Fan und Info Mags von früher

Ich habe immer die Spex sehr geschätzt und als ich in Köln lebte, hatte ich mich gerne mit dem einen oder anderen Redakteur über Musik, Politik, Kunst und Nichtigkeiten ausgetauscht -
auf das eine oder andere Kölsch im Sixpack oder Königswasser oder auf den einen oder anderen Milchkaffee im Bauturm oder Halmackenreuther's.
Die Spex hatte in Prä-Napster/Youtube-Zeiten immer dafür gesorgt, daß ich monatlich eine CD mit der geilsten Musik (samt Musik-theoretischem Überbau) abseits des Mainstreams in meinem Player hatte -
und Hans N., Eric D., Ralf N. und Dirk S. waren so ganz nebenbei Macher legendärer Partys und Clubbetreiber - Rave Club anyone?
Ein paar Tränchen hatte ich dann verdrückt, als die Spex dann gerettet verkauft wurde und von einer neuen Mannschaft in diesem fernen Hipster-Berlin fortgeführt wurde.
Schade, aber toll!
 
Ich habe eine Zeitlang das "New Life" verschlungen; später dann ab und zu den "Bodystyler" und das "Black-Magazin", als es die jeweils noch als Print-Ausgabe gab. Leider habe ich Depp die gesammelten Ausgaben des "New Life" später bei einem Umzug entsorgt, so dass ich jetzt nur noch eine alte 7" von Cat Rapes Dog als Erinnerungsstück habe, die einer der Ausgaben mal beilag. Die ollen "Zillo"-Schmöker aus der Zeit habe ich hingegen aufgehoben.🤔 Die Vielfalt im Printbereich war seinerzeit schon beachtlich.
 
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Für mich war die Einstellung der "de:bug" ein herber Schlag, hat sie mich doch lange Zeit mit großartigen Musiktipps versorgt. Das fehlt mir bis heute. Das Internetangebot ist mir einfach zu uferlos und unübersichtlich, da habe ich nichts gefunden, was das für mich ersetzen kann. Ich habe irgendwann auch mal hier im Forum gefragt, wie andere sich Musiktipps holen und auf dem Laufenden bleiben, aber trotz vieler guter Ideen und Ratschläge war nichts dabei, was mir die für mich relevanten Informationen so bedarfsgerecht präsentiert hat wie de:bug. Nach der Einstellung des Magazins habe ich das mit den Albumrezensionen aus der "Intro" eine Zeit lang halbwegs kompensieren können, seit einiger Zeit gibts aber auch die nicht mehr.

Wirklich schade. Ich verstehe, dass ich mit meinem Wunsch nach solchen Magazinen aus der Zeit gefallen bin, und mache weder den Zeitschriftenmachern, die irgendwann einfach aufgeben mussten, noch den Internetbevorzugern, die in der Masse zu wenig Geld für überlebensfähige Magazine ausgeben, einen Vorwurf. Aber ich vermisse diese Art der Information.
 
Aber ich vermisse diese Art der Information.
Ging mir genauso. Ein Teil der Redaktion (Thaddi und Ji) hat als De:Bug-Nachfolger "Das Filter" (Online-Mag) ins Leben gerufen. Kompensiert hat es das für mich nicht. Das einzigartige war einfach, dass neben vielfältigen Musiktipps immer auch über kulturwissenschaftliche, technische, soziologische Themen geschrieben wurde, Anton Waldt noch die Frontpage-Humor am Leben erhielt und Sascha Köschs ausufernde Reviewsection war legendär ;-)

(Zum Vergleich: Die Groove hat mit dem Redaktionswechsel Ende der 90er dazu beigetragen, dass sie ab dem Zeitpunkt qualitativ einfach nicht mehr gut war. Die Spex hat immer geschwankt und die anfangs gute Frontpage hat sich noch viel früher qualitativ verabschiedet. Intro war wirklich gut mit Martin Büsser und Linus Volkmann, jedoch nie mit Technoexperten ausgestattet und mir persönlich zu indielastig.)

Hätte die Spex ihre Doppespitze vor rund zehn Jahren beibehalten, wäre das Mag vielleicht noch am Leben oder hätte sich zumindest würdig verabschiedet. Aber damals mit Torsten Groß als Chefredakteur, der vorher selbige Position beim Rolling Stone inne hatte, war das eine komplette Fehlbesetzung, wenn man die Historie der Spex zugrunde legt. Kurz danach ging sie ja auch zugrunde.

