E-RM MIDIclock+ - Synchronisation von Geräten ohne Computer

Hallo allerseits,

ich möchte an dieser Stelle einmal "kurz" ein paar Sätze zur E-RM Midiclock+ loswerden, die ich mir Mitte dieser Woche zugelegt habe.

Vorgeschichte und Problem:
Da ich ja die letzten 25 Jahre fast ausschließlich Augen und Ohren für Gitarren hatte, allerdings schon immer auf den Sound von Synthesizern ganz allgemein stehe und auch seit ca. 15 Jahren einen Novation KS-4 habe, habe ich letztes Jahr begonnen, viele Gitarren zu verkaufen und dafür "elektronisches Gerät" angeschafft.
Zwangsläufig streift man dann ja irgendwann das Thema der "Synchronisation" dieser Geräte.
Das hat mich wahrlich ziemlich frustiert und mir ein Stück weit den Spaß an den Anschaffungen genommen.
Das Hauptproblem war, dass es mir nicht gelungen ist, den Beatstep Pro als Master und den Rest (Minilogue XD, Novation Circuits, K-Station und Sub Phatty) als Slave zu betreiben.

Neben einem Denkfehler (hatte zunächst nicht darüber nachgedacht, dass der Beatstep immer laufen muss) mangels Erfahrung ist es mir aber dennoch nicht gelungen, die Geräte tatsächlich alle synchron zu bekommen. Irgend etwas lief immer aus dem Ruder oder aber interessierte sich einen Sch... für das, was ich von ihm wollte ;.)
Die Circuits z.B. juckte es nicht, welches Tempo vorgegeben wurde. Als wenn der Befehl nicht ankommen würde.

Der Lichtstreif am Horizont:
Zufällig bin ich beim Stöbern auf der Thomann-Seite über das o.g. Gerät gestolpert.
Die Erfahrungen der User dort klangen vielversprechend.
Allerdings war mir der Preis von 195,- Euro zunächst zu hoch für ein Gerät, was nichts außer Tempo kann.

Nach etwas Zögern und einem weiteren (natürlich gescheiterten) Versuche, das Problem zu lösen, habe ich das Teil dann einfach gekauft.
Dann habe ich zunächst ein Gerät nach dem anderen an die Clock gehangen und nochmals die Einstellung als Slave überprüft. Bei jedem Teil für sich funktionierte dies sofort!

Die Erleuchtung:
Nachdem ich über 2 hinereinander geschaltete Kenton Midi-Thru 5 Boxen nun alle Geräte an der Clock hängen habe, sind sämtliche Probleme Vergangenheit!!!!!
Es funktioniert einfach genau so, wie es soll.

Ich bin einfach nur froh, dass ich das Geld investiert habe und ich mich endlich auf das konzentrieren kann, was ich jetzt seit gut 4 Monaten vorhabe: Musik damit machen.
Vorbei die Stunden und Tage des sinnlosen Suchens nach Infos im Netz und per YT.


Einziger Kritikpunkt: bei dem Preis hätte ruhig ein Netzteil dabei sein dürfen! Wenigstens ist ein USB-Kabel dabei.


Übrigens verträgt sich der Sub Phatty sehr gut mit meinem Reverb/Delay Pedal, das ich zuvor auf meinem Pedal-Board hatte: das Earthquaker Devices Dispatch Master! Das wertet den Klang für meinen Geschmack gewaltig auf.


...weiß zufällig jemand, warum genau eigentlich die Midiclock so teuer sein muss?
Kann denn da so komplizierte Technik drin stecken?? Klar, Entwicklung etc. kostet.
Aber nur Tempo... ???
 
„Teuer„ ist relativ.
Wie viel Zeit hast du zuvor verschwendet?
Die kleine Kiste macht ja nicht nur einfach MIDI-Takt sondern kann noch einiges mehr Im Bezug auf Neusynchronisierung, Pause, etc. Und verschiedene Formate. Zudem nahezu Jitter-frei.

Mir ist es das locker Wert.
 
...weiß zufällig jemand, warum genau eigentlich die Midiclock so teuer sein muss?
Kann denn da so komplizierte Technik drin stecken?? Klar, Entwicklung etc. kostet.
Aber nur Tempo... ???

