ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei facebook

Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Auch Software ist banal, sollte man auch freigeben. Und eigentlich auch auf Hardware ausdehnen, die ohnehin nach 5 Jahren faktisch nichts mehr wert ist.

@Neo: Wie viele Musiker kennst du, die "gut bis sehr gut davon leben" und das bestätigte echte und direkte Info ist?
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Neo schrieb:
ich bin überzeugt das es mittelfristig wieder zu "handgemachter" Musik hingeht.
Elektronische Musik kann auch handgemacht sein. Oder andersrum: es gibt sehr interessante computer-
generierte Musik, die so manch Handwerkermusik alt aussehen läßt ;-)
(ich denke da an einige Werke, die im ZKM Karlsruhe produziert wurden)
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Neo schrieb:
Ich denke es ist schon falsch wenn man Musik macht und glaubt, man hätte einen Anspruch darauf damit Geld zu verdienen. Außerdem und das will jetzt keiner hören, hat die Banalität und Beliebigkeit bestimmter elektronischer Musik, mit dafür gesorgt, das Musik und Musik machen nichts besonderes mehr ist. Auch wenn jetzt ein paar Leute in die Tischkante beißen werden,ich bin überzeugt das es mittelfristig wieder zu "handgemachter" Musik hingeht. Viele sind einfach übersättigt von Musik, die mein 14jähriger Neffe in einer Stunde auch auf seinem PC machen kann. Nur verstehe ich, gerade in diesem Zusammenhang, die Begeisterung nicht, die manche für die Piratenpartei haben. Trotzdem gibt es ja durchaus Musiker die gut bis sehr gut von Musik leben können.

Zumindest wird halbwegs komplexe und live aufgeführte Musik noch respektiert. Eben weil man Ufta-Ufta so leicht reproduzieren kann und richtige Liedstrukturen gutgespielt nicht so einfach ufta-uften kann.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Moogulator schrieb:
@Neo: Wie viele Musiker kennst du, die "gut bis sehr gut davon leben" und das bestätigte echte und direkte Info ist?
Weitere Frage: wenn das sogenannte "alte Hasen" sind a la Schulze, Jarre, TD:
wer von denen hätte heute noch eine Chance, mit ihrer Musik so groß rauszukommen wie "damals"?
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zotterl schrieb:
Neo schrieb:
ich bin überzeugt das es mittelfristig wieder zu "handgemachter" Musik hingeht.
Elektronische Musik kann auch handgemacht sein. Oder andersrum: es gibt sehr interessante computer-
generierte Musik, die so manch Handwerkermusik alt aussehen läßt ;-)
(ich denke da an einige Werke, die im ZKM Karlsruhe produziert wurden)

Dessen bin ich mir bewußt, die Frage ist ob sowas gekauft wird und das scheint ja abseits der Nerdfraktion nicht mehr so selbstverständlich zu sein.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Neo schrieb:
Dessen bin ich mir bewußt, die Frage ist ob sowas gekauft wird und das scheint ja abseits der Nerdfraktion nicht mehr so selbstverständlich zu sein.
Mist, ich bin ein Nerd...

Ergo: Wir brauchen wieder mehr Nerds! ;-)
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
@Neo: Wie viele Musiker kennst du, die "gut bis sehr gut davon leben" und das bestätigte echte und direkte Info ist?
Weitere Frage: wenn das sogenannte "alte Hasen" sind a la Schulze, Jarre, TD:
wer von denen hätte heute noch eine Chance, mit ihrer Musik so groß rauszukommen wie "damals"?
Auf den letzten Satz gebe ich besser keine Antwort um nicht gekreuzigt zu werden. :floet:
Musiker die sicher gut leben können sind die, die schon einen Namen haben, von Radiohead bis was weiß ich. Ich meine aber auch nicht Musiker die elektronische Musik machen, denn da fällt mir wenig ein, das mir selbst ein paar Cent wert wäre.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zotterl schrieb:
Neo schrieb:
Dessen bin ich mir bewußt, die Frage ist ob sowas gekauft wird und das scheint ja abseits der Nerdfraktion nicht mehr so selbstverständlich zu sein.
Mist, ich bin ein Nerd...

