Ist Dubstep / ähnliches überhaupt live machbar?

Hi!

Dubstep und Konsorten begegnet einem ja nun immer häufiger. Da das aber überhaubt nicht die Richtung ist, mit der ich mich so beschäftige, stell ich mir gerade mal die obige Frage.
Genauer: ist es mit Hardware live machbar? Wenn ja, wie?
Damit meine ich jetzt nicht, die Ableton/$daw und ne Batterie an Midicontrollern Schnipselabfeuergeschichten.
Könnte man sowas herimprovisieren? Welches Zeug wäre dafür nötig?
Weil da is ja viel geglitche, sampleverbiegen, dann noch mindestens 5 Hände für LFOs.

Alles was ich bisher so an Videos von Live geschichten gesehen habe, is eher PC-abspielerei.

Gruss, Wolf
 
generell halte ich alles für machbar _ da haben manche schon krasseres gefrickel auf die bühne gebracht ..... ein beispiel was du meinst wäre sicherlich hilfreich

die frage ist auch wo du live ansetzt

beim programming

beim sounderstellen

beim loopsabfeuern

beim cd´s mischen

"nur" midispuren mithaben und habe alle sound im moment erstellellen ... aber richtig live wäre ja eigentlich ohne alles anzurücken => soetwas habe ich nur einmal im meinem leben von cosmibaby gesehen ....


was deine eigentliche frage angeht _ die frage ist nicht mit welchen geräten man das macht, sondern mit welchen geräten du soetwas machen kanns - da arbeitet jeder anders

ich habe schon leute mit ableton sachen anstellen sehen (midisteuerung von VSTsynth´s) das hatte überhaupt keine ideologische differenz zu analoger hardware ... soll heißen: es gibt nicht das mastertool für fetten bass und wobble sondern nur deinen weg zum ziel - klingt sehr eso = ist es auch ;-)

was bei dubstep mehr ausmacht als die einzelnen sounds und das setzen derselben ist das zusammenspiel im mix - soetwas ist schwer voraussehbar und auch live schwierig so umzusetzen, dass man nach dem DJ (der als letzten tune den supergemasterten highendlowdubenglishkracher abgefeuert hat) noch hörbar rüberkommt :floet: das hat nicht nur was mit lautstärke zu tun sondern auch wie organisch das ganze ineinandergreift - soetwas zu verpatzen geht eben schnell weswegen sich viele live lieber auf die sichere bank setzen und doch lieber nur loos abfeuern - mus deswegen ja nicht schlecht sein - bzw ist wahrscheinlich die sichere und qualitativere methode.


ist der anspruch so groß wirklich live zu arbeiten gibts nur eine möglichkeit - machen ! klingt auch wieder blöd ist aber so _ womit ist egal die meißten sachen funktionieren ja alle gleich (sampleverbiegen usw ist mitlerweile sogar modular möglich und FM und sync gibts auch soft....) wenn du weißt wie man zu den sounds kommt und alles so arrangiert bekommst wie du es magst ist doch alles gesagt - wie du das machts ist dir überlassen .... der unterschied, den du machst (hard/soft) ist dabei nur beschränkung (und dir schreibt hier jemand, der fast keine software anrürt :mrgreen: ) aber eben auch nur fast _ und ne menge sounds gibts auch nur soft - und speichern sowieso (außer ein paar analoge hybride außnahmen) ....

soll heißen: du brauchst n sequencer mit dem du live übelst schnell alles machen kannst was du willst ( ich verweise mal auf den thread hier viewtopic.php?f=5&t=62709 ) und geräte die dir den sound bringen (und speicherfähig sind) und der unterschied zwischen ableton+massive zu einem virusC ist marginal bis gar nicht vorhanden

hoffe ich konte dir ein paar denkanstöße geben ...
 
mit der machinedrum uw geht live einiges. den beat kann man live ratzfatz bauen und in alle richtungen verbiegen. die bd2 der machinedrum ist super für bass und wobble. andere instrumente der md bieten chordartige sounds und dann kann man auch noch samplen/resamplen. eine waffe für live.
 
hihi...geiles "Tutorial", wenn wir schon bei der Youtubeposterei sind.




Vom Stil her finde ich das hier tatsächlich irgendwie interessant. Irgendjemand hatte das mal im Zusammenhang mit dem Erscheinen der Ultranova
erwähnt. So bin ich überhaupt erst drauf gekommen.

 
jaash schrieb:
aber richtig live wäre ja eigentlich ohne alles anzurücken => soetwas habe ich nur einmal im meinem leben von cosmibaby gesehen ....
Ich mach das bei unserem ambiosonics-Projekt eigentlich nur so. Wer in Bernburg dabei war, hats gesehen.

