Gerät für Stereo-Effekt gesucht

GeoTeknique

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Hallo in die Runde,

Kurze einfache Frage: Ich suche etwas, um einen Stereo-Effekt herzustellen. Da ich auf dem Gebiet ein totaler Laie bin versuche ich mal mein Anliegen zu umschreiben, was ich mir so vorstelle.

Ich möchte einen automatischen Stereo-Effekt für bestimmte Instrumente am Mixer anliegend erschaffen. Zwar kann ich ganz billig mit dem Balance-Regler des Mixers einen simplen Stereo-Effekt am Master-Ausgang erzeugen. Aber mir wäre eine halbautomatisierte Variante lieber. Ein Gerät, welches Ein und Ausgänge hat und diese entweder über einen programmierten DSP und einen Regler zur Intensitäts- oder Programmwahl hat, noch besser wäre aber ein Gerät, welches ein anderes Eingangssignal als Stereo-Modulations-Signal nutzt um damit z.b. die Hochtonfraktion oder auch den Synth mit einem komplexen Stereo-Effekt auszustatten.


Gibt es da was von der Stange um sowas umzusetzen? Oder denke ich vielleicht zu einseitig um an das Problem heranzugehen und die Lösung ist ganz simpel?
Danke soweit.
 
Ich möchte einen automatischen Stereo-Effekt für bestimmte Instrumente am Mixer anliegend erschaffen. Zwar kann ich ganz billig mit dem Balance-Regler des Mixers einen simplen Stereo-Effekt am Master-Ausgang erzeugen.
Du meinst damit ein Panning vom linken zum rechten Kanal oder umgekehrt, richtig?

Aber mir wäre eine halbautomatisierte Variante lieber.
Du suchst also ein Gerät, das das zu effektierende (Mono-)Signal von rechts nach links oder umgekehrt im Stereobild schiebt?

Ein Gerät, welches Ein und Ausgänge hat
Das ist in der Tat wichtig, sonst kriegst du ja nichts rein oder raus :)

und diese entweder über einen programmierten DSP
Wie kommst du jetzt auf DSP???

und einen Regler zur Intensitäts- oder Programmwahl hat, noch besser wäre aber ein Gerät, welches ein anderes Eingangssignal als Stereo-Modulations-Signal nutzt
Langsam wird's verwirrend. Was meinst du mit "Modulations-Signal"? Du hast dein Eingangssignal (deinen Synth) und dann einen Effekt, der ggf. durch einen Modulator (LFO, etc.) gesteuert wird. Oder verstehe ich was falsch? Das Eingangssignal mit sich selbst moedulieren wird ohnehin eher nicht den gewünschten Effekt bringen.

um damit z.b. die Hochtonfraktion oder auch den Synth mit einem komplexen Stereo-Effekt auszustatten.
Was ist denn die "Hochtonfraktion", und was verstehst du unter einem "komplexen Stereo-Effekt"?

Ich habe eine blasse Ahnung, dass du eigentlich mehr oder minder ein billiges Multi-Effektgerät von annodazumal suchst, das so Sachen wie Hall, Delay, Tremolo, Phasing, etc. kann. Ist es das, was du meinst?

Eventuell kommst du ganz günstig mit <50 EUR weg; von Yamaha EMT100 bis Behringer Virtualizer.....
 
Danke erstmal für die Antworten. Ich versuch's nochmal das Vorhaben genauer zu beschreiben.

Fall1: Nehmen wir mal einen 4/4-Takt z.B. gefüllt mit der Sequenz einer Tambourine
Hierfür möchte ich einen schnellen Wechsel von Links auf Rechts zwischen den einzelnen Steps. Also in sehr dichter Folge soll das Signal Links/Rechts laufen

Fall2: Nehmen wir mal an es kommt ein Synthesizer zum Einsatz, der nachdem er eine Weile auf einer typischen Frequenz spielt plötzlich zur Erhöhung der Dramatik z.B. gegen Ende eines Taktes die Frequenz erhöht (durch meinen Drehreglereinsatz) er dann mit ansteigender Frequenz des Synths eine über die Zeit immer stärkere Auslenkung nach Links oder Rechts erfährt um dann am Kulminationspunkt wieder schlagartig auf die mittige Balance zurückspringt. Da ich bereits für den Synth an der Stelle u.U. beide Hände brauche und nebenbei auch noch das Pattern am Drumcomputer umschalten muss, hab ich also keine Zeit für eine manuelle Reglertätigkeit am Mixer.

