Indirektes Jubiläum: 40 Jahre Klaus Schulze & Geburtstage / Sammelthread

ppg360 schrieb:
Und diese "Gin Rosé" von 2000 war ja an Langeweile nicht zu überbieten.

Wieso, war doch ein schönes Konzert, wäre ich gerne dabei gewesen.
Die Musik muss sozusagen "langweilig" sein, wäre sie abwechslungsreich, wäre es nicht mehr Ash Ra Tempel.
Apropos EMS: Der ist da gleich zu Beginn ziemlich ausgiebig zu hören.
 
ppg360 schrieb:
Zum Thema EMS: Ich habe sogar das dazugehörige Keyboard verkauft, weil es an Sinnlosigkeit nicht mehr zu überbieten war
Ich empfehle mal ein bischen Pink Floyd zu hören, da ist der EMS Synthie A mit dem KS-Keyboard gleich zu Anfang zu hören. Der Keyboard-Sequencer war damals ein Meilenstein und ist auch heute immer noch brauchbar. Man muß sich eben mit diesem Synthesizer auch mal richtig auseinandersetzen, denn soooo schlecht ist er ja auch wieder nicht tonal spielbar. Wenn die Spread mal sauber getunt wurde, kann man da durchaus was machen. So viel stimmstabiler sind nämlich die anderen Syntehsizer aus dieser Zeit auch nicht, die ersten Minimoogs und ARPs sind auch ständig abgedriftet.
 
Einer der ARP-Vorzüge der genannten damaligen Zeit war die Tatsache, dass Mr.Pearlman das Problem der Stimmstabilität seiner Oszillatoren gelöst hatte. Nicht immer alles in einen Topf schmeißen, differenzieren ist immer noch angesagt.
 
ems und buchla scheinen ein paar gemeinsamkeiten zu haben, auch haben sie gemein, dass ihre besitzer dazu neigen ihre kostbarkeiten zu verteitigen... ;-)
 
Pink Floyd ist wirklich eine Klasse für sich, aber als Referenz für die "unglaublichen" Möglichkeiten des EMS-Keyboards (ich halte mich da wesentlich mehr an Stephens Meinung) würde ich doch frühe Curved Air- und Morgan-Alben heranziehen, auch das erste Camel-Album ist mit einigen wenigen VCS3-DK1-Keyboard-Läufen beglückt. Yes hatten ein EMS-Gerät (noch zu Tony Kayes Zeiten) zur Probe und sie haben sich vor einer ernsteren Verwendung gescheut.
Und ich habe früher diese Tastaturen auch gehabt, aber kurz nachdem ich wusste, wie die Geschichte mit Justieren der Oktavspreizung usw. ging, war das Interesse auch schon bei Null, dafür gibt es wahrlich Besseres. Das KS-Keyboard ist auch ein nettes Spielzeug für mich gewesen, aber auch nicht unbedingt der Bringer. Ich weiß, "On The Run"! Tolle Arbeit, ich bin heute noch begeistert davon, gerade jetzt, da man zu Hause endlich eine SACD im 5.1-Sound erleben darf und endlich die Musik so hören kann wie sie früher live von Pink Floyd präsentiert wurde, aber das Ding dröhnt einem sogar schon aus dem KORG Radias als Werkssound entgegen und das sogar recht gut. Und Hand aufs Herz: So problematisch ist das Ding weder vom Sound noch von der Sequenz und den gezielten Modulationen nun auch nicht zu imitieren.
Fazit: Zur Vervollständigung der EMS-Sammlung sicherlich vorzeigbar, aber zur Anschaffung für musikalische Zwecke eher nicht zu empfehlen. Die EMS-Geräte sind eher für elektronische Gimmicks oder als Effektprozessoren brauchbar, wer einen hat, soll sich freuen, wer keinen hat, sollte evtl. aufgrund des recht hohen Anschaffungspreises anderen Geräten den Vorzug geben.
 
phaedra schrieb:
Fazit: Zur Vervollständigung der EMS-Sammlung sicherlich vorzeigbar, aber zur Anschaffung für musikalische Zwecke eher nicht zu empfehlen. Die EMS-Geräte sind eher für elektronische Gimmicks oder als Effektprozessoren brauchbar, wer einen hat, soll sich freuen, wer keinen hat, sollte evtl. aufgrund des recht hohen Anschaffungspreises anderen Geräten den Vorzug geben.
Trifft das nicht auf fast alle Vintagesynthies zu? Wer braucht denn heute noch einen Minimoog oder MS-20, das können sehr viele andere Synthies ja auch.
 
