Effekt-Verkabelung Synthesizer?!

Hey Jungs!

Schonmal ein fettes SORRY für die dämliche Frage!

Ich möchte eigentlich etwas vermeidlich Einfaches umsetzen. Ich habe mich jetzt aber so lange versucht zu informieren, dass ich nun gar nichts mehr verstehe und vor lauter Bäume den Wald nicht erkenne (DI-Box, Patbay, etc. etc. …). Ich hoffe hier findet sich jemand de mir helfen kann (bin ich mir sogar ziemlich sicher).



Was ich vorhabe:

Ich möchte mit all meinen Synthesizern (Moog Sub37, Moog Mother 32, Analog Rytm) die Möglichkeit haben, die Synths nach belieben mit nachgeschalteten externen Effekten (maßgeblich Reverb, Delay) zu versorgen.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich einmal das Signal trocken in meine Soundkarte bekommen könnte und nach Bedarf eben auch als Wet-Signal.

Wie bereits erwähnt checke ich momentan überhaupt nichts mehr und komme nur auf eine Lösung:

Alle Effekte doppelt kaufen (3x Delay 3x Reverb) und diese dann zwischen jeden Synthi extra schalten und dann bei Bedarf die Dry/Wet Regler aufdrehen.

Aber da muss es doch eine bessere Variante geben ?? Sodass ich die Effekte nur einmal Kaufe und dann alle Synthis drüber laufen lassen kann. Nur wie ? Patchbay? Aber wie mit der Patchbay? Ihr merkt, ich bin wirklich verzweifelt :D

Vielleicht geht mein vorhaben aber auch gar nicht, dass ich die Effektgeräte für alle Synthis gleichzeitig nutzen kann oder eben nur für einen… Ich bin so verwirrt, dass ich mein Anliegen kaum in Worte fassen kann :D

Ich würde mich rieeesig über eine Antwort freuen! Am Besten wie ich was wo verkabeln müsste und welches Zusatzequipment ich benötige. Ich nehme wirklich jeden Ratschlag dankend an!

Liebe Grüße, André
 
Hallo und Willkommen!
bei Effekten nennt man das einen Send/Return Bus oder einen Insert Effekt. Da wird der Effekt z.B. an einen speziellen Ausgang eines Mischpults ("Send") angeschlossen und der Ausgang des Effekts kommt dann an einen speziellen Eingang, den "Return". Nun kann man für jeden Kanal über ein Poti diesen Effekt beliebig beimischen. Manche Soundkarten haben diese Send/Return Busse auch. In einer Digital Workstation kann man das virtuell machen.
Alternativ gibt es die sog. Insert Busse, bei denen der Effekt für (meist) einen Kanal (oder Kanalgruppe) virtuell direkt in den Signalweg eingeschliffen wird. Man kann dann die Stärke des Effekts ebenfalls über ein Poti oder direkt am Effektgerät regeln.
Je nach Art des Effekts verwendet man Send/Return oder Insert Effekte.

Das hilft Dir jetzt nur bedingt, da ich davon ausgehe, dass Deine Soundkarte keine Sends hat. Bei einer Patchbay musst Du den Überblick behalten und kannst i.d.R. auch nur einem Synth einen Effekt zuweisen. Ein Effekt für mehrere Synths ist zwar grundsätzlich möglich, aber nur über wilde Kabelei oder Serielle Schaltung, wo der Einfluss des Effekts schwer vorhersehbar ist.

Wenn Du also bei Hardware bleiben möchtest, wäre ein Mixer oder eine Soundkarte mit Send/Return oder Inserts zu empfehlen. Alternativ kannst Du das auch in der DAW machen (aber nur mit virtuellen Effekten).
 
Hallo André,

Grundsätzlich ist es so, dass man die Effekte üblicherweise nicht(!) bei der Aufnahme hinzufügt, sondern bei der Wiedergabe, bzw Abmischung.

Jetzt ist die Frage, wie Du grundsätzlich arbeitest: erzeugst Du Deine Musik außerhalb des Rechners und nimmst Sie dann nur Stereo im Rechner auf? Oder nimmst Du die einzelnen Instrumente im Rechner in einer DAW auf und mischst dann aus der DAW heraus oder innerhalb der DAW?

Im ersten Fall solltest Du ein Mischpult nehmen, dort die Effektgeräte über die Aux-Sends mit den Signalen der Synths beschicken und das Signal des Effektgerätes wird dann über den Aux-Return der Summe zugemischt.

