Gute, weitgehend philosophische "tiefe" SciFi Filme?

Der Lynch Dune ist echt mies und mehr Space Opera im Sinne eines Flash Gordans, aber ohne den Trashigen Humor.
Unendlich lange Exposition, bei der sich Szene für Szene alles mögliche erzählt wird, diese billigen Schild Effekte, warum zum Teufel tragen die alle Möpse, dann das viel zu überhastete Ende und die Heimatwelt der Harkonnen sieht in weiten Teilen aus wie ne Lagerhalle. Das Overacting mancher Schauspieler ist zwar ganz amüsant, aber trifft nie den Ton, den der Film eigentlich anschlagen will. Achja und mit dem Buch hat das auch wenig zu tun. Lynch ist der Film peinlich und ich teile seine Meinung.
Die billigen Schild Effekte waren 1984 so ziemlich High End.... und damals fand ich den Film geil. Bin halt alt.
Aber ja, die Zeit hat dem Film echt nicht gut getan, heute finde ich den auch eher zweifelhaft. Das liegt aber auch an den ganzen anderen Filmen mit denen er sich mittlerweile vergleichen muss.
 
Hier hat ein Grafik-Team die Schild-FX des alten Dune (Klotz-Grafik) in den neuen Film gebracht. Hätte meiner Meinung auch funktioniert:
 
Habe jetzt auch Dune Part Two im Kino gesehen und habe mich entschieden, dass ich die David Lynch Version von 1984 besser finde.
Das ist bei mir genau umgekehrt, obwohl ich beide mag, würde ich die Neuverfilmung jederzeit vorziehen, schade das man so lange auf den nächsten Teil warten muss.
 
Bin etwas spät dran. "Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von allen." ;-)

Wo ist denn Interstellar deep? Ich weiß, dass viele den mögen. Ich hab das nie verstanden.
Es gibt vieles an Interstellar, das ich mag.

Nichts gegen space-opera-Science-Fiction, nichts gegen Action-Spektakel - aber Filme, die versuchen, nicht Science Fantasy, sondern Science Fiction zu sein, kriegen von mir quasi automatisch einen Pluspunkt. Die Raumschiffe sehen gut aus, die Zerstörung der Raumstation sowie die anschließende Docking-Szene - das ist state-of-the-art, die Roboter haben Humor, der in Nolan-Film eher rar gesät ist. Die beiden Planeten sind fabelhaft. Renderings von Schwarzen Löchern in IMAX-Qualität? Fein.

Was ich nicht mag: am Ende wirft der Film alle guten Ansätze in Sachen harter SF über Bord und wird zur Fantasy. Ein schwarzes Loch wird zur Brücke zwischen Raum und Zeit, wird letztlich eine Zeitmaschine. Zeitreise in harter SF? Das ist gewagt.

Cooper entkommt dem Schwarzen Loch. Gerade noch rechtzeitig, um seine greise Tochter noch einmal zu sehen. Hätte er ihr die Lösung nicht einfach zeit-morsen und zuhause bleiben können? Zeitloop geschlossen. Wer hat das Wurmloch in die Saturnumlaufplan gebracht? Der Zufall? Im Film sieht es nach Aliens oder der zukünftigen Menschheit aus, oder habe ich das falsch verstanden? Aber warum übermitteln die der Menschheit dann nicht einfach: fliegt zu diesen Koordinaten, um einen habitablen Planeten zu finden! Macht das und das gegen die Pflanzenfäule! Sowas handelt man sich mit Zeitreise ein.

Der Film scheint sagen zu wollen: "Liebe durchdringt die Grenzen von Raum und Zeit." Bei Lichte betrachtet erzählt der Film jedoch die Geschichte von Menschen, die verlassen werden (Tochter von Cooper) oder belogen (Tochter von Michal Caine) - also das emotionale Gegenteil dessen, was Botschaft ist. Auf diesen Widerspruch kann ich mir keinen rechten Reim machen.

Das raubt mir jetzt nicht die Freude am Film. Nolans technische Meisterschaft ist beeindruckend. Als deep sehe ich den Film nicht. Eher als Kitsch auf höchstem Level.