Wg Dubstep live machen.
Für Dubstep sind live zwei Elemente m.W. extrem wichtig: sehr heftiges "gegenseitig in die Knie komprimieren" des gesamten Playbacks, und der Ersatz von Rolls, Fill-Ins oder Breaks durch Slice-Looping bis hin zur Granularisierung ("Break" nicht im Sinne von "breakbeat" sondern von klassischen Drumbreak). Dass die anderen Elemente wie passende Bassline, Chordsequenz, passender Beat, passende Sounds stimmen müssen, ist klar.

Das mit dem Slice-Looping kann man mit den Kaosspads machen (ich hab das KP-Quad). Man muss allerdings seinen ganzen Mut zusammennehmen, wenn man seine komplette Audiosumme durch das Kaosspad schleift, und dann den Slicer zu enablen und auf das Pad zu drücken. Wenn man den Slice auf dem falschen Beat erwischt, dann kann das ein Tanzflächenräumer sein.

Das mit dem Kompressor erfordert auch ein bisschen Übung und Erfahrung, ist dann aber sau-cool. Die Gefahr mit den Einstellungen daneben zu greifen ist da nicht ganz so groß.

Insgesamt würde ich sagen, dass man sich auf die Art sicher nicht hinstellt und von der ersten Sekunde des Gigs perfekten Dubstep abliefert, aber man kann sich live recht gut von anderem "normalerem" Eletrozeugs dahinbewegen.
 
Bernburg iirc EA Party.

Joa, KP ist wohl ein muss.
Gibts eigentlich sowas wie das Glitch VST in Hardware gegossen?

Wie man an die einzelnen Klänge kommt ist mir ja auch klar. Ich frag mich halt nur wie man sowas live in Hardware regelt bzw. regeln könnte wenn man denn wollte.
Klar ist n Computer mit VST beladen dafür sehr zweckdienlich.
Betrachtet das eher als Metadiskussion :)
 

kein dubstep aber ich find den sequ schon sehr brauchbar



ohne das ding jemanls in der hand gehabt zu haben _ ist das glaube ich an hardware das phonogene (also software nicht in pc-form) schon sehr nah an dem was ich glaube was du vielleicht meinst .... schwieriger satz für mich :lollo:





ansonsten ist das KP schon ein sehr guter freund ....


@ florian _ klar zu hause sind alle superlivejammer _ es ist auch weniger die frage wie und womit man sich auf die bühne traut um live zu spielen, sondern das man sich traut - wie du oben schon gesagt hast....
 
Grauwolf schrieb:
Genauer: ist es mit Hardware live machbar? Wenn ja, wie?

Geht, man braucht nicht einmal sehr ungewöhnliche Sachen dafür.
Sagen wir mal ne Groovebox mit Samples würde schon reichen, vielleicht einen Synth dazu, damit du das ein bisschen besser handhaben kannst.

Wege gibt es da mehr als einen, wie du schon an der Diskussion sehen kannst.
Wobbelsounds sind dabei das kleinste Problem, braucht ja nur einen Sync-baren LFO zum Hosttempo bzw Tempo der Hardware, .. ideal mit Dreckmachern, gern mit FM…
 
bin sicher, dass das auch mit echten Synthesizern geht und nicht nur mit echten Akustik oder Halbakustikinstrumenten.
Was nicht schmälern soll, dass man es so wie gezeigt geht und Spaß macht.
 
Wenn du so Dub Step machen willst wie in deine Demo Videos, dann ist das live möglich, aber diese krassen Basslines à la Skrillex oder Bassnectar leben halt vor allem von Resampling d.h. man macht da eine Bassline die von einem LFO moduliert wird, meist den Filter Cutoff, und nimmt sie wieder auf. Dann bearbeitet und schneidet man diese Bassline, macht Effekte wie Chorus, Phaser, Distortion, Bitcrushing, eine Prise Hall, Kompression etc. drauf, moduliert das ganze erneut und resamplet das ganze nochmals, usw. Am Ende kommen diese komplexen Basslines heraus, das hat man früher auch im drum & bass schon so gemacht. Um solche Basslines dann live wiederzugeben, muss man schon recht komplexe Synths am Start haben die in vielen Parametern modulierbar sind, am besten auch mit LFOs. Ansonsten musst du sie eben als sampleloops abspielen, die man dann natürlich auch wieder modulieren kann.

