Einige Fragen zur Labelgründung & Vinylmanufacturing

mookie schrieb:
Dann mach doch 7", die kommen Dich einiges billiger.

7" haben auch einen höheren "collectibles"-faktor. bei techno lässt sich natürlich auf 7" nicht so viel verkaufen... ne kiste 7" nimmt auch weniger platz weg. abgesehen davon wird nicht mehr so unüberschaubar viel cooles zeug auf 7" veröffentlicht, eine GUTE 7" kann sich da sehr gut vom rest absetzen.
 
Ich habe nach einem Konzert mal mit Peter Brötzmann gesprochen, der seine eigenen Sachen teilweise in 1000er-Auflage auf LP rausbringt.
Der sagte mir, nach 500 verkauften Exemplaren hätte er die Unkosten raus und der Gewinn aus den nächsten Tausend würde dann in die nächste Produktion investiert.
Allerdings sind das auch wirklich sehr gute und schöne LPs mit einem hochwertigen Kunstmotiv-Cover.

Gruß,
Markus
 
Hi!
Kannst Freiberufler sein und ein Gewerbe haben. Pass nur gut auf, dass du die Dinge auch gut trennst, was Kontoführung und Papierkram angeht. Ein guter Steuerberater is eh pflicht.
Ansonsten steigt dir das FA aufs Dach und schmeisst die alles durchnander :)

Kannst ja auch freiberufl. Architekt sein und ne Gartenbaufirma betreiben.
 
Das stimmt nicht, es muss nur intern getrennt sein. Ich hatte nie das Geld für nen Steuerberater oder 2 Konten (seh ich nicht ein, kostet ja mehr) - Wurde immer aktzeptiert. Sie lieben es nicht, aber wenn man das ordentlich macht, ist es ok.

Ich sag das nur, weil ich glaube dass es hier ja um KLeinstsummen geht und das viele heute so einen Weg fahren. Die große Nummer braucht man nur, wenn das alles dicker ist. Bei 100 12" nen Steuerberater? Jetzechtnich.

Gewinn / Verlust und bisschen auf "E-Lancer" geschaut und die Sites, die so Beträge listen und Fristen. Wenn du dich dran hältst haben sie kein Problem damit.

Also nix Pflicht, solang man sich das nicht leisten kann oder auf Hobbylevel läuft in Sachen Verdienst aus Sicher der gut Verdiener.
Glaubmir, die lachen da nur drüber, was so Leute (Musiker und Co) "verdienen".
 
Huhu!
Von zwei Konten hab ich ja nix gesagt. Nur dass man das ordentlich trenne sollte. Klar kann man auch ohne Steuerberater. Ich geh halt gern vom positiven Falle aus, dass es gut läuft bei ihm. Dann macht so ein Mensch schon Sinn. Die haben auch meist n sehr guten Draht zum FA.

Ich meine es ja nur gut :) und kanns nicht oft genug erwähnen, dass ein gewisser Teil der Arbeit, wie Finanzen und Papierscheiss nun mal auch gemacht werden will und viel zu oft vernachlässigt wird. Sowas rächt sich halt auch gerne dann, wenn mans am wenigsten brauchen kann.
 
Ah super. Ich finde es bombig beide Seiten zu höhren. Denke mal die Wahl ist dann eh bei jedem verschieden ob er das mit Steuerberater macht oder net - bzw. ob man sich das irgendwie leisten kann.

Aber nochmal zum Thema trennen. Also wenn man in der Musikbranche Freiberuflich ist und dann ein Gewerbe mit Label betreibt, auf das man dann auch selbst vö, ist das doch dann nicht irgendwie so klar getrennt oder ?
 
Grauwolf schrieb:
Huhu!
Von zwei Konten hab ich ja nix gesagt. Nur dass man das ordentlich trenne sollte. Klar kann man auch ohne Steuerberater. Ich geh halt gern vom positiven Falle aus, dass es gut läuft bei ihm. Dann macht so ein Mensch schon Sinn. Die haben auch meist n sehr guten Draht zum FA.