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PS:

um etwas Küchenpsychologie auszupacken. Folgendes wiederkehrende Thema bei Nolan fällt mir auf:

Interstellar: Vater wird von Tochter getrennt.​
Inception: Leonardo DiCaprio ist von seinen Kindern getrennt.​
Batman: ist Waise.​
Tenet: der Sohn von Kenneth Branagh und Elizabeth Debicki und die angedrohte Trennung ist unterschwellig ein Dreh- und Angelpunkt der Handlung.​

Geht da grad meine Fantasie mit mir durch oder ist da was dran?
 
Gegen geschmackliche Urteile ist in der Tat nichts zu sagen.

Aber einem per Definition hochspekulativem Produkt menschlicher Vorstellungskraft über etwas so Unwissbares wie das Innere eines Schwarzen Lochs "Unglaubwürdigkeit" und "Unwissenschaftlichkeit" vorzuhalten, obwohl sich die Produktion mit dem Nobelpreisträger Kip Thorne der Mitarbeit eines Physikers mit dem Spezialgebiet Relativitätstheorie und Gravitation versichert hat – das ist kein geschmackliches Urteil.
Ich befürchte, Thorne wird sich hauptsächlich um das physikalisch korrekte Rendering des Schwarzen Loches gekümmert haben. Das Rendering ist physikalisch übrigens nicht ganz korrekt, Licht aus der Drehrichtung wäre viel heller und verschobener, aber das würde schlecht aussehen. Aber die Form stimmt.

Wurmlöcher, durch die man reisen kann, sehen im Film gut aus. In Wirklichkeit sind sie höchst spekulativ.

Dann ist da noch der Planet beim Schwarzen Loch. Für den zurückgebliebenen Astronauten sind gleich mal einige Jahrzehnte vergangen, was für Cooper nur ein paar Minuten waren. Ich denke, das geht nicht. Für eine nennenswerte Zeitverzögerung muß man innerhalb von 2r des Schwarzschildradiuses sein. Kann ich aus den Filmbildern nicht beurteilen, wie nahe der Planet am Schwarzschildradius war. So oder so ist das kein Platz, an dem ich sein möchte. Gargantua muß ein stilles Schwarzes Loch sein. Überlicherweise wirst du dort von harter Strahlung gegrillt, die von einfallender Materie stammt.
 
Ich habe gerade Dune 2 gesehen und finde zumindest das Buch ziemlich deep - und weil der Filn dieselbe Geschichte ist, den auch. Und ebenfalls ganz toll inszeniert.
 
War schon zweimal in Dune und werde vermutlich noch ein drittes Mal gehen, wenn der Film noch eine Weile läuft.

Nochmal Zeitmaschine.


Aporia

Eine Zeitreisegeschichte im Gewand eines Sozialmelodrams aka kitchen-sink realism.

Eheman stirbt bei Autounfall durch einen Betrunkenen. Freund des Ehemanns erzählt von der Zeitmaschine, die sie zusammen bauen wollten. Bisher kann sie nur subatomare Partikel in die Vergangenheit schicken. Was aber reicht, um den Todesfahrer vor dem Unfall zu töten. Prompt taucht der Ehemann wieder auf und nur Ehefrau und Freund erinnern sich, daß es jemals anders war. Ebenso stellen sie einige weitere geringe Änderungen der Welt fest. Der Versuchung, die Zeitmaschine weitere Male zur Korrektur von echtem oder vermeintlichem Unrecht einzusetzen, können sie nicht widerstehen. Mehr verrate ich nicht.

Netter, kleiner low-budget-Film. Action findet man hier nicht. Ich mochte den Film, weil er geradlinig und schnörkellos ist und mit wenig Aufwand viel erreicht. In jedem Fall: Science Fiction der ungewöhnlichen Art.

