ab 25,2 Volt. Mit +/- 15 Volt Versorgungsspannung wird das 133er eher nicht anziehen.
Ein wenig Herumgeschaue zeigt, dass 36 Volt Nennspannung nicht mehr überall zu bekommen sind, aber bei https://www.findernet.com gibt es das noch.
Ansonsten bei Siemens nachfragen oder einfach das Relais weglassen und die Kontakte brücken. Knackst dann halt manchmal ;-)

Ok, danke. Anstatt auf Verdacht sämtliche (z.T. schwer erhältliche) Ersatzteile zu kaufen und auszutauschen, werde ich mir wohl besser einen versierten Techniker suchen, der Fehlerquellensuche am Gerät - im Gegensatz zu mir- Dank auch geeignetem Equipment beherrscht. Da hilft die beste Community nix, wenn ich als E-Technik-Laie evtl. schon bei der Phänomenerfassung wichtiges übersehe.
Danke dennoch an alle fürs helfen!
Werde freilich von erfolgter Problemlösung berichten.
 


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