ESC 2024

[betadecay]

Aha - Irland war mir tatsächlich entgangen. Was für Abgründe…

 

[ignifer]

Irland war grottenschlecht. Es wird alles für mehr Aufmerksamkeit gemacht.

Um Musik geht es dabei fast nicht mehr, mit einigen wenigen Ausnahmen.

 

[einseinsnull]

die letzten musiker beim ESC waren ABBA.

 

[notreallydubstep]

Ach komm. Ein paar fähige Musiker sind da jedes Jahr dabei.

Der Punkt ist, dass man sich um der Freakshow und des landespolitischen Blowjobs willen schon längst von der Musik als Kriterium entfernt hat.

 

[ignifer]

Nun mischt nächstes Mal Stefan Raab wieder mit. Das könnte sehr unterhaltsam werden.

 

[stuartm]

Nun mischt nächstes Mal Stefan Raab wieder mit. Das könnte sehr unterhaltsam werden.

==> hier geht's weiter für 2025: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/esc-2025.173652/

 

[Makabäer]

Ich habe große Probleme damit, im irischen Auftritt von 2024 etwas satanistisches zu erkennen. Ich sehe da eher Kostüme aus Fantasy oder Mythologie. Aber Harry Potter ist für die EDU wahrscheinlich auch Satanistisch oder zumindest Okkult. Was ich von Gruppierungen halte, die sich "christlich" auf die Fahnen schreiben, lasse ich hier lieber unerwähnt.

 

[ignifer]

Jeder sieht das eben anders. Ich fand den Beitrag furchtbar.

 

[Perry Staltic]

ESC ist für mich die Taste ganz links oben...

 

[wirkel]

Ich habe große Probleme damit, im irischen Auftritt von 2024 etwas satanistisches zu erkennen. Ich sehe da eher Kostüme aus Fantasy oder Mythologie. Aber Harry Potter ist für die EDU wahrscheinlich auch Satanistisch oder zumindest Okkult. Was ich von Gruppierungen halte, die sich "christlich" auf die Fahnen schreiben, lasse ich hier lieber unerwähnt.

Jeder sieht das eben anders. Ich fand den Beitrag furchtbar.

Das muss doch kein Widerspruch sein :)

 

[dhinda]

Ich habe große Probleme damit, im irischen Auftritt von 2024 etwas satanistisches zu erkennen. Ich sehe da eher Kostüme aus Fantasy oder Mythologie. Aber Harry Potter ist für die EDU wahrscheinlich auch Satanistisch oder zumindest Okkult. Was ich von Gruppierungen halte, die sich "christlich" auf die Fahnen schreiben, lasse ich hier lieber unerwähnt.

Ich finde die Nummer einfach nur krank. Und ja, ich sehe da viel satanisches...

 

[Makabäer]

Ich finde die Nummer einfach nur krank. Und ja, ich sehe da viel satanisches...

Dann scheinst Du erstens ein Problem mit Kunstfreiheit und Fantasie zu haben, zweitens Satanismus nicht von Mythologie oder Fantasy unterscheiden zu können und drittens zur Zielgruppe der EDU zu gehören. Sorry, aber ich finde Deine Sichtweise ziemlich engstirnig.

 

[Archivicious]

Na ja, das finde ich auch nicht ganz schlüssig.

Die Kunstfreiheit nicht zu respektieren, bedeutet nach meinem Verständnis, das Kunstwerk verhindern zu wollen. Es scheiße zu finden, erscheint mir dagegen absolut legitim.

Wenn es für dich jetzt nur am Wort „satanisch“ hängt, dann ersetzen wir das doch einfach durch „okkult“.

Eine Hexe hüpft durch ein Pentakel, beschwört ein grimmig aber lüstern dreinblickendes Wesen und tauscht Intimitäten mit diesem aus.
Ob es nun ein Satyr, ein Inkubus oder sonstwer ist, erscheint mir da eher nebensächlich.

finster? Check!
Sex? Check!
Okkultistisch? Check!
Krawallige Musik? Check!

Direkt aus dem Marilyn Manson-Provo-Rezptbuch.

In Irland funktioniert das Triggern offensichtlich ganz gut (wie ich gerade nachgelesen habe, hatte es dort im Vorfeld des ESC schon große Kontroversen gegeben).

Ich selbst habe versucht den Song zu mögen, ist mir aber leider nicht gelungen.

 

[Scenturio]

finster? Check!
Sex? Check!
Okkultistisch? Check!
Krawallige Musik? Check!

ja gut - aber seit den 80ern/90ern hat das keine Katze hinterm Ofen vorgelockt, oder? Derlei "Provokationen" waren und sind in der Rockmusik gang und gebe, für das harmoniebedürftige Schlagerpublikum mag es natürlich noch ein Skandälchen sein ... aber das (ursprünglich auch nicht besonders katholische) Crossgender-Dings haben sie ja schließlich auch ohne Probleme goutiert.

 

[Archivicious]

Ach, die konservativen Christen hat so was immer schon getriggert. Erinnere mich da an meinen Reli-Unterricht in den späten 80ern, wo nach den bösen Sekten die satanischen Metalbands drankamen.
Ansonsten war das hierzulande eher harmlos.