Ergo: Wir brauchen wieder mehr Nerds! ;-)
Nein Ergo: Du mußt noch mehr Musik kaufen. :lol:
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zotterl schrieb:
ppg360 schrieb:
Alle wollten das Internet haben, ...
Stimme da soweit zu, aber die Revolution fand m. E. schon früher statt: die Verfügbarkeit
und Erschwinglichkeit sehr günstiger Musikinstrumente. Das hat AUCH zu einer Flut an Musik
geführt.
Evtl. hatte P. Uertz - weiter oben - Recht: die Anzahl der "guten" Musiker scheint mehr oder
weniger konstant. Nur die Spreu hat zugenommen.

Am Lagerfeuer wurde immer geklampft, und in Jugendzentren, und auf Kirchentagen -- aber nicht jeder wollte ein "Superstar" werden, der sein "Supertalent" unter die Massen bringen wollte -- allenfalls wollte man sich ein weibliches (oder männliches) Wesen anlocken zwecks Austausch von Körperflüssigkeiten.

Die Demokratisierung der Mittel -- gerade hier im Bereich elektronischer Instrumente sowie der Produktionsmittel -- ist generell zu begrüßen. Das Problem ist nur: Durch das Internet wird es noch dem letzten intellektuellen und kreativen Grobmotoriker möglich, seinen Erguß einem Publikum vorzustellen -- ein paar noch dümmere Mitmenschen auf diesem Planeten klatschen dann immer. Dadurch steigt das Störrauschen beständig an. Kollegen von mir haben auch eine Fratzenbuch-Präsenz und Dutzende "Freunde" -- bloß doof, daß von denen keiner eine Platte kauft, geschweige denn zu Konzerten erscheint -- "Gibt´s das nicht auch als Livestream?"

Und die gnadenlos unverzügliche Verfügbarkeit von nahezu Allem im Netz hat natürlich auch dazu geführt, daß die Wertschätzung für z. B. Musik (oder andere kreative Dinge) gegen Null strebt -- aus der Generation der heute 18- bis 20-Jährigen weiß doch keiner mehr, was es bedeutet, sechs Wochen auf irgendeine seltene Pressung aus Japan zu warten, die nur über Import zu sündhaft teuren Preisen erhältlich ist und jeden Tag zum Plattenladen zu gehen, um zu fragen "Ist sie schon da?" -- "Nein, aber ich habe für übermorgen eine Lieferung genannt bekommen!" -- da lädt man es einfach irgendwie aus dem Internet, egal, ob das legal ist oder nicht. Hauptsache: Haben! Und das schnell! Schneller, als meine Aufmerksamkeitsspanne lang ist -- schließlich buhlen soviele technische Spielereien um meine Aufmerksamkeit und wollen besessen werden. Das ist so, als ginge man zum Bürgerbrater mit dem gelben M, um einen Hunger zu stillen -- die Freuden des Selbstkochens und des geduldigen Wartens auf das fertige Resultat -- und die damit verbundene Vorfreude -- kennen die Leute kaum mehr. Instant gratification now!

Und wieso soll ich für Musik bezahlen? Kauf ich mir die Hupe XY oder die Software für mein Ei-Pätt, und schon bin ich ein toller Musiker -- den Leuten wird ja gezielt die Illusion verkauft, sie bräuchten sich bloß eine Guitar Hero-Attrappe umhängen, um zu genauso einem zu werden. Da sie durch den ständigen medialen Dummfick so morsch im Keks geworden sind, glauben sie das auch noch.

"Die Illusionen sind das wahre Satori." (Taisen Deshimaru)

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Bittebitte, tut mir einen Gefallen und schreibt nicht "Künstler", wenn ihr "Musiker" meint.