Ich meine es ja nur gut :) und kanns nicht oft genug erwähnen, dass ein gewisser Teil der Arbeit, wie Finanzen und Papierscheiss nun mal auch gemacht werden will und viel zu oft vernachlässigt wird. Sowas rächt sich halt auch gerne dann, wenn mans am wenigsten brauchen kann.

Ja, ich auch. Will damit auch nur sagen: Man braucht das nur, wenn man auf einem Level angekommen ist, wo man einkaufen gehen MUSS, das ist aber erst der Fall wenn man quasi zu "viel" verdient ;-)
Bin auch kein BWL'er mit Herz, aber will sagen: Die Kohle kannste sparen, wenn dus einfach normal listest und grade Musiker sind idR nicht so reich, das sie dankbar sind wenn man da spart. An der richtigen Stelle. Die Tricks und so kennen die halbgut oder gut, man selber kennt sich garnicht. Wenn man aber eh unter 7669€ verdient, dann ist das alles wurscht.

Will sagen: Man differenziere und ich höre hier heraus, dass auf etwas meiner Wellenlänge fefunkt wird. Find ich super. Daher: Spare er sich, was ich erst lernen musste. Kann man gern anders sehen.

Gewerbeschein brauchste nicht zwingend, je nach gewähltem Lebensstil quasi. Bei etwa monatlich einer 500er Auflage kann sich das lohnen, da die große Lösung zu fahren. Ansonsten würde ich es kleiner machen, viel weniger Buchführungsstress. Und das liebt ja keiner.

Getrennt bedeutet: Privat und Firma trennen. Nicht viel mehr. Also deine Miete oder so gehört nicht in die Labelrechnung. Also ganz nach Gesetz und so weiter. Betriebsmittel, etc. das ist ja alles belegbar und daher ansich nur am Ende des Jahres ein Ding von 1-2 Tagen. Ich mags auch nicht, aber mit der größen Lösung wäre es mehr Arbeit und bekommt dafür nicht mehr ;-)

Verwaltung halt.
 
@zolo...

Kein Problem. Wenn du es ordentlich machen willst, schreibst du halt die entsprechden Papiere. Also einfach die Rechnungen oder was da so anfällt einfach richtig ausschreiben. VON Label AN Zolo, bzw. Umgekehrt.

Einfach dich selbst als Geschäftsführer und als Freiberufler sehen und deren scheiss halt trennen.
 
agent schrieb:
haesslich schrieb:
bei techno lässt sich natürlich auf 7" nicht so viel verkaufen... .

genau, nämlich NIX :lol:

mit Sicherheit schon, muss nur gut genug sein.
Gab mal ne DnB 7" von Roni Size (war nur die Testpress) aber die wollte jeder haben, eben weil das Lied so geil war, die Größe war irrelevant (auch wenn die 7" zum auflegen eher seltsam war von der größe her).
es gibt ausserdem noch 10", weiß allerdings nicht ob die billiger als 12" sind.
 
zu 7" und techno/acid/house kann ich nur sagen listen to cologne, da gibts ne menge sehr guter sachen die heute sogar sehr selten sind und teuer gehandelt werden
 
GZ Vinyl in Tschechien sind unschlagbar günstig, die pressen ab 250 Stück.

Da bekommt man eine Kleinpressung von 250 mit White Label ab 452 € plus Versand und Mwst. Habs eben nochmal durchgerechnet.

Mit bedruckten Labels und Außenhüllen wird es komplizierter, da die das nur ab 500 Stück machen. Bei einer geplanten Auflage von weniger als 500 müsste man also den Druck für 500 bezahlen und dann die überschüssigen gedruckten Teile einfach verfallen lassen oder für evtl. Nachpressungen aufheben (lassen).

