Ensoniq ESQ-1 vrs. SQ-80

S

Sebastian R.

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Ich besitze übrigens seit Neuem beide Geräte
und konnte die gemeinsamen "idendischen" ersten 32
Waves im ROM (im ESQ nat. alle Waves) präzise vergleichen.
Leider bin ich nun einem qualitativen Nachteil im SQ-80
gegenüber dem ESQ-1 auf die Spur gekommen.
Die wichtigen Waves SAW, SQUARE z.B. weisen im SQ-80
hörbare Sample-Sprünge auf. An drei Stellen so deutlich hörbar,
dass z.B. bei initialisierter SAW-Wave und ganz aufgedrehter
Filter-Frequenz bei neuem Multi-Sampling-Beginn E 3 die SAW
plötzlich viel "dumpfer", also frequenz-ärmer klingt, damit sie
in nächst höherer Lage nicht ZU oberbetont klingt, usw.
Die Filter sind übrigends kalibriert, alle Einstellungen identisch
mit Cartriges ausgetauscht.
Im ESQ-1 sind keine Sample-Sprünge wahrnehmer.
Ausser nat. bei Waves wie z.B. PIANO oder VOICE.
Es ließt sich auch überall, dass der ESQ-1 256 KB Wave-ROM
besitzt, und der SQ-80 entweder AUCH, oder es steht GAR NICHTS
über den Speicher seiner DOPPELT so vielen Waves wie im ESQ-1.
Geht ein Licht auf ?
Besitzt der ESQ-1 viel aufwändigere Wave-Samples, als der SQ-80?
Ich weiß nicht, wie die entwickler die SAW gesampelt haben, aber
halbtonweise im ESQ-1 kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.
So hört es sich aber an. Die Grund-Waves sind wertig ins ROM gebrannt,
im SQ-80 leider mit Schwächen auf Kosten der Authenzität.
Ist somit ein ESQ-1 der einzig und beste Ensoniq-Synthesizer,
weil schon im Nachfolger SQ-80 Masse statt Klasse verbaut wurde?
Am SQ-80 schätze ich widerum das Mehr an Vielseitigkeit ggüber dem
ESQ-1 (mehr Wellenformen [wie ironisch], sinnvolle weitere Funktionen,
die der ESQ nicht besitzt, das DD-Laufwerk - damit lassen sich unendliche
Sounds archivieren ohne Cartriges -, der SQ-80 ist leichter u.e.a.)
 
Interessante Feststellungen. Würde mich als ESQ-1-Besitzer freuen, das "bessere" Modell zu haben :twisted:

Ein grosser Vorteil gegenüber dem ESQ-1 hat der SQ-80 aber: den polyphonen Aftertouch.
 
Der SQ80 ist in allen Punkten dem ESQ1 überlegen
1) Pressure
2) mehr Wellenmaterial
3) Disc Laufwerk
4) mehr Speicher im Sinne von intern.

Es gibt noch die späteren SQ80s, die hatten diesen Reverb-Parameter für eine Art über Hüllkurven simulierten "Hall" erzeugen.
die ConSequencer Dinger (so hab ich das damals genannt, auch beschrieben wie man die rausholt) - also diese Sequenzen-Dinger gehen nur dadurch, dass da das Drumset nacheinander abgespielt wird über den AM/Sync Trick, deshalb ist das mehr was für den SQ80.. weil eben mehr in der Richtung da ist.
 
Hatte auch zweitweise beide, habe mich aber dann vom SQ80 getrennt weil "weniger mehr ist".

Ich verfrickelte mich oft in "Habe ich jetzt diese Waveform-Kombi" schon probiert, letztendlich hat es dann doch nicht immer zum gewünschten Ergebnis geführt. Mit dem ESQ kam/komme ich einfach schneller zum Ziel.
 
Vote hier klar für den SQ-80, super Teil. Hab natürlich auch einen und die klackernde Tastatur auf Vordermann gebracht. Ein sehr vielseitiger Synth. ESQ-1 ebenfalls empfehlenswert. Unterschiede in der Qualität des Wellenvorrats sind mir bislang nicht aufgefallen.
 