Dem ESC-Publikum hat der Auftritt ja gefallen, der Song war ja recht gut platziert.
Die mögen es ja schräg (wenn auch üblicherweise anders schräg).

Die Message ging ja vermutlich eher an die in weiten Teilen immer noch sehr katholisch-konservative Heimat. Da hat man es als non-binäre-Person vermutlich nicht immer leicht…

 

[wirkel]

...
Die Kunstfreiheit nicht zu respektieren, bedeutet nach meinem Verständnis, das Kunstwerk verhindern zu wollen. Es scheiße zu finden, erscheint mir dagegen absolut legitim.
...
Ich selbst habe versucht den Song zu mögen, ist mir aber leider nicht gelungen.

Zustimmung, frei nach Voltaire:
Ich verabscheue deine Kunst zutiefst, aber du sollst sie unbedingt zeigen dürfen.

 

[ignifer]

Es hat doch keiner gesagt, das so ein Beitrag wie Irland nicht gezeigt werden dürfte.

Ich finde den nur einfach grottenschlecht und peinlich!

 

[betadecay]

Die Hölle wird über Basel hereinbrechen:

Basel stimmt mehrheitlich für den Eurovision Song Contest 2025

Der ESC leistet Satanisten Vorschub? Mit derlei Kritik führte eine Schweizer Kleinpartei eine Abstimmung in Basel herbei. Das Ergebnis ist eine Zweidrittelmehrheit für die Schlager-Sause.

www.spiegel.de

 

[ignifer]

Man kann es auch übertreiben. Volksentscheid ist ja gut, aber die Motivation ist schon schräg.

 

[Makabäer]

Man kann es auch übertreiben. Volksentscheid ist ja gut, aber die Motivation ist schon schräg.

Da sieht man mal wieder, welche Geld- und Zeitverschwendung religiöser Fanatismus selbst in der westlichen Welt verursachen kann.

 

[GeoTeknique]

Komisch, schade und bezeichnend zugleich, dass nicht Ein einziger Beitrag hier mal das Stück verlink hat, um den es in der Diskussion ging.

Joost Klein - Europapa (2024)


Dazu wollt ich mal noch ein paar Worte verlieren.

Zuerst der gundlegende Fehler meinerseits - sich vor allem durch das äußere und den ganzen ESC-Rummel der letzten Jahre mit starken Vorbehalten behaftet, ablenken zu lassen. Die Diskussionen über die Person haben alles andere überlagert und so auch mich zuerst in eine bestimmte Richtung gelenkt, die für Desinteresse sorgten. Aber was für ein Trugschluss, wie sich im Nachhinein rausstellte.

Zweitens - die Musik
Nunja - Auch wenn's nicht ganz mein Fall ist, da es zu Poppig ist, birgt dieses Stück etwas ganz Besonderes - in zweierlei Hinsicht. Erstmal zum Musikalischen. Ab 2:15 ist nämlich Paul Elstak persönlich für den Spin-Off zum Trackende verantwortlich. Das ist ein Brückenschlag mit der aktuellen Generation mit der vorherigen (meiner) mit starkem Bezug zu einer - jener - meiner - Zeit der 90er - der Jugend und der dazu gehörigen Musik des (Happy)Hardcore, Gabber und Rave - dazu die ganze Mode und die tollen Farben. Ja sogar eine Hommage an die New Kids ist zu sehen ^^

Zum anderen verkörpert das Video in wunderbarer Weise die eigentlich positive Idee eines vereinten Europas.
Ich bin wie Joost Klein genau in der Zeit aufgewachsen bzw. groß geworden, in dem Grenzen Stück für Stück fielen. Nicht nur Grenzen in Form von Schlagbäumen und Mauern sondern auch mentale Grenzen lösten sich auf einmal auf und die (europäische) Welt war für einen kurzen Moment, wenn man das so sagen kann, vereint und voller Optimismus.
Das Ende des Videos ist eben genau jener trübsälige Gedanke oder gar Erkenntnis?!, dass das schöne bunte vielseitige Haus Europa in sich zusammenfällt, weil es eben mit Feuer angezündet wurde. Die Bildsprache ist so stark, dass es mir beim Zusehen regelmäßig die Tränen in die Augen treibt. Und heute an einem Tag, wo sich die Jugend (zum Glück nicht DIE Jugend) auf den Weg nach Gießen macht und sich anschiebt einen weiteren Grundstein aus dem Haus Europa mit Gewalt zu entfernen, kann kaum ein besserer Moment geben sein, als nochmal auf das Stück aus den Niederlanden hinzuweisen.

Das man nun genau diese Person von diesem europäischen Wettbewerb ausschließen wollte ist an Ironie oder besser Tragikomik kaum zu toppen.

Und genau deshalb hat dieses Stück für mich im Nachgang auch die vollen 12 Punkte verdient und innerlich auch den ESC gewonnen.

 

[ignifer]

Das war eine ganz üble Sache. Undurchsichtig und unfair. Mein Fall war das Stück auch nicht, aber sehr gut gemacht und performt.