Hirnsausen wegen MIDI-Verkabelung - Hilfe!

Feinstrom

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Hi,

ich brauche mal fachkundige Ratschläge in puncto MIDI-Verkabelung.
Hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen.

Weil ich auch dieses Zeug endlich mal final regeln will, bin ich gerade bei einer großangelegten MIDI-Verkabelungs-Aktion.
Ich habe etwas über zwanzig verschiedene Instrumente, die ich per MIDI ansteuern will - per Mastertastatur immer nur eins, per Rechner (Cubase) dann auch ein paar mehr gleichzeitig, aber maximal acht.
Damit ich alle MIDI-Instrumente auch ohne Rechner (mit Midex-8) erreichen kann, hab ich mir hier im Forum eine MIDI-Patchbay (Kawai MAV-8 mit vier Inputs und acht Outputs) besorgt. Damit kann ich per Schiebeschalter jeden Output von einem (oder keinem) Input ansprechen lassen.
Das Midex-8, also meine Schnittstelle zum Rechner, habe ich mit je einem Input und Output mit dem MAV-8 verbunden.
An den MAV-8-Inputs habe ich zwei MIDI-Keyboards (JD-800 und Chroma Polaris), das Midex-8 und einen Dark Time .
An den Outputs habe ich eine 10er-Thrubox, dreimal A-110 (auch Thruboxen), ein MPU-105 (auch 'ne Art Thrubox) und halt das Midex-8.
Wenn ich also (kompliziertester Fall) eine MIDI-Spur im Rechner aufnehmen will und das angesprochene Instrument direkt hören will, muss ich vom JD-800 ins MAV-8, von da ins Midex-8, von da wieder zum MAV-8 und von da in das betreffende MIDI-Instrument. Sollte gehen, oder? Ausprobieren geht noch nicht, weil der Rechner momentan nicht läuft (das ist der nächste Schritt)...

Jetzt hab ich einen leichten Hirnknoten, was die Sinnhaftigkeit betrifft.
Ist das in dieser Form sinnvoll? Hab ich was übersehen?
Dass ich mit einem Midex-Output auf 16 MIDI-Kanäle beschränkt bin, ist mir klar. Das reicht aber auch.
Ich könnte noch einen Midex-Output aufs MAV-8 legen und dafür den Polaris wegnehmen, das wäre kein Problem. Und zwei MAV-8-Outputs sind auch noch frei. Soll ich da vielleicht noch eine Thrubox (ich hab noch eine) drauflegen, oder besser noch mehr Midex-Eingänge (das würde mich aber nicht so richtig weiterbringen, glaub ich)?

Und: Wie kriege ich die MIDI-Clock vom Tascam DP-32 (Multitracker) in den Rechner zwecks Synchronisation? Wohl DP-32 raus, Midex-8-Input rein, oder? Der DP-32 kann nur Master sein.
Mach ich das per MIDI-Clock oder MTC? Da war doch was mit Cubase, meine ich mich zu entsinnen.

Hach, ich und MIDI :oops: ...
Hilfe! Und danke im Voraus für jeden Tipp!

Schöne Grüße,
Bert
 
Feinstrom schrieb:
Hi,

ich brauche mal fachkundige Ratschläge in puncto MIDI-Verkabelung.
Hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen.

Ich drück Dir die Daumen. Mir geht es selbst mit deutlich weniger Geräten so ähnlich. Mit MIDI hatte ich nie wirklich auseinandergesetzt: IN, OUT, THRU, Kanäle umschalten, fertich. Wenn ich jetzt wieder anfangen wollte ein Setup auch zum Aufnehmen (Midisequencer) zu bauen habe ich auch diesen Knoten..... Zum live spielen gehts aber mit Cubase hängt sich da immer wieder was auf. Manchmal muss ich erst 20 Minuten gegen Hard und Software kämpfen bis ich anfangen könnte...dann habe ich aber auch schon keine Lust mehr. Ich sollte einen separaten Rechner nur für Midi und Co haben,.. (sufz)

Viellleicht skizzierst Du mal Deine Geräte damit ein Helfer seine Ideen für die Verkabelung mit einigen Strichen einzeichnen kann!?
 
um welches Cubase handelt es sich denn? Vermutlich (oder hoffentlich) ein älteres ;-)

denn https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=7&t=88108

Mit aufwendiger MIDI-Verkabelung habe ich mich auch lange beschäftigt und hatte eine ähnliche "unterschiedliche" Interface-/(teilweise Popel-)Patchbay/Thru-Boxen Ansammlung.

Das war alles Flickwerk und Harakiri! Selbstverständlich findet man auch damit für diesen und jenen Anwendungsfall DIE passende Lösung.
Es ist aber sowas von unflexibel und damit auch höchst frustrierend.

