[Holz] Arbeiten / Basteln mit Holz, DIY, Behandlungsmethoden usw.

Nun, ganz einfach:
Man schiebt das Werkstück (ein Brett, ein Kantholz, eine Platte, eine Leiste) von rechts nach links an der Führungsschiene entlang über den von unten angetriebenen, (gegenläufig!) rotierenden Fräskopf hinweg, bis es an der linken Seite des Frästisches wieder ankommt und komplett mit dem Fräser bearbeitet wurde.
Je nachdem, welche Geometrie der verwendete Fräser hat, lassen sich Abrundungen, Fasen, rechtwinklige Nuten, V-förmige Nuten, halbkreisförmige Nuten, Abplattungen (für Überblattungsverbindungen) oder geschwungene Zierkanten (z.B. für Bilderrahmen), Zapfen und vieles mehr herstellen.
Die Funktion der Featherboards dabei ist, die Bewegung des Werkstücks sowohl in der Vertikalen, als auch in der Horizontalen zu stabilisieren. Es wird gleichzeitig auf die Tischplatte und an die Führungsschiene gedrückt, wobei durch die schräge Anordnung der einzelnen Federblätter (in meinem Fall 1mm Sperrholz) nur eine Bewegung von links nach rechts (also Richtung Fräskopf) möglich ist. Ein Rückschlag ist dadurch komplett ausgeschlossen. Zudem werden Vibrationen des Werkstücks auf ein Minimum reduziert und das Fräsbild dadurch sauberer, Nuten exakter.
Da ich im Moment dabei bin, die Deck(el)-Bretter für eine Boden-Deckelschalung meiner Carport-Fassade durch Drittelung aus 190mm breiten Lärchebrettern zu schneiden und diese eine Gesamtlänge von über 5 Metern haben, verwende ich auf meiner zur Tischkreissäge umgeklappten Dewalt-Kappsäge ebenso Featherboards (allerdings primitiver aus Nadelholz gefertigte). Zusätzlich kommen noch einige Rollböcke zum Einsatz, damit die Bretter vor und hinter der Säge gut aufliegen und widerstandsarm über den Sägetisch zu schieben sind.
Hier ein Foto, wo man das Funktionsprinzip der Featherboards gut erkennen kann (ja ich weiß, das Demo-Brett ist jetzt keine Lärche, sondern Tischlerplatte):

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Dass ich gekaufte aus mehreren Gründen als unbrauchbar eingeordnet habe, kam mir auch erst nach eingehender Beschäftigung mit deren Aufbau und Funktionsprinzip in den Sinn:
Und zwar sind diese Plastikteile erstmal unverschämt teuer. Außerdem hab' ich prinzipiell etwas gegen Plastik. Als ich mir dann drei verschiedene Featherboards in meinen Fräsanschlags-Konstruktionsplan importiert hatte, um die Kompatibilität hinsichtlich der Maße und Konstruktionsdetails zu überprüfen, bemerkte ich, daß alle drei Fertigprodukte mehr oder weniger schwerwiegende Konstruktionsmängel aufwiesen:

1. Bei allen drei Kandidaten sind die dem Werkstück "entgegenkommenden" ersten 1-2 Andruckfedern kürzer und somit weniger nachgiebig als die folgenden. Das hat zur Folge, dass man beim Einführen des Werkstücks zuerst einen unnötig hohen Widerstand zu überwinden hat. Der Anpressdruck ist somit niemals gleichmäßig auf alle Lamellen verteilt. Das ist Kacke!
2. Bei zwei Varianten haben die Konstrukteure, Designer, Planer, Fummler oder wie auch immer man diese Heinis nennen mag, es sich geleistet, die Führungsschlitze der Boards ungleich lang zu "gestalten". Führt man diese Vorgabe in der Realität an ihre Grenzen, ergibt sich ein komplett schief stehendes Featherboard, welches mit maximal nur noch EINER Lamelle Kontakt mit dem Werkstück hat. Vollkommen bekloppt, praxisfremd und somit unbrauchbar. Einer hat wenigstens noch ein beschwichtigend grinsendes Smiley eingebaut, wahrscheinlich um den verärgerten Anwender zu besänftigen...
3. Beim letzten (in der Abbildung rechts) Board sind die Führungsschlitze so kurz,
dass die Variationsbreite der Werkstückhöhe unnötig eingeschränkt wird, also ebenso unbrauchbar.

