Home Recording am PC: Artikel-Serie in der c't

audiot.

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Hitglied
Wollte nur mitteilen, daß in der c't gerade eine Artikel-Serie über Home Recording & Co. am PC begonnen hat - geeignet für Anfänger und Einsteiger als grober Überblick IMHO
 
Kein empfehlenswerter Artikel über Homerecording. Ist geschrieben von Kai Schwirzke, der sollte es eigentlich besser können. Bereits der Einstieg ist fatal:"Man muss nicht mal ein Instrument spielen, um Musik zu machen (...)". Diese Äußerung hat zwar einen wahren Kern, dient aber hier dann als Lockvogel für Einsteiger. Was nicht superfalsch sein müsste, würde sich der weitere Textverlauf entsprechend darauf einstellen. Das tut er dann nicht, sondern würfelt munter die Begrifflichkeiten in den Raum, eine sinnvolle Reihenfolge, die den Leser führt, findet eh eigentlich gar nicht statt.

Dazu kommen Allerweltsweisheiten wie ebenfalls schon im Einstieg: "Geeignete Software verwandelt den PC in ein privates Tonstudio mit Mikrofonvorstufe, Mehrspurrecorder und Mischpult – und auf Wunsch spielt er nach Noten auch noch Klänge von Saxophon bis Sinfonieorchester ein. Wer Musik aufnehmen möchte, hat heutzutage gute Karten: Jeder Allerwelts-PC verfügt über genügend Rechenleistung für diesen Zweck, und Tontechnik, die vor zwanzig Jahren noch ein Vermögen gekostet hätte, ist heute für wenige hundert Euro erhältlich. Die nötige Software gibt es schon ab Preisstufe „gratis“. Kondensatormikrofone und Abhörlautsprecher, einst die großen Budget-Fresser, sind als Importware aus Asien für kleines Geld in brauchbarer Qualität zu bekommen."

Mir schlafen da die Füße ein, wenn ich so einen Ranschmeißertext lese. Ein Musiker mit Lust auf Homerecording wird von dem Artikel nicht viel schlauer und Einsteiger gehen der Idee auf den Leim, man müsse schon mal kein Instrument spielen können. Da gibt es im Netz echt bessere Texte, sogar schon auf Wikipedia, und das will was heißen, denn das ist ein Lexikon.
 
Naja, war ja erst der Einstieg und es kommen noch drei weitere Folgen, da geht's hoffentlich etwas mehr in die Tiefe...
 
kpr schrieb:
Bereits der Einstieg ist fatal:"Man muss nicht mal ein Instrument spielen, um Musik zu machen (...)".
das ist der neue zeitgeist: man muss generell keine ahnung mehr haben… von den sachen die man machen möchte.

du willst musiker werden? kein problem, kauf dir die richtige software dann kannste ein paar samples mit der maus rum schieben und morgen kannste dich dann in ner castingshow bewerben.

du möchtest deine oma besuchen? kein problem, kauf dir einen richtigen navi-computer dann verirrst du dich nicht auf dem weg 5 häuserblocks weit durch die städtische wildnis.

ich bekomme immer öfter den eindruck: je mehr computer in unser leben eindringen umso weniger denken wir nach....
da schlafen mir nicht nur die füße ein.

;-)
 
kpr schrieb:
Bereits der Einstieg ist fatal:"Man muss nicht mal ein Instrument spielen, um Musik zu machen (...)".
Ist doch vollig OK. Geht ja um "Musik machen" und nicht um "kommerziell erfolgreiche Musik machen" oder um "Musik machen, die anderen gefällt". Gemeint ist vermutl. eher ein zeitgenöss. Äquivalent zu den Guitarren-Anfängern, die in den 70ern mit Hilfe Peter Burschs Guitarrenbuch zu Hause für sich klampften.

kpr schrieb:
Dazu kommen Allerweltsweisheiten wie ebenfalls schon im Einstieg: "Geeignete [... LANGES ZITAT ...]bekommen."
Komisch, gerade anhand des längeren Zitats kann ich Deine Ablehnung nicht nachvollziehen. Der Artikel richtet sich offensichtlich an den völlig Ahnungslosen und Du gehörst damit nicht zur Zielgruppe: Dir sollen sogar die Füße einschlafen.
 