Ich hab einen esq-1 und schiele eigentlich ständig auf den sq80.

Der Speicher beim esq-1 is so unnötig klein. Gerade bei diesem synth habe ich ständig das Bedürfnis viele Variationen von Sounds abzuspeichern. Er ist zwar recht gut programmierbar, allerdings auch gerade so "komplex" dass man nicht so superschnell mal in einen Grundsound einsteigt und den sehr schnell anpasst. Das würde dafür sprechen viele Variationen von Sounds abspeichern zu können. Geht aber mit dem begrenzten on board Speicher nicht wirklich. Trotzdem man die Sounds auch so schön benennen kann...
Die RAM Memory Cartridges werden leider zu Irrsinnspreisen gehandelt.

DD Disketten sind auch garnichtmehr unproblematisch zu bekommen, hab ich bei meinem Prophet 2002 gemerkt. Allerdings immer noch besser als 100 euro für so eine dumme Cartridge....

Ein spezieller Editor den ich gefunden hab, funktioniert leider unter Windows 7 nicht...
Per Sounddiver funktionieren zwar Dumps. Beim Zurückspielen geht aber meistens was schief.

Modulationsmöglichkeiten gibts zwar ein paar, auch einen freien midi cc, allerdings würde polyphoner AT nochmal soviel mehr Ausdruck reinbringen. Ich habs mit dem Midi Controller von Maschine mal ausprobiert, der kann das. Allerdings is das mit pads nicht das gleiche wie mit einer Keyboardtastatur. Solche mit polyphonem AT gibts leider nur an einer Hand abzählbar...

Die Tastatur vom Esq1 is ganz okay, aber nicht aufregend. Sie soll ja besser sein als die vom SQ80?
Das Mod und das Pitchwheel sind ziemlich rutschig und dünn leider. Gibt bessere...

Die Metallversion fühlt sich wertig an und sieht verdammt gut aus.:)


Ahja: ist euch mal aufgefallen dass der Sequencer manchmal einfach untight ist, bzw. Seltsam die Noten verschiebt? Ich hab mal eine Bassfigur 30 mal eingespielt weil ich dachte ich bin zu blöd dafür sie richtig in time einzuklopfen. Dann hab ich audiorecord mitlaufen lassen und eindeutig nachvollziehn können, das ich sehrwohl tight eingespielt hatte, nur der Sequencer das dann verschoben hatte...
Schade irgendwie. Ich find denSequencer ansich recht lustig, für Spontanes.

Achja: Die Multitimbralität funktioniert einwandfrei. Find ich gut! :)


Ich habe einen ESQ1 und hätte gerne einen SQ80 !
 
Saftpackerl - neu schrieb:
Ich hab einen esq-1 und schiele eigentlich ständig auf den sq80.

Der Speicher beim esq-1 is so unnötig klein.

"http://www.wolzow.com/analog/esq-1.htm"

Die RAM Memory Cartridges werden leider zu Irrsinnspreisen gehandelt.

"gibt es aber auch schon für ca.50 Euro als Ram,vor ca. 3 Wochen aus England direkt 2 Stück bekommen"

DD Disketten sind auch garnichtmehr unproblematisch zu bekommen, hab ich bei meinem Prophet 2002 gemerkt. Allerdings immer noch besser als 100 euro für so eine dumme Cartridge....

Ein spezieller Editor den ich gefunden hab, funktioniert leider unter Windows 7 nicht...
Per Sounddiver funktionieren zwar Dumps. Beim Zurückspielen geht aber meistens was schief.

"mit dem Atari + Steinberg Synthworks geht das gut"

Modulationsmöglichkeiten gibts zwar ein paar, auch einen freien midi cc, allerdings würde polyphoner AT nochmal soviel mehr Ausdruck reinbringen. Solche mit polyphonem AT gibts leider nur an einer Hand abzählbar...
"
Dafür gibt es die GEM S2/S3 Tastatur schon mal öfter,und günstig..."