Bernie schrieb:
phaedra schrieb:
Fazit: Zur Vervollständigung der EMS-Sammlung sicherlich vorzeigbar, aber zur Anschaffung für musikalische Zwecke eher nicht zu empfehlen. Die EMS-Geräte sind eher für elektronische Gimmicks oder als Effektprozessoren brauchbar, wer einen hat, soll sich freuen, wer keinen hat, sollte evtl. aufgrund des recht hohen Anschaffungspreises anderen Geräten den Vorzug geben.
Trifft das nicht auf fast alle Vintagesynthies zu? Wer braucht denn heute noch einen Minimoog oder MS-20, das können sehr viele andere Synthies ja auch.
Du nennst gerade diese beiden Typen die meiner Meinung nach von keinem einzigen Replikanten originalgetreu imitiert werden.
 
Trifft das nicht auf fast alle Vintagesynthies zu? Wer braucht denn heute noch einen Minimoog oder MS-20, das können sehr viele andere Synthies ja auch

Du nennst gerade diese beiden Typen die meiner Meinung nach von keinem einzigen Replikanten originalgetreu imitiert werden

Bernie gings glaub ich nicht ums "Imitieren", sondern ums "Ersetzen".
Ein Ersatz ist natürlich keine Replika, tuts aber in den meisten Fällen auch.
 
intercorni schrieb:
Welche Synthis sollten das sein? Ich kenn keinen der wie ein Mini oder ein MS20 klingt bzw. diese ersetzen könnte.

Für den Minimoog gibts - wer nah dran bleiben will - den OS oder Voyager.
Für den MS20-Filter gibts Emulationen bzw. Filternachbauten (Doepfer & Co.
über die Qualität der Echtheit brauchen wir uns hier nicht unterhalten, denn
es geht ums Ersetzen).
Im Klanggefüge mit anderen Instrumenten reicht das oft.

Kürzlich sah ich eine lokale Liveband, die den Minimoog durch einen Nord Lead
ersetzt haben. Das Imitat klang gut, denn die Spielweise des Keyboarders, die
Art sich auszudrücken, war auch entscheidend!

Das ein Original ein Original bleibt steht außer Frage.
 
Ich verstehe nicht, warum EMS hier so polarisiert? Weil sie so teuer sind?

Wer übrigens mal einen EMS jenseits des üblichen Effekteinsatzes hören will, dem empfehle ich "Sirius" von Stockhausen. Dauert ca. 90 Minuten und wurde komplett mit einem Synthi 100 eingespielt.
 
Oder David Vorhaus "White Noise II", wurde fast vollständig mit einem Kaleidophon (bestehend aus 2 VCS3 und einigen weiteren Zusatzgeräten) eingespielt.
 
Bernie schrieb:
Trifft das nicht auf fast alle Vintagesynthies zu? Wer braucht denn heute noch einen Minimoog oder MS-20, das können sehr viele andere Synthies ja auch.

Ausgerechnet diese beiden Schätzchen hätte ich in diesem Zusammenhang bestimmt zuletzt genannt, wobei ich den einen liebe und dem anderen gar nichts abgewinnen kann.
 
intercorni schrieb:
Welche Synthis sollten das sein? Ich kenn keinen der wie ein Mini oder ein MS20 klingt bzw. diese ersetzen könnte.
Stimmt, nichts klingt exakt so, wie ein altes Original.

Die meisten Keyboarder, von erfolgreichen Top 40 Bands und Coverbands, nutzen für Synthie-Emulationen nur ihren Triton, Motif oder Fantom und kaum einer merkts. Es geht also auch ohne die Originalen Kisten! Oder besser: zumindest wird richtig gute Musik davon nicht wirklich um ein Vielfaches schlechter.
Überhaupt, es ist doch viel wichtiger, einen guten Song zu machen, der Sound spielt meistens doch eher eine untergeordnete Rolle. Nur wir bekloppten Synthiefreaks machen daraus eine echte Wissenschaft.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich verstehe nicht, warum EMS hier so polarisiert? Weil sie so teuer sind?
Genau, weil sie so extrem überteuert sind. Die aufgerufenen Preise sind die ollen Kisten auch nicht wert, das ist völlig überzogen. Aber das ist Angebot und Nachfrage eben. Viele wollen ja einen EMS aber der Markt ist leergefegt...
 