Ilanode schrieb:
Ist doch vollig OK. Geht ja um "Musik machen" und nicht um "kommerziell erfolgreiche Musik machen" oder um "Musik machen, die anderen gefällt". Gemeint ist vermutl. eher ein zeitgenöss. Äquivalent zu den Guitarren-Anfängern, die in den 70ern mit Hilfe Peter Burschs Guitarrenbuch zu Hause für sich klampften.
...
Komisch, gerade anhand des längeren Zitats kann ich Deine Ablehnung nicht nachvollziehen. Der Artikel richtet sich offensichtlich an den völlig Ahnungslosen und Du gehörst damit nicht zur Zielgruppe: Dir sollen sogar die Füße einschlafen.

ich kann sehr gut nachvollziehen, was kpr meint. immerhin hat man mit peter bursch ja noch gewisse handfertigkeiten erworben, die man heute am pc offenbar garnicht mehr braucht. zum "musik machen" muss man heute nur noch die maus beherrschen, aber viele verwechseln das heute mit "musizieren" im sinne einens echten instrument (mehr oder weniger gut) zu beherrschen
...und zum schluss kannst du deine hits bei …XXX… uploaden und an deiner karriere arbeiten…

letztendlich isses wurscht, der spassfaktor für die ahnungslosen zählt, auch wenn die sachen ansich immer dämlicher werden
 
... ich weiß schon, warum ich dieses Heise-Blatt schon seit Jahren nicht mehr lese ;-)

(hatte mir das Heft extra nur wegen o.g. Artikel gekauft - und war zwar enttäuscht, weil's echt nur um klein-klein geht, aber andererseits hat ja jeder einmal klein angefangen, nä?! :roll:)

Diese anything-goes-technikverliebtheits-Schreibe weckt zwar falsche Versprechungen (nämlich die, daß Home Recording nur ein rein technischer, jedoch nicht unbedingt musikalischer Vorgang wäre) - aber für den krass'n Gangsta-Rap-Producer oder Amateur-Podcaster oder Klingelton-Bastler oder-oder-oder kann so ein Artikel ein sehr okayer Einstieg sein (meiner Meinung nach) :P
 
Ilanode schrieb:
kpr schrieb:
Bereits der Einstieg ist fatal:"Man muss nicht mal ein Instrument spielen, um Musik zu machen (...)".
Ist doch vollig OK. Geht ja um "Musik machen" und nicht um "kommerziell erfolgreiche Musik machen" oder um "Musik machen, die anderen gefällt". Gemeint ist vermutl. eher ein zeitgenöss. Äquivalent zu den Guitarren-Anfängern, die in den 70ern mit Hilfe Peter Burschs Guitarrenbuch zu Hause für sich klampften.

kpr schrieb:
Dazu kommen Allerweltsweisheiten wie ebenfalls schon im Einstieg: "Geeignete [... LANGES ZITAT ...]bekommen."
Komisch, gerade anhand des längeren Zitats kann ich Deine Ablehnung nicht nachvollziehen. Der Artikel richtet sich offensichtlich an den völlig Ahnungslosen und Du gehörst damit nicht zur Zielgruppe: Dir sollen sogar die Füße einschlafen.


Nein, es ist nicht ok. Denn es geht nicht um die Textaussage des Autors, sondern um die Diktion.

Ein Äquivalent zu Peter Burschs Büchern ist völlig angemessen, wird nur in dem Artikel ganz klar nicht umgesetzt.

Der Ahnungslose als Zielgruppe ist in Ordnung. Die Sprach- und Leserführung ist dann entscheidend. Das passiert im Artikel nicht. Selbst als Erfahrener darf man als Leser nie den semantischen Unterschied erkennen, allenfalls den inhaltlichen.

Wenn du meine Ablehnung nicht nachvollziehen kannst, dann empfehle ich dir als Grundlage das Buch "Wörter machen Leute" von Wolf Schneider. Jeder Autor bekommt vor Arbeitsantritt (gilt auch für freie Autoren) den gutgemeinten Rat, sich beim Schreiben nicht auf angeborenes Naturtalent zu verlassen, sondern seinen Job zu lernen. Es gibt zwei Wege, das zu tun: Viel, oder halt: sehr viel schreiben. Und lesen. Und zwar Lehrbücher. Viele Autoren in der Branche machen nämlich unabsichtlich Fehler und das müsste nicht sein. Folglich ist es völlig ok, gut gemachte Artikel von schlechten zu unterscheiden.
 