Meine Lösung habe ich darin gefunden, dass ich den "Schrott" an Thru-/Patchbays rausgeschmissen habe und jetzt mit 2 Waldorf Midibays alles Kreuz und Quer routen kann.
Vom PC via MIDEX bzw. Unitor kommend bzw. 6 Outs vom Atari und div. räumlich verteilten "Einspiel-/Livesteuersynths".
Selbstverständlich kann man auch noch die reinen Thruboxen zu "nur" Empfängern weiterverwenden.

Natürlich kann man die Amts, Unitors und MIDEXe auch als Stand-Alone-Patchpay konfigurieren, ich will aber als auch mal OHNE Rechner oder Atari einfach nur mal kreuz und quer klimpern.

Da du ja selbst sehr organisiert bist, brauche ich nicht zu erwähnen, dass die eigene Doku dazu das A&O ist ;-)
 
Danke schon mal für die Mitleidsbekundungen (ach was, ist ja ein Luxusproblem, hihi!) und ersten Tipps!

micromoog schrieb:
um welches Cubase handelt es sich denn? Vermutlich (oder hoffentlich) ein älteres ;-)

denn https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=7&t=88108
Ha! Genau das meinte ich!
Na ja, meinen alten Atari mit Cubase 3.1 oder so und Midex Plus hab ich noch.
Dann müsste ich den anderen Rechner mit einem Host für VST-Instrumente bestücken und per MIDI ansprechen.

micromoog schrieb:
Meine Lösung habe ich darin gefunden, dass ich den "Schrott" an Thru-/Patchbays rausgeschmissen habe und jetzt mit 2 Waldorf Midibays alles Kreuz und Quer routen kann.
Für so eine Lösung hab ich einfach zu viele MIDI-Instrumente, und die will ich auch behalten.
Daher die Erweiterung mit Thru-Boxen.

micromoog schrieb:
Da du ja selbst sehr organisiert bist, brauche ich nicht zu erwähnen, dass die eigene Doku dazu das A&O ist ;-)
Oh ja, ich dokumentiere alles inklusive Kabelfarbe (das erspart viel Rumkriechen).

Ich seh mal zu, dass ich eine Skizze hinbekomme. Einmal nur die Geräte und einmal mit meinen Strippen eingezeichnet.

Schöne Grüße,
Bert
 
wie ich schon schrub, die Thru-Boxen sind ja noch ok!
Für Monosynths und MIDI/CV mit hauptsächlich nur "IN" sind die vollkommen ausreichend, da muss ja auch Reverse kein MIDI-Dump etc.

Mit den Waldörfern habe ich 30 Outs, Einige Rackexpander OUTs gehen für sysex-Dumps in die INs von MIDEX/UNITOR. Die wichtigsten Tasten-Synths welche auch als Steuertastaturen verwendet werden, gehen in die MIDIbays, ebenso ein paar Outs der Interfaces.
Ein Akai ME30P schwirrt noch als "Thru-Box" zum Verteilen mit rum (hätte aber auch eine Patchbay-Funktion).
Im Rack gehen (nach Typ und Anwendung vorsortiert) max. ein Thru von einem Expander in einen Nächsten.
Meist sind die letzten in dieser Zweierkette Geräte die etwas mehr Aschenputtel Dasein haben, von denen man sich aber nicht trennen will.
 
Um 20 Geräte anzusteuern, brauchst du 20 Out-Ports ...
Du hast mehrere Inputs , so 2-3 , midi Clock , Master- Keyboard und ggf ein paar midi Controller .

(..... Mein Rekord war 15 Geräte )

Also brauchst du im einfachsten Fall 3 achtfach midi Interfaces . ..Das vermeidend Chaos .

Alle gängigen 8 fach Interfaces haben Treiber, dass sie mehrfach an einen Rechner gehängt werden können, es gibt eh nur esi und 2 verschiedene motu (billig und teuer). Mit through Boxen und verschiedenen midi Kanälen gibt gefuddel und durcheinander.....

Diese Interfaces (bis auf das teure motu) können aber nicht Standalone arbeiten. Wenn du also auch ohne Rechner arbeiten willst, musst du die Geräte , die auch ohne Rechner midi bekommen sollen , über die Patchbay ansteuern.
Das bedeutet, dass der Input eines Expanders mit einem Out der Patchbay verbunden wird, und der Input hierfür mittels Patchbay von Computer zu Keyboard umgeschaltet wird.

Also gehen 3 Outputs vom midi-Interface 1 an die Inputs a b c vom mav-8 , sinnvollerweise Outputs 1-3 , damit man sich das nicht merken muss. An den Input d hängst du das masterkeyboard. Der Output 7 ( der letzte hinten) vom mav8 geht an den Input 7 vom midi Interface 1. (immer gleiche Nummern nehmen !)

