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Mir hatte es immer sehr viel gebracht Sounds aus fremde Stücke nachzubauen. Dadurch trainiert man erstens das Gehör und zweitens lernt man auch gleich was mit der Harmonik erreicht wird und was mit dem Soundpatch.

Ansonsten wäre für dich vielleicht ein gutes Buch über Klangsynthese auch hilfreich....
 
Google ist dein Freund.
Gib mal Synthesizer Programmieren o.ä. ein und du stößt auf jede Menge Bücher und Tutorials.
 
Ich hab 2 Bücher die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann:

Synthesizer Programming von Peter Gorges
(ist sogar mit DVD)

und

Refining Sound von Brian K. Shepard

Viele Empfehlungen kommen auch vom Buch von Florian Anwander. Ich selbst habe es leider nicht aber muss anscheinend sehr gut sein.
 
Das Soundonsound Archiv ist klasse, ebenso das Tutorial von Howard Scarr.... der Mann programmiert Sounds für Hans Zimmer.

Da Du ZEBRA hast: Es ist auch immer ganz spannend in die Presets eines Experten wie Howard zu schauen und diese nachzuvollziehen - bestenfalls Schritt für Schritt nachzubauen.

Sofern Englisch kein Problem für Dich darstellt, sind evtl. auch diese Ressourcen (Link klicken, nicht amazon Logo) noch von Interesse:

View: https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&url=search-alias%3Denglish-books&field-keywords=synthesizer&rh=n%3A52044011%2Ck%3Asynthesizer
 
Die alte Keyboards (Deutsches Heft) Serie aus den 90er auch. Da wurden alle Standards abgedeckt. Evtl. gibt es die irgendwo als PDF.
 
Die alte Keyboards (Deutsches Heft) Serie aus den 90er auch. Da wurden alle Standards abgedeckt. Evtl. gibt es die irgendwo als PDF.
Ich mag mich irren... das sind alles Artikel aus der Feder von Florian Anwander, glaube ich. Vieles davon findet sich in seinem weiter oben bereits angesprochenen Buch wieder.
 
Neben den genannten Ressourcen (Synth Secrets ist super!), finde ich es macht durchaus Sinn sich einfach ausgiebig mit den Klängen zu beschäftigen, die man momentan sucht; Also will man in einem Track schöne Pads oder knackige trockene Bässe einbauen, dann alles zu dem Thema lesen was man finden kann - auch mal mit google die Forenthreads dazu durchforsten, quasi jede Frage wurde zu dem Thema auf die eine oder andere Art schon mal gestellt.
Lernen während man das Ergebnis gleich im musikalischen Kontext anwendet.
Dann macht es Sinn sich gut zu organisieren; also Texte von Webseiten speichern, evtl. ausdrucken.
Vielleicht auch Schlüsselpunkte in Stichwörtern festhalten, Techniken in eigenen Worten beschreiben.

Ich hab z.B. neben hunderten Lesezeichen auch viele Textpassagen rauskopiert und in Textdateien archiviert.

Allerdings sind Effekte, Arrangement und evtl. verwendete Harmonien und das Abmischen oft auch sehr essentiell.
Die Art und Weise wie ein Part eingespielt wurde kann auch viel ausmachen.
Ein Klang kann in so einem Kontext so viel mehr sein und andersrum kann ein extrahierter Klang ohne diese Komponenten im Vergleich so viel weniger sein.

Am besten einen oder zwei Synthesizer (Plugins) nehmen, die man gut kennt und dabei bleiben.
Die Anleitung lesen, damit man nicht mit Missverständnissen zu kämpfen hat.

Es macht sicher auch Sinn sich nach und nach mit anderen Syntheseformen zu beschäftigen. Wavetables, Modal Synthese, FM....

Edit; Advanced programing techniques for modular synthesizers ist auch eine gute Quelle für Sound Design. Vieles lässt sich auch auf subtraktive Synthesizer anwenden.
 