!

kpr schrieb:
Wenn du meine Ablehnung nicht nachvollziehen kannst, dann empfehle ich dir als Grundlage das Buch "Wörter machen Leute" von Wolf Schneider.
Klar, wenn ich nur die richtigen Bücher lese, bin ich Deiner Meinung. Die Welt könnt' so harmonisch sein.

kpr schrieb:
Folglich ist es völlig ok, gut gemachte Artikel von schlechten zu unterscheiden.
Unbedingt! Gerne! Super! Und hättest Du geschrieben, dass Du Dein Frühstück über so ein Journalistendeutsch verlierst, hätte ich gar nichts gepostet. Ich fand lediglich, der von zitierte Teil, gibt wenig Anlass zu Deinem Ärger - es sei denn Du bist ein Kandidat für ein Magengeschwür.

Ich lese den zitierten Auszug eher als einen Hinweis an Menschen, die die Entwicklung der Hard- und Software im Produktionsbereich in den letzten zwei Jahrzehnte verschlafen haben, dass bei gegebenen Budget heute deutlich mehr geht, als vor dem Einschlafen.

kpr schrieb:
Der Ahnungslose als Zielgruppe ist in Ordnung. Die Sprach- und Leserführung ist dann entscheidend. Das passiert im Artikel nicht. Selbst als Erfahrener darf man als Leser nie den semantischen Unterschied erkennen, allenfalls den inhaltlichen.
Den "semantischen Unterschied" zwischen "Sprach- und Leserführung", zwischen "Erfahrenem" und "Leser"?
 
Der Artikel ist dem Zeitgeist entsprechend geschrieben: Musiker in zehn Minuten!
Heute ist doch schon das Geräusch Musik, das ich mache wenn ich ein Loch in den Schnee pisse. Genauso belanglos hört sich 90 Prozent des ganzen Mistes an, der einem tagtäglich um die Ohren gehauen wird.

Leute machen mal eben etwas, das heute als Musik durchgeht, so wie sie eben mal an der Playstation zocken, oder eben mal Kallwas gucken. Da fehlt mir einfach die Leidenschaft und die Emotion, mir tun solche Einstellungen körperlich weh.

Beispiele aus dem Leben:
Ich wollte mal so ein bißchen Musik machen, so Techno und so, was brauch ich dafür ? Ein Kumpel hat gesagt da müßte ich nichts können, stimmt das ? Ich hab nämlich keinen Bock da groß was zu lernen, da habe ich keine Zeit für und ach ja ich habe ein PC und will noch was, wo ich Knöpfe dran habe, so ein richtig geiler Synth. Darf aber nicht zuviel kosten, ich hab so an 150 -200 Euro gedacht.


Wer glaubt das habe ich mir ausgedacht, Fehlanzeige, das ist authentisch.
Das ist wohl der Zeitgeist, leider. Für jemanden wie mich, für den Musik eine sehr hohen Stellenwert hat, ist es traurig mitanzusehen wie Musik und Musik machen zu einem billigen Freizeitartikel mutiert wird, völlig ohne Wert .

Da brauch man sich dann auch nicht mehr darüber wundern, das soviel Mist produziert wird, der die Charts und damit leider auch alle Medien besetzt. Billigste Kaufhausmusik ohne jeden Anspruch. Klar es gibt sie noch die Vollblutmusiker, aber die haben es immer schwerer aus dem ganzen Misthaufen hervorzutreten, denn heute muß ja alles schnell gehen und wer da erst suchen muß... .
kaum eine Sau wird sich in 20 Jahren noch großartig an irgendwelche Teknonummern erinnern, von solchen Perlen wie DsdS ganz zu schweigen, aber man hört und erinnert sich immer noch an die Leute die Musik mit viel Leidenschaft gemacht haben, von TD und Kraftwerk über Depeche Mode bis Radiohead. (um ein paar Beispiele zu nennen)

Ich gehöre nicht zu den "früher war alles besser" Leuten, aber was Musik angeht, muß ich das wohl so sagen. Ich habe gestern mal wieder Eno, David Sylvian, Bowie, Kraftwerk usw. gehört und gerade im Vergleich zur heutigen Musik viel mir die Qualität des Songwriting auf.
Vielleicht sollte Musik garnicht mehr bezahlt werden, dann machen nur noch Leute Musik die es müssen. Amen.