Künstler sind Leute, die eines Morgens mal aufgestanden sind und sich gesagt haben: "Ich bin jetzt kreativ" und seither die Welt mit ihrem geistigen Dünnschiss zumüllen. Damit auch jeder sieht, wie kreativ sie sind, ziehen sich die männlichen Exemplare alte Militärparkas an, die weiblichen schrille Klamotten in krebserzeugenden Farbkombinationen in Kombination mit geschminkten Gesichtern, die jeden Zirkusclown in den Schatten stellen, und Haarschnitten, die aussehen als hätte eine angehende Coiffeuse das erste mal etwas üben dürfen. Ihre Ergüsse interessieren - für Künstler unverständlich - nur ganz ganz wenige. Sie müssen ihre Werke rechtfertigen, erklären, legitimieren. Irgendwie haben sie es doch geschafft, die Kulturverantwortlichen von ihrer Wichtigkeit zu überzeugen und kriegen für ihre Lokalitäten staatliche Zuschüsse, die ich aus meinen Steuern zahlen muss. Reinhard Mey hat übrigens in seinem Lied "Anspruchsvoll" diese Spezies besungen.

Talente sind Leute, die im Laufe ihres Lebens mal darauf aufmerksam gemacht wurden, dass sie etwas besonders gut beherrschen, bzw ein Talent für etwas haben. Das hat sich herumgesprochen, und das Talent ist so in eine Situation hineingerutscht, aus der es dank ihrem Talent einen Nutzen gezogen hat und im besten Falle sehr gut davon leben kann. Je nach Massentauglichkeit des Talentes. Die breite Masse der Talente ist unauffällig und zählt sich eigentlich gar nicht zu jenen.

Zu den Talenten würde ich jetzt mal den Grossteil der Musiker zählen, ausser die die selbst gemerkt haben, dass sie Talente sind. Das wären dann wieder Künstler.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Cyborg schrieb:
ppg360 schrieb:
Man sollte sich immer gründlich überlegen, was man sich wünscht: Man könnte es bekommen.

Alle wollten das Internet haben, ohne sich über die Konsequenzen im klaren zu sein. Ich für meinen Teil finde, daß die Nachteile, die aus dem Internet erwachsen (z. B. diese ganz oben beschriebene Situation und die daraus entstehenden Konsequenzen) die Vorteile (schnelle Kommunikation) bei weitem nicht aufwiegen.

Wenn´s Internet verschwände, wäre mein Leben gleich wieder eine ganze Ecke entspannter. Die Zeit davor hat´s auch gegeben, und es hat mir nichts gefehlt.

Der ganze Handy- und Ei-Wasauchimmerscheiß kann auf dem Wege auch gleich mit verschwinden. Habe ich wieder mehr Zeit zum Musikmachen, und meinen Briefkasten freut´s auch.

Stephen

Das ist keine Lösung! Was Du an Techniken nutzt, ist doch Deine Entscheidung. Niemand zwingt Dir Internet, I-phones und Handys auf. [...]

Schonmal was von Gruppenzwang gehört? Wenn DU dazugehören willst, mußt Du das haben -- ansonsten null Akzeptanz innerhalb des Rudels. In den 1980ern waren es Boss- und Lecomte-PUllis und die richtigen Asidas-Schuhe, heute sind es die neuesten technischen Spielzeuge.

Schonmal ohne Handy oder mobiles Internet in der modernen Berufswelt auszukommen versucht? Meinen Kunden habe ich es bis jetzt immer noch nicht beibringen können, daß ich schlichtweg auf dem Handy nicht erreichbar bin -- "Wieso das denn nicht? Sie müssen doch erreichbar sein." -- "Nein, muß ich nicht." Ich werde dann immer angeschaut, als sei ich der Mann, der vom Himmel fiel.

Da ich immer asozialer Außenseiter war, hat mich derlei Akzeptanz nie interessiert -- und mit jedem Tag, den ich älter werde, interessiert mich weniger das Meiste um mich herum.

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Also nur weil jemand schlechte Musik online hochlädt heißt es ja nicht, dass diese auch gehört wird.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Was redet ihr eigentlich so elitär daher. Das was da so auf die Jugend und auch erwachsene Ohren aus dem TV und Radio entgegen schallt, wo viel Geld mit gemacht wird, wo eine ganze Industrie von lebt, ist doch auch nicht viel mehr als das Rumgefurtze von eine paar Leuten die das POP 1-mal-1 gelernt haben (Bohlen, Lady Gaga, ...). Das ist aber keine neue Entwicklung sondern schon seit ca. 10 Jahren so:
"Intro, Vers, Refrain, Vers, Refrain, Refrain" mit BummsBumms drunter sowie Titten und Arschwackeln vorne. Das kennt das gemeine Ohr, das kennt das Auge. Die Kiddies haben einen neuen "Superstar". Und da fließt dann die Kohle.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

intercorni schrieb:
Also nur weil jemand schlechte Musik online hochlädt heißt es ja nicht, dass diese auch gehört wird.