Im rechnerbetrieb ist das mav8 wie folgt geschaltet :
a-1
b-2
c-3
d-7

Im Standalone Betrieb kannst du Expander 1 oder zwei oder drei jeweils mit dem Input d verbinden, um den Expander zu spielen.

...........

Jetzt ist es aber nicht unbedingt wirtschaftlich sinnvoll, gleich 3 neue Interfaces zu kaufen (5-600 Euro).
.....
Also würde ich port 8 des midi Interfaces 1 zum Multiplex Port benennen und den Output mit dem 10 fach thru belegen.
So hast du schon einmal 16 Outputs . Interface 1-6 (7 ist nicht belegt, da Input nr 7 das Keyboard ist) und thru 1-10. die Geräte werden auf midi Kanal 1-9 und 11 angesteuert, Anschluss der thru Box ist midi Kanal , ausser 10, denn 10 ist Drums. Dies sollten die am wenigsten Timing kritischen sein.
.....
Jetzt hängst die letzten 4 Geräte an die Outputs 5-8 des mav8.

Geschaltet werden diese im rechnerbetrieb

A-4
B-5
C-6
C-8

Im Standalone nach belieben.

Am Rechner sieht es jetzt so aus :

Midi in :
Port 1 : nicht belegt
Port 2 : nicht belegt
Port 3 : nicht belegt
Port 4 : Midi Out vom Gerät , was am Output Port 4 hängt
Port 5 : Midi Out vom Gerät , was am Output Port 5 hängt
Port 6 : Midi Out vom Gerät , was am Output Port 6 hängt
Port 7 : : ist mav8 Port 7 : Keyboard
Port 8 : Clock Mpd 32


Midi Out :
Port 1 : die Geräte von mav8 Output 1 und 4 : ist mav8 Port a
Port 2 : die Geräte von mav8 Output 2 und 5 : ist mav8 Port b
Port 3 : die Geräte von mav8 Output 3, 6, 8 : ist mav8 Port c
Port 4 : Direkt verbunden
Port 5 : Direkt verbunden
Port 6 : Direkt verbunden
Port 7 : nicht belegt
Port 8 : thru Box 1-10

Puh, viel Spass
 
Oder 2 mal waldorf midibay
Oder 3 mal motu midi express xt
Das ist dann vollständig Standalone
Mit minimal erreichbarer Latenz
 
Danke für die ausführlichen Antworten - ich glaube, ich hatte schon ein paar Sachen richtig gemacht. Ich erwarte ja auch außer Notenbefehlen und ein paar Controllern wie Velocity und so gar keine komplizierten Sachen - nix Dump, Total Recall, Editorsoftwares oder so. Ich will ja bloß spielen...
Aber ein paar Fragen hab ich noch:

mink99 schrieb:
Das bedeutet, dass der Input eines Expanders mit einem Out der Patchbay verbunden wird, und der Input hierfür mittels Patchbay von Computer zu Keyboard umgeschaltet wird.
In dem Fall ginge das MIDI-Signal zweimal durch das MAV-8, mit relativ langen Kabelwegen (momentan nicht anders machbar). Kann das theoretisch Probleme geben (praktisch muss ich's halt ausprobieren, wenn's so weit ist)?

mink99 schrieb:
Also gehen 3 Outputs vom midi-Interface 1 an die Inputs a b c vom mav-8 , sinnvollerweise Outputs 1-3 , damit man sich das nicht merken muss. An den Input d hängst du das masterkeyboard.
Welchen Vorteil hat die dreifache Verbindung zwischen Interface? Außer den dreimal sechzehn zur Verfügung stehenden MIDI-Kanälen natürlich...
Ich würde gerne für die MAV-Inputs eine Mastertastatur (JD-800), einen Stepsequencer (Dark Time) und zwei Midex-Outputs verwenden.
An die MAV-Outputs kommen dreimal A-110, das MPU-105, eine 10er-Thrubox (oder zwei - bringt das Vorteile außer mehr MIDI-Kanälen und mehr Flexibilität?) und ein Midex-Input (oder mehr, wenn das Vorteile bringen sollte).

mink99 schrieb:
Werde ich haben!
Ich hoffe mal, das wird gar nicht so stressig.

Die anderen MIDI-Patchbays von Waldorf bis Miditemp hab ich mir angeschaut - viel zu kompliziert für mich, das brauch ich gar nicht erst zu versuchen (ein Mann muss seine Grenzen kennen)!
Und ein anderes Interface möchte ich mir eigentlich nicht extra anschaffen. Wenn ich beim PC bleibe, hab ich das Midex-8, beim Entstauben des Ataris entstaube ich das Midex Plus gleich mit. Das sollte bei den sonstigen Überlegungen keinen Unterschied machen - oder?