Ich finde auch, man kann heute im Prinzip genauso gut alles im Computer machen. Im Kontext eines Gesamtarrangements fällt doch sowieso nicht mehr auf, ob ein einzelner Klang analogen oder digitalen Ursprungs ist. Sollte mich jedenfalls sehr wundern, wenn das jemand mit Sicherheit heraushören könnte.

Deshalb fasziniert mich auch an den alten Kisten noch nicht mal so der Sound. Mich fasziniert das Handling.
 
Markus Berzborn schrieb:
Deshalb fasziniert mich auch an den alten Kisten noch nicht mal so der Sound. Mich fasziniert das Handling.
Wenn ich so manches mal vor dem VCS3 sitze, Stecker patche, an den Knöpfen drehe und am Joystick zwirbele, dann überkommt mich schon ein gewisses Glücksgefühl. Diese olle Kiste, mit dem Charme einer alten Herz-Lungenmaschine, schafft es doch immer wieder, mir das Gefühl zu vermitteln, das man sich in Frankensteins Labor befindet.
frankenstein.jpg
 
Der EMS polarisiert mit Sicherheit durch die ansich hohen Preise und wenn man ehrlich ist klingt und verhält er sich auch anders als andere Synthesizer. Das kann man halt für sich bewerten. Wenn es übrigens rein klanglich bedingt wäre, würde ich nur mit moderneren Instrumenten arbeiten und auch niemandem empfehlen alte Sachen zu kaufen, wenn er nicht wirklich genau diesen Klang "braucht". Den Zugriff kann man sich hier und da auch verschaffen, die Controllerindustrie ist aber rel. konservativ und etwas unkreativ bei dem Thema, ggf. auch weil es eben nur ein paar spezielle Controller wären.

Ich habe noch keine Soft gehört, die genau so wie ein EMS klingt und sich auch so verhält. Aber das Thema EMS und Clone und Co kann man im Thread hier auch beobachten.
viewtopic.php?f=13&t=47848
 
Bernie schrieb:
ppg360 schrieb:
Zum Thema EMS: Ich habe sogar das dazugehörige Keyboard verkauft, weil es an Sinnlosigkeit nicht mehr zu überbieten war
Ich empfehle mal ein bischen Pink Floyd zu hören, da ist der EMS Synthie A mit dem KS-Keyboard gleich zu Anfang zu hören. Der Keyboard-Sequencer war damals ein Meilenstein und ist auch heute immer noch brauchbar. Man muß sich eben mit diesem Synthesizer auch mal richtig auseinandersetzen, denn soooo schlecht ist er ja auch wieder nicht tonal spielbar.

Du spricht von einem Keyboard Sequencer, ich spreche von einem Cricklewood.

Stephen
 
Markus Berzborn schrieb:
Moogulator schrieb:
wenn man ehrlich ist klingt und verhält er sich auch anders als andere Synthesizer.

Das ist es ja gerade! Wäre es nicht so, wären die Dinger doch völlig uninteressant!

Die Soft von Xils ist auch ein bisschen so, schon ein bisschen Geist ist drin. Ein EMS Clone ist freilich mehr als eine Matrix und so, da gehört die Vorsättigung und der Spannungseinbruch auch dazu, auch weil es eben nicht perfekt ist. Aber manchmal wäre es auch gut dies in "perfekt" zu haben. So gesehen war ein Microkorg schon viel mehr der Volkssynthesizer als ein MS20 und macht vieles jetzt "richtig", was ein MS20 nie konnt, da stimmt ja nix. Übrigens heut noch lustig, wenn du dir das Filter oder so mal auf dem Scope anschaust. Aber das ist wohl auch, was eher noch der dritte Faktor ausmacht. Musiker mögen es durchaus, wenn Instrumente Eigenheiten und Sonderbarkeiten haben. Man arbeitet drumrum, wird damit stark und erfindet Möglichkeiten diese ggf. noch musikalisch zu nutzen.

Nur wird es auch irgendwann keine EMS und Co mehr geben, ggf. Clones, denn die sind ja eher leicht zu kopieren (analog). In digital ist das für mich ein wenig wie der Versuch eine echte Kopie eines akustischen Instruments zu basteln. Dabei entstehen dann neue interessante Instrumente, die eigentlich etwas nicht gut können oder noch nicht echt sind. Echt ist langweilig. Kann man ja gleich echt nehmen ;-)
Und irgendwann wird das auch für Minimoogs und so gelten, wenn einfach nicht mehr zu haben sind. Oder sagen wir ruhig weiter EMS, denn die gibts in neuer Form ja nicht, auch wenn die Hanseln da jetzt 40 Stück mit Originalbauteilen zusammenzimmern. Allerdings weiss ich nicht, ob sie das wirklich tun oder ob das nicht ein Zerlegen bestehender Sachen ist. Dann wäre es rechtlich sehr bedenklich sowas als neu zu verkaufen.
 
