Fenix vs Fenix IV

Ich habe zwar keinen, habe aber mal ein bißchen mit dem Fenix von Thighpaulsandra rumgespielt... nicht uninteressant, klingt ein wenig nach der Filterabteilung des MS20, interessante Routings und ungewöhnliche Ausstattung, aber -- trotz der Seltenheit -- nicht die Preise wert, die gemeinhin dafür verlangt werden.

Es ist ein erstaunliches Gerät, das sehr viel in acht oder neun HE reinpackt, aber meiner Meinung nach nicht viel mehr kann als ein EMS Synthi A, RSF Kobol 1/2 oder ein ARP 2600, nur anderes. Eine interessante Ergänzung zu bereits vorhandenen Modulsystemen, als Gerät für sich allein zu teuer und zu limitiert, da kann man für´s selbe Geld anderweitig mehr bekommen.

Er hat auf der Rückseite, wenn ich mich recht entsinne, eine Reihe von Miniklinkenbuchsen zur Verbindung mit anderen modularen Geräten.

Wer einen Fenix kauft, kauft ihn wahrscheinlich auch eher wegen der Seltenheit und der Nachfrage ("ätsch, ich hab´einen, und du ni-hicht, ätsch!"). Oder er will eine Coil-Memorial-Band gründen, weil die Jungs halt drei Fenixes hatten. Ich werde nie vergessen, wie ein dusseliger Roadie nach einem Coil-Konzert in Den Haag einen Keyboardständer in den Fenix von Tim Lewis rammte... es spricht für das Gerät, daß nichts abbrach.

Stephen
 
also kaputter filterklang? nicht übel..

naja, das mit dem preis ist natürlich sone sache..

http://www.sequencer.de/syns/ems EMS ist zwar cool, kann aber wenig.. ;-)
seltenheit: naja, als sammler würde ich mich nicht sehen ;-)

klingt zumindest erstmal keinem must-have (was ich auch nicht vermutet habe)..
 
Moogulator schrieb:
also kaputter filterklang? nicht übel..

naja, das mit dem preis ist natürlich sone sache..

<a href=www.Sequencer.de/syns/ems>EMS</a> ist zwar cool, kann aber wenig.. ;-)
seltenheit: naja, als sammler würde ich mich nicht sehen ;-)

klingt zumindest erstmal keinem must-have (was ich auch nicht vermutet habe)..

Ich würde jetzt nicht sagen, daß er *nur* kaputt, spitz und scharf klingen kann (wie ein MS20 oder ein EMS), aber er hat halt eine Tendenz zu etwas schärferen Klangfarben. Zumindest nach dem zu urteilen, was ich so rausgeholt habe.

Ja, EMS sind lustig, aber für das, was sie können, definitiv um das Doppelte bis Dreifache überteuert.

Stephen.
 
naja, das liegt an der aktuellen politik, die preise werden durch isolation gebildet, schaltpläne geheimgehalten und jeder aus dem weg geräumt, der in der richtung was machen will.. das ist halt so..
 
Moogulator schrieb:
naja, das liegt an der aktuellen politik, die preise werden durch isolation gebildet, schaltpläne geheimgehalten und jeder aus dem weg geräumt, der in der richtung was machen will.. das ist halt so..
Mail doch mal den Thomas P. an, der hat son Ding.
 
moondust schrieb:
kann man den fenix noch kaufen ?
wo?

Nö, da gab´s nur einen Produktionszyklus von 25 handgefertigten Exemplaren, welcher dann nochmal aufgestockt wurde wegen der großen Nachfrage, sodaß in etwa 50 oder 60 Geräte existieren bzw. produziert wurden. Ein Kollege von mir aus den USA hatte seinerzeit einen bestellt, der leider nie angekommen und auf dem Weg verschollen ist.

Sie tauchen gelegentlich mal auf Analogue Heaven auf, wenn listmembers ihrer Fenixes überdrüssig werden oder andere Anschaffungen finanzieren wollen. Die Preise sind dann aber meist im Bereich "lächerlich" angesiedelt und tragen allenfalls der Seltenheit, nicht aber dem klanglichen oder musikalischen Nutzen Rechnung. Für *das* Geld kann man sich genauso gut einen Macbeth M5, ein Cwejman-Modulsystem, ein Serge-Panel, einen Stapel MOTM- oder dotcom-Module oder einen anderen Klassiker hinstellen.

Stephen,
 
ja stimmt eingendlich
genau so was hat mir bruno spörri letzhing gesagt, als ich in seinem studio den ems aks bewunderte. er sagte, für weniger geld kann man doepfermodule kaufen die besser sind als das.
 
Ist der AKS wirklich so schlecht?

Dann lohnt es sich ja gar nicht die Schaltpläne zu besorgen, wollte ich eigentlich morgen machen. :?
 
sonicwarrior schrieb:
Ist der AKS wirklich so schlecht?

Dann lohnt es sich ja gar nicht die Schaltpläne zu besorgen, wollte ich eigentlich morgen machen. :?

