zum Thema Filmmusik fällt mir eine Anekdote ein aus meiner Laufbahn als Maler.
Per Zufall traf ich einen Komponisten für Filmmusik. Grosser Dachraum mit Klavier in der Mitte. Schön eingerichtet, bzw. nicht eingerichtet. Nur ein grosser Raum mit Klavier und wenig Gerät in der Mitte. Nicht viel daneben, keine Möbel oder Sofas oder so. Der Komponist hat Geschmack, ist Minimalist. Das hat mir von Anbeginn schon sehr gut gefallen. Dass wir beim Mittagstisch sogar zusammensassen war gewissermassen ein Glücksfall, da ich nicht oft neben echten Komponisten sitze.
Er erzählte von seinem neuesten Film, wo er die Musik komponiert und gespielt hatte. Und ebenso zufällig war es so, dass ich diesen Film gesehen hatte. Er fragte mich, wie ich die Filmmusik gefunden habe. Ich antwortete spontan und aufrichtig, dass ich die Musik gar nicht wahrgenommen habe. Da war er echt erfreut, mit der Bemerkung, dass Filmmusik als Untermalung dient, und im Grunde genommen nicht wahrgenommen werden sollte.
Das war eine gute Lektion in Sachen Film und Filmmusik. Jahrzehnte später wurde ich selber Filmemacher, wenngleich in ganz bescheidenem Masse. Nur Kurzfilme mit Insekten und fliegendem Laub in Zeitlupe als Protagonisten, kurz gefasst. Oder ein langsam geschwenktes Glas Wasser im Schein von Lichtstrahlen aus einem Fenster, fokussierend auf die Kaustik auf dem Holztisch. Wenngleich fast alle Filme ohne Ton sind, habe ich Vertonungen gemacht mit seichtem Geklimper, das man nach dem Schauen des Films wieder vergisst. Filmmusik ist sowie das Gegenteil von Popmusik. Muss es nicht sein, aber generell trifft das zu.