Ich habe in der Anfangszeit, immer alles, so gut ich das konnte, von einem Freund/Kumpel angeschaut und wie er was gemacht hat, so mit dem D110 damals. Das hatte für mich den Vorteil, wenn man das so nennen mag, dass vieles eben auch wiederholt wurde und ich nicht überfordert wurde - lernt ja nicht jeder gleich schnell. Für mich war das so der richtige Weg zu lernen. Heute zieht man sich dahingehend eben YT-Clips etc. usw. rein.
Das geht zwar auch, finde aber das lernen, inklusive der Möglichkeit Fragen zu stellen besser. Ist nicht immer gegeben die Möglichkeit, aber man kann ja mal gucken, ob nicht hier auch einer aus der gleichen Stadt herumhüpft und man sich dafür, zum lernen auch mal treffen kann - würde die Möglichkeit jedenfalls vorziehen, gegenüber irgendwelchen Tutorials im Netz.

Man hat Zeit und lernt so auch Stück für Stück dazu - wenn man denn einen findet der das auch mitmacht. Ich selbst könnte das zwar nicht leisten, dafür weiß ich zu wenig, aber vielleicht findet sich ja wer dafür. Versuchen kannst du das ja mal und wenn sich da keiner findet, dann ist das eben so. Wenn du etwas nicht verstehst, besteht auch immer noch die Möglichkeit hier im Forum nachzufragen in den entsprechenden Bereichen. Es ist nur eine Idee wie du das handhaben könntest, mehr nicht.
 
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Die alte Keyboards (Deutsches Heft) Serie aus den 90er auch. Da wurden alle Standards abgedeckt.

Du meinst das Soundforum von Peter Gorges.

Evtl. gibt es die irgendwo als PDF.

Keyboards / Sound and Recording haben fast ihr ganzes Archiv online, und die älteren Artikel gibt es sogar alle gratis als PDF, auch die vom 90er-Soundforum:

 
und oft fehlt (bei bewegten Bilder) warum der Vortragende gerade das macht

Das ist bei den Rezepten häufig das Problem, es fehlen die Grundlagen. Ich glaub' häufig wissen die Rezept Ersteller selbst nicht warum sie etwas so und nicht anders machen. Das wird wie ein Zauberspruch von Generation zu Generation kopiert :wegrenn:
Meiner Erfahrung nach gibt es keine Rezepte die mit allen Synths gleich gut funktionieren.

Zebra halte ich jetzt nicht unbedingt für den perfekten Lernsynthesizer, ich würde eher mit was aus der Synth1 Klasse anfangen - der von dir genannte Circle geht wahrscheinlich auch, zu dem fehlen mir aber die Erfahrungswerte. Zumindest um die groben Zusammenhänge der subtraktiven Synthese zu verstehen, danach sollte man sich schon 'nen halbwegs komplexen Synth (Zebra, Massive, Pigments uvm.) als Herausforderung vornehmen und sich richtig gut und intensiv in diesen einen Synth einarbeiten. Ich hab' 86 mit dem CZ-1 angefangen, (vorher schon ein wenig mit Poly 800, CS01 von Freunden und dem PSG des ATARI 400 (8Bit) rumprogrammiert) , das hat mich für immer für subtraktive Synths verdorben ;-)

Wie einfach bestimmte Sounds zu erstellen sind hängt häufig auch vom verwendetem Synth ab. Bestimmte Eigenschaften wie Filtersättigung etc. die z.B. für Bass Sounds von Vorteil sind, sind für die von die angestrebten weiche Pad Sounds eher kontraproduktiv. Das mit den weichen Pad Sounds hat mich komischerweise relativ lange beschäftigt, herauszufinden warum das mit manchen Synth auf anhieb gut funktioniert und ich mit dem Ergebnis bei anderen Synths irgendwie nie wirklich zufrieden gewesen bin.
 
Möchte etwas wegkommen vom meist reinen Presetuser.

Ich weis, dass es so klingt als würde ich dich lächerlich machen wollen, aber das ist nicht der Fall. Meine Empfehlung: Lies die Anleitungen zu deinen Geräten oder deiner Software.

Es gibt keinen perfekten Lernsynthesizer, die sind alle gleich gut!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... habe die letzten Tage mir dann paar Tutorials angeschaut, aber die habe mich alle kaum weiter gebracht.

Dann könnte es möglicherweise nicht an den Tutorials liegen.

Die erste gute Nachricht ist: Es gibt alternative Methoden. Eine davon ist total simpel und heißt Trial/Error. Die zweite gute Nachricht ist das Spielerische bei dieser Methode. Wieso weiß ich das? Genau die ist tatsächlich eine von meinen Favoriten und die Vorteile liegen auf der Hand. Man spielt viel, vergisst die Zeit um sich rum, lernt dabei die seltsamsten Ecken und Katakomben des Instruments so ganz nebenbei kennen und weiß plötzlich, wie die ganzen Parameter mit Vornamen heißen - und kriegt durch die viele Dudelei auf den Tasten eine gute Spieltechnik, so als angenehmen Nebeneffekt.