Die großen Online-Mags oder Shops hauen mir zu viele Infos raus. Bekomme seitdem auch viel weniger mit. Hauptsächlich druch Freunde, Zufall oder auch mit gezielter Suche bei Bandcamp über gute Labels. Verpassen tue ich trotzdem viel zu viel ...
 
Ich war ja seit Augabe 8 locker 25 Jahre SPEX Abonnent, und bin dann nach dem Berlin umzug für eine gewisse Zeit zur De:Bug gewechselt. Gefallen haben mir da vor allem die Non-Musik-Themen, und nur ein Teil der Musik-Artikel.
Vorkurzem hab ich mir dann mal eine Ausgabe des Musik-Express geholt und musste aber feststellen, dass ich inzwischen für das "Überbau"-Geschwalle (das es bei all diesen Zeitschrifte immer schon gab und immer noch gibt) zu alt bin und zu lange schon Musik mache. All das was sich da die Schreiber erdenken und manche Musiker in Interviews von sich geben ist in meinen Augen Gewäsch. Entweder bemühtes (bei den Schreibern) oder angeberisches (bei den Interviewten). Ich habe echt sehr viele Musiker in ihrem "Schaffensprozess" begleitet. Da gings immer nur um "ey, geile Akkordfolge", "Oh, super Melodie", "ich steh ja sowas von auf [Hardsync | Streichersample | Twelvestring | <InsertYourFavouriteTechnology>]-Sound", "Wow, klingt wie Suzie-Quattro". Von dem Überbaugetue war nie was zu hören.

Das war der Grund warum ich mit den Zeitschriften aufgehört habe
 
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Ich habe immer die Spex sehr geschätzt und als ich in Köln lebte, hatte ich mich gerne mit dem einen oder anderen Redakteur über Musik, Politik, Kunst und Nichtigkeiten ausgetauscht -
auf das eine oder andere Kölsch im Sixpack oder Königswasser oder auf den einen oder anderen Milchkaffee im Bauturm oder Halmackenreuther's.
Die Spex hatte in Prä-Napster/Youtube-Zeiten immer dafür gesorgt, daß ich monatlich eine CD mit der geilsten Musik (samt Musik-theoretischem Überbau) abseits des Mainstreams in meinem Player hatte -
und Hans N., Eric D., Ralf N. und Dirk S. waren so ganz nebenbei Macher legendärer Partys und Clubbetreiber - Rave Club anyone?
Ein paar Tränchen hatte ich dann verdrückt, als die Spex dann gerettet verkauft wurde und von einer neuen Mannschaft in diesem fernen Hipster-Berlin fortgeführt wurde.
Schade, aber toll!
Fand Spex im Stil cool - aber die haben Elekronisches immer gehasst - aber die Begriffe und Schreibstil mochte ich. Adult Bierholen war die Überschrift für Heaven 17. Die haben sie akzeptiert - alles aus Belgien gehasst, sogar Click Click (UK) mochten sie nicht, obwohl die eine Gitarre hatten (früher) - oder Front 242, weil halt Synthesizer - aber Schrottbands mit Gitarren waren schon cool, wenn sie so Noise gemacht haben ;-) Aber ist verzeihlich. Ist ja nicht Gesetz.

Ich hatte New Life, Frontpage und die sehr frühe Raveline - die mochten Elektronisches einfach lieber..
Pankow, Klinik und Black Dog oder AFX waren da Thema, Übergangszeit 80-90er war am interessantesten - da gabs ja noch kein Internet für alle - also war's auch Quelle für alles. Hab auch div. Platten gekauft - sowieso.. in der Zeit vielleicht mehr als sowieso für das Geld was ich so hatte. Gab noch so ein Berliner Zine was ich nur wegen der netten Leute hatte.

Ich hab eigentlich immer gern mal ausprobiert und so.
Ich wollte aber auch eher die Elektrofreundlichen - damit meine ich halt die Progressivsten Musiken die es so gab in der jeweiligen Zeit - EBM, Clicks'n'Cuts, DnB, und viel Musik aus UK ..

Hab selbst ein Magazin gemacht, mir machte es Spaß für jedes Review oder Interview den Stil zu ändern und das eher mit Humor zu machen als mit der sonst sehr ernsten Methode - den Namen sogar mal geändert - so Ende 80er bis 95.
und dann bei der Popkomm alles angeguckt - so habe ich AFX auflegen hören, Seelfeel und Autechre live gesehen und auch so Bands wie Nerve (Crossover-Git/Electro-Krams) und so weiter. Gab ja viel, die Welt war ja offen - am Mag-Stand ging dann auch was - manche waren engagiert - und mit denen konnte man dann auch bisschen labern und auf die Konzerte gehen.