Die Beats sind eigentlich nicht besonders komplex. Meist programmiert man die halftime d.h. bei 140 BPM die Kick auf die 1, die Snare aber nicht auf die 5 oder 13, sondern auf die 9. Der Groove wird dann vor allem von zwei verschiedenen Hihats getrieben, die abwechslend oder wiederholt auf den 16teln gespielt werden. Kannst du natürlich auch im halben Tempo auf 32tel machen, aber ich programmier zumindest im Halftime anderst als wenn ich das bei normalem Tempo mach. Es sind dann auch meist kürzere Beats, also 2/4 lang, statt 4/4. Die erste Kick ist meist etwas dicker, mit mehr Attack im Sound, die späteren Kicks können dann gerne dünner ausfallen. Die Snare wird gerne mit verhallten Claps gelayert, manchmal auch mehreren Sounds übereinander, leicht im Timing verschoben. Insgesamt schiebt man die Sounds gerne etwas hin und her, so dass sie nicht zwangsläufig immer auf dem Beat sitzen, das ist oft auch wegen der Kompression günstig, vor allem aber wegen dem Groove. Hihats können auch gerne angeswingt werden.

Für live würd ich eine MPC 1000 für die Beats und einen Microkorg für die Bässe empfehlen. Der Microkorg geignet sich einfach von seinem Grundsound sehr für solche Sounds, es geht aber auch mit vielen anderen Synthesizern. Effekte sind dann natürlich auch gut. Alleine damit geht schon sehr viel, ein neuer Skrillex wirst du damit aber nicht, dazu gehört schon etwas Übung. Es wird halt sehr viel mit LFO Modulation und viel Effekten gearbeitet, die dann auch noch komprimiert werden.

Ich wollte ja zuerst nicht schreiben, weil ich diesen Sound nicht mag :mrgreen: , aber es gibt ungefähr 2000 "How to make a Skrillex Bassline" Threads im Netz, da kannst du gerne weitersuchen...
 
Hi!

Erstmal danke für diese ausführliche Antwort. :)
Aber: Wie man die Sounds macht etc. ist mir ja klar. Mir ging es ja um die Metadisskussion, wie man solch komplexes gewurste sinnig live bringen könnte :)
Wichtig dabei, ein bis zwei Personen ohne Laptop/PC.
Ist einfach so die Neugier wie man sowas anstellen würde.
Ich denke mit EMX+ESX und nem KP3 ginge schon einiges. Bei der ESX fehlt mir aber n Erfahrungswert, da is der Moogulator wohl eher drin.
 
Ich wollte nur klar machen, dass die komplexen Basslines à la Skrilex live eben nicht einfach so schnell zu haben sind d.h. mit einem in Sync LFO modulierten Bass und Phaser drauf ist es eben noch nicht gemacht. Es sind ja meist recht komplexe LFO Modulationen mit abwechselnden Shapes und Effekten, da müsstest du schon einen Synth haben, bei dem man live mal schnell den LFO Shape ändern kann, per Knopf, ohne Knackser, verscheidene Routings etc. Für die Beats ist die ESX schonmal nicht schlecht, obwohl du da wohl dann am besten mit bereits gelayerten Drumsamples arbeitest. Klar geht das auch rudimentär, aber dieser Dub Step Sound ist halt extrem produziert und selten roh. Das sind meisten mehrer Sounds übereinander.

Electron Octatrack mal angesehen? Das scheint mir zur Zeit die beste Maschine um solchen Sound computerunabhängig live zu spielen, da geht gerade in Sachen spezieller LFO Modulationen und abgefahrenen live FX Spielereien extrem viel...
 
Livedub und auch ne menge Live Dubstep findet sich in Frankreich massig. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass er dort geboren wurde.
Dabei steht nicht nur eine Person auf der Bühne. Das ganze wird Bandähnlich performed.
Ein Beispiel wäre hier HighTone, die doch schon recht groß geworden sind.

 
jojo - live = wirklich zu empfehlen

bei dem projekt ist das interessante, dass die auf der tour immer einen mischer mithaben, der fest mit als bandmitglied zählt und auch wirklich ein virtel des sounds ausmacht - delays FX viel eq usw ...

hier mal n studiofilmchen

 
Jojo Meyer ist cool, der kommt ja aus Helvetien und daher hab ich ihn schon etliche Male gesehen. Gefällt mir sehr gut was er macht, aber Dub Step würd ich das jetzt nicht unbedingt nennen, eher "freie Improvisation" :phat: Er ist einfach ein unglaublicher Drummer der auch viel mit Electronics macht, früher hat er auch immer unglaubliche Breakbeats hingelegt, für so Skrillex Dub Step ist das dann schon eher zu komplex. Wenn er mal bei euch in der Gegend ist -> Hingehen!
 
die hatte ich mal 2007 mal hier in die villa gebookt und haben es nun wohl geschafft... wenn man den tourplan 2012 anglotzt.


live? auf jeden fall.

 


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