Es geht ja nicht nur um "schlechte" Musik (wie auch immer die sich definiert), sondern um das veränderte Hörverhalten, das das Internet (mit)geprägt hat.

Scheißmusik hat es schon immer gegeben.

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

ppg360 schrieb:
Scheißmusik hat es schon immer gegeben.

Wer bestimmt was Scheißmusik ist? Und wer sagt einem was Scheiße ist, und was gut ist? Woran sollen sich denn die Hobby-Musikanten mit ihrem Fruity-Loops orientieren? Stockhausen? Dieter Bohlen? David Guetta?
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Das ist vollkommen egal, Musik ist da und wird bei Interesse gekauft, dh. das war mal so. Man kann nicht mit jedem Argument so etwas wie Entlohnung aushebeln. Es ist zwar heute eigentlich faktisch überall kostenlos zu finden, dennoch ist es schlicht die technisch einfache Kopierbarkeit, die das möglich macht, früher hat man geTAPEt und hat sich wegen der Qualität dann den Tonträger gekauft. Das ist halt heute anders.

Eher Fakt als etwas, was man jetzt ändern könnte, dennoch aber nichts was mit schlecht oder gut oder faul oder zu viel Reichtum zu tun hätte. Das einige von ihrem Label eine winzige Vorauszahlung bekommen und das dann ein halbes Leben lang abspielen müssen ist aber doch hoffentlich auch bekannt. Man schweigt, weil man es nicht darf oder weil es uncool wäre, sich noch als Bankangestellter outen zu müssen, denn von der Musik können auch häufige Bühnenbesucher nicht immer leben, selbst bei einer recht aktiven Indie-Szene. Dort wird teilweise noch gekauft, weil man einfach mehr verbunden ist. Aber eben auch nur gelegentlich. Gut finden heißt noch lange nicht kaufen.

Alles doch nicht neu, oder?
Eine Diskussion ob etwas schlecht ist, gehört eigentlich nicht da hinein, denn das gab es schon immer und hat sich auch vorher schon sortiert.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

elmex schrieb:
ppg360 schrieb:
Scheißmusik hat es schon immer gegeben.

Wer bestimmt was Scheißmusik ist? Und wer sagt einem was Scheiße ist, und was gut ist? Woran sollen sich denn die Hobby-Musikanten mit ihrem Fruity-Loops orientieren? Stockhausen? Dieter Bohlen? David Guetta?

"(wie auch immer die sich definiert)"

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

-[TROjAX]- schrieb:
Musik ist ein Abfallprodukt geworden, downloaden, anhören und gegebenfalls wieder löschen.
Genau das! Im Grunde kann man sich bei >5000 Webradios sogar den DL sparen.

Die Zeiten ändern sich nun mal.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Zotterl schrieb:
Weitere Frage: wenn das sogenannte "alte Hasen" sind a la Schulze, Jarre, TD:
wer von denen hätte heute noch eine Chance, mit ihrer Musik so groß rauszukommen wie "damals"?