*Schlecht* ist relativ zu dem, was man damit machen will. Wenn man einen auf Tim Blake/Hawkwind, Tangerine Dream, Pink Floyd oder Herrn Jarre machen will, ist das Ding unverzichtbar. Ansonsten... schau Dir an, was das Teil an Features zu bieten hat und rechne das gegen a) Deine Bedürfnisse und b) Deine musikalische Ausrichtung und c) den aktuellen Wechselkurs auf, und Du wirst wahrscheinlich sagen, "och nö, das Geld spar´ ich mir lieber".

1.250 Euro für einen AKS sind absolut okay, aber nicht 3.500. Letzteres ist leider der Mindestkurs, den man wohl für einen auf den Tisch legen muß :? ...

Stephen
 
ppg360 schrieb:
sonicwarrior schrieb:
Ist der AKS wirklich so schlecht?

Dann lohnt es sich ja gar nicht die Schaltpläne zu besorgen, wollte ich eigentlich morgen machen. :?

*Schlecht* ist relativ zu dem, was man damit machen will. Wenn man einen auf Tim Blake/Hawkwind, Tangerine Dream, Pink Floyd oder Herrn Jarre machen will, ist das Ding unverzichtbar. Ansonsten... schau Dir an, was das Teil an Features zu bieten hat und rechne das gegen a) Deine Bedürfnisse und b) Deine musikalische Ausrichtung und c) den aktuellen Wechselkurs auf, und Du wirst wahrscheinlich sagen, "och nö, das Geld spar´ ich mir lieber".

1.250 Euro für einen AKS sind absolut okay, aber nicht 3.500. Letzteres ist leider der Mindestkurs, den man wohl für einen auf den Tisch legen muß :? ...

Stephen

so isses.. so ist das auch mitm fenix und anderen..

mein senf: der aks ist nicht schlecht, er hat aber im vergleich mit anderen synthesizern rel wenig gegenwert .. wegen der lage mit rehberg ist er eben auch weit zu teuer.. das ist alles, dazu sinds eben nur 3 VCOs und eine Hüllkurve, etwas Hall.. sachlich gesehen.. die matrix ist nett.. klar.. die FM sounds sind auch klar das, was ihn ausmacht.. aber imo MUSS man für DEN preis keinen haben..

preise sind relativ, aber wenn man weniger hat überlegt man halt, was man nimmt.. der kultische faktor ist hoch bei diesen teilen.. nicht nur zu unrecht.. aber die politik bei http://www.sequencer.de/syns/ems EMS ist schuld an alledem.. sonst niemand..

einen http://www.sequencer.de/syns/ems EMS hat man heute also sicher nicht, weil er billig war ;-)
musikalisch kann man, wenn man nicht DEN sound will auch anders zum ziel kommen..

die endlospotis und die matrix, die seltsame hüllkurve und der spezielle UK-sound sind halt ,was ihn ausmacht und wieso er eben so ist wie er ist..

ich nehm einen, wenn er 1500 unterschreitet..
neu kann man ihn rein technisch für WEIT weniger zusammenbauen.. das teuerste dürften die potis und die matrix sein.. hallspirale noch, aber sowas ist ja auch nicht sooo teuer.. und gut iss.. DIY statt kult.. kriegste dann nix mehr dafür, aber du hast den sound..
 
Einen AKS nachzubauen ist wohl nicht so schwer, wenn man Ahnung von der Technik hat. Man frage nur Jürgen Haible, der hat´s schonmal in die Tat umgesetzt. Die Bauteile sollte es eigentlich noch im Elektronikhandel geben, und die Matrixboards? Hm, ich habe sowas mal in alten Kinos gesehen, wo der Vorführer irgendwas mit den Dingern machen konnte...

Stephen
 
wie anderswo bereits erwähnt, der onkel ludwig ruft sie alle an und daher rücken die alle keine schaltpläne mehr raus.. das ist schon ein recht harter protektionismus, der da so abgeht..

es gibt nur teile der schaltung im netz (siehe kevin lightners site)

matrix: www.ghielmetti.ch - achtung, die site ist unübersichtlich und augenkrebsmäßig, aber da gibts das..

martin hollinger arbeitet ja auch da (synthorama, luterbach).
 
Irgendwie habt ihr komische Vorstellung von Preisen in Kleinstserien mit Manufakturfertigung.
Die Bauelemente sind ca. genausoteuer, wie das, was der DIY-ler bezahlt. Dazu kommen noch professionell gefertigte Platinen - eher teuerer als die im DIY gerne gemachten 'selbstgeätzten'.
Die Gestehungskosten für die Hardware dürfen bei etwa 30% des Verkaufspreises liegen, dadrüber wird es eng.

Da ist man ziemlich blitzschnell bei 3k€. (Und hat auch eine Erklärung dafür warum professionelle Studiotechnik eben so teuer ist.)

Und das jemand, der die Rechte an den Schaltungen hat sich den Markt nicht von ein paar Hobbybastlern versauen lassen mag finde ich durchaus verständlich. Bei Musik seit ihr doch sonst auch immer so aufs Urheberrecht versessen - aber bei Schaltungen ist das was anderes?
 