Sicher, wer ein bisschen programmieren und löten kann, mag vielleicht stattdessen ein Wochenende Arbeit investieren und eine Lösung via Arduino o.ä. zusammenschustern. Das ist dann am Ende vielleicht auch "nur Tempo", hat aber "fast nichts" gekostet (wir lassen natürlich die Frage außer acht, was einem die eigene Zeit monetär wert ist, wenn man das umrechnen will).

Der springende Punkt ist aber der: Ich habe den Eindruck, wenn es um Investitionen geht, die nicht im engeren Sinne Klangerzeuger oder Effekte sind -- sondern Dinge für das vermeintliche (!) "Drumrum" oder "Nebenbei", dann werden selbst spendierfreudige Leute plötzlich überraschend knauserig (ich will mich da auch gar nicht ausnehmen). Wenn es "nur" um Kabel, Ständer, MIDI-Routing, Ergonomie, Raumoptimierung... geht (letztlich also um alles, mit dem man keinen Eindruck schinden kann), dann möchte man doch bitte nicht zu viel Geld ausgeben.

Man vergisst schnell mal, dass man den Preis solcher Sachen durchaus auch in Relation zu dem "eigentlichen" Fuhrpark sehen kann. Wenn man sich klarmacht, dass man Klangerzeuger im Wert von vier- oder fünfstelligen Beträgen rumstehen hat -- dann sind 200,- für einen guten Clockgenerator (oder auch intelligten 8x8-MIDI-Patchbay mit guter Clock, sowas wäre meine Wahl) vielleicht gar nicht mal mehr so viel.
 
Was ich noch nicht verstehe, ist was so eine dedizierte Clock wirklich besser macht. Die MIDI-Befehle sind ja dieselben. Sind es Wackler im Timing der Clock-Befehle, die dann die Slaves mit ihrer Tempo-Interpolation aus dem Takt bringen?
 
Der springende Punkt ist aber der: Ich habe den Eindruck, wenn es um Investitionen geht, die nicht im engeren Sinne Klangerzeuger oder Effekte sind -- sondern Dinge für das vermeintliche (!) "Drumrum" oder "Nebenbei", dann werden selbst spendierfreudige Leute plötzlich überraschend knauserig (ich will mich da auch gar nicht ausnehmen). Wenn es "nur" um Kabel, Ständer, MIDI-Routing, Ergonomie, Raumoptimierung... geht (letztlich also um alles, mit dem man keinen Eindruck schinden kann), dann möchte man doch bitte nicht zu viel Geld ausgeben.

Als Ich gestern noch 2 Rack Ohren für den Neutron beim MS mitnehmen wollte war Ich aber schon erstaunt :

Ich hatte mit so 4,90€ gerechnet...

Was ich noch nicht verstehe, ist was so eine dedizierte Clock wirklich besser macht. Die MIDI-Befehle sind ja dieselben. Sind es Wackler im Timing der Clock-Befehle, die dann die Slaves mit ihrer Tempo-Interpolation aus dem Takt bringen?

Ich denke mal das im Grunde die CPU Zyklen genauer aufeinander abgestimmt sind....so ganz laienhaft gesprochen : Optimierte Arbeitsabläufe
Also nichts was im speziellen mit Midi oder Audio zu tun hat.
 
Hast du das Setup nochmal mit dem Beatstep als Master-Clock probiert ?
Sprich: war tatsächlich die Clock-Quelle das Problem oder das restliche Setup ?

Ich möchte diese Frage auch noch mal wiederholen, die ERM Midiclock ist doch besonders für Midi-Sync von DAW zu Midigeräten gedacht? Klar sollte die auch eine tighte clock spielen, aber macht das der Beatstep Pro nicht? Oder hängt der ursprünglich am Computer?


@Electro Dan daher ist die ERM Clock auch so "teuer", weil die aus einem speziellen clock-audio-Signal (das generell vom Computer tight auf den Punkt berechnet wird, da Audio mehr Priorität hat) eine Midiclock umwandelt
 
(...)