Die Metallversion fühlt sich wertig an und sieht verdammt gut aus.:)
"
hat wohl dafür sehr oft Rostprobleme...."
 
Sebastian R. schrieb:
Es ließt sich auch überall, dass der ESQ-1 256 KB Wave-ROM
besitzt, und der SQ-80 entweder AUCH, oder es steht GAR NICHTS
über den Speicher seiner DOPPELT so vielen Waves wie im ESQ-1.
Komisch, der ESQ-1 hat nämlich tatsächlich insgesamt nur 64 kBytes, verteilt auf zwei Eproms. Sie enthalten 8-Bit-Samples, die entweder tatsächlich gesamplet oder per additiver Synthese berechnet wurden.

Der SQ-80 hat 128 kBytes.

Sebastian R. schrieb:
Die wichtigen Waves SAW, SQUARE z.B. weisen im SQ-80
hörbare Sample-Sprünge auf. An drei Stellen so deutlich hörbar,
dass z.B. bei initialisierter SAW-Wave und ganz aufgedrehter
Filter-Frequenz bei neuem Multi-Sampling-Beginn E 3 die SAW
plötzlich viel "dumpfer", also frequenz-ärmer klingt
Das fand ich auch immer sehr bedauerlich.

Mir ist damals bei einem Vergleich aufgefallen, daß der SQ-80 mehr hohe Höhen liefert. Heute drüber nachgedacht, könnte der Grund eine höhere Eckfrequenz der Anti-aliasing-Tiefpässe sein. Dadurch wird natürlich auch leichter hörbar, daß alle Multisamples stark bandbegrenzt sind. Man muß wissen, daß ESQ-1 und SQ-80 die Wellen mit nur 34.4kHz auslesen und so (ohne Aliasing) weniger als 17.2kHz Bandbreite schaffen. Damit es beim Hochtransponieren nicht zu heftig aliased, werden selbst synthetische Wellenformen wie Saw mit steigender Oktave oktavweise um eine weitere hohe Oktave bandbegrenzt und als weitere Welle des Multisamples gespeichert. Letztendlich wird die Eckfrequenz an den Multisamplegrenzen bei so niedriger Ausleserate eben entweder hörbar oder es gibt schlimmes Aliasen.

Kann man beim ESQ-1 übrigens schon über Pitch-Bender ausprobieren, der selbst bei 12 Halbtönen nicht ins nächste Multisample greift, sondern tatsächlich um 12 HT hoch oder runter transponiert. Dann hört man schön Aliasing bzw. die extreme Bandbegrenzung.
 
Sequialter schrieb:
Saftpackerl - neu schrieb:
Ich hab einen esq-1 und schiele eigentlich ständig auf den sq80.

Der Speicher beim esq-1 is so unnötig klein.

"http://www.wolzow.com/analog/esq-1.htm"

Die RAM Memory Cartridges werden leider zu Irrsinnspreisen gehandelt.

"gibt es aber auch schon für ca.50 Euro als Ram,vor ca. 3 Wochen aus England direkt 2 Stück bekommen"

DD Disketten sind auch garnichtmehr unproblematisch zu bekommen, hab ich bei meinem Prophet 2002 gemerkt. Allerdings immer noch besser als 100 euro für so eine dumme Cartridge....

Ein spezieller Editor den ich gefunden hab, funktioniert leider unter Windows 7 nicht...
Per Sounddiver funktionieren zwar Dumps. Beim Zurückspielen geht aber meistens was schief.

"mit dem Atari + Steinberg Synthworks geht das gut"

Modulationsmöglichkeiten gibts zwar ein paar, auch einen freien midi cc, allerdings würde polyphoner AT nochmal soviel mehr Ausdruck reinbringen. Solche mit polyphonem AT gibts leider nur an einer Hand abzählbar...
"
Dafür gibt es die GEM S2/S3 Tastatur schon mal öfter,und günstig..."