Da würden 250 Stück in schwarzer Papphülle aber bedruckten Labels (4 Farben) 680€ kosten + Versand und Mwst.

Mit bedruckter Außenhülle bei 250 Stück wären es 835 € + Versand und Mwst.

Das geht doch, oder?
 
Mit dem Presswerk in Tschechien würde ich sehr vorsichtig sein, da geht einiges drunter und drüber. Wenn man selber hinfährt (Flasche guten Whiskey als Geschenk nicht vergessen) kann man aber mit denen arbeiten. Den cut würde ich trotzdem in D machen.
 
Mit dem Presswerk in Tschechien würde ich sehr vorsichtig sein, da geht einiges drunter und drüber. Wenn man selber hinfährt (Flasche guten Whiskey als Geschenk nicht vergessen) kann man aber mit denen arbeiten

Was geht da drunter und drüber? Habe eigentlich nur Gutes über die gehört. Für eine ausführlichere Erklärung wäre ich sehr dankbar, da das Thema Vinyl für mich dieses Jahr wahrscheinlich auch aktuell sein wird.
 
hyboid schrieb:
Was geht da drunter und drüber? Habe eigentlich nur Gutes über die gehört. Für eine ausführlichere Erklärung wäre ich sehr dankbar, da das Thema Vinyl für mich dieses Jahr wahrscheinlich auch aktuell sein wird.

Bekannte haben da alles Mögliche erlebt: von verbummelten masterplates, falsche etiketten, haarsträubende vinylqualität (mit Sand drin), falsche Stückzahl etc.

Wie geschrieben, hinfahren, dann ist alles cool. Durch die Ersparnis gegenüber anderen Presswerken ist der trip möglicherweise drin. Mir wäre das alles zu wild + ich habe auch einen sehr guten Draht zu RAND. Da läuft alles astrein bis auf gelegentlich kleine Verzögerungen durch deren hohe Auslastung.
 
Danke, Agent!

Überrascht mich zu hören, was das so passiert. Wo GZ doch für internationale Kunden in ansehnlichen Stückzahlen presst.
Hinfahren ist kein Problem, da ich sowieso sehr oft in Prag bin und Lodenice gleich nebenan liegt.
 
Ich verstehe nicht ganz, wie ich mir das mit dem "Hinfahren" vorstellen soll. Man kommt an und die Pressen während man wartet oder ist es bereits hilfreich, persönlich dagewesen zu sein?
 
Ilanode schrieb:
Ich verstehe nicht ganz, wie ich mir das mit dem "Hinfahren" vorstellen soll. Man kommt an und die Pressen während man wartet oder ist es bereits hilfreich, persönlich dagewesen zu sein?

Kommunikation ist natürlich das A und O, also Termin machen und fragen was geht. Ich würde mit den Plates vom Cuttingstudio dahin fahren und dort die Fertigung machen lassen - so kommt man wenn alles hinhaut sehr günstig zu ner billigen Pressung und hat den Sound auch so wie es sein soll. Ob die da auch schneiden weiss ich nicht (würde ich aber wie geschrieben in D machen, denn das ist der wichtigste part)

Disclaimer: Es kann natürlich auch alles ganz "ordnungsgemäss" laufen dort. Ich arbeite ja nicht mit denen kann also nicht direkt aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Falls Fehler passieren kann es dann aber etwas schwieriger sein aus der Entfernung die Sache geradezubiegen als mit einem Werk in D.
 
DMM ist meiner Meinung nach Mist, aber das ist sicher auch Geschmackssache. Die cuts von früher (von verschiedenen labels) die ich von da kenne sind bestenfalls mittelmässig. You get what you pay...
 
