Einige Fragen zur Labelgründung & Vinylmanufacturing

Grauwolf schrieb:
Was man nicht vernachlässigen sollte:

Grundkurs Buchhaltung!

Gut zu wissen wie die Nummer funktioniert, würde ich aber ab der 2. verkauften Platten outsourcen.

Interessante und heitere Lektüre generell: KLF - Das Handbuch. Am besten als Hörbuch!
 
Pallas ist auch ein Presswerk , die sind sehr gut aber auch deutlich teurer als RAND.

Ja, läuft aber sehr professionell ab da.
Ich habe persönlich keine Ahnung, welche Qualität Rand abliefert, während ich etliche LPs von Pallas kenne.
Welche Titel wurden denn z.B. von Rand gepresst?

Übrigens - falls es jemanden interessiert: Hier eine kleine Fotoreportage über unseren Besuch bei Pallas.

http://www.analog-forum.de/wbboard/inde ... adID=41288
 
Das Brimborium mit Anmelden und Gewerbe ist nicht nötig, du hast bei Gewinnen eh einen Freibetrag, der etwa bei € liegt- Bei den Auflagen würde ich das alles privat machen - Privat/Einzelperson. Da gibt es wenig Risiko. Wir waren damals natürlich angemeldet, waren aber auch andere Zahlen damals. Das stimmt natürlich und mir ist das auch nicht entgangen, dass heute nicht mehr viel Tonträger gekauft werden, gibbet ja alles umsonst bei de' Russen im Netz.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ja, läuft aber sehr professionell ab da.
Ich habe persönlich keine Ahnung, welche Qualität Rand abliefert, während ich etliche LPs von Pallas kenne.
Welche Titel wurden denn z.B. von Rand gepresst?

Übrigens - falls es jemanden interessiert: Hier eine kleine Fotoreportage über unseren Besuch bei Pallas.

http://www.analog-forum.de/wbboard/inde ... adID=41288


sehr schöner Report :lol:

Also nach meiner Meinung stellt Pallas derzeit das qualitativ Machbare dar. Es gibt da kleine Unterschiede zwischen den Presswerken bezüglich Kommunikation, Ausführung und Materialqualität. Innerhalb Deutschlands aber nicht allzu deutlich (ist eher was für Leute die Klassik oder audiophiles Zeugs von vinyl hören).
Von "Discountangeboten" von ausserhalb würde ich bei so nem kleinen startup erstmal abraten.
In Diepholz gab es in den 90ern noch Lamping, die waren auch super gut aber sind leider wegen internen Management Problemen (Finanzamt etc.) pleite gegangen. Da war ich dann auch mal und habe noch Masterplates abgeholt. Die Maschinen haben sich die jetzigen Werke aufgeteilt...
Der ganze Prozess ist wie man auch sehen kann vom Mastering bis zur verkaufsfertigen Single ein Handwerk und stirbt leider aus weil die richtigen "cracks" und die Maschinen immer älter werden.

Ein ganz interessanter Artikel über Mastering von 2 Leuten mit denen ich schon gearbeitet habe findet man hier http://monolake.de/interviews/mastering.html
 
Gewerbe wäre doof, aber irgendwie Selbständig zu sein ergibt Sinn. Die ganze MwSt fällt schon einmal weg und dann kann man die ganzen Leistungen der Dienstleister in die Einkommenssteuer gegenrechnen. Falls nur eine Platte gemacht wird interessiert das keine Sau, aber falls es dann doch ein paar mehr werden, kann man den Weg übers Finanzamt auch gewinbringend nutzen! Dann kannst du jedes gekaufte Insertkabel irgendwie als Investition geltend machen. Kann man auch als nebentätige Selbstständigkeit machen. Wenn du unter 7800,00 bleibst, ergibt das dennoch Sinn.
 
MAn ist auch selbständig, wenn man einfach nur das tut, geht auch ohne UST als Kleinstunternehmer und das passt hier super dazu. Gewerbe GEHT, ist aber vermutlich nicht zwingend nötig. Gewinn & Verlust-Rechnung ist jedes Jahr Pflicht für diese Ecke, die "Reichen" machen das jeden Monat. Alles cooler als illegal, Hartz oder sonst sowas blödes. Also: Superviel Glück dabei.

Bin selbst selbständig ;-)
 
Mir musste DAS nicht sagen. Aber ich finde eines wichtig: Do your thang. Es ist WURSCHT, was andere denken, wenn du damit überlebst und glücklich bist, ist alles andere egal.

Fühlt sich auch besser an als irgendwelche Sachen, die dir sehr fern liegen. Notfalls halt mit weniger Kohle. Egal.
 