Du kannst die Uhr nicht zurückdrehen. Damals war die Musik mit Synthesizern noch neu und faszinierte schon wegen der unbekannten Klänge.
Wer heute mit S-Musik richtig bekannt werden will, muss sich deutlich aus der Masse abheben. Hätte es bis heute noch nie TD- oder Jarre-Musik gegeben, hätten sie mit Sicherheit die Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Nach bestimmt 2 Jahrzehnten ziemlich uniformer "Techno" Musik ist die Zeit überreif für wirklich neue Ideen. Jaja, ein Lieblingsthema von mir, dabei höre ich ja auch u.a. "Techno" aber es wird langweilig und vor allem eher schlechter weil die "neuen" Stücke aus immer mehr Kopien bestehen. Ob Schulze in seiner damaligen Form eine Chance hätte, ich weiß es nicht. Allein mit Klängen ist heute nichts zu reißen und mit dem Aufbau von Stücken und schlüssigen Melodien hatte er es ja wahrhaft nicht ;-)
Leichter hätten es Gruppen wie Emerson, Lake$ Palmer, vielleicht sogar wieder "Kopfmusik", Jazzrock mit Elektronik usw.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Cyborg schrieb:
Zotterl schrieb:
Weitere Frage: wenn das sogenannte "alte Hasen" sind a la Schulze, Jarre, TD:
wer von denen hätte heute noch eine Chance, mit ihrer Musik so groß rauszukommen wie "damals"?

Du kannst die Uhr nicht zurückdrehen. Damals war die Musik mit Synthesizern noch neu und faszinierte schon wegen der unbekannten Klänge.
Wer heute mit S-Musik richtig bekannt werden will, muss sich deutlich aus der Masse abheben. Hätte es bis heute noch nie TD- oder Jarre-Musik gegeben, hätten sie mit Sicherheit die Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Nach bestimmt 2 Jahrzehnten ziemlich uniformer "Techno" Musik ist die Zeit überreif für wirklich neue Ideen. Jaja, ein Lieblingsthema von mir, dabei höre ich ja auch u.a. "Techno" aber es wird langweilig und vor allem eher schlechter weil die "neuen" Stücke aus immer mehr Kopien bestehen. Ob Schulze in seiner damaligen Form eine Chance hätte, ich weiß es nicht. Allein mit Klängen ist heute nichts zu reißen und mit dem Aufbau von Stücken und schlüssigen Melodien hatte er es ja wahrhaft nicht ;-)
Leichter hätten es Gruppen wie Emerson, Lake$ Palmer, vielleicht sogar wieder "Kopfmusik", Jazzrock mit Elektronik usw.


...also ich find eher den Metal-Bereich schlimm!
Im Techno finde ich bei aktuellen und auch alten Tracks sehr oft noch irgendwie was neues und inspirierendes.
Im Metal Bereich find ich fast alles Neue grausam, oder so dermaßen abgekupfert, BSP. diese gehypten Airbourne, sie sollten sich in AC/DC umbenennen...
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Heute hört man aber schon ein wenig andere Musik, und davon ist sehr sehr viel elektronisch. Aber auch nichts Besonderes. Es geht auch ALLEN Musikern so wie beschrieben, Pianisten, Violinisten und Sängern. Und Elektronik ist daher eigentlich kein wichtiges Element, das ist mit Sicherheit nicht Teil der hier vorgetragenen Diskussion, Geschmack nicht, Stil nicht und Instrumentenauswahl auch nicht. Nicht einmal die Verfügbarkeit, denn gefallen kann einem eine Musik generell auch unabhängig von diesen Faktoren. Das wäre zumindest meine Vorstellung von dem, was man "Musikbusiness" nennen könnte.

Eher ist es so, dass kleinere Communities oder besondere Szene eine eigene Rolle spielen, besonders wenn da noch Vinyl oder sowas im Spiel ist. Das wäre in der MInimal Wave Ecke wie in einigen Clubrichtungen, einige Bereiche des Metal, der akustischen oder alten Musik, der Audiophilen Leute, diverser Spezialbereiche oder eben auch wie von dir genannt bestimmte Sektoren, die in sich geschlossen sind wie die alte EM. Hat alles seine Berechtigung und seine Leute, die aber mehr oder weniger in Zahl und sonst ähnlich bleiben. Ziemlich groß geworden ist die dunkle Szene, zu der aber mind 4 Grundrichtungen gehören (EBM, Power Noise, Industrial, Goth/Folk, Ein wenig Metal, "Mittelalter" und dies und das - bis zu schon erwähntem Minimal Elektro (Wave, also nicht "Mnml oder sowas" in DIESEM Zusammenhang).