Die Zeitmaschine ist putzig.

aporia_zeitmaschine.png


Was andere sagen:

Rotten Tomatoes: 89% Critics, 75% Audience Score
IMDB: magere 5,5

Wikipedia zitiert Variety:
The concept provides enough narrative drive to prevent Aporia from settling into mere depressing kitchen-sink realism. While it may not stress fear or fancy as much as most such comparable tales, this quasi-scientific fiction nonetheless easily holds us in suspense, wondering just where so much monkeying with the time-space continuum will lead.

Und die New York Times:
A deeply silly time-travel weepie buoyed solely by the soapy warmth of its performances.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Gute, (weitgehend) philosophische oder tiefe SciFi Filme

Phase IV

Ist aber nicht mit Aliens dafür mit Ants ;-)
Der Film ist schon echt geil und sowas von einzigartig. Angeblich wurde der Film restauriert - ist mir aber noch nicht zugekommen.
Mein Bruder hatte ihn sich neulich mit meinem Onkel angesehen, der damit rein garnichts anfangen konnte. Ist wohl doch mehr etwas für Intellektuelle :cool:

Was ich an dem Film aus heutiger Sicht am faszinierendsten finde, ist die Idee mit den Ameisen auf eine äußerst abstrakte Weise kommunizieren zu können. Es ist so abstrakt, das man es eigentlich kaum versteht. Tatsächlich sind die Art und Weise wie hier kommuniziert wird sicher eine Rezeption der damaligen technischen Entwicklung von Computern. 1969/70 wurde das erste UNIX-System vorgestellt (das auch in Andromedar eine entscheidende Rolle spielt). Parallel dazu war auch die Forschung im Bereich der theoretischen Sprachmodelle gerade erst so richtig angefahren - denn mit den Computern musste man ja auch irgendwie kommunizieren.
Die Idee, wie hier mit dem Ameisen kommuniziert wird, entstammt direkt aus der formalistischen Sprachenlehre seiner Zeit. Hier wird nicht mit Wörtern kommuniziert, sondern mit abstrakten einfachen geometrischen Formen und Figuren, deren Inhalt man eben nur als theoretischer Sprach/Kommunikations-Wissenschaftler auf den Grund gehen kann. Wie auch immer man das sehen mag - ich fand die Idee einfach visionär, und das bis heute. Er hat nichts von seinem Charme verlorern. Ein absoluter Kult-Film der 70er Sci-Fi-Reihe.

Und spinnen wir den Gedanken mal weiter - wäre es nicht doch denkbar, dass gewisse Spezies über Intelligenzen verfügen, von denen wir heute noch nichts ahnen? Und wer gibt uns die Gewissheit, ob die Evolution nicht auch den 'unteren' Arten einen Entwicklungsschub gibt, in deren Folge sie in Konkurrenz zur Menschheit auftritt? Man wäre doch ziemlich machtlos einer solchen natürlichen Kraft gegenüber. Und das ist es auch, was den Film so bedrohlich erscheinen lässt. Man ist sich nie so ganz sicher, ob da nicht doch was Wahres dran sein könnte. Also wenn man hier als Zuschauer hinters Licht geführt wird, dann auf eine so perfekte Weise, dass einem fast schon Angst und Bange bei wird.

hier gibt's das alternative Ende:

Wenn da mal nicht David Lynch Pate stand
 
Der Film ist schon echt geil und sowas von einzigartig. Angeblich wurde der Film restauriert - ist mir aber noch nicht zugekommen.
Mein Bruder hatte ihn sich neulich mit meinem Onkel angesehen, der damit rein garnichts anfangen konnte. Ist wohl doch mehr etwas für Intellektuelle :cool:

Was ich an dem Film aus heutiger Sicht am faszinierendsten finde, ist die Idee mit den Ameisen auf eine äußerst abstrakte Weise kommunizieren zu können. Es ist so abstrakt, das man es eigentlich kaum versteht. Tatsächlich sind die Art und Weise wie hier kommuniziert wird sicher eine Rezeption der damaligen technischen Entwicklung von Computern. 1969/70 wurde das erste UNIX-System vorgestellt (das auch in Andromedar eine entscheidende Rolle spielt). Parallel dazu war auch die Forschung im Bereich der theoretischen Sprachmodelle gerade erst so richtig angefahren - denn mit den Computern musste man ja auch irgendwie kommunizieren.
Die Idee, wie hier mit dem Ameisen kommuniziert wird, entstammt direkt aus der formalistischen Sprachenlehre seiner Zeit. Hier wird nicht mit Wörtern kommuniziert, sondern mit abstrakten einfachen geometrischen Formen und Figuren, deren Inhalt man eben nur als theoretischer Sprach/Kommunikations-Wissenschaftler auf den Grund gehen kann. Wie auch immer man das sehen mag - ich fand die Idee einfach visionär, und das bis heute. Er hat nichts von seinem Charme verlorern. Ein absoluter Kult-Film der 70er Sci-Fi-Reihe.

Und spinnen wir den Gedanken mal weiter - wäre es nicht doch denkbar, dass gewisse Spezies über Intelligenzen verfügen, von denen wir heute noch nichts ahnen? Und wer gibt uns die Gewissheit, ob die Evolution nicht auch den 'unteren' Arten einen Entwicklungsschub gibt, in deren Folge sie in Konkurrenz zur Menschheit auftritt? Man wäre doch ziemlich machtlos einer solchen natürlichen Kraft gegenüber. Und das ist es auch, was den Film so bedrohlich erscheinen lässt. Man ist sich nie so ganz sicher, ob da nicht doch was Wahres dran sein könnte. Also wenn man hier als Zuschauer hinters Licht geführt wird, dann auf eine so perfekte Weise, dass einem fast schon Angst und Bange bei wird.

hier gibt's das alternative Ende:

Wenn da mal nicht David Lynch Pate stand

Das ist deutlich vor Lynch oder?

Deutlich nicht aber 1974 vs 1977 (Eraserhead). In letzterem Film war ich mal mit einem Date. Hat nicht funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Thread! :fressen:


Meine Top 10 ...


1. Blade Runner
Grandioses Meisterwerk, hat mich musikalisch auch extrem beeinflusst.

2. 2001
Bildgewaltig. Man kann jederzeit auf die Stoptaste drücken und sich das Standbild als Poster ausdrucken.

3. Dark Star
John Carpenter's Debut. Eine SciFi-Parodie mit tiefem Sinn.

4. Moon
Einer der besten Filme des Genres. Sehr tiefgründige Story.

5. Cargo
Toller, großartiger SciFi-Film aus der Schweiz. Unbedingt zu empfehlen.

6. A Clockwork Orange
Klassiker mit vielen schönen Space Age Punktierungen.

7. Outland
Es gibt kaum ein Film, der das Genre so genial klassisch umsetzt. Allein schon die Fonts, die hydraulischen Türen, usw.
Habe ich etliche Male geschaut und nutzt sich nicht ab.

8. Fahrenheit 451
Auch ein mega Klassiker, der SciFi nicht so klischeehaft umsetzt und eine krasse Story mitbringt.

9. Sunshine
Geile Bilder, tolle Story, Hammer Soundtrack. Zurecht ein Klassiker.

10. The Road
Heftiger Film. Da kommen einem definitiv Zweifel am Kurs der Menschheit.
 
Kennt denn einer von euch noch den Film 'Explorers - Ein Phantastische Abenteuer' von 1985?

Der steht auf meiner Wuschliste als nächster ganz oben. Ich muss den vor über 30 JAhren mal gesehen haben. Kann mich ganz düster dran erinnern. So '93 rum oder so hab ich den mal gesehen.
 
Gesehen hab' ich den, gibts aktuell bei Prime Video 2.99 und Apple TV 3.99 zu leihen.
 
Auf Dailymotion im Original in 2 Teilen:
Ich kann mich nicht mehr genau ans Datum erinnern, aber es war ein Samstag-Mittag so '93 rum, an dem der lief. Ich weiß das noch genau, da ich an dem tag zum blöden Training des Fanfarenzugs musste, dass immer Samstags um 13 Uhr startete. Demnach konnte ich nur den Anfang des Films sehen und war voll geflasht von dem Film. Weiß garnicht mehr ob ich ihn jemals vollständig gesehen hab.