Bisher habe ich jegliche Dubplates aus Deutschland (kenne allerdings auch nicht alle) als mittlmäßig empfunden, sehr gut sind z.B.:

http://www.heathmans.co.uk/
http://www.transition-studios.com/

Diese Schneidemaschine die man auf einen Technics draufbauen kann und in ein Vinyl-ähnliches Material schneidet kann man vergessen, da kannste auch gleich mit einem Schneider Tapedeck vom Sperrmüll aufnehmen.

Viel Glück mit Deinem Label, ich würde es heutzutage nicht riskieren wollen.
 
Cd´s? Ist doch langweilig.
Ausserdem glaub ich, dass die sich noch schwerer verkaufen lassen, dann eher Netlabel (was allerdings noch langweiliger ist und zumindest für mich keinen Release darstellt)
 
Gar nicht langweilig! Ich habe viel Spaß daran mir eine Verpackung auszudenken, die zu gestalten und zu basteln. Verkaufen ist Nebensache!

Der Weg ist das Ziel.
 
Dann schon Oldschool mit MC´s, da hat man noch Covers gestaltet...da ist noch Arbeit dringesteckt, fing schon beim Überspielen an!
Cd´s sind aber heutzutage für die meisten so ein Wegwerfartikel dem man keinen großen Wert beimisst, da eine Spindel mit 50 Rohlingen nur ein paar Euro kostet. Wird ein paar mal (wenn überhaupt) gehört und verschwindet dann in der Versenkung.
 
Ich bin zwar eher Tonbandmaschinen-Fan, weil das für mich noch immer das Beste überhaupt ist, aber selbstverständlich laufen meine Nakamichis noch. :D

Es ist erstaunlich, welche Qualität man mit dem entsprechenden Equipment doch aus diesem Behelfstonträger MC herausholen kann. Ich verwende allerdings, wenn es richtig gut sein soll, 2 externe High Com II-Einheiten. Fürs Auto reicht natürlich auch Dolby.

Interessanterweise habe ich neulich noch ein aktuelles kleines englisches Label entdeckt, die nach wie vor neue Titel auf MC rausbringen. Allerdings ist das auch ziemlich ausgefallene Musik.

Gruß,
Markus
 
Nürnberger waren schon immer irgendwie anders als die Anderen :D




(bin da geboren und in der Nähe aufgewachsen, ich darf das sagen ;-) )
 
Klar, ich würde auch am liebsten Vinyl machen, aber die Kosten...

mookie schrieb:
Dann schon Oldschool mit MC´s, da hat man noch Covers gestaltet...da ist noch Arbeit dringesteckt, fing schon beim Überspielen an!
Cd´s sind aber heutzutage für die meisten so ein Wegwerfartikel dem man keinen großen Wert beimisst, da eine Spindel mit 50 Rohlingen nur ein paar Euro kostet. Wird ein paar mal (wenn überhaupt) gehört und verschwindet dann in der Versenkung.

Eben, gerade wegen dieser Tendenzen kann man doch CDs bzw. deren Verpackung genau so liebevoll gestalten wie früher MCs. Insofern würde ich sadnoiss voll zustimmen.

Ich hatte in den 80ern ein kleines Kassettenlabel, folgerichtig mache ich heute CDRs (http://www.drittland.de/drittland-records.html). Heutzutage noch ein richtiges Label für ein Release zu finden ist für Leute wie mich, die keine Zeit zum Touren haben, illusorisch. So kann ich alles selbst gestalten, die Auflage bestimmen, die Dinger in ein, zwei Läden/Vertriebe bringen und fertig. Ist halt ne Liebhabersache, reich und berühmt wid man damit nicht. Aber Spaß macht's trotzdem.

Die Kassette von damals ist heute die CD. Ich fänds aber auch gut, die MC nicht ganz aussterben zu lassen, ich denke, beide Formate haben ihre Daseinsberechtigung und ihre Liebhaber. Obskure Kassetten aus den 80ern sind teilweise heute genau so rar und begehrt wie Vinyl (hab selbst noch ein paar Schätzchen von Tödliche Doris, Neubauten, P16.D4, Zoviet France etc., die sind ganz schön was wert). Und auch CDs sind kultfähig (FAX Records, alte Atom Heart Sachen, und und und). Letztenendes kommt es auf den Inhalt an.
 
Puh, die Worte CD und kultfähig gehen in meinem Kopf nicht zu einem Ganzen zusammen. :D

Vielleicht wenn es irgendwann die viereckigen holoWürfelspeicher gibt, die alles überschwemmen, wie die CDs/DVDs/Blurays von heute.
 
@Markus Berzborn
ja Nakamichi isses bei mir auch, im Auto sowohl als zu Hause, und die Qulität die man damit erreichen kann ist wirklich immer noch phänomenal

@sadnoiss
zum Glück sind Nürnberger anders, alle sind gleich aber wir noch viel gleicher oder wie war das ;-)
 
agent schrieb:
Also nach meiner Meinung stellt Pallas derzeit das qualitativ Machbare dar.

Die besten Pressungen, die mir bekannt sind, kommen/kamen von RTI (USA) und aus Japan.