Der springende Punkt ist aber der: Ich habe den Eindruck, wenn es um Investitionen geht, die nicht im engeren Sinne Klangerzeuger oder Effekte sind -- sondern Dinge für das vermeintliche (!) "Drumrum" oder "Nebenbei", dann werden selbst spendierfreudige Leute plötzlich überraschend knauserig (ich will mich da auch gar nicht ausnehmen). Wenn es "nur" um Kabel, Ständer, MIDI-Routing, Ergonomie, Raumoptimierung... geht (letztlich also um alles, mit dem man keinen Eindruck schinden kann), dann möchte man doch bitte nicht zu viel Geld ausgeben.

Man vergisst schnell mal, dass man den Preis solcher Sachen durchaus auch in Relation zu dem "eigentlichen" Fuhrpark sehen kann. Wenn man sich klarmacht, dass man Klangerzeuger im Wert von vier- oder fünfstelligen Beträgen rumstehen hat -- dann sind 200,- für einen guten Clockgenerator (oder auch intelligten 8x8-MIDI-Patchbay mit guter Clock, sowas wäre meine Wahl) vielleicht gar nicht mal mehr so viel.

Hi, ich glaube das ist genau der Punkt, der eine gewisse Hemmschwelle bedeutet! Das Ding macht etwas, aber es kommt halt kein Ton raus.
Und die von Dir beschriebene Knauserigkeit diesbezüglich muss ich mir wohl hier ganz klar zuschreiben, auch wenn ich sie dann letztlich überwunden habe.

Es ist so, dass ich von techn. Dingen wirklich keine Ahnung habe. Da fehlt mir oftmals der Zugang und leider auch ein gewisses Grundverständnis.
Von daher konnte ich mir auch echt nicht vorstellen, was wohl in dem Gerät so stecken mag.

Aber wie der Kollege Komtur schon richtig bemerkte: ich habe so viel Zeit mit Suche und Recherche verschwendet, dass ich letztlich, wie ich ja auch eingangs geschrieben habe, richtig froh bin mir das Teil doch zugelegt zu haben.
 
Ich möchte diese Frage auch noch mal wiederholen, die ERM Midiclock ist doch besonders für Midi-Sync von DAW zu Midigeräten gedacht? Klar sollte die auch eine tighte clock spielen, aber macht das der Beatstep Pro nicht? Oder hängt der ursprünglich am Computer?


@Electro Dan daher ist die ERM Clock auch so "teuer", weil die aus einem speziellen clock-audio-Signal (das generell vom Computer tight auf den Punkt berechnet wird, da Audio mehr Priorität hat) eine Midiclock umwandelt

Dann habe ich ggf. Glück gehabt, da mir das jetzt gar nicht so bewußt war, dass sie besonders für Sync von DAW zu Midigeräten gedacht war.
Zum Beatstep: das kann ich nicht beantworten. Es ist aber sehr gut möglich, dass ich einfach nur zu dämlich war, alles korrekt zu verkabeln und einzustellen.
Ich hatte es zuvor auch mit einem Drumcomputer probiert als Master. Hat auch nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe.

Zum Glück funktioniert die Clock ja auch standalone !!!
 
die ERM Midiclock ist doch besonders für Midi-Sync von DAW zu Midigeräten gedacht?
Dazu müsste die DAW als Midi Clock Slave laufen.
Meines Wissens kann das Ableton.
Cubase kann das zum Beispiel nicht.
daher ist die ERM Clock auch so "teuer", weil die aus einem speziellen clock-audio-Signal (das generell vom Computer tight auf den Punkt berechnet wird, da Audio mehr Priorität hat) eine Midiclock umwandelt
Das kann nur die ERM Multiclock.

Die Rede ist hier aber Von der ERM Midiclock.
 
...weiß zufällig jemand, warum genau eigentlich die Midiclock so teuer sein muss?
Kann denn da so komplizierte Technik drin stecken?? Klar, Entwicklung etc. kostet
Aber nur Tempo... ???
Ganz einfach: Wenn Du nicht in Großstückzahlen produzierst, dann bekommst Du eine bestückte Platine nicht unter 50 Euro und eine gebogenes, gestanztes, lackiertes und beschriftetes Gehäuse nicht unter 60 Euro. Nur die Kosten für die Dienstleister. Da sind nicht keine Entwicklungskosten drin, keine Pappkartonschachtel, kein Verpackungsmüllhinterlegungsgebühr, keine Miete, kein garnix - geschweige denn dass Du Geld verdient hättest. Kleinserie ist teuer.
 