Fall3:
Das Gerät sollte mir ähnlich dem ersten Ansatz auch eine Mix-Spur mit einem Stereo-Effekt versehen können und ja, dafür sollte es sich mit sich selbst modulieren. Treiber sollte die Frequenzdynamik des eigentlichen Signals sein. Also wenn ein Synth eine Melodie spielt die ein bestimmtes charakteristisches Akzentmoment hat, soll dies Auslöser für einen schnellen Stereoeffekt sein. Steuerbar sollte das also über den Threshold der Frequenz und des allgmeinen Levels des Effektes (leicht / stark). Man könnte noch einen Schritt weiter denken und auch die zeitliche Komponente eines Stereo-Effeltes nutzen. Denn was ist denn ein Stereo?
Die räumliche klangliche Abbildung der Realität. Und die erzeugt nun mal physikalisch bedingt bei zwei unterschiedlich entfernten Geräuschquellen, die zeitgleich tönen nicht nur eine unterschiedliche Lautstärke, als Resultat der auf den Hörer eintreffenden Schallwellen, sie treffen auch etwas verzögert ein. Das reicht dem Gehirn um daraus einen völlg ohne Bild räumlichen Effekt hervorzurufen. Wir sind durchaus in der Lage auch Entfernungen akkustisch zu bestimmen, nicht nur optische Signale. Und dafür wäre dann ein DSP nötig, dem ich mitteilen kann, welches Entfernungs-Verhältnis gewünscht wird. Wobei, die Funktion der Schallgeschwindigkeit müsste sich auch noch analog modulieren lassen. Wie auch immer - irgendwas, was mir die Hände im Mix freihält und die Dynamik des Signals nutzt um über verschiedene Wege einen Stereo-Effekt zu erzeugen.

Der Mutator wäre wohl in der Tat ein Ansatz, der für mein Vorhaben interessant klingen könnte. Wird der noch gebaut/ist verfügbar und costa quanta?

EDIT:
Information
The Mutator is no longer in production
The Mutator used to cost £625.00 + VAT & delivery
 
Zuletzt bearbeitet:
@geo909 Hardware: Gebraucht (sehr) teuer oder
Keine Ahnung wie gut der 0001110011 Code ist.
 
Wenn du solch klar umrissenen Vorstellungen des Mixes hast, würde ich das an deiner Stelle nicht in Echtzeit versuchen, sondern eher per Automation in der DAW realisieren. Damit kriegst du deine gewünschten (sehr unterschiedlichen) Effekte definitiv hin.
 
Ich gebe @vogel und @Bernie völlig recht, das einfachste ist, sowas per Automation in der DAW einzuzeichnen. Dazu noch ein gutes Reverb.
Mit nem Auto-Pan kann man das auch machen.
Wenn der verwendete Synth Stereo fähig ist, kannst du den Pan Effekt normalerweise auch direkt über MIDI erreichen.
Das hätte den Vorteil, daß die Einzelsounds beim Panen nicht quer übers Panorama geschmiert werden, sondern jeder für sich an einer Stelle steht.
Auch der Einsatz von Ping Pong / Stereo Delays wäre ein Weg Leben ins Stereo Panorama zu bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank CV ins könnteste auch am Analog Heat CV Pedale ( oder ext getriggerte LFOs, oder CV Stepseq, wobei ein LFO eh intern am Start is, auch via Clock syncbar) anschliessen um das gewünschte zu erreichen und deine Hände frei zu haben. Bin ziemlich sicher das es gefallen könnte, denn die Quali is ausserordentlich juut und hast auch den Vorteil der Speicherbarkeit.
 
würde das auch in der DAW machen, ansonsten sowas wie Alesis Ampliton nutzen, das ist ein einfacher Autopanner.
Genau, Ampliton kann das sogar mit dem Audiomaterial syncen (hab ich noch nie probiert, müsste aber mit einer straighten Bassdrum funktionieren).
Die aufgebohrte Version davon wäre das Electro-Harmonix Mod Rex, der macht das (und noch ein paar andere Sachen!) im MIDI-Sync.