Viel interessanter wäre gewesen, wenn CT mal ein Musiker PC zusamengestellt hätte, der gut funktioniert und das für verschieden Budgets.
 
@ Ilanode

Deine Postings sind mir einfach zu hochnäsig und unsachlich, nicht zuletzt provokativ. Mir ist das bereits anderweitig aufgefallen und so ist es auch müßig, sich mit dir zu unterhalten. Schreibdiktion und -stil sind so schöne Themen, man könnte sich prima unterhalten - leider nicht mit dir. Wenn dich der gepostete Artikel anspricht, dann hat er ein Ziel erreicht und gut ist. Vielleicht hast du sogar ein wenig Freude daran, es wäre dir zu wünschen :D


@ neo

Dem Zeitgeist entspricht der Stil des Buches "Analoge Klangsynthese" von Reinhard Schmitz. Es ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber das ist kein Widerspruch. Man könnte das als Lehrbuch ansehen, dass klassenlos Einsteiger und alte Hasen gleichsam anspricht, auf jegliche "Zielgruppen"-Attitüdchen seitens des Autors verzichtet und einfach eine angenehme und lehrreiche Lektüre darstellt. Kurz gesagt: So geht´s halt auch.

"Stark und schön in 5 Minuten", das was du also m.E. zu recht monierst, ist in Wahrheit ein alter Hut mindestens seit den 60ern. Heimorgel spielen in nur 1 Woche, so ähnlich war der Slogan und den schleppen Marketingleute und Schleimspuren-Autoren seit Jahren immer noch mit sich. Dabei ist das so dated wie sonstwas und jeder weiß das auch. Selbst der naivste Einsteiger. Von Ausnahmen vielleicht abgesehen. Und einem jungen Ambitionierten tut man keinen Gefallen, wenn man ihn anschwindelt und sagt: Hey, geil, Computer und so, brauchste nix zu können. Doofsein reicht :D
 
Neo schrieb:
kaum eine Sau wird sich in 20 Jahren noch großartig an irgendwelche Teknonummern erinnern

Techno gibt es schon seit 1985 und man erinnert sich zufällig noch an die alten Tracks (von Leuten, die es können). :P

Anspieltips:
Model 500 - No UFOs
LFO - LFO
Derrick May (unter irgendeinem seiner Pseudonyme) - Strings of Life
Sharevari

Wenn Dir Techno prinzipiell nicht zusagt, heisst dass trotzdem nicht, dass es keine handwerklich guten Techno-Tracks gäbe und man kein Talent oder handwerkliches Können dafür bräuchte. Es sieht nur anders aus, als bei normalen Instrumenten. Sequencer und Synthesizer wollen auch erstmal bedient werden.
Wie schnell ein Track produziert wurde, spielt letztlich auch keine Rolle.

Eine Jazz-Truppe improvisiert ja auch in Echtzeit.
 
kpr schrieb:
…ein alter Hut mindestens seit den 60ern. Heimorgel spielen in nur 1 Woche
und damals gabs noch längst keine midifiles zum downloaden, mit der die heimorgel -heute entertainer-workstation genannt… zu nem sauteuren player wurde. damals drückte man noch händisch auf den WALZER oder LATIN knopf und legte einen einzelnen finger auf eine der unteren tasten und dann ging die post ab.... ;-)

Hey, geil, Computer und so, brauchste nix zu können. Doofsein reicht :D
reines doofsein ist manchmal schon wieder zuviel… :fressen:
 
Das ganze richtet sich doch an Leute die mit Musikinstrumenten nichts am Hut haben und sonst nur passive Konsumenten sind. Leider etwas seicht, aber das habt ihr ja auch festgestellt.
 