Natürlich ist die Erfolgsbilanz rein auf den Klangsektor bezogen meistens dürftig. Es kommt zu Einbahnstraßen, Parameter reagieren gar nicht auf irgendwas, man verzettelt sich vom Vorhaben himmlisches Engels-Pad stattdessen mit erreichtem Resultat eklig grunzender Chor aus der Hölle. Aber erstens kommt auf diese Weise tatsächlich der eine oder andere verwertbare Sound raus, zweitens gibt es schlimmeres, was man mit seiner Zeit anfangen könnte (insert your favorite <IkeaBesuch>), und drittens lernt man schnell zu sein, wenn es darum geht, einen Sound nur mal eben einem Song anzupassen. Grundlagen dennoch nicht kapiert? Macht doch nichts, braucht nicht jeder. Manchmal reicht eine kurze Step-by-Step Anleitung und ne Zeichnung, wie jener Ikea Stuhl zusammengebaut werden muss. Dazu muss ich keine Grundlagen über Holzverarbeitung, tolle Steckverbindungen und typische Maserungen der seltenen kasachischen Edeltanne knapp unterhalb der Baumgrenze kennen.


Wie also heißt das Zauberwort? Machen :)
 
Meine Empfehlung: Lies die Anleitungen zu deinen Geräten oder deiner Software.
Das sollte man auf jeden Fall machen.
Hatte ich oben ja auch schon geschrieben.
Das halte ich für essentiell.
All die Kleinigkeiten, die in einem Synthesizer "anders" oder ungewöhnlich implementiert sein können, wie Modulationen funktionieren, evtl. Short Cuts usw. machen dann doch letztendlich einen großen Unterschied.

Ich hatte selbst ca. 10 Jahre lang keine Anleitungen gelesen, nicht mal die meiner DAW^^
Mittlerweile lese ich Anleitungen einfach mal so zwischendurch um zu sehen ob Software X oder Gerät Y vielleicht interessant sein könnten.

*Edit
Und wie gesagt, sich auf 1-2 Synths festzulegen ist ne gute Idee - Dann kann man diese richtig gut kennen lernen. Es gibt so viel, dass den Klang mitbestimmt, wie hoch der Pegel von den Oszillatoren ins Filter geht, Modulation, die sich gegenseitig beeinflusst....all das braucht halt Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich empfehle den Einsteigern immer gerne (sorry für alle Buchautoren und Tutorial-Ersteller): Vergesst doch bitte mal die "akademische" Herangehensweise, setzt euch an das Gerät, schmeisst die vermeindlichen Ansprüche über Bord und probiert euch und das Gerät aus. Und: der Mensch ist ein Haptiktier - da helfen die schönsten Softwaresynths mit den Megamöglichkeiten nix, wenn man da mit der Maus rumfuscheln o.ä. muss. "Gleichzeitig" an diversen Knöppen / Schiebern drehen zu können, um auch die Abhängigkeiten der einzelnen Parameter zueinander "erfahren und erhören" zu können (wir erinnern uns: es geht um das Spielen eines Musikinstrumentes...), ist was gaaaaanz anderes, als nacheinander per Maus/Stift/Computertastatur what ever Software zu erkunden. Wenn, dann mit optimal abgestimmtem und passenden Controller-Gerätschaften (nein, dies ist kein genereller Abgesang an Softtools, ganz und gar nicht!). Und wie Klaus P.R. sinngemäß schon schrieb: Keine Angst vor soundtechnischen Sackkgassen und Fehlschraubungen. Trial/Error rules!
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Ich empfehle den Einsteigern immer gerne (sorry für alle Buchautoren und Tutorial-Ersteller): Vergesst doch bitte mal die "akademische" Herangehensweise, setzt euch an das Gerät, schmeisst die vermeindlichen Ansprüche über Bord und probiert euch und das Gerät aus.