Schöne Grüße,
Bert
 
Erstmal vielen Dank für eure Antworten, waren ja einige interessante Ansätze dabei, vor allem das günstige Alesis klingt cool. Hol ich mir dann vllt. auch noch.

Mit dem Kauf des letzten Synthesizers, dem Korg MS2000R hat sich die Frage nach einem Stereo-Effekt in gewisser Weise selbst erledigt. Der MS2000 bietet über das virtuelle Patch-Feld die Option, den LFO 1 & 2 für das Stereo-Panning zu missbrauchen. Es ist eigentlich ziemlich simpel. Der LFO erzeugt durch zwei leicht voneinander getrennte Wellenformen eine Resonanzfrequenz. Diese Resonanz dient als Treiber für Links/Rechts-Panning. Den ersten LFO hab ich mal ganz langsam eingestellt und den zweiten sehr schnell. Schön zu hören ist das Wechsellspiel von Links auf Rechts auch bei schnellen Tonfolgen (man kann den LFO2 ja an den Beat anpassen) und den LFO1 als langamplitudigen Stereo-Treiber verwenden. Ich werd ich Kürze mal ein kleines Video dazu machen. Jetzt könnte mannoch weiter gehen und mal auch eine Drum-Spur oder den Vocoder mit nem coolen Stereo-Effekt bemühen, der in Korrellation zur verwendeten Wellenform steht. Meine Idee ist, dass sich über harmonische Wellenformen ein modulationsgetriebener Stereo-Effekt kreieren lässt. Ein simples Raster-Panning ist da wenig hilfreich bei komplexen Synthesizer-Klangverläufen, wie sie der MS2000 ja bietet.

Jedenfalls schon ziemlich cool, was man mit dem MS2000 so alles machen kann.

EDIT: hier das Video
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte nochmal auf ein schönes Beispiel für Stereo-Effekte verweisen wie ich sie mir in etwa vorstelle:
Die 1995 veröffentlichte allererste DJ-Kicks - von CJ Bolland. In der Mitte des Sets kommt 'Rotortype' mit 'Be Yourself'. Im Clip ab 40:40

https://www.youtube.com/watch?v=_0gOb-klBGM


Der ganze Track, vor allem aber der Ausklang mit dem Übergang zum nächsten Track ist vollgepackt mit flächenhaften alternierend-wandernden Stereo-Effekten nicht nur einer Tonspur. Der Track ist von 1994 (und klingt nach meinem Dafürhalten amok geil). Jetzt weiß ich nicht, wie weit die Computertechnik damals schon war und ob die damit gearbeitet haben. Keine Ahnung. Synthesizer-Workstations und Synthesizer im Allgemeinen mit entsprechenden Funktionen gab es aber schon - schon seit den 80ern.

Ob hier jetzt das Panning 'programmiert' wurde oder ob nur am Mixer einer gedreht hat oder ob hier womöglich eine externe Effektquelle genutzt wurde den Stereo-Effekt zu modellieren kann ich nicht beurteilen. Aber es ist in etwa der Effekt wie ich ihn mir vorstelle. Wandernde Flächen - mehrfach überlagert und bei bestimmten Tonfolgen in schneller Folge. Das zu programmieren stell ich mir sehr aufwendig vor. Das analog zu modulieren jedoch einfacher - vor allem in der konkreten Anwendung.