Oder umgekehrt. Vielleicht es ja gar nicht angebracht, sowas als Neugerät zu verkaufen, weil dann auch mehr Regularien anfallen, RoHS usw.
Weiß ich auch nicht genau, was es da alles inzwischen an Bürokratiezeug und neuen Richtlinien gibt.
 
Für heute gelten natürlich diese ebenso, es sei denn man verkauft sie alt gebraucht oder sowas. Aber bei dem Preis sollte das ja alles offiziell laufen. Bürokratiezeug gibt es in der Tat heute mehr, deshalb gibts keinen WX mehr zu kaufen, weil der "Spuckkanal" zu nah an irgendwelchem Elektrodings ist und deshalb in Europa nicht mehr. Sauschade. Diese Richtlinien sind schon auch nervig. Aber die Idee hinter CE und Co ist natürlich die Sicherheit, die Schirmung und so weiter. Wenn ich neben meinem Handy bin merke ich gradezu, dass da noch ein paar Richtlinien fehlen, auch bei dem Anschluss kann man das denken. Mehr zur Kompatibelität zwingen und so muss man die Burschen auch schonmal hier und da aus Sicht des StiNo Users. Bin ja auch nicht so für zu viele Regeln und die Sache wird oft teuer für kleine Firmen und Einzelbastler, aber wozu EMS heute noch einen deutschen Unterhändler braucht ist mir eher schleierhaft. Das könnte man doch locker simpel lassen direkt aus UK, ist heute ja alles EU und so.

Naja, wie dem auch sei. Die Teile werden von den Leuten gepflegt und teilweise auch gespielt oder manche Produzenten setzen sich da mal in der "Freizeit" dran. Ist heute ja alles bisschen anders und gibt heute andere Instrumente. Hab kürzlich einen typischen Job für damals mit dem EMS gemacht, tja - und habs dann mit dem G2 gemacht, ging viel schneller.
 
Ohen die Musik von Klaus Schulze in Frage zu stellen..er macht nach wie vor gute Musik :phat: :adore:

Aber glaubt ihr, dass man, wenn man Musik wie Klaus Schulze macht, also Sequenzen laufen lässt und dann auch mal mit dem Minimoog ein paar fette Soli hinlegt, das beim Publikum gut ankommt?

Bin nämlich noch am Überlegen, auf welche Art von elektronischer Musik ich mich spezialisiere, und häng gerade so zwischen Jarre und Berliner Schule, obwohl man das fast nicht vergleichen kann..

Gruß
Jarrator
 
Was du suchst ist vermutlich die "alte" EM Szene, die mögen so Sachen, ist zwar ein ü40 Publikum, aber was du machen willst oder sollst bestimmt du, einen "Markt" gibt es für keine Musiker so richtig mehr, aber diese kleine Szene ist aktiv und die haben auch Geld, sind aber relativ geschlossen in sich, ..
 
Also diese Szene muss ja wirklich klein sein.. hab mir grade nochmal durch den Kopf gehn lassen, wen ich da kenn..
Klaus Schulze, Bernd Kistenmacher, Harald Grosskopf (?), Wolfgang Bock, Waveshape..naja das war's.. okay, bin ja auch erst 15..^^
sollten da noch welche fehlen, bitte ich um Verzeihung
 
die ist in D/NL sicher 500-1k Leute stark und auch aktiv. Die machen viel.
www.empulsiv.de ist zB Teil davon und diese Schallwelle-Leute, google mal. ist ne gute Ausgangsbasis vielleicht. Hier im Forum sind einige Leute, die dem irgendwie angehören. TMA zB.

Sind natürlich immer die gleichen Leute, aber es ist eben eine Szene und das ist doch was.
 
Wenn Du beim Publikum ankommen willst, solltest Du vielleicht sowieso lieber Popmusik machen.

Musik, wie sie Klaus Schulze macht, war schon immer eine Minderheitensache und noch nie "gefragt".
Oder hast Du Klaus Schulze trotz seiner kaum noch zählbaren Veröffentlichungen irgendwann mal in einer populären Fernsehshow o.ä. gesehen?
 
Das ist korrekt. Ist eine kleine eigene Szene, es gibt auch andere etwas wildere Musikstile, die nie in den Medien waren - die ist aber viel größer. EBM zB, ..
 


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