Aber es war genau der Film, nach dem ich nun seit gut 3 Jahrzehnten suchte. Sie Anfanzszenerie mit den Schaltplänen hat sich eingebrannt in mein Hirn. Nun muss ich ihn nur noch auf deutsch auftreiben.
 
Ich weiß nicht mehr wann und auf welchem Sender oder welchem Medium ich den Film gesehen hab', lief afair schon ein paar mal im TV. Dem Text auf fernsehserien.de nach zu schließen sowohl auf Sat 1 als auch auf Tele 5...

 
Kennt denn einer von euch noch den Film 'Explorers - Ein Phantastische Abenteuer' von 1985?

Der steht auf meiner Wuschliste als nächster ganz oben. Ich muss den vor über 30 JAhren mal gesehen haben. Kann mich ganz düster dran erinnern. So '93 rum oder so hab ich den mal gesehen.
Ich weiß nicht mehr wann und auf welchem Sender oder welchem Medium ich den Film gesehen hab', lief afair schon ein paar mal im TV. Dem Text auf fernsehserien.de nach zu schließen sowohl auf Sat 1 als auch auf Tele 5...

Ja, lief in den letzten Jahren mehrfach auf den Privaten, auch auf Tele 5. Daher kenne ich ihn überhaupt erst. Als "philosophisch tief" würde ich ihn jetzt aber nicht unbedingt bezeichnen...
 
Ja, lief in den letzten Jahren mehrfach auf den Privaten, auch auf Tele 5. Daher kenne ich ihn überhaupt erst. Als "philosophisch tief" würde ich ihn jetzt aber nicht unbedingt bezeichnen...
Na zumindest kann man einen jungen Ethan Hawke sehen 😮
Wird wie bei einem Synthesizer sein, für den einen der tollste Spezialist der Welt und für den anderen einfach nur ein Staubfänger 😁
 
Bin etwas spät dran. "Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von allen." ;-)


Es gibt vieles an Interstellar, das ich mag.

Nichts gegen space-opera-Science-Fiction, nichts gegen Action-Spektakel - aber Filme, die versuchen, nicht Science Fantasy, sondern Science Fiction zu sein, kriegen von mir quasi automatisch einen Pluspunkt. Die Raumschiffe sehen gut aus, die Zerstörung der Raumstation sowie die anschließende Docking-Szene - das ist state-of-the-art, die Roboter haben Humor, der in Nolan-Film eher rar gesät ist. Die beiden Planeten sind fabelhaft. Renderings von Schwarzen Löchern in IMAX-Qualität? Fein.

Was ich nicht mag: am Ende wirft der Film alle guten Ansätze in Sachen harter SF über Bord und wird zur Fantasy. Ein schwarzes Loch wird zur Brücke zwischen Raum und Zeit, wird letztlich eine Zeitmaschine. Zeitreise in harter SF? Das ist gewagt.

Cooper entkommt dem Schwarzen Loch. Gerade noch rechtzeitig, um seine greise Tochter noch einmal zu sehen. Hätte er ihr die Lösung nicht einfach zeit-morsen und zuhause bleiben können? Zeitloop geschlossen. Wer hat das Wurmloch in die Saturnumlaufplan gebracht? Der Zufall? Im Film sieht es nach Aliens oder der zukünftigen Menschheit aus, oder habe ich das falsch verstanden? Aber warum übermitteln die der Menschheit dann nicht einfach: fliegt zu diesen Koordinaten, um einen habitablen Planeten zu finden! Macht das und das gegen die Pflanzenfäule! Sowas handelt man sich mit Zeitreise ein.

Der Film scheint sagen zu wollen: "Liebe durchdringt die Grenzen von Raum und Zeit." Bei Lichte betrachtet erzählt der Film jedoch die Geschichte von Menschen, die verlassen werden (Tochter von Cooper) oder belogen (Tochter von Michal Caine) - also das emotionale Gegenteil dessen, was Botschaft ist. Auf diesen Widerspruch kann ich mir keinen rechten Reim machen.