Hier die Planung des Fräsanschlags, wo man's nochmal nachvollziehen kann:
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Daher blieb mir nichts anderes übrig, als meine Featherboards selbst zu entwerfen und zwar unter Vermeidung der o.a. Konstruktionsfehler, exakter Anpassung an meinen Fräsanschlag und unter möglichst ökonomischer Verwertung vorhandenen Altmaterials.

Hier der Bauplan mit allen Maßen:
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Zur Übertragung auf die 15mm MPX-Platte fertigte ich zunächst eine Frässchablone an. Hierzu wurde die Außenkontur der Trägerplatte 1:1 auf DIN-A4 ausgedruckt und mittels Teppichklebeband auf ein 6mm starkes Sperrholzreststück aufgeklebt. Sodann wurde die Außenkontur zunächst näherungsweise durch nahe beieinanderliegende Tangentialschnitte mittels Kappsäge mit ca 2-4mm Abstand von der Konturlinie ausgesägt. Der verbliebene Überstand wurde dann mittels senkrecht montiertem Bandschleifer und waagerecht auf einem Arbeitstischchen herangeführten Werkstück weggeschliffen. Die Parallelogramm-förmige Aussparung wurde mit einem 6mm Fräser am Fräslineal herausgetrennt. So entstand schließlich diese Schablone:

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Mittels Kopierfräser erfolgte dann die Übertragung auf die eigentliche 15mm MPX-Trägerplatte, was nach Einfräsung der Führungsschlitze, Einbohrung der Grifföffnung, Abrundung der Kanten, Behandlung mit schwarzer Lösemittelbeize und Einleimung der Federkämme zum fertigen Featherboard führte:

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Das Ganze 4x zu machen, war natürlich relativ zeitaufwändig,
aber man gönnt sich ja sonst nichts... ;-)
Besten Dank für die ausführliche Erklärung. Echt spannend wie Du da mit Deinem Werkzeug umgehst. Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt merkt man erstmal wie wenig KnowHow man eigentlich von der Materie hat. Ich fange erstmal klein an und habe mir jetzt für den Anfang eine gute Laubsäge und eine Japansäge besorgt. Jetzt übe ich erstmal Fingerzinken mit Handwerkzeug und baue mir für meine beiden Digis von Elektron ein Case nach Maß. Für den Boden werde ich dann wohl anstelle einer Nut eine dünne Leiste einkleben.
 
Schöne Tischfräse!
Rechnet sich der Selbstbau?
Danke für das Kompliment. Der Selbstbau hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Erstmal bin ich als Ruheständler keinem allzu üppigen Geldregen ausgesetzt, andererseits bin ich Verfechter des Nachhaltigkeitsprinzips. Wir sind es unserer Umwelt mehr als schuldig, mit Ressourcen sorgsam umzugehen. Daher die weitestgehende Verwendung von Altmaterial beim Bau meines Frästischs.

Ich oute mich jetzt mal als ehemaliger Betreiber einer "Pillendreherei" und zwar in dritter und letzter Generation. Die Aufzählung der Gründe für mein frühes Ausscheiden aus dem Berufsleben würden den Rahmen dieses Forums sprengen, daher obiges nur zur Info, woher einige Einzelteile meines Frästischs stammen.

Das Tischgestell stammt wie bereits erwähnt aus unserem ehemaligen Labor. Und zwar hatten wir dort unseren Kühlschrank drauf positioniert. Bescheuert, ist aber so. Kein Mensch lässt sich für viel Geld einen so stabilen Untersatz für seinen Kühlschrank bauen (und dann auch noch mit feststellbaren Rollen drunter). War alles die Folge einer Revision (Betriebsbegehung) unserer damaligen Amtsapothekerin, die meinte: "Sie hantieren hier mit brennbaren Flüssigkeiten. Der Kühlschrank muss vom Boden weg!" § Schießmichtot, Apothekenbetriebsordnung... Zündfunken und so...

So kam es, dass ich zu diesem Tischgestell eine gewisse Hassliebe entwickelt hatte. Das Ding war erstens schweineteuer und zweitens total überflüssig, also schon damals in meinen Augen unnötige Ressourcenverschwendung. Es wurde also höchste Zeit, dieses Konstrukt einer wirklich sinnvollen Verwendung zuzuführen. Nach etwa 1-jähriger Nutzung in unserer Küche als Untergestell für den µ-Wellenherd, konnte ich meine Frau davon überzeugen, dass ich einen Frästisch brauche. Sie hat das auch gleich eingesehen...

Zu den volkstümlichen Bezeichnungen meines Berufs zählt nicht nur der "Pillendreher", sondern auch der "Schubladenzieher" und zwar der "akademische".
So erklärt sich auch das Vorhandensein von Schubladenteilern aus 1mm Sperrholz in meinem Materialfundus. Auch diese wurden (zumindest partiell) in den Featherboards einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt.
 