tulle schrieb:
Das ganze richtet sich doch an Leute die mit Musikinstrumenten nichts am Hut haben und sonst nur passive Konsumenten sind. Leider etwas seicht, aber das habt ihr ja auch festgestellt.
eben.
und deswegen sollte man sich hier auch nicht auf der persönlichen ebene in die haare geraten.

heise hat ja nicht zum ersten mal ein sonderheft zu diesem thema rausgegeben. und auch bei vielen anderen sonderheften ist die inhaltliche darbietung eher auf einem niedrigen niveau. was sich hier (heise-verlag) kritisieren lässt, ist leider die tatsache, das selbst einsteiger nach nach dem lesen oft mehr fragen haben als vorher. ich kenne zwar dieses aktuelle magazin nicht weil ich mir mittlerweile die magazine von heise nicht mehr kaufe- mir persönlich ist das geld dafür zu schade und es sind für mich kaum verwertbare infos drin...., aber ich vermute mal, da wird wieder mal eher pauschal etwas hard- & software vorgestellt und das wirds gewesen sein.
 
tulle schrieb:
Das ganze richtet sich doch an Leute die mit Musikinstrumenten nichts am Hut haben und sonst nur passive Konsumenten sind. Leider etwas seicht, aber das habt ihr ja auch festgestellt.

Man spricht mit jedem gleich, es ist ein Irrtum wenn man meint, einen Unterschied in der Ansprache machen zu müssen In der Tat wird zwar einem Einsteiger der eine oder andere Begriff gleich in einem Nebensatz erklärt, das kann bei einem Artikel für Fortgeschrittene eventuell wegfallen. Das kommt aber immer drauf an und muss nicht passieren. Dafür gibt es bekannte Methoden, wie das angemessen umgesetzt wird und dafür gibt es in einer Redaktion auch einen, der den Text eines Autoren entsprechend redigiert. Im Falle Heise Artikel ist das nicht passiert und das ist bedauerlich, weil es nicht sein müsste. Wer sich ein wenig mit Texten auskennt, sieht das auf den ersten Blick und nach ein paar Zeilen. Es ist eher die Frage, wieso die das übersehen haben. So ist es nämlich Papierverschwendung. Klingt hart, ist aber so. Wenn mein Feedback so klingt, als ob man dem nicht widersprechen dürfe, dann liegt das nicht an mir, sondern an der Tatsache, dass eine effiziente Schreibe nicht neu erfunden werden muss, sie ist es bereits. Und der Artikel ist ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Auch ok, besser ein warnendes Beispiel als ignoriert werden :D
 
@kpr: Hast Du eigentlich den kompletten Artikel gelesen? Der ist nämlich IMHO ne ganze Ecke weniger schlecht als der zitierte Aufreisser.
 
marv42dp schrieb:
@kpr: Hast Du eigentlich den kompletten Artikel gelesen? Der ist nämlich IMHO ne ganze Ecke weniger schlecht als der zitierte Aufreisser.

Du meinst den im Heft? Nö, halt das was online zu sehen ist, und vielleicht reißt es der vollständige Artikel ja raus. Der unglückliche Aufreißer lässt allerdings nicht so sehr hoffen. Würde mich wundern, wenn aus der Kraut-und-Rüben-Diktion nochmal ein anständiges Werk würde. Schön wär´s ja. Quasi die Idee: Verpatzter Einstieg, aber nach 3 Seiten, hui, bereits dann geht´s cool ab :D
 
klangraum schrieb:
ich bekomme immer öfter den eindruck: je mehr computer in unser leben eindringen umso weniger denken wir nach....
da schlafen mir nicht nur die füße ein.

;-)

Das spielen eines Instruments ist ja auch erst mal nur eine erlernte Handfertigkeit, nicht so verschieden zum bedienen einer Software.
 
Summa schrieb:
Das spielen eines Instruments ist ja auch erst mal nur eine erlernte Handfertigkeit, nicht so verschieden zum bedienen einer Software.