Aber das alles ist auch nicht wichtig, es ist nur ein Beispiel für Szenen und Zusammengehörigkeitsgefühl, da geht manchmal halt noch etwas mehr, aber reich werden die Protagonisten dort auch nicht unbedingt, aber dort wo man den Künstler direkt unterstützen will durch Kauf oder so. Da geht etwas, aber das ist eine Frage der Zeit.

Eigentlich ist eben alles free, oder so speziell, dass…

Schlimm finde ich übrigens nichts im Zusammenhang mit dem genannten Phänomen, es ist sogar toll, dass sich manche Szenen so als ein Ding sehen und funktionieren.
Nur, um unbedingt (wichtig) diese Geschmack und Bewertung aus der Sache rauszunehmen, da sie wirklich wenig über die Zahlen und die Fakten sagt. Und wenig über die Realität sowieso.
Aber interessieren würde mich schon, was man hier und da gern mag und hört. Könnte man in einem eigenen Thread machen.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

ppg360 schrieb:
Schonmal was von Gruppenzwang gehört? Wenn DU dazugehören willst, mußt Du das haben -- ansonsten null Akzeptanz innerhalb des Rudels. In den 1980ern waren es Boss- und Lecomte-PUllis und die richtigen Asidas-Schuhe, heute sind es die neuesten technischen Spielzeuge.
Meiner Beobachtung nach ist der Zwang zur Konformität heute noch ausgeprägter.

ppg360 schrieb:
Da ich immer asozialer Außenseiter war, hat mich derlei Akzeptanz nie interessiert
Asozialer Außenseiter ist nicht schlecht, ich hab´s nur zum "Sonderling" gebracht. :mrgreen:

ppg360 schrieb:
und mit jedem Tag, den ich älter werde, interessiert mich weniger das Meiste um mich herum.
Das wiederum könnte einem fast Angst machen. :mrgreen:


PS: Check mal deine PMs
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Cyborg schrieb:
Zotterl schrieb:
Weitere Frage: wenn das sogenannte "alte Hasen" sind a la Schulze, Jarre, TD:
wer von denen hätte heute noch eine Chance, mit ihrer Musik so groß rauszukommen wie "damals"?

Du kannst die Uhr nicht zurückdrehen. Damals war die Musik mit Synthesizern noch neu und faszinierte schon wegen der unbekannten Klänge. [...]

Das Problem sind weder die Klänge, noch die Musik als solche. Das Problem ist die Aufmerksamkeitsspanne, die Heranwachsende -- und das ist ja wohl die Klientel, die in der Zukunft Musik hören wird -- und immer mehr Erwachsene mittlerweile haben. Die laufen im Kopf heiß, ohne es zu merken, weil sich die elektronische Welt immer schneller um sie herum dreht, weil immer mehr Reize in immer kürzerer Zeit befriedigt werden wollen -- und die elektronischen Medien diese Tendenz in jeder Hinsicht unterstützen. Ein Buch lesen? Wozu denn, wenn die kommentierte Zusammenfassung auf wikipedia zu finden ist? Vokabeln lernen? Quatsch, dafür kann ich doch jederzeit Leo.de unterwegs per mobilem Internet erreichen. Referate recherchieren und in die Bücherei gehen? Blödsinn, das klaue ich mir irgendwo aus dem Internet zusammen. Hat der Politiker mit der Castrolfrisur doch auch gemacht... wenn der das darf, dann darf ich das auch. Blöd, wenn er sich beim Mogeln erwischen läßt.

Mit dieser Geisteshaltung, mit der die Kinder aufwachsen, ist jedes Schallereignis, das länger als 30 Sekunden dauert, schon zuviel, weil es selbständige intellektuelle Beschäftigung damit erfordern würde -- hä? Was? Gibt´s das auch als App für mein Ei-Pätt? Selbst, wenn das Interesse vorhanden ist -- die Schnelllebigkeit da draußen läßt es gar nicht zu, sich eingehender mit Dingen zu beschäftigen, die einen interessieren, weil einem ständig weisgemacht wird, man dürfe den Anschluß nicht verpassen -- schlecht für die Akzeptanz innerhalb der Gruppe. Man will doch schließlich dazugehören. Dieser Gruppenzwang hat schon etwas Faschistisches an sich -- "fascere" heißt ja nichts anderes als "fesseln" oder "binden".