Besten Dank für den Link, solche Seiten sind goldwert👍
Was mich bisher weitergebracht hat ist der Youtube Kanal von Jonas Winkler. Da gibts auch viele praktische Tips und kleinere Projekte zum ausprobieren.
 
Jetzt übe ich erstmal Fingerzinken mit Handwerkzeug
Tu's Dir nicht an! Es sei denn Du hast genügend Zeit und Muße...
Beim Einstieg in ein neues Betätigungsfeld halte ich es für wichtig, in annehmbarer Zeit Erfolgserlebnisse zu generieren. Das ist mit Deinem Vorhaben weder vom Faktor Zeit, noch von der Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Erfolges gesichert.

Wenn noch keinerlei weiteres Elektrowerkzeug wie Oberfräse, Langdübelfräse, Tischkreissäge oder Bohrmaschine vorhanden ist, würde ich die Eckverbindungen ganz elegant mit geleimten und genagelten Dreiecksleisten bewerkstelligen. So schön eine gezinkte Eckverbindung auch aussehen mag, Du wirst auf dem Weg zur Fertigstellung fluchen. Zig Laubsägeblätter werden dabei draufgehen. Die bleiben dann im abgebrochenen Zustand auch mal gerne im Holz hängen. Wo war noch gleich die Zange? Ach, nehm' ich einfach die Fußnagelzange aus'm Bad...

Die Dreiecksleisten (im Querschnit: rechtwinkliges, gleichschenkliges Dreieck) schneidest du mit der Japansäge an beiden Enden in ZWEI EBENEN (horizontal und vertikal) auf Gehrung, evtl. unter Verwendung einer 45°-Winkellehre. Die Längen der Leisten ergeben sich durch das Maß der Grundplatte abzüglich 2x der Materialstärke der Wände.

Zuerst wird die Grundplatte auf der späteren Innenseite mit den Dreiecksleisten bestückt und zwar durch Verleimen und vernageln (KLEINE Nägelchen nehmen, denn diese sollen die Leisten nur so lange fixieren, bis der Leim trocken ist). Man könnte auch rechteckige Leisten nehmen, das sieht aber im Inneren des "Kästchens" dann nicht so schön aus. Nach dem Trocknen des Leims (über Nacht) hast Du nun ringsum auf Deiner Grundplatte eine Nut erzeugt, in die Du die Seitenwände leimen (und nageln) kannst. Die Fixierung machst Du mit Paketklebeband oder Einmachgummis. Danach können schon die senkrecht stehenden Eckleisten eingeleimt werden. Hier sind sind schon keine Nägelchen mehr erforderlich, weil 2 senkrecht aufeinander treffende Leimflanken schon genügend Anfangshaftung ergeben.

Alles in allem die zeitlich ökonomischere Vorgehensweise, als von Hand zu Zinken.

Wenn ich Zinkenverbinungen mache, dann niemals von Hand, sondern mit der Oberfräse und einer Zinkenschablone. Hier zum Beispiel eine Eckverbindung an einem Schreibtisch aus massiver Eiche, den ich meiner Frau vor vielen Jahren gebaut habe (alles noch ohne Frästisch...):

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Hier nochmal im Detail:

IMG_2337.jpg

So etwas von Hand mit Stechbeitel und Holzhammer zu machen, würde ich mir nicht antun.

Der Mann braucht eine Oberfräse!
Schon immer!
Und in Zukunft sowieso!

Amen.
 
Heute eine alte Tischkreissäge für 30 Euro gekauft, damit hat sich der meiste Zuschnitt bei Obi erst einmal erledigt.
... ein Ersatzblatt war auch dabei.

Leider habe ich im Bastelschuppen keinen Starkstrom, muss ein 30m Kabel von der Garage durch den Garten zum Schuppen legen.
Mal sehen, eventuell verlege ich eine feste Leitung.
Wenn der Motor weniger als 3kW hat, kriegt man den auch mit Steinmetzschaltung und ggf. zusätzlichem Anlaufkondensator an 230V. Geht aber nur, wenn die Dreiecksspannung 220V und die Sternspannung 380V beträgt...
 
Sehr schöne Arbeit, da glaube ich dir gerne das Du ziemlich geflucht haben musst😬
Solche zinken meine ich aber nicht, glaube die nennt man Schwalbenschwänze und ich würde erstmal mit ganz geraden Fingenrzinken anfangen. Das müsste mit Laubsäge, Japansäge und Stechbeitel eigentlich ganz gut zu bewerkstelligen sein.