Coole Zeit war das.
Gut sind immer die Starts und Gehversuche - weil alles neu ist - anders.
Ich bin ja Fan von Anfängen, Neuem und so - daher habe ich das am meisten aufgenommen.
Aber Musik gefunden habe ich meist einfach selbst im Laden - und die Mags waren für Szene und Interviews und sowas da. Natürlich auch um weitere Bands kennenzulernen.
 
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... wg. der guten alten Tante Spex:
"Überbau"-Geschwalle (das es bei all diesen Zeitschrifte immer schon gab und immer noch gibt)
Die (alte Kölner) Spex habe ich gerade wegen ihrer Schwurbelei geliebt (meistens) und gehasst (manchmal).
Wenn ich mir überlege, welche intellektuellen (und manchmal absurden) Klimmzüge die damaligen Redakteure getätigt hatten, um ausgehend von selbst erfundenen erdachten Musikuniversen hin zu Gesellschaftskritik, Politik, Kunst und Literatur die allumfassende Erklärung/Überbautheorie zu finden (gerne dialektisch) - das fand ich oft grandios! :)

(manchmal eben auch nur sympathischer Bullsh*t, den man gerne z.B. in der Badewanne gelesen hat)
(wenn auch nichts für jeden - und auch keine leichte Kost. Daran ist die Zeitschrift ja leider letztendlich gescheitert).

Der Musik-Express war dagegen für mich immer die "Bravo für Erwachsene für Rock'n'Roller" - während das löbliche Alleinstellungsmerkmal der Spex immer "der Blick über den Tellerrand hinaus in Bezug auf das große ganze der (Musik-)Welt" war. Oder (so wie es die Spex es gern und oft ausgedrückt hatte): Distinktionsgewinn ;-)

Fand Spex im Stil cool - aber die haben Elekronisches immer gehasst - aber die Begriffe und Schreibstil mochte ich. Adult Bierholen war die Überschrift für Heaven 17. Die haben sie akzeptiert - alles aus Belgien gehasst, sogar Click Click mochten sie nicht - oder Front 242, weil halt Synthesizer - aber Schrottbands mit Gitarren waren schon cool, wenn sie so Noise gemacht haben ;-) Aber ist verzeihlich. Ist ja nicht Gesetz.
Na ja, Front 242 waren ja auch immer sche*ße :mrgreen:

Zwar Geschmackssache, aber ich gebe Dir insofern "recht", als daß die Spex vornehmlich über verzerrte Schrammelmusik für Jungs mit langen Haaren und Skateboard geschrieben hatte (Dinosaur J.R. und das ganze damalige laute Grunge-Zeugs). Aber: Vor allem House (typisch für Köln damals) und Techno wurden immer gerne thematisiert (Whirlpool). Und (Avantgarde-)Electronica (Chris & Cosey, AFX, Autechre etc. war gefühlt auch immer für die Spex berichtenswert. Für mich damals am interessantesten an der Spex: Die Berichte der Spex über HipHop mitsamt dem gesellschaftlichen Impact, den Rap dieser Zeit mit sich brachte - De La Soul, Public Enemy, Boogie Down Productions, GangStarr, Beastie Boys und-und-und - eines der Überthemen der Spex damals (die waren sozusagen Reporter der damaligen schwarzen Subkultur - Weltspiegel direkt "am Puls der Zeit". MTV und selbst später Viva2 konnten solchen Musikjournalismus nicht bieten)

und dann bei der Popkomm alles angeguckt

Coole Zeit war das.
JESS, und ich war so ähnlich "drauf" - sehr schade, daß das alles vorbei ist - nicht nur Popkomm, sondern auch Battery Park, Elektro Innungk, SOMA-Festival, ...
Lauf der Dinge :)

Nachtrag: Mir fährt immer ein Grinsen durch's Gesicht, wenn ich z.B. den Spiegel lese (in der Badewanne) - und einer meiner damaligen Spex-"Helden" als Autor aufgeführt wird - wenn auch in einer angepassteren und verständlicheren Sprache - der Spiegel ist ja nun 'mal nicht Indie :)
 
Nachdem Volkmann dieses oder letztes Jahr zum Musikexpress ging, habe ich ne Ausgabe gekauft. Aber auch er kann das Heft nicht retten. Verstehe auch nicht, warum die mit 7inches, tausenden Best Of-Listen etc. locken. Untertroffen nur noch von Mint oder den AOR-Magazinen.