Im zweiten Fall gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1.) Du mischst innerhalb des Rechners in der Software und benutzt keine externen Effektgeräte, sondern Plugins
2.) Du mischst außerhalb des Rechners in einem Mischpult und benutzt dann die Effektgeräte wie beim "ersten Fall" beschrieben.
3.) Du mischst innerhalb des Rechers, hast aber externe Effektgeräte, die Du direkt oder per Audio-Interface in die interne Mischung einbinden kannst.


Und letztlich könntest Du einfach das Signal des Synths mit einem Splitter oder ein er Patchbay aufsplitten und einmal direkt in den Rechner und einmal über das Effektgerät in den Rechner in einen separaten Eingang schicken.
 
Wow, vielen lieben Dank für die vielen und vorallem schnellen Antworten!

Send/Return - klar, da hätte ich wirklich selber drauf kommen können..
Ich habe momentan nur leider kein Geld übrig um mir einen neuen digitalen Mischer zu gönnen.
Das bedeutet mir bleibt eigentlich nur die Variante es über eine Patchbay zu realisieren.
Könnt ihr mir vielleicht noch kurz erklären wie ich das dann anstelle mit der Verkabelung? Ich weiß, eigentlich müsste ich das wissen, aber die Steckmöglichkeiten von Patchbay überfordern mich wirklich. Ich habe als Anfänger bisher leider nur Kontakt mit einfachem Verbinden der Synthis via I/O in die Soundkarte und fertig.

Nochmals vielen Dank an alle!
 
Mal eine allgemeine Anmerkung, dass die Aux-Send-Busse bei analogen Mixern i.d.R. monaural sind, sprich nicht stereo. Möchte ich einen Stereo-Klang in einen Stereo-fähigen Effekt-Prozessor reinsenden, der den Stereo-Eingang nicht zu mono mischt, brauche ich entweder zwei Aux-Send-Busse für einen Stereo-Effekt (oder eine Stereo-Effekt-Kette), oder ich schließe den Effekt-Prozessor eben direkt (bzw. über eine Patchbay) an, und erst seinen Ausgang an das Mischpult oder/und an das Audiointerface. So verfahre ich z.B. zur Zeit mit meinen drei Stück Lexicon MX400. Ich habe noch keinen Mixer mit so vielen Aux-Send-Bussen, dass ich alle Effekt-Prozessoren darüber anschließen könnte. Und so sind die Lexicon MX400 direkt an die MPC5000 angeschlossen. Der Vorteil bei der MPC5000 ist, dass ich dort auf allen internen Effekt-Bussen, bevor es an die externen Effekte rausgeht, voll-parametrische Mehrband-EQ's (und auch z.B. Kompressoren oder sonstige Effekte) anwenden kann. So gesehen übernimmt die MPC5000 auch teilweise die Funktion des Mixers, weil mein analoger Mixer nur nicht-parametrische 3-Band-EQ's hat. Aber dafür müssen entweder alle Sounds von der MPC5000 kommen (ok, die Ultranova schließe ich z.B. "parallel" per S/PDIF an), oder eben als Audioaufnahmen in der MPC5000 vorliegen. Denn eingangsseitig kann man in die MPC5000 nur maximal zwei Signale bzw. einmal Stereo einspeisen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und, wie oben schon genannt: es kommt auch sehr auf den Effekt an und was Du erreichen möchtest: Compressoren fühlen sich meistens im Aux/Send Bus nicht so wohl und sind eher als Insert Effekt oder physikalisch in der Kette einzubauen - außer Du möchtest Parallelkompression haben, dann ist es anders. Hall, Delay, Flanger, Chorus - das kann theoretisch alles in den Aux/Send, aber wenn es um Effekte geht, die sich um Feinheiten kümmern (z.B. Transientendesigner), dann sehe ich die auch eher im Insert.

Aber @intercorni hat noch vor all diesen "Regeln" Recht: Erlaubt ist, was gefällt.
 
Ja, klar, Aux-Sends sind vorrangig für Send-Effekte.
Meine Effekt-Geräte sind aktuell ALLE quasi als Inserts angeschlossen. Gerade die Reverbs. Ich stelle Dry/Wet dann direkt dort ein. Es war auch günstiger ein paar weitere Effekt-Prozessoren zu kaufen als einen Mixer mit so vielen Sends, um ein paar Effekt-Geräte einzusparen. ;-)
 
So wie ich das bis jetzt beurteilen kann, spricht für mich eines gegen die Lösung über einen Mixer (bzw. über Sends). Und zwar kann ich dann ja nur die komplette Summe an Sound (sprich alle Synths in einer Spur) aufnehmen.
Für mich wäre es deutlich besser die einzelnen Synths in einzelnen Spuren aufnehmen zu können - um eben ein saubereren Mix hinzubekommen (zwecks Nachbearbeitung).
Ich denke dann funktioniert nur die Lösung über Interface und Patchbay.:denk:
 
Okay ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt - 450€ wäre ich schon bereit auszugeben. Ich meinte mit meiner Aussage wohin nur, dass ich keine 1500€ zur Verfügung habe :P
Denn, 450€ müsste ich ja auch für ein Scarlett 18i20 ...
 