Fetz schrieb:
Dazu kommen noch professionell gefertigte Platinen - eher teuerer als die im DIY gerne gemachten 'selbstgeätzten'.
Aber nicht besser.
Bestückungsaufdruck ist nur für's Bestücken interessant (darum heißt das wahrscheinlich auch so ;-) ), nicht für die Funktion.
Lötstoplack ist auch nur für industrielle Fertigung nötig, sprich für Lötbäder.

Ist aber beides eigentlich nicht nötig und verteuert die Platine doch um einiges.
Ok, zugegebenermassen sollte in einem Profigerät alleine aus Imagegründen so was sein, auch wenn letztlich von Hand bestückt wird.

Fetz schrieb:
Und das jemand, der die Rechte an den Schaltungen hat sich den Markt nicht von ein paar Hobbybastlern versauen lassen mag finde ich durchaus verständlich.
Oder anders herum.
Wenn ich mir den MOTM440 Schaltplan anschaue, und dann mal auf Jürgen Haibles Seite blättere, so kann man sich genauso fragen, ob nicht auch Profis von Hobbyisten abkupfern, um aus deren "Goodwill" Bares zu machen.
 
@serenadi:

Also an die Platine vom 9090 würde ich mich ohne Bestückungsdruck überhaupt nich ran trauen.

Der Jürgen Haible ist einer der MOTM-Entwickler, das ist aber eigentlich bekannt. :P
 
sonicwarrior schrieb:
Also an die Platine vom 9090 würde ich mich ohne Bestückungsdruck überhaupt nich ran trauen.
Wenn sie groß sind, dann ist es lästig, ja.
Darum habe ich ja auch geschrieben "für's Bestücken interessant". Für industrielle Bestückung wäre es überhaupt nicht nötig.

sonicwarrior schrieb:
Der Jürgen Haible ist einer der MOTM-Entwickler, das ist aber eigentlich bekannt. :P
Ich hatte nur mal etwas gelesen, daß er da mitmischt. Nicht, daß er offizieller Entwickler ist. Dann sieht das Ganze natürlich anders aus.
 
serenadi schrieb:
..."selbstgeätzten"...
Aber nicht besser.
Da bin ich massiv anderer Meinung. Jedenfalls von dem was ich bislang so gesehen habe.

Löstoplack braucht man natürlich auch fürs Handlöten, sonst kann man nicht an Stecker und Pinreihen 'langziehen'. Das dauert dann nicht nur ewig sondern sieht auch noch mistig aus.

Bestückungsdruck für Handbestückung ist schon wichtig, ein wesentlicher Teil des Bestückungsdruck ist allerdings die Serviceerleichterung. (Kosten sind vor allem Fixkosten für Film und Sieb, pro Platine macht das kaum noch was.)

Es wird erstaunlich viel (vor allem Bedrahtetes) per Hand bestückt, gelötet wird allerdings fast immer auf der Welle.

serenadi schrieb:
.Oder anders herum..
Der Jürgen Haible ist aber auch einer der *wenigen* die gute Schaltungen selbermachen. (Der MAM Resonator ist wohl vom ihm - echt feines Teil - inspiriert vom Korg-Vorbild.)
Aber ich wollte damit auch nicht unbedingt dem eifersüchtigen Wachen über die "korrekte vom Autor genemigte Verwendung des Werkes auschliesslich im Rahmen des Nutzungsverrags" das Wort reden, ich hab mich da nur über die 'Doppelzüngigkeit' (<--bitte durch diplomatischeres Wort ersetzen) gewundert.
Meiner Meinung nach hat 'veröffentlichen' (egal wer oder was) auch immer etwas mit aus der Hand geben zu tun. Und ich habe weder den Kirchhofschen Satz noch die Gleichschwebende Stimmung erfunden, da wäre manchmal etwas Bescheidenheit über die Schöpfungshöhe doch ganz angebracht.
 
Fetz schrieb:
Da bin ich massiv anderer Meinung. ...Löstoplack braucht man natürlich auch fürs Handlöten, ....Bestückungsdruck für Handbestückung ist schon wichtig, ...

Sorry, ich ging da wohl mehr von Funktionalität und DIY aus, Du sprachst ja von Kleinstserien mit Manufakturfertigung.

Bestückungsaufdruck und Service ... sehe ich ein, solange der Aufdruck nicht von den Bauteilen völlig verdeckt wird (oft gesehen).

Wenn ich aber nochmal auf das MOTM440 zurückkomme, ohne den gedruckten Bestückungsplan hätte ich mich doof auf der Platine gesucht.
Zumal die Bezeichnung der Bauteile (R3, R15 usw) kreuz und quer über die Platine verteilt waren.

Will damit sagen, eine gute Dokumentation ist für mich viel mehr wert (wieder aus der DIY-Sicht).

Was die "funktionelle" Qualität selbstgeätzter Platinen angeht, wage ich trotzdem zu Behaupten, daß sie einer industriell gefertigten Platine in nichts nachsteht.
Dazu trägt allerdings auch das gute Basismaterial und gute Chemie heute bei. Ganz anders vor 20 Jahren ...
 
Ich find den Aufbau sowie die Optik auf jeden Fall wirklich gelungen!
 


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