Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Schule

Ist Nord Lead mehr oder weniger ein Standard für Berliner Schule Sequenzen und Soli?

  • ja

    Stimmen: 2 5,1%
  • nein

    Stimmen: 5 12,8%
  • keine ahnung

    Stimmen: 7 17,9%
  • sag mal spinnst du

    Stimmen: 8 20,5%
  • wen juckt berliner schule

    Stimmen: 11 28,2%
  • klaus schulze benutzt auf jeden fall keinen

    Stimmen: 3 7,7%
  • vegiss den nord lead und kauf lieber einen schrittmacher

    Stimmen: 3 7,7%

  • Umfrageteilnehmer
    39
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

Ahab schrieb:
Aber wenn ich mir ziemlich viel Surf Mucke reinziehe und diesen Klang einfach super finde, darf ich mir auch eine Fender Jaguar Reissue kaufen.
Weil die einen sehr speziellen Klang hat, der mir besonders gefällt und bei der Musikrichtung richtig gut kommt.
Und trotzdem kannst Du solche Musik auch mit jeder äffen Strat spielen, wenn Du weißt wie (kenne mich in diesem Stil zufällig sehr gut aus ;-) ...) oder mit einer Gretsch oder 'ner Rickenbacker. Geht alles. Das größte Geheimnis ist die Haltung und Stärke des Plektrums - nicht die verwendete Gitarre. Und auch das kannst Du auf die Synthesizer-Welt jetzt wieder zurück-übertragen. ;-) ...
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

SynthUser0815 schrieb:
Ahab schrieb:
Aber wenn ich mir ziemlich viel Surf Mucke reinziehe und diesen Klang einfach super finde, darf ich mir auch eine Fender Jaguar Reissue kaufen.
Weil die einen sehr speziellen Klang hat, der mir besonders gefällt und bei der Musikrichtung richtig gut kommt.
Und trotzdem kannst Du solche Musik auch mit jeder äffen Strat spielen, wenn Du weißt wie (kenne mich in diesem Stil zufällig sehr gut aus ;-) ...) oder mit einer Gretsch oder 'ner Rickenbacker. Geht alles. Das größte Geheimnis ist die Haltung und Stärke des Plektrums - nicht die verwendete Gitarre. Und auch das kannst Du auf die Synthesizer-Welt jetzt wieder zurück-übertragen. ;-) ...


heheh - wichtig ist der federhall und das slapdelay :phat:

edit: waaas?? du spielst synths mit plektren ? :waaas: :mrgreen:
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

SynthUser0815 schrieb:
Ahab schrieb:
Aber wenn ich mir ziemlich viel Surf Mucke reinziehe und diesen Klang einfach super finde, darf ich mir auch eine Fender Jaguar Reissue kaufen.
Weil die einen sehr speziellen Klang hat, der mir besonders gefällt und bei der Musikrichtung richtig gut kommt.
Und trotzdem kannst Du solche Musik auch mit jeder äffen Strat spielen, wenn Du weißt wie (kenne mich in diesem Stil zufällig sehr gut aus ;-) ...) oder mit einer Gretsch oder 'ner Rickenbacker. Geht alles. Das größte Geheimnis ist die Haltung und Stärke des Plektrums - nicht die verwendete Gitarre. Und auch das kannst Du auf die Synthesizer-Welt jetzt wieder zurück-übertragen. ;-) ...

Habe auch nie etwas anderes behauptet. Es gibt da einige Kandidaten.
Da kann man auch endlos lange diskutieren... ich käme aber trotzdem nie auf die Idee etwas anderes als meine Jaguar dafür zu nehmen :mrgreen:
Dem eínen DIES dem anderen JENES ... letztendlich sind Unterschiede im Grundsound vorhanden, deren Wichtigkeit kann schon mehr subjektiver Natur sein.
Aber wenn man mit ner Explorer und Big Muff auf die Bühne muss, um zu beweisen welche künstlerische Freiheit man sich in seinem Surf-Sound nimmt, kommt man da an wo man eigentlich von los wollte. :)