EDIT: mink99, du hast mir schon bei meinen Patchbay-Verständnisschwierigkeiten geholfen, fällt mir gerade wieder ein - tausend Dank!

Schöne Grüße,
Bert
 
Midi-Kabel sind bis zu einer Länge von 15m zulässig, habe ich mal gelesen.
Ich habe hier ein umfangreiches Midi-Setup mit ca. 20 Geräten, das ich früher auch mit dem Kawai MAV verkabelt hatte, stieß aber dann an die Grenze.
Das MAV ist lediglich für einfache Midi-Thru-Geschichten ausgelegt, also Synths über Masterkeyboard oder wahlweise Sequenzer ansteuern. Alles andere wird Flickschusterei.
In deinem Falle würde ich mir zwei AMT8 holen.
Die kann man sowohl mit PC und Cubase betreiben als auch stand alone, wenn der Rechner ausgeschaltet ist.
Vorteil ist, dass die Verkabelung nicht zu kompliziert wird.
Das Midex hat übrgens keinen Vorteil gegenüber dem AMT8, auch wenn dich das manche glauben lassen wollen.
Einen Multitracker schließt man einfach an einen Input des Midex an und aktiviert sowohl Midiclock als auch MTC.

Das Midex8 müsste aber auch die Midi-Daten bei ausgeschaltetem PC an die angeschlossenen Klangerzeuger weitergeben, du musst halt nur ein Netzteil anschließen.
 
Die Idee ist, dass einige Geräte kritischer vom Timing sind als andere. Eine pad oder drone Maschine ist weniger wichtig als z.b ein Piano Expander. Beim Piano merkst du eine Latenz viel früher. Deshalb hab ich dieses doppelte mav und thru vorgeschlagen. An das thru kommen die unkritischen Teile. Gleichzeitig sollten möglichst viele Teile auch ohne Rechner laufen.

Die kritischen Teile kommen direkt an das Interface . Das ist, wo du z.b mit einer Clock einen Arpeggiator oder synchronisierten Lfo ansteuerst oder sysex / cc Daten sendest.

Die Latenz kommt nicht primär aus dem Kabel, sondern aus der Anzahl der midi thru's.

Das Problem bei deiner Patchbay ist, dass die nur 4 Eingänge hat. In meinem Vorschlag sind also nur 3 Outputs direkt umschaltbar von Rechner auf masterkeyboard only . Oder zwei, wenn du zwei Masterkeyboards hast .... Oder so ....
 
Einfache planungstrick :

Mal dir alle Inputs von den Geräten auf. Oben auf nem Blatt Papier . Markiere die, die auch ohne Rechner laufen sollen.
Dann alle Outputs die Daten senden. Unten.

Das mav in die Mitte , alle die oben markiert sind, müssen über das mav laufen.

Und dann versuch von oben nach unten alle zu verbinden .

In der Regel macht man es andersrum. Ist aber suboptimal .....
 
Afaik kann man (zumindest beim Atrai) die Clock nur über einen Port senden, d.h. alle zu syncenden Geräte müssen dann an diesen Port, was die Flexibilität einschränkt.
 
Ich hab jetzt alles so verstöpselt, dass jedes einzelne Teil übers MAV läuft.
Wenn ich fertig bin (ich hab noch andere Sachen auf der Liste), probier ich das Ganze aus. Und wenn irgendwelche groben Denkfehler ausgeblieben sind, wird es hoffentlich funktionieren.
Erstmal muss es nur OHNE Rechner laufen...

micromoog schrieb:
Afaik kann man (zumindest beim Atrai) die Clock nur über einen Port senden, d.h. alle zu syncenden Geräte müssen dann an diesen Port, was die Flexibilität einschränkt.
Die Clock oder MTC (oder was auch immer) muss vom DP-32 kommen, der kann nur Master sein.
Aber auch das ist erst interessant, wenn der Rechner aktiv wird.

Danke euch allen nochmal; ich halte euch auf dem Laufenden!

Schöne Grüße,
Bert
 
Dann müsstest du ja ggf. noch zusätzlich mergen, wenn du die tascam Clock direkt auch auf div. Synths (zB für LFO, Arp) /Klopfgeister haben willst.

Clock:
Tascam (master) -> (slave) Rechner (master)-> (slave) Klangerzeuger

oder:

Tascam (master)-> (slave) Rechner ->(nur MIDI ohne Clock)->Klangerzeuger
' |_________________________->____________________(slave)_|
 


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