Ich nutze dafür den Soundcraft 12 MTK, der hat nen Interface integriert und das für alle 12 Kanäle. Da schicke ich trocken und mit Effekten meine Sounds in die DAW!
Und mit 350€ echt günstig fürs gebotene!

csm_Soundcraft_Sig_12MTK_dd587a76f9.jpg
 
...öhm? - Soundkarte?* - dann wird das Getöne doch irgendwo aufgenommen - in einer DAW? - ich kenne keine DAW, die nicht eine Reihe von Effekten inkludiert hätte...und in allen DAWs die ich kenne kann man die Aufnahmen wild hin-und-herschicken - zwischen tracks/Kanälen usw. ...

...also bräuchte man möglicherweise erstmal weder einen Mixer, noch Hardware-Effekte...

...davon ausgehend kann man natürlich dann die DAW als Mixer nutzen, und die Audio-Aufnahmen auch wieder über die Soundkarte rausschicken, dort effektieren, und wieder auf dem gleichen Weg reinlassen und in eine neue Spur aufnehmen...

...für mich hört sich das so an, als ob alles vorhanden ist, es muß nur etwas sortiert und in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden...

...also: ErstMalNix-kaufen...


*(wahrscheinlich WIN-User, weshalb ich weniger gut raten kann)
 
Wenn es eine Soundkarte mit vielen Kanälen ist, kannst du unter Umständen von dort aus auch send return umsetzen. Bei mir geht das mit dem mackie onyx 400f. Ich steuerte das Effektgerät über die digitalen Ein und Ausgänge an. Dann sind die Effekte alle auf einer Spur separat und können bei Bedarf auch aufgenommen werden.
 
Man könnte natürlich das Signal (den Synth) erstmal dry aufnehmen und dann direkt via Output wieder raus durch externe Effektgeräte und dann wieder in einen neuen Input der Soundkarte und somit auf einer separaten Spur aufnehmen - das stimmt. Allerdings habe ich schon so (nur ein Synth angeschlossen mit Midi gesteuert) Latenz-Probleme.. deshalb glaube ich würde ich es mit so einer langen Signalkette enorm verschlimmern.

Ich glaube halt, wenn das Signal bereits "auserhalb" durch die Effektkette läuft und dann erst in die DAW, habe ich viel weniger Latenz - kann mich aber auch täuschen..
 
ich kenne keine DAW, die nicht eine Reihe von Effekten inkludiert hätt
naja, er hat nun mal schon die Hardware-Effekte und möchte die nun mal in die Aufnahme einbinden.

Allerdings habe ich schon so (nur ein Synth angeschlossen mit Midi gesteuert) Latenz-Probleme.
Latenzen hat man bei Digital-Audio immer. Wie groß dies sind hängt von der Hard- und Software-Umgebung ab. Ob die Latenzen "Probleme" sind, hängt aber einzig und alleine vom Umgang damit ab.

Grundsätzlich müssten wir immer noch ein bisschen mehr von Deinen Rahmenbedingungen wissen: welche DAW, welches Interface, wieviele Geräte, eine Beschreibung Deiner Arbeitsweisen.
 
Man könnte natürlich das Signal (den Synth) erstmal dry aufnehmen und dann direkt via Output wieder raus durch externe Effektgeräte und dann wieder in einen neuen Input der Soundkarte und somit auf einer separaten Spur aufnehmen - das stimmt. Allerdings habe ich schon so (nur ein Synth angeschlossen mit Midi gesteuert) Latenz-Probleme.. deshalb glaube ich würde ich es mit so einer langen Signalkette enorm verschlimmern.

Ich glaube halt, wenn das Signal bereits "auserhalb" durch die Effektkette läuft und dann erst in die DAW, habe ich viel weniger Latenz - kann mich aber auch täuschen..

Das täuscht Dich nicht, natürlich hast Du theoretisch und praktisch mit weniger Digital-zu-Analog und Analog-zurück-zu-Digital Wandlung weniger Latenz.

Aber wenn man nicht unbedingt gerade ein paar Dutzend Spuren mit 24bit/96kHz und 64 samples Buffersize fährt, sollte das bei einer einzelnen Synth-Spur mit "live" Effekten nicht zu extrem sein.