An einer Oberfräse kommt man aber wohl nicht vorbei, sehe ich auch so. Aber erstmal kommt die Kapsäge, will dieses Jahr einen Carport für meinen Wohnwagen bauen und dafür scheint mir die Kappsäge erstmal am sinnigsten zu sein. Später wird dann auch noch eine Tischkreissäge und Oberfräse dazu kommen. Denke man kann sowas immer gebrauchen. Es soll ja auch noch ein Hochbeet, ein Bretterzaun, neue Terassendielen und für die Fahrräder ein Unterstand her. Ach ja, die Terasse braucht neue Dielen.... Ach her je, das sind ja schon Projekte für mehrere Jahre. Da fällt einem ja schon genug ein was so alles braucht...
 
...ich würde erstmal mit ganz geraden Fingenrzinken anfangen. Das müsste mit Laubsäge, Japansäge und Stechbeitel eigentlich ganz gut zu bewerkstelligen sein.

Naja... im Prinzip schon.
Aber damit sie blitzsauber aussehen, muss man schon verdammt viel üben.
Alleine nur exakt gerade nach unten sägen, ist schon nicht so einfach, frei Hand ;-)
Ich würde auf jeden Fall erstmal mit Buche anfangen.
Das Holz ist nicht so zickig.
 
Ja, habe ich auch schon gemerkt. Habe schon einige Probeschnitte gemacht und erstmal mit Reststücken ein bisschen experimentiert. Ich war total begeistert wie toll man mit der Japansäge auf Gehrung schneiden kann. Bei dem Experiment ist schon ein super leichtes Case für die Gartensaison entstanden. Ich hatte noch ganz dünnes und leichtes Holz. Damit steht dem Grooveboxen im Garten nur noch das Wetter entgegen.
Mit dem Ergebnis für mein erstes Projekt bin ich auch sehr zufrieden.

Fingerzinken wäre dann aber schon eine Liga drüber, das wird sich dann noch zeigen ob das auch so gut klappt.

Für die Studioecke habe ich mich erstmal nur wegen der Optik für Akazienholz entschieden. Wie sich das verarbeiten lässt habe ich keinen blassen Schimmer. Sehr viel Auswahl gab es aber auch nicht im hiesigen Baumarkt. Die hatten nur drei weitere Sorten, Fichte, Buche, Eiche und eben ein Stück Akazienholz. Alles nur Leimholzplatten und keine außergewöhnlichen Hölzer oder ganze Stücke.
 
glaube ich dir gerne das Du ziemlich geflucht haben musst
Weniger geflucht, als stundenlang überlegt wie herum die Frässchablone zu benutzen ist und wo und in welcher Position welches Brett einzuspannen war. Hab' da einiges Lehrgeld in Form kaputtgefräster Probebretter zahlen müssen, bis ich den Dreh 'raushatte. (Soviel zum Thema gefräste Schwalbenschwanz-Zinken.)

Generell bin ich kein Freund von Fingerzinkenverbindungen, denn erstens gibt es heute elegantere Eckverbindungen und zweitens haben die Fingerzinkenverbindungen folgenden system-immanenten Fehler: Je exakter die Zinken ineinandergreifen, umso gründlicher streift eine Zinke den Leim von ihrer Nachbarin beim Zusammenfügen ab, sodass der Leimauftrag an den parallel aneinander vorbeigleitenden Zinkenflächen allenfalls Gleitmittelwirkung hat aber nur wenig zur Stabilität der Eckverbindung beiträgt. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren...
Sobald ich meinen Sägeschlitten mal fertig haben sollte, wird eines der ersten Projekte eine Werkzeugkiste mit Fingerzinken als Eckverbindung sein.

Carport, Hochbeet, Zaun, Terrassendielen, Fahrradunterstand:
Du brauchst tatsächlich dringlichst eine Kappsäge (vielleicht eine zur Tischkreissäge umklappbare?). Eine Oberfräse zur Kantenbearbeitung (Abrundung oder Fase) wäre auch nicht schlecht. Dann noch ein Triton-Balkenhobel, dann kannst Du sägerauhes Holz kaufen (ist billiger) und (zumindest die Carport-Balken) selbst hobeln. Macht tierisch Spaß und Du verbrauchst anschließend weniger Lasur, weil die Oberfläche weniger saugt. Außerdem würde alles vom Schreiner weitaus teurer, als selbstgebaut. Also: Argumente für den Werkzeugkauf gibt's genügend! ;-)
 