Oder ich muss mir halt Synthies kaufen, die solche Funktionen von Haus aus mitbringen wie z.B. der abgebildete ;-)
 
Nee mußte Dir keine speziellen Synthies für kaufen, sondern zusehen daß die Signale entsprechend Deiner Vorstellungen im Panorama verteilt werden. Das kann Dir kein Gerät abnehmen: Du mußt dem Gerät immer noch sagen was es zu tun hat. Kann man in der DAW machen (MIDI-CCs reinkritzeln oder per LFO), kann man im Mischpult händisch machen, kann man sich ein gebrauchtes 50-Tacken-BOSS-Gitarrenpedal für holen ("Auto-Panner", aber das läuft nicht mit der Clock mit), oder einen alten 70-€-Rackeffekt per MIDI synchronisieren oder, oder, oder... Oder eine TC Fireworx holen, die macht auch crazy Sachen, aber die Kiste macht auch nicht automatisch was Du willst. Man muß sich mit dem Zeug auseinandersetzen. Aber echt jetzt: "Wandernde Flächen - mehrfach überlagert und bei bestimmten Tonfolgen in schneller Folge": Das klingt so esoterisch daß fast niemand eine Antwort parat haben kann. Bzw. daß man befürchten muß jemanden beleidigt zu haben falls man überhaupt über die Frage nachdenkt. Was ich sagen will: Die Frage einfacher formulieren. Dann über die Antworten nachdenken. Dann nochmal nachdenken. Und nochmal.
 
Die Frage kann ich nicht einfacher formulieren, da sich das 'Problem' nunmal nicht so trivial darstellt, dass man eben mit einer Lösung von der Stange daherkommen kann. Dass das mit viel Arbeit verbunden ist, wird mir auch zunehmend klarer. Grundsätzlich ist es kein Problem auch live im Mix entsprechende Einstellungen vorzunehmen oder eben vorher als Testlauf. Aber ich möchte eben vermeiden manuell ständig auf links/rechts am Mixer drehen zu müssen. Die Platzierung einzelnen Elemente im Stereobild allgemein, dafür kann ich den Mixer gut verwenden. Aber für dynamische Stereo-Muster, die sich im Extremfall auch noch überlagern, muss eine semiautomatisierte Steuerung z.b. über den angesprochenen LFO her.
Wenn ich meine erste Workstation bzw. Production Center habe, kann man ja mal den MIDI-Ansatz versuchen.

Wenn es für dich 'Esoterisch' klingt; ohne solche Effekte wäre der Track nur halb so cool. Hier wurde ein schönes Maß an Effekten getroffen auch mit dem Hall. Gerade im Trance ist es nach meinem Dafürhalten nicht ungewöhnlich mit komplexen dynamischen Stereo-Strukturen zu arbeiten die sich aus Modulationsmustern ableiten.
 
Der Track ist wahrscheinlich einfach mit guten Stereo-FX produziert, also Phaser/Flanger, gutem Hall und Stereo-Delay. Gab es „damals“ ja eher als Hardware, DAWs kamen erst deutlich später....
Gerade mit Stereo-Delays lassen sich ja tolle Sachen machen, vor allem, wenn die Delaymuster programmierbar sind, weiß aber nicht, welche FX das damals konnten.....
Heute würde ich es per Automation machen, einfacher geht es kaum....
 
Bei Stereoeffekt - abgesehen von den pseudoakustischen Sachen, die den Klang selbst wenig beeinflussen - fällt mir als erstes das Polymoon-Pedal von Meris ein. Das ist ein Delay, Phaser, Reverb mit einer extremen akustischen Stereobreite. Natürlich lässt sich das in erster Linie auf einzelnen Spuren anwenden, aber der Effekt hatte mich damals schon ganz schon umgehauen. So breit und gleichzeitig angenehm klingen nur wenige Sachen.

https://www.youtube.com/watch?v=KbC8SkmdKUo
 
Der Track ist wahrscheinlich einfach mit guten Stereo-FX produziert, also Phaser/Flanger, gutem Hall und Stereo-Delay. Gab es „damals“ ja eher als Hardware, DAWs kamen erst deutlich später....
Gerade mit Stereo-Delays lassen sich ja tolle Sachen machen, vor allem, wenn die Delaymuster programmierbar sind, weiß aber nicht, welche FX das damals konnten.....
Heute würde ich es per Automation machen, einfacher geht es kaum....