Das was sie kann macht se sehr gut.
Da find ich die 195,-€ sogar günstig.
 
Ganz einfach: Wenn Du nicht in Großstückzahlen produzierst, dann bekommst Du eine bestückte Platine nicht unter 50 Euro und eine gebogenes, gestanztes, lackiertes und beschriftetes Gehäuse nicht unter 60 Euro. Nur die Kosten für die Dienstleister. Da sind nicht keine Entwicklungskosten drin, keine Pappkartonschachtel, kein Verpackungsmüllhinterlegungsgebühr, keine Miete, kein garnix - geschweige denn dass Du Geld verdient hättest. Kleinserie ist teuer.
Danke für die Antwort!
Das klingt allerdings einleuchtend. Ist wohl vermutlich auch eher ein Nischenprodukt.
Ich beschäftige mich mit dieser ganzen Materie allerdings auch erst seit ein paar Monaten.
Es wird wohl noch so viel geben, von dem ich noch nie gehört habe...
 
Ich kann sowas nur empfehlen. Ich habe die ACME seit die auf dem Markt ist. Damals wars noch etwas günstiger. Seither geht die DAW einen Takt vorher an (Audioclock für die ACME) .
Resultat ist eine perfekte Midiclock. Sehr gut spürbar. Beats grooven die vorher nicht gegroovt haben. Meine Lieblingsgeräte an einem ACME Anschluss: Miami, Squid (-> Blackbox oder Daw Sampler, SE-02), 522, Elektron Samples). Auf die Switches zur Tempohalbierung könnte ich nicht verzichten, auf Tempoverdoppelung schon. Nach ca 10 Jahren ACME hat sich das total ausbezahlt.

Wichtig: Das USB Netzteil muss "gut" sein. Schlechte können den ACME mal stolpern lassen.
 
Ich wollte hier nur mal drauf hinweisen, das man eine stabile Midiclock auch günstiger bekommt... ich sag nur MidiPal (oder einer seiner Clone). Mit einer Firmware mit HD-Clock drauf ist das Ding rock solid im Timing. Ja ich weiß den MidiPal kann man nicht mehr kaufen, aber viele haben vielleicht noch einen und es gibt diverse Clone.
 
Es geht ja um 4 stabile Clocksignale die auch noch verschoben werden können. Nicht nur Midi.
Da wird´s dann schon etwas enger in der Auswahl....

Edit : Heute würde Ich auch die ACME nehmen. Ist einfach noch Anschlussfreudiger :)
 
Es geht ja um 4 stabile Clocksignale die auch noch verschoben werden können. Nicht nur Midi.
Da wird´s dann schon etwas enger in der Auswahl....

Edit : Heute würde Ich auch die ACME nehmen. Ist einfach noch Anschlussfreudiger :)
Naja im Threadtitel gehts um die Midiclock+, die kann auch nicht mehr als ein MidiPal...
 
...also ich freue mich jedes Mal wenn ich den ganzen Krempel anschalte, dass es jetzt so toll und reibungslos funktioniert.

Genau das war auch das Ziel !!!
 
Ich finds schade müssen wir überhaupt sowas kaufen. Aber der Timingunterschied ist riesig.

Jeder der mal zweidrei Drummaschinen an eine ACME oder ERM betrieben hat weiss was ich meine.
Ich glaube die ACME hat als Besonderheit noch die Tempohalbierung. Das ist genial. Manchmal wünsche ich mir - um einfach rasch mal was auszuprobieren einen Midieingang bei der ACME. Idiotische Geräte wie die Akai Force z.b. können nicht sauber aufnehmen wenn sie nicht Master sind. Auch die Blackbox hat ab und zu Probleme, läuft aber besser.
 
Wir haben ewig verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, mit und ohne daw, bis wir uns endlich eine ERM gekauft haben. Seitdem nie wieder Timingprobleme oder andere Aussetzer gehabt. Der Preis ist hoch, aber lohnt sich auf jeden Fall. Kommt aber auch drauf an, was man für Geräte benutzt. Ich habe jahrelang einfach nur alle Geräte hintereinander mit Midi verbunden und hatte keine Probleme. Aber in unserem jetzigen setup mit 2 Digitakt's und einem GR-1 gab es nur Ärger.
 


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