Ansonsten habe ich am Bahnhofskiosk stets das Gefühl, es ist in einer Zeitschleife von vor dreißig Jahren stehen geblieben. Auf den Titeln AC/DC, Depeche Mode, Slayer, Kraftwerk, Sodom, ... Gab ja doch ein paar Neuentwicklungen ;-)
 
Nachtrag: Wenn ich was über aktuellen Deutschrap lesen möchte, ist die FAZ erste Wahl. Die featuren jedes Haiyti-Album und über Koze gab es zuletzt auch nen guten Bericht.
 
Ha, Soma- da hab ich Matthew Herbert und so Leute sehen dürfen, live ist das ja alles cool.
Und die Dr.W Sachen - da war ich ja mittendrin - haben da ja auch viel gespielt in diesem Reigen. Das war cool und in der Tat auch eine Bewegung. Solang man alles darf und die Leute einfach Bock auf Musik haben ist das gut.

Aus heutiger Sicht ist alles ja noch schwerer - weil man die Vermittler dann für andere Jobs braucht als damals.
Aber über Musik richtig reden - das machen wenige - sieht man auch hier im Forum - 90% Transistorblabla. Das macht die Musik ja nicht aus. Aber das ist eben so.

Schade, dass viele in meinem Alter in den 80ern festgeklemmt sind oder spätestens bei Techno nicht mehr weiter gegangen sind. Das sind ja alles Stationen - und Musik ist immer fresh und ändert sich dauernd. Wie Sprache.
Ich fänd super, wenn das Progressive in der Musik vorn ist und was geht. Dafür muss man nicht die die mal gut waren verteufeln - kein Problem - aber die Helden sind heute alles Männer mit Bauch - es ist auch Zeit für coole Frauen oder sowas.

Sich mitnehmen lassen von verrückten neuen Ideen, die man selbst nicht hat wäre vollkommen ok. Muss aber auch nicht alles nur noch Rap sein. Das ist auf Dauer auch mal nur ein Stil von hunderten.
Hier im Forum sind natürlich diese Vibes nicht so stark - aber natürlich gibt es noch immer Neues.

ich bin auch langsamer geworden ;-)
Schade, dass Medien heute schwerer sind - über Musik reden ist ja überall schwer, weil du nichts davon senden darfst.
Die Technik dafür ist jedenfalls für jeden faktisch bereit.

Der Mainstream von jetzt und der Müll von früher ;( Radio Zahnbruch 666 Mhz.
 
es ist auch Zeit für coole Frauen oder sowas.
Bei den DJs hat sich da viel getan zum Glück. Eine Nina Kraviz spielt teilweise Platten die sie überhaupt nicht kennen kann. Die kniet sich da extrem rein. Die macht Edits von ner alten Housepimps auf Now! Records, etc. Ellen Allien macht das auch, aber sie kennt halt noch alles, weil sie "schon immer" dabei war.

Letztens zwei Sets von Mell G, Kiki aus den Niederlanden. Bei den Producern Ela Minus, deren Titelfoto beim Synmag für mich Kaufgrund war, weil ich wissen wollte, wie sie anne Produktion herangeht. Helene Vogelsinger die mit ihren Ruinporn-Modularvideos auch ganz cool ist.

Nachdem jetzt einige Frauen zu den absoluten Top-DJs und -Producern gehören, wirkt das auf viele junge Mädels und da werden noch viel viel mehr kommen. Dank der ganzen Tutorials auf Youtube ist produzieren ja auch keine Geheimwissenschaft mehr. Gibt ja auch das Netzwerk für Frauen von Electric Indigo, um ein Gegengewicht zur Männerdomäne zu etablieren.
 
Ich bin noch kein Fan, könnte aber künftig Fan vom "Mint"(Print)Magazin werden. Da geht es rund ums Vinyl. Wahrscheinlich auch um die Männiken
die was auf Vinyl produziert haben. Ich habe das erst kürzlich entdeckt und werde jetzt mal nach speziellen Themen suchen. Es gibt doch nix schöneres
als bei ner Tasse Tee und ein paar Keksen in einem interessanten PrintMagazin zu stöbern.
 


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