Naja - Automation schon - und zwar per MIDI ein Gerät zu steuern. Aber grundsätzlich will ich keine Audio-DAW einsetzen. Daher die Frage nach Hardware. Nach einem halben Jahr bin ich in der Sache schon etwas weiter. Also wie gesagt, da gäbe es grundsätzlich zwei verschiedene Varianten von Stereo-Modulation. Eine, die den Ton direkt in den Raum bringt, oder eben eine Technik, die den eigentlichen Ton unangerührt lässt und nur nachgeschaltete Effekte sich der Stereo-Modulation widmen.
Ersteres ist der Mod-Sequencer oder Autopanner.

Bei Stereoeffekt - abgesehen von den pseudoakustischen Sachen, die den Klang selbst wenig beeinflussen - fällt mir als erstes das Polymoon-Pedal von Meris ein. Das ist ein Delay, Phaser, Reverb mit einer extremen akustischen Stereobreite. Natürlich lässt sich das in erster Linie auf einzelnen Spuren anwenden, aber der Effekt hatte mich damals schon ganz schon umgehauen. So breit und gleichzeitig angenehm klingen nur wenige Sachen.

https://www.youtube.com/watch?v=KbC8SkmdKUo


Zweiteres sind eben die sog. Effektgeräte.
Oben wurden ja schon ein paar Sachen genannt - zum damaligen Zeitpunkt konnte ich damit nicht viel anfangen. Jetzt, wo ich mein ersten Hardware-Reverb habe, bin ich der Geschichte in entscheidendes Stück näher gekommen. Da sind genau solche Algorithmen drin, die für solche Sachen gedacht sind. Und was für geile Stereo-Geschichte es alleine in diesem einen Gerät gibt. Da komme ich schon voll auf meine kosten - mit Software hätte ich wohl Wochen dran gesessen ohne entscheidend weiterzukommen. Im Anfangspost hate ich ja geschrieben, dass sich der Stereo-Effekt an der Art des Signals orientieren soll, nun eine direkte Modulation des Hauptsignals auf Basis der Einganssignalmodulation habe ich zwar noch nicht gefunden - wenn es sowas überhaupt gibt, bis auf Mod-Sequencer - jedoch ist der Ansatz über ein Chorus/Phaser/Delay schon ei sehr guter, der genau das macht was ich will - einen Mono-Synth aufwerten. Wenn dann noch irgendwann mal das komplementäre 3d-Delay eintrifft, bin ich in der Angelegenheit schon gut ausgestattet und kann anfangen mich auszutoben.

Für's richtige 3d-Panning werde ich mir wohl so einen Roland RSS-10 besorgen - da kann man sogar zeitgesteuerte 3-dimensionale Raumverläufe (zeitabhängige Ortsvektoren) per gezeichneter Mauslinie definieren - so ich denn noch ein Vintage-PC auftreiben kann - ob das auch per MIDI geht muss ich noch rausbekommen. Was ich da so bisher gehört habe ist das Teil geradezu genial, insb. für elektronische Musik. Es ist tatsächlich möglich, dass der Sound 'von hinten' kommt. Oder man stelle sich eine Rimshot-Line vor, die im Kreis um einen wandert und dann wieder in eine Richtung verschwindet - absolut crazy!
Andererseits - ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass der Durchschnittshörer damit auch ein Stück weit überfordert ist mit diesen ganzen Stereo-und Raumklang-Sachen. Anderseits will ich ja auch keine Durchschnittsmusik machen :)

Ich bin gerade dabei einen nächsten technoid-treibend-psychodelischen Track zu basteln, der schon sehr viel räumliche Dimension mitbringt. Nur das Arrangement ist jedoch noch nicht fertig - da evtl. doch eher ein Live-Jam - ma kiekn. Es wird jedenfalls sehr viel Stereo geben ;-)
 
Na toll: 699 Öcken...