Die Metallversion fühlt sich wertig an und sieht verdammt gut aus.:)
"
hat wohl dafür sehr oft Rostprobleme...."

Die wolzow seite hatte ich schonmal gesehn. Den sequence übersetzer hab ich mitgenommen.
Diese Pa_Decoder Speichererweiterung dürfte genauso selten wie toll sein. Keine Chance, leider...


2 Karten um 100 eur aus England. Ja ich erinnere mich. Du warst also der Glückliche Sofortkäufer! :) Ich hab mich extrem geärgert , dass ich nicht sofort zugeschlagen hatte, den Moment den ich die Auktion entdeckt hatte...
Eine absolute Ausnahme, dieser Preis! Aber ich würde Dir eine von den beiden jederzeit um diesen Preis abnehmen, falls Du sie nicht brauchst! :)

Atari? Nope :)
Auf windows xp läuft er sogar. ich würd halt gern mit meinem win7 daw rechner auch meinr sounds verwalten. Und da nicht extra einen dazuhängen müssen, bzw. Dann fürs sonds laden, das midi interface umstecken...mühsamst


GEM S2/S3 - danke! Sind jetzt auf dem Radar. Sowie Roland A50.
Allerdings bleibt das ein weiteres riesen Trumm, das man sich nur wegen Der Tastatur zusätzlich zum esq hinstellen müsste. Da wär ein sq80 eigtl praktischer...alles in einem.

Rust is not a crime! ;-)
 
Saftpackerl - neu schrieb:
DD Disketten sind auch garnichtmehr unproblematisch zu bekommen, hab ich bei meinem Prophet 2002 gemerkt. Allerdings immer noch besser als 100 euro für so eine dumme Cartridge....
Atari und vor allem Amiga Nachlässe aufkaufen, das hilft...
 
Mir ist da ein Fehler unterlaufen.

Richtig ist:
zu lesen ist, dass nat. der SQ-80 256 kb Wave-ROM-Speicher hat, und nicht der ESQ-1.
So z.B. in seiner Bedienungsanleitung.
Ensoniq warb also bei seinem ESQ-Nachfolger mit "üppigen" 256k.
Bei dem ESQ-1 ist diesbezüglich nichts zu lesen, wieviel kb Speicher dieser hat.

Die Kundschaft erfuhr also, dass der ROM-Speicher größer sein musste, als der im ESQ-1.
Laut "Qualität" der Waves im SQ-80 würde ich aber fast annehmen, dass viele der 32 (ersten) Waves
zu Lasten der Aufstockung auf 75 im SQ-80 komprimiert worden sind. Oder vielleicht z.B:
ESQ-1 SAW = additiv erzeugt
SQ-80 SAW = Sample

Tatsache ist, dass die "Samplesprünge" der Grund-Waves im SQ-80 mich ziemlich nerven,
was im ESQ-1 nicht der Fall ist. Und die SAW ist halt die wichtigste Wave im Ensoniq.

Tastatur:
ESQ-1: ziemlich wertig, gewichtet und auch leise
SQ-80: als ob man Holz auf Holz schlägt, laut und ziemlich "nervig", und das, wo der SQ
damals satte 1000 DM teurer war, als der ESQ

Speicher:
Im SQ-80 absolut die Nase vorn, ich benutze ihn, um Sound-Bibliotheken (auf Discs) zu erstellen.
 
Lustig! :)

Ich versteh nicht warum alle die esq-1 Tastatur so loben. Die is wirklich nichts besonderes. Ok sie is jetzt nicht grottenschlecht, aber besonders wertig is sie find ich auch nicht...

Vorallem wie übelst müssen dann die SQ-80 Bretter wirklich sein...? :D


Aber bei Tastaturen gehn anscheinend die subjektiven Meinungungen auseinander wie sonst nur selten...
 