Zurück zur Musik: Wenn es nicht vom Rudel als "cool" akzeptiert wurde, taugt es sowieso nicht zur sozialen Selbstbehauptung innerhalb der Gruppe. Ich glaube nicht, daß die meisten diese Rap-Kacke eines Bushido freiwillig hören; das hören die meisten nur, weil sie als Mitläufer Angst haben, vom Alphatierchen -- dem "opinion leader" des Rudels -- eins auf´s Maul zu bekommen und ausgegrenzt zu werden -- zu schwach zur Selbstbehauptung, oder zu ängstlich. Das ist dieser soziale Konformismus, den Jörg oben schon ansprach. Das Ding hat sich mittlerweile verselbständigt und treibt grausige Blüten.

Heute sind Kinder dann gearscht, wenn sie das Pech haben, erwischt und als "aufmerksamkeitsgestört" diagnostiziert zu werden -- während der Großteil gleich gestrickter Altersgenossen unbemerkt davonkommt -- bis irgendwann das böse Erwachen folgt.

Wie sagte Hagen Rether mal so schön: "Was können die ahnungslosen Kinder dafür, wenn die Erwachsenen ihnen diese Scheiße auch noch als toll verkaufen? Nicht die Kinder, die diese Scheiße auch noch benutzen, sind schlecht, sondern die Erwachsenen, die sich alle möglichen Tricks ausdenken, damit die Kinder das kaufen."

Man kann dieses Thema bis in alle Ewigkeiten diskutieren, ohne je zu einer Lösung zu kommen. Für mich gibt es unter diesen Rahmenbedingungen keine Hoffnung mehr für das evolutionäre Auslaufmodell Mensch. Lehne ich mich also zurück und weide mich am Unvermeidlichen.

Stephen.

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Heutzutage ist man als Mensch ja schon gearscht, wenn man sich erdreistet am Leben zu sein. Zumindestens in Doitschland.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

pulsn schrieb:
Heutzutage ist man als Mensch ja schon gearscht, wenn man sich erdreistet am Leben zu sein. Zumindestens in Doitschland.

Ja, das ist schon fast eine Unverschämtheit -- vor allem dann, wenn man den abstrusen Vorstellung der sogenannten Leistungsgesellschaft nicht entspricht.

Dieses Land hier hat leider nichts aus seiner Vergangenheit gelernt. Es ist aber auch verdammt schwer, aus seiner Haut zu können oder dem Denken (hä?) eine andere Richtung zu geben...

Stephen
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

ppg360 schrieb:
Dieses Land hier hat leider nichts aus seiner Vergangenheit gelernt. Es ist aber auch verdammt schwer, aus seiner Haut zu können oder dem Denken (hä?) eine andere Richtung zu geben...

1. Sind diese ganzen Vorstellungen einer Leistungsgesellschaft nicht nur in Deutschland populär, sondern auch Japan und Amerika, und vielen anderen.

2. Wird heutzutage keiner mehr deportiert oder vergast wenn er anders ist. Jeder bekommt sein Platz. Wer aussteigen will, wird daran nicht gehindert oder geächtet. Da wird dann eher verwundert bestaunt, siehe auch http://dieschenker.wordpress.com/

3. Redet ihr einiges schlechter als es ist, das hört sich mittlerweile an wie ein Rentner-Stammtisch hier. "Böse Jugend, Werte verfallen, damals war es besser, ...". Ja, an eurer Gesellschaftskritik ist einiges dran, aber das wird ja mittlerweile zu einer Art Gebetsmühle. Dreht sich immer im Kreis. Entwickelt doch mal positive Energie, geht ins Studio und macht einen ruhigen Chillout-Track, bissl Ambient Musik, postet es in der Tracks Sektion und regt euch und andere ab. Alternativ werdet halt politisch aktiv, ruft euren Abgeordneten an und redet mit ihm. Oder diskutiert doch mal Auswege für die Gesellschaft, oder wie/was ihr euren Kindern oder Mitmenschen positives und insbesondere konstruktives mit auf den Weg geben wollt.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Vielleicht war ja auch die Erfindung der Tonaufnahme ein Fehler und der wird nun korrigiert. Früher musste man sich entweder einen Musiker anstellen oder selbst Musik machen, oder man ging eben an ein Konzert. Wie gesagt, ich kann dieser Entwicklung auch ihre positiven Seiten abgewinnen..
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

elmex schrieb:
ppg360 schrieb:
Dieses Land hier hat leider nichts aus seiner Vergangenheit gelernt. Es ist aber auch verdammt schwer, aus seiner Haut zu können oder dem Denken (hä?) eine andere Richtung zu geben...