@GeoTeknique :
1.) ist dir klar, dass Du für jegliche Form Effektgeräten, die aus Mono Stereo machen sollen, auch echte Stereo-Mischpultkanäle brauchst, bzw wenn Du mit Insert-Effekten arbeiten willst, zwei Mono-Kanäle?

2.) Panner Effekte, oder Stereo-Breitmacher findest Du in vielen aktuellen Multieffektgeräten.

3.) Wenn Du was haben willst, das musikalische Sachen übernimmt (16tel tambourine aus Deinem Beispiel), dann brauchst Du etwas das MIDI-Clock synchron arbeitet.

4.) Wenn Du Stereo-Chorus oder - noch besser - mono2stereo-pitchshifter nutzen willst wie in Deinem Beispiel "Fall3" in Beitrag #8, dann muss das Gerät einen Dry-Wet-Regler haben.

Für Sachen wie in "Fall2" gibts fast garnix, was das automatisch macht. Sowas wird immer in der DAW produziert. Ich fürchte auch, dass Du einfach nicht realisierst, dass all die Sachen, die Du da als Vorbilder nimmst, entweder in einer DAW oder mindestens mit einem MIDI-Sequencer (damals vermutlich Atari mit Cubase oder Creator) gemacht sind. Das sind wirklich DAW-typische Effekte. Live kriegst Du sowas kaum.
 
Deine hier gepostete Referenz ist von 1995, damals hat man tatsächlich primär noch mit Wasser gekocht, DAWs mit all ihren Möglichkeiten gabs noch nicht, da lief auf dem Computer höchstens ein MIDI Sequencer.
Auch waren die Gerätschaften der meisten Studios weitaus begrenzter, als das, was man heutzutage mit so mancher DAW in der Basisversion bekommt.
Der Weg zu deinem Ziel sollte dieser Logik folgend also nicht allzu kompliziert sein.
Der mMn wichtigste Modulations Effekt um dein Ziel zu errreichen sollte ein anständiges Delay sein.

Für solche verspulte Sachen, wie in dem von dir verlinkten Video brauchst meiner Meinung nach nicht so wirklich viel.
Das Delay sollte aber auf jeden Fall einen Filter im Feedbackpfad haben - das ist der einfachste Weg zu frequenzabhängigem Delay-Wahnsinn.
Mit dem Filter des Delays einfach den gewünschten Frequenzbereich frei stellen und anheben und die unerwünschten Frerquenzbereiche wegfiltern.
So kannst du eigentlich recht sensibel die gewünschten Frequenzbereiche herausgreifen und mit dem Delay rhythmisch verwursten
Wenn der Filter im Feedbackpfad des Delays resonanzfähig ist, solltest du unbedingt damit herumspielen, das selbe gilt für das Feedback - und dann fängt es plötzlich an zu zwirbeln und zu grooven und der Wahnsinn nimmt von ganz allein seinen Lauf.
Die richtigen Delayzeiten sind auch wichtig, damit es groovt.
Die meisten Delays können heutzutage zum Tempo gesynct werden, hier empfielt sich ein Delay mit der Länge von 3/16 Noten.

Die Delayzeiten für Geräte ohne Tempo Sync kannst du jeweils nach folgenden Formeln berechnen:
1/4 Noten: 60/BPM
1/8 Noten: 60/BPM/2 = 30/BPM
1/16 Noten: 60/BPM/4 = 15/BPM
3/16 Noten: 60/BPM/4*3 =45/BPM

Hier ein Beispiel für eine 3/16 Delayzeit bei 120 BPM
60/120/4*3 = 45/120 = 0.375s = 375ms
 
Delayzeiten muss ich zum Glück nicht manuell numerisch eingeben, die 330er-Reihe und auch die XV können direkte Notenwerte erhalten.
SDE330_Tempo1.jpg
Dann passt sich die Zeit dynamisch über das MIDI-Clock-Signal an, was ganz hilfreich ist, wenn man im Track die Geschwindigkeit ändert.
SDE330_Tempo2.jpg
Das ganze versehen mit einer spatialen Einstellung, leider ist es kein echtes 3D wie beim RSS-10, wo man auch die Höhe als auch eine Position hinter einem festlegen kann. Aber vllt. findet ja auch noch ein solches Gerät noch den Weg her. Mit einer 5.1-Anlage ergibt sich aber auch so schon ein eindrucksvolles Raumklangfeeling.
SDE330_Tempo3.jpg