In einer Weise ist das tatsächlich so, es hat was mit "Programmierung" der Motorik zu tun und jeder Pianist weiß das. Auch bestimmte Bediensequenzen bei Software muss man erlernen und hat sicher auch was mit dieser Motorik zu tun. Der Unterschied ist aber fühlbar, d.h. während beim Instrument das Resultat körperlicher Motorik hörbar ist und hinsichtlich der Dynamik auch in direktem Zusammenhang mit dem körperlichen Einsatz steht, ist es bei Software eher ein Maschinenbedienen und vorwiegend intellektuell. Nicht zuletzt deshalb empfehlen Musikpädagogen ja oft das Erlernen eines Blasinstrumentes, da hier der unmittelbare Bezug zwischen Atmung und Tonresultat hergestellt werden kann. Bei Softtware funktioniert das "über Eck" und gerade das scheint es zu sein, was in den letzten Monaten immer häufiger in Postings moniert wird im Diskurs Software vs. Hardware: Das vermisste haptische Erleben. Ich glaube, dass solche Diskussionen eigentlich überflüssig sind, denn ganz offensichtlich ist zumindest bei einem Teil der Musiker dieses Bedürfnis vorhanden. Ich schätze auch, dass Hersteller da genau hinhören sollten, denn die Offenheit der Musiker, sich auf Software einzulassen und die dann nach einer Weile enttäuscht links liegen zu lassen, könnte langfristig fatale Folgen haben.
 
Summa schrieb:
Das spielen eines Instruments ist ja auch erst mal nur eine erlernte Handfertigkeit, nicht so verschieden zum bedienen einer Software.
einmal -> siehe posting von kpr …und:
man könnte ja durchaus sagen: ein computer kann auch zu einem instrument werden, wenn er eine entsprechende schnittstelle hat.

das ist aber in der praxis meistens ziemlich weit entfernt von dem, was eine massenkompatible industrie "verspricht" wenn sie eine einfach (maus)bedienbare software auf den markt wirft und mit einem slogan wirbt: von jetzt auf gleich zum superstar mit wenigen clicks
eben das wird suggeriert, wenn es um das thema musik am computer geht, das ist auch größtenteils die intention von magazinen die in diesen inhalt einführen wollen ebenso wie es das ziel der meisten leser ist.

eine wesentliche frage ist, wie weit man die kreativität entwickeln kann und welche ausdrucksformen dann einfliesen können. es gibt viele möglichkeiten. wenn man sich zb. reaktor anschaut, dann hat man sogar mehrere voneinander getrennte ebenen der kreativität- sofern man sie nutzt. einmal die entwicklung einer "produktionsumgebung" und dann die arbeit damit. je nach der motivation kann die entwicklung einer umgebung mehr zeit und aufwand bedeuten als die eigentliche musikalische arbeit. wer mag kann dann zustätzlich noch nahtlos in die entwicklung der hardware-schnittstelle eintauchen, es gibt wesentlich mehr als nur die nutzung eines standardkeyboard.

es gibt aber auch eine reine "konsumnutzung" -dh. die leute laden sich aus dem web einen bestehenden "klanggenerator" und greifen nur auf der dort zur verfügung stehenden fertigen regelebene ein.... also passives abspielen.... zuhören.... und empfinden sowas als "musik machen". man will sich dann auch nicht mit hintergrundwissen über die sache belasten, man kann ja bei irgendwelchen ungelösten fragen in foren rat suchen und ist dann beleidigt, wenn alle antworten RTFM sagen… ;-)

das waren jetzt zwei extreme zustände, die mit software umsetzbar sind.
 
Ich habe es gerade gelesen.
http://www.heise.de/ct/08/08/132/

Mit der Erfahrung die ich selber habe kann ich darüber nur lachen.
Und bei einem Anfänger wird der Artikel nur noch mehr Verwirrung auslösen.
Wo wird zum Beispiel der Begriff MIDI erklärt?
Auf diesem Board ist dass der Lacher aber...
Wer zu dem Thema Antworten in der c't sucht hat bestimmt nicht die geringste Ahnung.
So jemand steht kurz davor sich ein Musik Programm von Data Becker zu kaufen, mit dem man auch Grußkarten drucken kann. :roll:

Das ganze Thema ist so komplex.
Am Anfang müsste die Frage stehen, was der betreffende machen will.
Daraus ergeben sich dann Richtungen in die man gehen kann.