In den meisten DAWs kann man auch eine Art semi-automatischer Latenz-Kompensation ('semi' deshalb, da es meiner Erfahrung nach für jede Session notwendig ist, den Wert neu zu ermitteln/anzupassen) zuschalten, die dann das aufgenommene Signal um die paar Millisekunden die die Latenz einbringt, zurecht "schubst".

In REAPER z.B. geht das über das "ReaInsert" Plugin - dort kann man Hardware Audio (und bei bedarf MIDI) Outputs/Sends und Inputs/Returns bestimmen, über die ein externer Effekt oder Outboard-Comp etc. eingespeist werden kann.

Ebenfalls dort es dann einen "PING" Button zur automatischen Erkennung der Latenz, die das Signal braucht um Digital-Analog und zurück Analog-Digital gewandelt zu werden und schließlich wieder im Plugin ankommt.

Das funktioniert ziemlich gut - WENN man daran denkt, den Hardware-Effekt vor dem Pingen auf "Bypass" zu schalten. Sonst hat man eben die Latenz vom Space-Echo-Delay mit drauf ;-)
Neu einpingen muss man das aber jedes Mal wenn man was an der CPU-Last, Signalpfad oder sonst wie geändert hat das sich auf die verfügbare "Power" der Soundkarte auswirkt. Man sollte halt auf der Spur sonst keine Plugins haben - wenn es möglich ist, das ganze Projekt als pures Audio-Recorder Projekt anlegen und erst später zum Mischen mit Plugins übergehen.

Ähnliche Funktion haben auf jeden Fall auch Cubase, Ableton und ziemlich sicher auch ProTools.
 
Achja, und wenn Du z.B. ein Effektgerät mit digitalen In/outs hast, z.B. ein TC Electronic oder Lexicon Rack-Effektgerät, kannst Du Latenz "sparen" indem Du direkt über die digitalen Anschlüsse gehst.

Hab seit Neuestem so ein Lexicon MX300 über S/PDIF angeschlossen und bin recht begeistert davon. :)
 
Achja, und wenn Du z.B. ein Effektgerät mit digitalen In/outs hast, z.B. ein TC Electronic oder Lexicon Rack-Effektgerät, kannst Du Latenz "sparen" indem Du direkt über die digitalen Anschlüsse gehst.

Hab seit Neuestem so ein Lexicon MX300 über S/PDIF angeschlossen und bin recht begeistert davon. :)
Wobei die Latenz des Effekt-Geräts nicht gänzlich verschwindet, sondern kürzer wird. Lexicon gibt z.B. die Latenzwerte auch an – digital wie analog. Analog sind sie etwas länger, weil Wandler auch ihre Latenzen haben.
 
@Michael Burman
ja, natürlich verschwindet die Latenz nicht ganz, das Signal "durchläuft" ja das Effektgerät selbst.
aber wird wirklich spürbar kürzer finde ich.
 
Die analogen Werte finde ich jetzt nicht – komisch... :agent:
Digital sind 3,7 ms bei 48 kHz im Data Sheet angegeben. Bei 44,1 kHz wird entsprechend etwas länger sein. Vielleicht genau 4,0272108843537414965986394557823 ms, wenn man umrechnet. ;-)
 
DAW: Ableton
Hardware: Moog Mother 32, Elektron Analaog Rythm mk2, Moog Sub 37, Scarlett 2i2 Interface)
Betriebssystem: Mac

Bisher habe ich die Synths immer einzeln aufgenommen (da nur 2 Inputs). Bei der Aufnahme habe ich dann entweder schon direkt effektiert oder erst im Nachhinein. Latenzprobleme habe ich eigentlich immer. z.B. wenn ich den Analog Rythm aufnehmen möchte, während in Ableton z.B. noch andere Software-Synths trällern (obwohl nicht all zu viele Effekte in Ableton agieren). Muss ehrlich sagen: ich hab mich schon an die Latenz gewöhnt und es aufgegeben die zu beheben, auch wenn ich einen Salto schlage, wenn ich die endlich mal in den Griff bekomme.

Da ich auf Hardware stehe, möchte ich mich nun aber etwas weiterentwickeln und möchte mir ein längst überfälliges größeres Interface mit mehr Inputs kaufen (Scarlett 18i20) und externe Effektgeräte (vermutlich steige ich als erstes mit einem Lexicon MX400 o.Ä. ein) - die ich dann bereits während der Aufnahme den Synthis beimischen kann.
[ Ich habe etwas Hoffnung, dass durch das neue Interface auch zusätzlich die Latenzprobleme etwas abnehmen (keine Ahnung warum das passieren sollte, aber das ist mein Strohhalm an den ich mich klammere :D ) ]
 


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