Das Delay sollte aber auf jeden Fall einen Filter im Feedbackpfad haben - das ist der einfachste Weg zu frequenzabhängigem Delay-Wahnsinn.
Einen Filter im Feedback-Pfad? Kannst du das bitte für einen Amateur wie mich etwas genauer erläutern?

Hab das mal nach wirklich sehr langem Probieren endlich in Trackform gegossen. Die Delays mit dem Acid-und D-50 Sound bedienen über ein 8-Tap-3D verschiedene Notenwerte, auch krumme. Das und das Ausgangssignal wird dann in das SRV gespeist, welches ein Phaser-Reverb spielt. In Kombination mit dem Mod-Sequencer erreicht man so crazy abgefahrene Stereo-Sachen für den richtigen Stereo-Overkill - und das anno 1993!
Ohne es genau zu wissen, würde ich wetten, dass auch Quazar ein solches Gerät verwendet haben oder zumindest eins gleicher Art. Da waren ganz ähnliche Stereo-Delay und Phaser-Reverb-Strukturen an der Tagesordnung in einem ganz ähnlichen Genre.

DAW kommt wie gesagt aus prinzipiellen Gründen nicht zur Anwendung, bzw. nur für das Sequencing oder die Automation. Daher ist die Frage für mich und womöglich auch für den ein oder anderen da draußen nicht ganz uninteressant, zumal es auch preislich eine attraktive Sache ist.
 

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Einen Filter im Feedback-Pfad? Kannst du das bitte für einen Amateur wie mich etwas genauer erläutern?
Moin moin.
Ist eigentlich ganz einfach.
Wenn du ein Signal in ein einfaches Delay schickst, dann wird das um den eingestellten Wert verzögert und zwar genau ein mal.

Willst du jetzt, daß dein Eingangssignal mehrmals wiederholt wird, kommt der Feedback Parameter ins Spiel.
Im Grunde ist das nur ein "Lautstärkeregler" und wenn du den jetzt aufdrehst, dann wird das ausgehende Signal wieder auf den Eingang des Delays zurückgeleitet und durchläuft das Delay ein weiteres Mal.

Wenn der Feedbackregler nur leicht aufgedreht wird, wird das Signal entsprechend leiser als das Original zurückgespeist.
Dadurch entsteht der Effekt, daß dein Delay mit jeder Wiederholung leiser wird und nach ein paar Wiederholungen dann ganz verklingt.

Drehst du den Feedbackregler voll auf, dann erhälst du ein Endlos Delay oder im krassesten Fall schaukelt sich das richtig derbe auf, bis es garstig quietscht.

Jetzt gibt es Delays, die haben in diesem Feedbackpfad einen Filter (Bandpass, LowPass, Highpass sind hier möglich).

Unser Signal geht jetzt also zuerst durch einen Filter und dann erst ins eigentliche Delay.
Dann wird es über den Feedbackpfad wieder auf den Filtereingang zurück gespeist und wir haben nen lustigen Ringelpietz mit Anfassen.


Nehmen wir mal nen Highpass als Beispiel.

Unser Signal geht also bevor es wieder in den Eingang zurückgespeist wird durch den Highpass und der beschneidet das Signal so, daß nur noch Frequenzen oberhalb der eingestellten Cutofffrequenz durchgelassen werden.
Beim Lowpass sind es die Frequenzen unterhalb der Cutoff und der Bandpass ist ja im Grunde ne Kombination aus LP und HP.

Daß heißt kurz gesagt, daß das Delay nur bestimmte Frequenzbereiche zurück in die "Schleife" schickt.
So kannst du frequentiell gesehen ganz gezielt bestimmte Aspekte des Originalsounds rhythmisieren.

War das so halbwegs verständlich?
 
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