Da geb' ich dir recht, man sollte experimentieren, gut hinhören um produktive Parameter Kombinationen finden und lernen sie zu zu interessanten spielbaren Sounds zu formen, das ist zumindest meine Herangehensweise an Synths. Mein Tipp wäre mehr zu erforschen und weniger zu berechnen und *wichtig* sich bestimmte Zusammenhänge zu merken.
Es gibt aber so ein paar Sachen auf die man selbst gar nicht oder erst viel zu spät kommt (ich spreche da aus eigener Erfahrung) und an dem Punkt kann ein Buch/Turorial (oder der richtige Tipp zur richtigen Zeit) hilfreich sein. Andererseits kommt man beim erforschen manchmal auch auf bisher eher unbekannte Lösungen.

Und: der Mensch ist ein Haptiktier - da helfen die schönsten Softwaresynths mit den Megamöglichkeiten nix, wenn man da mit der Maus rumfuscheln o.ä. muss.

Das macht zumindest für mich keinen großen Unterschied, aber ich hatte meine ersten "Synth" - Sounderlebnisse auch in Basic mit 'nem ATARI 400 :shock: Ich halte einen Wald voller Knöpfe meist Einsteiger unfreundlicher als ein gut durchdachtes Bedienkonzept mit ein paar Knöpfen weniger.

ich halte "dekonstruktion" (dein ausgangsposting) für den richtigen weg. warum hat es nicht weitergeholfen?
Das analysieren von Fremdsounds war auch nie wirklich mein Ding, das Ergebnis zeigt einem nicht warum der Sound funktioniert und wie jemand auf die Parameterkombination gekommen ist. Dazu braucht man ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge, die einem Anfänger fehlen - das ist dann nicht mehr als ein schlecht erklärtes Rezept. Sounds bei denen ich nicht auf Anhieb 'ne Idee hab' wie sie gemacht sind, schau ich mir mittlerweile auch schon mal was näher an.
 
Ich empfehle den Einsteigern immer gerne (sorry für alle Buchautoren und Tutorial-Ersteller): Vergesst doch bitte mal die "akademische" Herangehensweise, setzt euch an das Gerät, schmeisst die vermeindlichen Ansprüche über Bord und probiert euch und das Gerät aus.
Man kommt aber schneller zum Ziel, wenn man wenigstens die Grundlagen kennt, als wenn man so ganz verloren an der Oberfläche herumstochert.
Die interessanten Sounds entstehen doch häufig durch Einstellungen, auf die man nicht so einfach trifft und dann hängt man in Standarsklängen fest und dreht nur am Cutoff.
 
Ich empfehle den Einsteigern immer gerne (sorry für alle Buchautoren und Tutorial-Ersteller): Vergesst doch bitte mal die "akademische" Herangehensweise, setzt euch an das Gerät, schmeisst die vermeindlichen Ansprüche über Bord und probiert euch und das Gerät aus.

Mein erster versuch mit einem Synth ist schon lange her, das war VAZ. Ohne zu wissen, was ein LFO ist etc. kommt da nix bei raus. Ich hab dann entnervt aufgegeben.

Und: der Mensch ist ein Haptiktier - da helfen die schönsten Softwaresynths mit den Megamöglichkeiten nix, wenn man da mit der Maus rumfuscheln o.ä. muss.

Ich habe später mit dem Buch von Gorges und damit mit einem Softwaresynth ganz gut lernen können.

ich möchte da nicht von mir auf andere schließen, andere können mit Software vielleicht nix anfangen, aber per se zu behaupten, Software ginge aus naturgesetzlichen Gründen nicht - das geht nicht ;-)
 
Das analysieren von Fremdsounds war auch nie wirklich mein Ding, das Ergebnis zeigt einem nicht warum der Sound funktioniert und wie jemand auf die Parameterkombination gekommen ist. Dazu braucht man ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge, die einem Anfänger fehlen

ich kann mich gar nicht mehr erinnern wie das bei mir anfing. was eine hüllkurve macht und wie ein digitaler flanger effekt funktioniert, das "wusste" ich irgendwie schon seit ich 5 jahre alt bin.
andere dinge, wie "filterresonanz" kamen mir bei der ersten berühung damit wie ein einziges großes rätsel vor. man wusste weder was das überhaupt ist, noch was man damit machen könnte.
 