Ältere Fatar-Tastaturen waren nicht selten recht klapprig, weil die mit den Dämpfern gerne zu sparsam umgingen. Man braucht nur mal die Tastatur des Korg N264/364, Kurzweil K2661 und die eines PC361 bzw Blofeld Keyboard vergleichen. Da steckt überall die gleiche Fatar-Tastatur drin (TP/9S), aber die alten Modelle klappern deutlich mehr.
 
Moogulator schrieb:
SQ80 ist besser, klappert auch weniger, und hat Pressure, beim ESQ1 war das halt "nur" dynamisch,

Verstehe, du siehst es also ganz andersrum. Die SQ80 er Tastatur is besser als die vom ESQ1 ?


Heisst das also in beiden Modellen steckt die gleiche Fatar drinnen, nur bei der SQ80 ham sie mit den Dämpfern gespart, dafür den poly AT dazugegeben?
 
ja, weil ich Pressure mag und sie auch weniger klappert.
gut spielbar waren sie aber beide. Ich bin allerdings kein Holz/Gewicht-Tasten-Feteschist, ich mag wenn es etwas feinfühlig spielbar ist und das ist da bei beiden der Fall.

Pressure ist ggf. nicht vom Tastenhersteller - da das ja eine Ensoniqspezialität ist.
 
Nein,

ESQ und SQ - Tastaturen sind unterschiedlicher, wie se kaum sein könnten.
ESQ ist um einige Ecken wertiger sogar als z.B. Nordwave oder Virus Indigo II.
Dagegen ist die vom SQ wirklich wie von einem anderen Stern.
Ganz anderes Plastik, anders gewichtet, schw. Tasten sind "matt", usw.
Leute kommt vorbei und vergleicht. ESQ Keys sogar wertiger als die alten
GEMs (WX2, S2 ...). SQ kann man dagegen unmöglich als Master-Key benutzen,
so ein Geklappere...Schlimmer als die Dritten meiner Omma...
 
Habe weiter oben verlinkt, wie man das Klappern mit einfachen Mitteln abstellt. tastatur danach top und sehr gut zu spielen! Kann ganz gut vergleichen in meinem Fuhrpark...
 
Sebastian R. schrieb:
Nein,

ESQ und SQ - Tastaturen sind unterschiedlicher, wie se kaum sein könnten.
ESQ ist um einige Ecken wertiger sogar als z.B. Nordwave oder Virus Indigo II.
Dagegen ist die vom SQ wirklich wie von einem anderen Stern.
Ganz anderes Plastik, anders gewichtet, schw. Tasten sind "matt", usw.
Leute kommt vorbei und vergleicht. ESQ Keys sogar wertiger als die alten
GEMs (WX2, S2 ...). SQ kann man dagegen unmöglich als Master-Key benutzen,
so ein Geklappere...Schlimmer als die Dritten meiner Omma...


Kann es sein, daß Du die Tastaturen der digitalen SQ-1/2(plus) meinst? Das sind die billigsten von Fatar gewesen, TP/6 oder so, gibts auch lange nimmer. Um die geht es hier aber nicht, sondern um ESQ-1 und SQ-80, und die sind schon sehr ähnlich.

Daß die Tastatur eines ESQ-1 wertiger sein soll als die einer GEM S2 bestreite ich sehr energisch, es ist eher umgekehrt!
 
Kann es sein, daß Du die Tastaturen der digitalen SQ-1/2(plus) meinst? Das sind die billigsten von Fatar gewesen, TP/6 oder so, gibts auch lange nimmer. Um die geht es hier aber nicht, sondern um ESQ-1 und SQ-80, und die sind schon sehr ähnlich.