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Sind aktuell übrigens zumindest in "meinem" Baumarkt nicht zu bekommen.
Vor Corona habe ich noch für alle Fälle eine Scheibe 50 x 25 cm gekauft, weil schon damals nicht immer was da war.
Wollte ich jetzt z.B. einen Vitrinen-Schrank mit Plexiglasscheibe(n) bauen, würde ich das Material nicht kaufen können oder wollen. Wird aktuell offensichtlich für die Pandemie gebraucht.
Heute war ich mal wieder im Baumarkt, und es gibt dort transparente Polystyrol-Platten in verschiedenen Dicken (2 mm, 4 mm) und Größen. Habe allerdings nicht gekauft, weil aktuell kein entsprechendes Projekt am Laufen.
 
Ich werde demnächst einen Tisch etwas auffrischen müssen. War jetzt einige Jahre beim Kumpel und in dem Zustand, in dem ich ihn wiederbekam, ist er nicht zu gebrauchen. Da sind paar Kerzen vollständig ausgebrannt und es sind zwei ordentliche Brandlöcher auf der Tischplatte + einige andere, nicht übliche Gebrauchspuren.

Plan A: Kompletten Tisch abschleifen, Löcher mit Kitt füllen, Lack mit Imprägnierung auftragen, Tisch verwenden. Muss ich beim Kitt oder Lacken etwas beachten? Ist die Kittfarbe von großer Bedeutung? Irgendwelchen anderen Tipps/Hinweise?

Plan B: Zum Tischler bringen.


So sieht er aus:
1625731610270.png
 
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Oder Plan C: Neuen Tisch kaufen. Kostet ca. 300-400 Euro. Diese Option würde ich ungern nehmen.
 
Kostet ca. 300-400 Euro. Diese Option würde ich ungern nehmen.
Das dürfte der Tischler auch kosten, wenn er das komplett macht.
Wenn Du einen Dir wohlgesonnenen Tischler hast, dann frag Ihn ob er das mit dem Abschleifen macht, und Du machst den Rest.

Da man den eigentlichen Schaden auf dem Bild nicht sieht, vermute ich mal: 99,5% der Fläche musst Du ja nur wegen der Neulackierung an(!)schleifen, und 0,5% ab(!)schleifen, um die Hubbel des Spachtel flach zu bekommen. Das machst Du besser händisch mit dem Schleifblock. Mit der Schleifmaschine machst Du viel eher Gräben rein. Bis Du mit dem Schleifblock einen Graben in den Tisch gemacht hast, ist Dir der Arm abgefallen.
 
Ich würde die Tischplatte komplett abbauen und einen Tischler fragen, ob er das durch seinen Dickenhobel schieben kann.
Das dauert nur wenige Minuten.
 
Kinders!

1. Um den Fall beurteilen zu können sollte @ganje mal Fotos von den tatsächlichen Schäden in der Plattenoberfläche machen.
2. Es muss geklärt werden, ob die Tischplatte massiv (bzw. aus einzelnen Brettern verleimt) ist, oder ob es sich um eine furnierte was-auch-immer-Platte handelt. Falls letzteres zutrifft, kann man sich ein Planhobeln oder -Fräsen abschminken, was aber auch nicht nötig sein wird, denn:
3. Wenn als Schleifgerät ein Schwingschleifer verwendet wird, ist die Gefahr Beulen, Dellen oder Riefen in der Oberfläche zu erzeugen, bei richtiger Handhabung nicht gegeben.
Bei ungeübter Hand rate ich dringend von Band- oder Rotationsschleifer bei so einem Vorhaben ab. Da ist dann tatsächlich vorprogrammiert, das die Fläche versaubeutelt wird.

Jetzt erst mal vernünftige Detailfotos, bitte!

PS.: Hab' mir das erste Foto nochmal angeschaut. Die Platte besteht aus längsseitig verleimten Brettchen, die stirnseitig zusätzlich (also im 90-Winkel) an beiden Enden mit Querbrettchen verleimt sind. So ein Konstrukt würde ich per se nicht in den Abrichthobel schieben, weil die Hobelmesser am Anfang und Ende quer zur Faser ins Holz hauen würden. Das splittert wie Sau!

-> Also: Abschleifen mit Schwingschleifer ist angesagt.

Zur Oberflächenbehandlung: Nach dem Abschleifen wird man auch sehen, ob der rotbraune Farbton vom Gerbstoffgehalt des Holzes herrührt, oder ob es einfach gebeizt war. Von der Maserung her würde ich bei der Platte auf Esche tippen. Dann müsste ziemlich helles Holz zum Vorschein kommen...
 
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