Ich empfehle den Einsteigern immer gerne (sorry für alle Buchautoren und Tutorial-Ersteller): Vergesst doch bitte mal die "akademische" Herangehensweise,

Voll korrekt. Ein Fachbuch und -workshop ist dann gelungen, wenn mindestens ein Leser den Autor für komplett verrückt erklärt, weil es so simpel geschrieben ist. Die meisten Autoren trauen sich das nur nicht, weil sie meinen, ihre Kompetenz käme dann nicht rüber. Das ist ein grundlegender Irrtum, den etwa Verkaufspersonal gleich in der ersten Schulstunde ausgetrieben bekommt: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

Soundprogramming und die verschiedenen (!) Herangehensweisen darzulegen, darf dem Leser keine Zeit stehlen, sondern welche ersparen. Und Musikern kommt man mit Musikersprech, das ist weit jenseits von Wissenschaft und Kluglaberkram.

Ein wirklich gelungenes Beispiel dafür ist "Analoge Klangsynthese" von Reinhard Schmitz. Ich kenne kein anderes Buch dieses Marktsegmentes, dass derart auf den Punkt kommt, jeden Leser ernst nimmt, nichts außer Lesen können voraussetzt und am Ende gerade mal knapp 130 Seiten benötigt, um inklusive Glossar und Index den ganzen Laden von A-Z rübergeschafft zu kriegen.

So geht Synthesizerverstehbuch.
 
Ich empfehle den Einsteigern immer gerne (sorry für alle Buchautoren und Tutorial-Ersteller): Vergesst doch bitte mal die "akademische" Herangehensweise, setzt euch an das Gerät, schmeisst die vermeindlichen Ansprüche über Bord und probiert euch und das Gerät aus.

Volle Zustimmung. Das erste Gerät darf auch ruhig etwas einfacher sein. Ich habe zwei Jahre mit dem DX21 verbracht, bis ich mir einen DX7 leisten konnte. Heute könnte man sagen: Besser ein gebrauchter Nord Lead zum Einstieg als ein Montage oder Kronos.
 
Eigentlich sind die ersten Schritte doch recht leicht.
Das Schema der Klangerzeugung ist im Grunde furchtbar simpel: es gibt einen Tonerzeuger, der erzeugte Ton wird gefiltert und geht dann an den Ausgang. Oszillator -> Filter -> Ausgang. Das wäre ein Synth mit einem Oszillator, an dem nichts geändert werden kann (Tonhöhe nur durch das Keyboard) mit einem Filter hintendran.

Schritt zwei der Bewusstwerdung :): es kann mehrere Tonerzeuger mit mehreren Wellenformen und Fußlagen geben, die vielleicht auch moduliert werden können, die gemischt werden, und dann durch einen oder mehrere Filter gehen. Modulationsquellen können LFOs, Hüllkurvengeneratoren, S&Hs oder wasweißichnichtwas sein.
Das wäre ein einfacher Subtraktiver, z.B. ein MiniMoog-Clone (ja, ich halte den MM wegen seines klaren Layouts immer noch für einen ausgezeichneten Soundbasteleinstieg).

Das ist bis hierhin innerhalb von ein oder zwei Stunden zu ergoogeln.

Schritt drei: welche Syntheseform nutzt mein Synth? Subtraktiv, additiv, Phasenmodulation, Wavetable/Wavedraw...?
Auch diese unterschiede lassen sich ergoogeln und anhand einiger VSTis herausfinden.
Für den Anfang gilt imho: je einfacher das gerät, desto besser.

Schritt vier: einfach mit basteln und schrauben loslegen und mit ungläubig-beglücktem Grinsen den Ergebnissen lauschen.
Mir geht es oft so, dass die Schrauberei kein eigentliches Ziel hat, sondern ich nur gespannt bin, was beim Knöpfchendrehen herauskommt, oder wie sich Sounds dabei ändern. Da könnte ich stundenlang einfach nur rumkurbeln.
Ich empfinde es - Stichwort "Haptik" - auch als hilfreich, nicht mit Maus und Pfeiltasten rumschieben zu müssen. Bei etwas anständigeren Midi-Keyboards hat man ja eh auch Drehpotis, und bei etwas anständigeren Softsynths können die Potis einzelnen Bedienelementen zugewiesen werden.
Ansonsten habe ich mir vor einem Jahr nur zum Soundschrauben ein BCR2000 als zusätzlichen Controller zugelegt und bereue das nicht.

Und das wichtigste: die Soundbastelei soll zuerst einmal Spaß machen. Ohne konkretes Ziel a la "ich will jetzt die Anfangssequenz von Sprial...", sondern sich einfach nur im Sound des Synthesizers verlieren. Bei guten Synths kann das übrigens zu einer echten Sucht werden :)
 


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