Daß die Tastatur eines ESQ-1 wertiger sein soll als die einer GEM S2 bestreite ich sehr energisch, es ist eher umgekehrt!
[/color]

Ich habe meinen ESQ-1 1987 nagelneu gekauft. Bis Heute ist er in meinem Besitz.
Keine 2 Jahre später ging ich damals in einen kl. Bochumer Musikladen, um
den Nachfolger SQ-80 anzutesten. Hab ihn nicht gekauft, weil mit knapp 4 Mille
und klappernder Tastatur zu teuer. SQ-1 / 2 haben mich NIE interessiert.
Vor ein paar Monaten habe ich mir nun den SQ-80 gekauft. Aus Neugier, oder wie man
Heute sagt: Must Have. Wie neu und null Gebrauchsspuren, da er seit ´88 oder ´90 vom
Erstbesitzer nur verpackt aufbewahrt wurde.
Auch mein ESQ-1 ist nahezu neuwertig, weil ich sehr sorgsam mit meinen Geräten umgehe
und auch halt viel Geld dafür ausgebe.
Ich lade jeden Interessenten ein, diese zwei Keys vor Ort zu vergleichen, und Ihr werdet
erstaunt sein, wie unterschiedlich die Keys sind. Da ähnelt sich (wenn überhaubt) nur die Optik
der weißen Tasten.
 
Meinen ESQ-1 habe ich auch 1987 gekauft. Er steht neben dem GEM S2. Beide Tastaturen sind mit viel Blei gewichtet, beide werden mit auf identische Weise angebrachten Federn in die Ausgangslage gezogen, beide haben Federkontakte, beide haben sehr lange Schenkel unter der Frontplatte verborgen, bevor das Gelenk kommt (gerade letzteres macht für mich den Unterschied zwischen einer guten und einer weniger guten Tastatur aus).

Unterschiede sind auch klar: die ESQ-1 Tastatur ist leichtgängiger (die Rückholfedern sind einfach schwächer), sie hat zur Frontplatte hin stark gebogene schwarze Tasten und bei den Federkontakten ein Dämpfungsfilz. Die S2-Tastatur ohne das Filz macht deswegen lautere Tastengeräusche, dafür hat sie polyphonen Aftertouch (ESQ-1 ganz ohne Aftertouch).

Ich habe mich jahrelang auf der ESQ-1-Tastatur zuhause gefühlt, aber die S2-Tastatur ist ihr ebenbürtig. Das Filz könnte man nachrüsten (die Aussparung dafür ist vorhanden) und hätte dann auch ein leiseres Kontaktegeräusch.

Ganz im Gegensatz zu diesen aus meiner Sicht ausgezeichneten Tastaturen ist die Tastatur des Roland JV-90: Sie hat viel zu kurze Schenkel, die Tastengelenke kommen gleich ganz vorne unter der Frontplatte. Folge: Sehr weit am Fronplattenrand gegriffene Tasten werden extrem schwergängig und haben kaum Hub. Außerdem sind die Tasten nahezu ungewichtet und haben sehr starke Rückkolfedern. Und sie sind leicht schmaler als die Norm. Für mich keine gute Tastatur.

Der Bit-99 hatte auch die ESQ-1-Tastatur allerdings mit noch weniger Federspannung und ohne Filze. Und er hatte hörbar zu wenig Velocity-Stufen. Gut spielbar, aber der ESQ-1-Tastatur deutlich unterlegen.

Der SQ-80 hat so starke Klappergeräusche gemacht, daß ich damals bei meinem ESQ-1 geblieben bin, obwohl ich die Wellenformen gerne gehabt hätte. Aftertouch wußte ich damals nicht zu schätzen.
 
Sebastian R. schrieb:
Leider bin ich nun einem qualitativen Nachteil im SQ-80
gegenüber dem ESQ-1 auf die Spur gekommen.
Die wichtigen Waves SAW, SQUARE z.B. weisen im SQ-80
hörbare Sample-Sprünge auf. An drei Stellen so deutlich hörbar,
dass z.B. bei initialisierter SAW-Wave und ganz aufgedrehter
Filter-Frequenz bei neuem Multi-Sampling-Beginn E 3 die SAW
plötzlich viel "dumpfer", also frequenz-ärmer klingt, damit sie
in nächst höherer Lage nicht ZU oberbetont klingt, usw.