1. Sind diese ganzen Vorstellungen einer Leistungsgesellschaft nicht nur in Deutschland populär, sondern auch Japan und Amerika, und vielen anderen.

Stimmt, und wohin hat uns die "Leistungsgesellschaft" gebracht? Grad heute war wieder auf Tagesschau.de zu lesen, daß die Zahl der an Depressionen erkrankten weiter angestiegen ist. Und in dem achso tollem Amerika sind die Jugendlichen die KEINE Antidepressiva oder Mittelchen gegen ADHD bekommen in der Unterzahl.

2. Wird heutzutage keiner mehr deportiert
Da irrst du dich aber gewaltig und solltest dein Wissen über die Abschiebepraxis deutscher Behörden mal aktualisieren. Todesfälle bitte inklusive.

Wer aussteigen will, wird daran nicht gehindert oder geächtet.
Bist du CDU, SPD, Grüne oder sogar FDP Wähler? Typisches Totschlagargument. Wenn´s dir nicht passt, kannste ja woanders hingehen. Klingt nach beleidigter Leberwurst ausm spießigen Ortsverein, der es neben RTL und BILD nicht ertragen kann, wenn man ihm mal die Wirklichkeit vor Augen hält.

3. Redet ihr einiges schlechter als es ist
Und du verschließt die Augen und Ohren vor der Wirklichkeit. Vielleicht solltest du mal aus deiner Reihenhaussiedlung rauskommen und die Augen aufmachen.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Hab vor zwei Jahren mal immogen heap in der fussgaengerzone gesehen,
Sie trug ein Adolf hitler Kostüm...

Ich bin heilfroh das es sowas wie den Tod gibt,
Den der legimitiert jegliche Erneuerung,Veränderung vermeintlich festgelegter Naturgesetze ..
Ob es uns passt oder nicht,der Evolution ist das Wurscht.
Froehnen wir der Nostalgie so lange wir noch können...
Früher als noch richtige Musik produziert wurde mit knochentrommeln und der Sound
Per Morsegerät gemastert wurde.
 
Re: ehrliche (frustrierte) nachricht von swayzak bei faceboo

Für mich sind Künste, welcher Art auch immer, eine Gegenkultur.
Wenn man mal zurück schaut, sind viele Musikrichtungen und andere Kunstformen als Auflehnung gegen bestehende Normen entstanden.
Der Grundgedanke eines schaffenden Künstlers sollte niemals die Anhäufung von Besitztümern sein.
Bisher waren die besten Partys auch immer die, die nichts gekostet oder nur zur Kostendeckung gereicht haben. Da sind die Leute einfach aus einer Überzeugung und mit Hingabe dabei, welche man so bei kommerziellen Events nicht findet.
Zum Beispiel in Köln eine Untergrund-party im Treppenhaus der Südbrücke.


Ich habe in mein Hobby bisher schon mehr investiert als ich damit jemals verdienen werde, was aber auch nie meine Absicht war.
Künstler die mir gefallen unterstütze ich dennoch mit dem Kauf ihrer Veröffentlichungen. Diesen Monat habe ich alleine 400€ an Platten ausgegeben und mit einem Netto von 1000€ würde ich mich nicht als sonderlich wohlhabend bezeichnen. Es geht ja auch um die persönliche Wertigkeit.
Außerdem ist es doch viel schöner wenn einem eine kleine Gruppe von Leuten ins Gesicht sagt, dass die letzten Arbeiten geil waren, als sich im Internet einen Counter für Besuche oder Downloads anzugucken.

Ich bin übrigens der Marco aus Köln neu im Forum, guten Tag :)
 

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