DMM ist nur ein Prinzip.
Ob die Umsetzung gelingt, hängt wie so oft allein vom konkreten Fall bzw. der Kompetenz der Beteiligten ab.
Ich habe so einige DMM-LPs in meiner Sammlung und würde mich nicht trauen zu sagen, dass die besonders gut oder besonders schlecht sind.
Halt mal besser und mal schlechter.
Auch kann ein nicht an der Produktion beteiligter Endverbraucher ja gar nicht beurteilen, woran es genau liegt, wenn ihm eine fertige LP nicht gefällt.
Ist es die Aufnahme, ist es das Mastering, ist es das Schneideverfahren, ist es die Pressung...
Da gibt es so viele Einflussfaktoren.

Gruß,
Markus
 
hyboid schrieb:
Wo GZ doch für internationale Kunden in ansehnlichen Stückzahlen presst.
Ich habe noch mal im Bekanntenkreis recherchiert: Genau, wie agent über GZ schon sagte, die Qualität kann sehr gut, aber auch sehr schlecht sein.

Randmuzik ist scheinbar für elektronische Musik in kleiner Auflage die Adresse.
 
Ich habe noch mal im Bekanntenkreis recherchiert: Genau, wie agent über GZ schon sagte, die Qualität kann sehr gut, aber auch sehr schlecht sein.

Randmuzik ist scheinbar für elektronische Musik in kleiner Auflage die Adresse.

Danke allerseits für die sehr hilfreichen Tips!

Ich habe mir von r.a.n.d. Muzik deren Preisliste schicken lassen und bin angenehm überrascht. Die pressen sogar 100 Stück, wenn man will. Und da die auf Elektronik spezialisiert sind, ist das jetzt erst mal meine Adresse.
 
Hey alle zusammen :)

Wenn man fürs Label ein Gewerbe anmeldet, unter welche Kategorie fällt das genau für die Behörden ? Also wenn man auch pressen lassen will.

Weiß da jemand was ? Greetings...
 
sehr interessanter thread - übberlege ja auch schon seit 9(!) jahren wieder mal auf vinyl zu releasen :)

damals hatte ich mich nicht um technische details gekümmert und jetz wollte ich nur kurz mal nachfragen ob ich das richtig in erinnerung habe:

also für das premaster:

sehr flankensteilen lowcut bei 35-40 hz
m/s processing: alles unter 180-300 hz mono
sanfter hf-rolloff ab ca 13k

da liegt man dann ja schon relativ gut auf dem medium vinyl oder?

oder isses egal und die typenmachen genau das beim umschnitt???


mfg
 
War das nicht so das die Höhen mehr werden und das bissle weniger Bass drauf ist nach der Pressung ? Naja normalerweise läßt man es jemanden Mastern, der das schon mal für Vinyl gemacht hat.
 
Wenn man bei einer 100er Auflage die gesamtkosten zZgl. Mwst.
durch 100 teilt ist der Stückpreis ziemlich hoch (ca.7euro+-)
Wie teuer soll man die Verkaufen?Der Vertrieb will Geld und der Plattenladen
will auch seinen Schnapp machen.300 zu machen ist ziemlich gefährlich weil diese Zahl schon wieder viel schwerer an den Mann zu bringen ist
(ohne Vertrieb) Ich mache 200 stück so geht der Stückzahlpreis gut runter
und wenn ich es schaffe die selbst an die Läden und Liebhaber zu bringen
dann mache ich sogar einen schnapp.Ossi-lator hat mich da sehr inspiriert und mut gemacht...danke :)
 
ossi-lator schrieb:
[

quatsch promos - die tracks lädt man auf einen server und stellt sie den läden zum download bereit - snippets 2-3 minuten lang - fertig.

porto kostet in deutschland 3,90 mit hermes und das berechnet man an die shops weiter..

Wie sieht es aus im Plattengeschäft?Bestellen die Läden gewisse Stückzahlen bei gefallen einer Promo und bezahlen bar oder läuft das auf
kommission?
 
Mal eine Frage an die Randmuzik-Kunden:

Mastering wird angeboten: wie kann mann sich das vorstellen. Wird da gross mit Analogkram gemacht oder nur ein bissl korrigiert um für die Vinyl bereit zu sein?
 


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