Das raubt mir jetzt nicht die Freude am Film. Nolans technische Meisterschaft ist beeindruckend. Als deep sehe ich den Film nicht. Eher als Kitsch auf höchstem Level.

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um etwas Küchenpsychologie auszupacken. Folgendes wiederkehrende Thema bei Nolan fällt mir auf:

Interstellar: Vater wird von Tochter getrennt.​
Inception: Leonardo DiCaprio ist von seinen Kindern getrennt.​
Batman: ist Waise.​
Tenet: der Sohn von Kenneth Branagh und Elizabeth Debicki und die angedrohte Trennung ist unterschwellig ein Dreh- und Angelpunkt der Handlung.​

Geht da grad meine Fantasie mit mir durch oder ist da was dran?
Ich hab oft das Gefühl, dass die Filmemacher gerne einen leicht verdaulichen Sinn ihrer Werke öffentlich machen, damit möglichst viele Leute einen Bezug herstellen können.

Es gibt super Videos zu spannenden Theorien, zu vielen Filmen, die für mich weit mehr Sinn machen.
Das was man sieht ist nicht immer das was wirklich passiert, muss logisch überbrückt werden, in den was man nicht sieht oder läuft subtil im Hintergrund und wird leicht übersehen.
Seit dem ich mir diese Sichtweise eröffnet habe, machen Filme weitaus mehr Spaß.
Interstellar, neben der Optik, hat mich nicht so in den Bann gezogen aber fast alle schwärmen davon.
 


Ich finde die 5 Tipps hier alle ziemlich interessant, aber man sollte rechtzeitig immer zum nächsten Tipp gehen, wenn angekündigt wird,
dass jetzt noch ein bisschen mehr über den Film erzählt wird (zb "And here's where things get worse..." )

Hier die Kurzberscheibungen auf deutsch übersetzt:

#5 – Aporia (2023, USA) – Dieser Film gibt dem Zeitreise-Genre eine neue Wendung, indem er Science-Fiction mit puren Emotionen vermischt und die Konsequenzen einer Veränderung der Vergangenheit untersucht. Judy Greer glänzt in einer seltenen dramatischen Hauptrolle, in der sie mit Trauer, Schuld und ethischen Dilemmata ringt.

#4 – Things Will Be Different (2024, USA) – Ein spannender Science-Fiction-Thriller, in dem sich ein Bruder und eine Schwester vor dem Gesetz verstecken … in einer anderen Zeit. Mit seinem spannungsgeladenen Tempo und der cleveren Zeitreise-Mechanik erinnert dieser Film an Looper und Blood Simple und ist perfekt für Fans langsam brennender Zeitschleifen-Mysterien.

#3 – Vesper (2022, Frankreich/Belgien/Litauen) – Vesper spielt in einer dystopischen Zukunft und präsentiert eine unheimlich schöne Welt, die durch den ökologischen Kollaps verwüstet wurde. Trotz eines kleinen Budgets liefert der Film atemberaubende Bilder und erforscht Themen wie Überleben, Klassentrennung und Hoffnung in einer kargen Welt.

#2 – Aniara (2018, Schweden) – Inspiriert von einem Gedicht folgt dieses Science-Fiction-Drama Passagieren auf einem Raumschiff, das seinen Kurs verliert und in existenzielle Verzweiflung gerät. Wenn Sie dunkle, introspektive Geschichten mögen, die die menschliche Psychologie erforschen, ist Aniara ein Muss, denn sie bietet einen erschreckenden Blick auf Isolation und Sinn.

#1 – The Artifice Girl (2022, USA) – Dieser innovative KI-Thriller präsentiert eine moralisch komplexe Geschichte eines künstlichen „Mädchens“, das geschaffen wurde, um Päderasten zu fangen. Mit kraftvollen Darbietungen und einem minimalistischen Setting behandelt The Artifice Girl Fragen zu künstlicher Intelligenz, Ethik und Zustimmung und erinnert damit an Ex Machina und Her.
 
"Things will be different" ist äußerst sehenswert, aber auch ganz schön dings...
 


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