Gruß,
Markus
 
sadnoiss schrieb:
Ich glaube ich bleibe doch bei CDs, ist einfacher und billiger :oops:
Warum das jetzt ? Wegen kosten oder wegen der Qualitäts debatte ? Ich glaube wenn es hier im Diskussionskontext heißt, es sei nicht "das Beste" was machbar ist, heißt das doch noch lange nicht das es nicht gut genug ist. Also das ich dann als Neuling/Einsteiger kein Produkt hinlegen kann, was für alte Hasen machbar ist, ist doch klar wie Klosbrühe. Aber wieviel schlecht klingendes Vinyl hat sich schon als Kult etabliert, weil die Idee geil ist und was rüberbringt ;-) Kann sich in meinen Augen trotzdem lohnen, oder ?

Findest denn nicht, daß deine Musik Vinyl verdient hätte ? :dunno:
 
Es ist natürlich klar, dass man seine Freunde und Bekannte mehr beeindrucken kann, wenn man statt einer CD oder CD-R ein eigenes Vinyl-Album präsentiert. Hat ja nicht jeder.

Aber es stimmt schon - letztlich sollte es um die Musik gehen.

Gruß,
Markus
 
Zolo schrieb:
Findest denn nicht, daß deine Musik Vinyl verdient hätte ? :dunno:

doch doch, will ja auch lieber Vinyl. Aber wenn ich CDs komplett selber mache kostet mich das vielleicht 200 Euro, da ist es nicht so schlimm, wenn ich nur die Hälfte verkaufen kann - Vinyl ist da scheint's doch ein ganz anderer Finanzfaktor.
Zumal mein Modell so aussieht, daß ich 50/100 Stück mache und die Hälfte bekommt der Künstler, die andere Hälfte ich zur Kostendeckung - da müßte ich die Platten ja schweinsteuer verscherbeln um das Geld wieder reinzukriegen.

Nö Nö, das ist ein Spaßprojekt mein Label und soll nicht in schlaflose Nächte ausarten :)
 
Mit Vinyl wird bei so kleinen Auflagen i.d.R. nichts verdient. (Ausnahme Wiederöffentlichungen von gesuchten Aufnahmen, vgl. "Vinyl on Demand".) Wenn man kontinuierlich etwas veröffentlichen will, aber nur schleppend verkauft, ist bei Vinyl wg. der Kosten schnell Feierabend oder man steckt ständig wieder Geld rein.

Bei gegebenen Anfangskapital kann man mind. 3x mehr CD-Releases als Vinyl- Veröffentlichungen machen. Gleichzeitig ist die Gewinnspanne bei CDs viel höher. Daher ist der Erfolgsdruck bei Vinyl viel größer oder man hat "money to burn" und Spaß daran es auszugeben.
 
Dann mach doch 7", die kommen Dich einiges billiger. und wenn Du nur eine Mini Auflage machst, brauchst Du Dich wirklich weder um GEMA oder sonstwas kümmern, ausser evtl. Vertrieb oder Du machst Eigenvertrieb. Ist alles nicht so ein großer Akt. Teurer als CDR bleibts natürlich immer
 
Markus Berzborn schrieb:
Es ist natürlich klar, dass man seine Freunde und Bekannte mehr beeindrucken kann, wenn man statt einer CD oder CD-R ein eigenes Vinyl-Album präsentiert. Hat ja nicht jeder.

Ist längst erledigt :)

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ne 100 bis 200/300 er auflage ist schon sehr ok wenn man noch keinen namen hat

wenn die musik eigenstaendig ist gibts die ein oder andren kleinen vertriebe die sich drum reissen

500 er auflage ist schon wirklich limit es sei denn es ist der sommerhit schlechthin

man sollte immer realistisch bleiben, es gibt eben sehr wenig dieser speziellen vertriebe

bei laeden hab ich eher schlechte erfahrung gemacht, die speziellen arbeiten meist mit ihren vertrieben, die grosslaeden haben eh kein interesse an randmusik

save the vinyl!
 
Ah ok - wenn man das Geld nicht übrig hat, ists so ne sache mit Vinyl. Aber gerade das Risiko spornt mich an. Der Mensch sucht ja immer den Weg des geringsten Wiederstandes... Und wenn ich da was mit wenig Risiko auf die Beine stelle, weiß ich jetzt schon das ich mir nicht genug mühe gebe. Das ist ja das schlimme, daß man sich oftmal als Musiker immer selbst verarschen und austricksen muss :harhar:

Hab da auch noch ne Frage die ich bislang nicht klären konnte: Wenn man Freiberufler ist (-> kein Handel betreibt) und dann ein Gewerbe anmeldet... verliert man dann Status eines Freiberuflers oder läuft das quasi parallel und getrennt ? Weiß das jemand ? Möcht nicht schon wieder beim FA anrufen...
 


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