Im ESQ-1 sind keine Sample-Sprünge wahrnehmer.

Besitzt der ESQ-1 viel aufwändigere Wave-Samples, als der SQ-80?

Die Feststellung von Sebastian R. fand ich sehr spannend und hatte mich auch bemüht, eine Antwort zu geben:
DanReed schrieb:
Mir ist damals bei einem Vergleich aufgefallen, daß der SQ-80 mehr hohe Höhen liefert. Heute drüber nachgedacht, könnte der Grund eine höhere Eckfrequenz der Anti-aliasing-Tiefpässe sein. Dadurch wird natürlich auch leichter hörbar, daß alle Multisamples stark bandbegrenzt sind. Man muß wissen, daß ESQ-1 und SQ-80 die Wellen mit nur 34.4kHz auslesen und so (ohne Aliasing) weniger als 17.2kHz Bandbreite schaffen. Damit es beim Hochtransponieren nicht zu heftig aliased, werden selbst synthetische Wellenformen wie Saw mit steigender Oktave oktavweise um eine weitere hohe Oktave bandbegrenzt und als weitere Welle des Multisamples gespeichert. Letztendlich wird die Eckfrequenz an den Multisamplegrenzen bei so niedriger Ausleserate eben entweder hörbar oder es gibt schlimmes Aliasen.

Aber es ließ mich irgendwie nicht los, da ich selber auch seit 1987 einen ESQ-1 besitze, den einzigen Synth übrigens, den ich nie verkauft hatte.

Also habe ich jetzt nochmal genauer nachgeforscht und festgestellt, daß die unteren 64kByte des Samplespeichers beider Geräte, die unter anderem SAW und SQUARE enthalten, exakt identisch sind. Das Ausgangsmaterial für die ersten 32 Wellenformen ist also das gleiche. Trotzdem hast Du diese deutlichen Unterschiede gehört, also gehe ich davon aus, daß das Key-Mapping in beiden Geräten an den drei von Dir erwähnten Stellen unterschiedlich ist.

Übrigens ging Ensoniq mit den zusätzlichen immerhin 192kByte vergleichsweise verschwenderisch um: Es gibt massenweise sehr lange Samples von Drums, die fast den gesamten Speicher einnehmen. Für zusätzliche periodische Wellenformen wurde nur noch ein Bruchteil spendiert.

Hier eröffnet sich eine Spielwiese für Erweiterungen mit eigenen Wellenformen, wenn man auf die 8-Bit-Drumsamples verzichten kann und, das Key-Mapping im ROM modifiziert. Wo es sich befindet, hatte Rainer Buchty schon vor langer Zeit beschrieben: http://www.buchty.net/ensoniq/hidden-wave.html
 
Das mit den Unterschieden sollte Rainer erklären können, einfach mal anschreiben, der antwortet eigentlich recht flott.

Was Du über die Tastatur des JV-90 sagst, ist hochinteressant. Es handelt sich dabei um eine SK-8 von Matshushita, genauer: SK-876-C. Die SK-8 steckt noch in etlichen anderen Rolands drin, es gibt sie als 61 und 76 Tasten, wobei ich die Unterschiede, die die nachfolgenden Buchstaben ausmachen, noch nicht raushabe.

Nachdem im JX-1 eine SK-861-A steckt und im JV-80 eine SK-861-B, die sich deutlich besser anfühlt als die des JX-1, würde ich sagen, daß dort der Unterschied in den Gewichten liegt.

Die SK-876 steckt übrigens auch in JV-1000, VK-1000 und XP-80 drin, allerdings immer mit unterschiedlichen Buchstaben danach.

Stärkere Federung finde ich nicht so schlimm, schmälere Tasten dagegen mag ich dagegen nicht so sehr. Demnach kann ich also alle Modelle mit der SK-8 gleich aus der Auswahl für mich rausnehmen.

Dann vielleicht doch lieber ne SK-7 (D70, Rhodes 760), die gehen nur gerne kaputt.
 


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