Gestern habe ich zum Beispiel ein nettes, kleines, Tool für Gitarristen gesehen.
https://www.thomann.de/de/ik_multimedia_stealthplug.htm
Es gibt soviele Möglichkeiten, das ist mehr als genug Material für ein Sonderheft.
Das von Leuten geschrieben werden sollte die den Durchblick haben.

Eine Weile kann man mit kostenloser Software und dem Onboard Soundchip herumgurken.
Aber dann sollte man sich entscheiden.
Entweder mit Substanz weitermachen und ein paar Euro investieren, oder eine Xbox und "Guitar Hero" kaufen.


BTW, Journalismus.
Dass schlampiges Geschmiere anscheinend hoffähig wird, ist mir auch schon aufgefallen.
Besonders wenn ein Artikel im Internet steht scheint alles erlaubt zu sein.
Und dann lese ich einen guten Artikel auf Zeit.de, und weiß wieder was Journalismus ist.

BTW2, mein Fave auf heise online, heute.
http://www.heise.de/bilderstrecke/304/nt519edc
Ich will diese Lampe. :D
 
Ist genau wie der Unterschied zwischen 'nem virtuosen Instrumentalisten und jemand der die Familie mit dem Spiel auf Heimorgel oder dem "geschrammel" auf der Gi.tarre quaelt...
 
Summa schrieb:
klangraum schrieb:
ich bekomme immer öfter den eindruck: je mehr computer in unser leben eindringen umso weniger denken wir nach....
da schlafen mir nicht nur die füße ein.

;-)

Das spielen eines Instruments ist ja auch erst mal nur eine erlernte Handfertigkeit, nicht so verschieden zum bedienen einer Software.

Wunschdenken derer die nur mit der Maus spielen können. Aber ich bin auch alles andere als ein Virtuose, leide aber darunter das ich jetzt nicht mehr so gut spielen kann wie früher.

Ferrari fahren auf einem Computer oder Playstation ist auch was anderes als ein richtigen zu beherrschen.

CBusch schrieb:
@Neo: "Music For The Masses - I think not." Könnte dir gefallen ...
http://www.side-line.com/interviews_com ... 0_0_16_0_C
Danke, der Mann spricht mir in einigem aus dem Herzen.

sonicwarrior schrieb:
Wenn Dir Techno prinzipiell nicht zusagt, heisst dass trotzdem nicht, dass es keine handwerklich guten Techno-Tracks gäbe und man kein Talent oder handwerkliches Können dafür bräuchte.

Tekno ist für mich ein Synonym für ich mache es mir leicht". Nicht das ich mir das ausgedacht habe, ich habs nur zu oft schon von Leuten gehört, die damit prahlen mal eben in 10 Minuten einen Track rauszuhauen. Hip Hop geht mittlerweile auch in die Richtung. Aber ich weiß natürlich das es bei diesen Styles auch Leute gibt die wissen was sie ttun, was man dann auch hört. Davon gibts aber immer weniger. Vielleicht macht die Technik es Blendern zu leicht, ich weiß auch nicht. :sad: :dunno:
 
Summa schrieb:
Ist genau wie der Unterschied zwischen 'nem virtuosen Instrumentalisten und jemand der die Familie mit dem Spiel auf Heimorgel oder dem "geschrammel" auf der Gi.tarre quaelt...

Wenn das jeweils am richtigen Platz geschieht, ist das wunderbar.

In der 3rd Street Promenade in Santa Monica kannst du dir anschauen, wie das ganz "normale" Publikum auf einen virtuosen Instrumentalisten reagiert: Die sind von den Socken. Nicht nur, weil es sowas dort in einer Fußgängerzone tatsächlich gibt, sondern weil der Junge was Tierisches abliefert.

Im Wohnzimmer bei Omis Geburtstagsparty steht Mami mit der schlecht gestimmten Wandergitarre neben Sohnemann, der die Heimorgel quält. Und Omi samt Rest der Familie freut sich, obwohl sie gerade Katzenmusik genossen haben.

Es sind jeweils die gleichen Leute, die zuhören. Und den Unterschied mühelos ertragen. Sofern alles am richtigen Platz und mit der authentischen Intention passiert. Denn dann ist es ehrlich und kein Fake. Nur darauf kommt es an.
 


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