Gruß
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

Ahab schrieb:
... letztendlich sind Unterschiede im Grundsound vorhanden, deren Wichtigkeit kann schon mehr subjektiver Natur sein.
Aber diese Unterschiede im Grundsound sind halt oft viel geringer, als die Leute immer meinen - bei Gitarren genau wie bei Synthesizern. Ich habe mal ein Hank Marvin Stück in 5 verschiedenen, von mir aufgenommenen Versionen im Guitarworld-Forum gepostet und niemand konnte die von mir verwendeten Gitarren (zwei verschiedene Fender USA Strats, eine Burns Marvin und zwei verschiedene Rickenbackers) auch nur annähernd richtig zuordnen. Die meisten fanden, dass die Aufnahme am besten klang, die ich mit einer Ric mit Humbuckern (!) eingespielt hatte. Und ja - ich spiele Dir das gleiche auch auf einer Explorer, wenn ein Vibrato drauf ist, sodass Du im Blindtest nicht erkennst, welche Gitarre die Explorer ist. Da gehe ich jede Wette mit Dir ein.

Aber zurück zum Nord Lead: ist seine Stärke nicht gerade seine Vielseitigkeit und Nicht-Festgelegtheit? So wie in der Gitarren-Welt z. B. die Strat?
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

AndreasKrebs schrieb:
Von daher müsste man wahrscheinlich sagen: Vergesst die Berliner Schule und macht euer eigenes Ding! Wenn ich heute Berliner Schule spielen würde, dann wäre das leider nicht Berliner Schule, sondern "oh je, da hat sich jemand nicht von seinen Wurzeln lösen können" :P
Andreas

Naja, ganz so ist es ja auch nicht, vor allem würde ich mal die Wertung rausnehmen. Wer würde z.B. einen Konzertorganisten verunglimpfen indem man ihm nach einem Bach-Konzert vorwirft, sich nicht vom Barrock lösen zu können? Immerhin gibt es noch keinen Zwang, dass etwas Eigenes, etwas wirklich NEUES sein muss. Wäre das so, müsste man 99,99% aller Hobby- und Profimusikern das musizieren verbieten ;-)
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

Cyborg schrieb:
Wer würde z.B. einen Konzertorganisten verunglimpfen indem man ihm nach einem Bach-Konzert vorwirft, sich nicht vom Barrock lösen zu können?
Hinkt bisserl. Klar, wer Bach hören will soll Bach hören, wer BS hören will soll BS hören usw.
Und: wirklich Neues schaffen eh nur wenig - soweit der "Disclaimer" ;-)

Eine andere Sichtweise wäre noch die: das heute zur Verfügung stehende Equipment, welches wir Foristen
verwenden, ist doch geradezu prädestiniert zumindest zu versuchen neue/andere Wege zu beschreiten,
statt auf der Stelle zu treten. Sonst reicht tatsächlich eine Wandergitarre oder Bontempi-Orgel (auch wenn
diese kein BS-Standard ist :mrgreen: )

Wäre das so, müsste man 99,99% aller Hobby- und Profimusikern das musizieren verbieten ;-)
Daher unterscheide ich gerne, ob das jemand für sich selbst macht (Hobby = OK) oder den "Weltmarkt" mit
einem weiteren Klon "beglückt".
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

SynthUser0815 schrieb:
Aber zurück zum Nord Lead: ist seine Stärke nicht gerade seine Vielseitigkeit und Nicht-Festgelegtheit? So wie in der Gitarren-Welt z. B. die Strat?
Abgesehen davon, dass das hier sowieso niemandem etwas sagt, aber eine Strat mit einem Nord Lead zu vergleichen ist nicht mal Aepfel mit Birnen...
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

SynthUser0815 schrieb:
Aber diese Unterschiede im Grundsound sind halt oft viel geringer, als die Leute immer meinen - bei Gitarren genau wie bei Synthesizern.
Es ist aber schon ein Unterschied. VA's versuchen analoge Verfahren für den Hörer nachzuempfinden. Nach meinem empfinden, ist der Grundsound von "solchen" Synths schwierig zuzuordnen. Sobald aber mehr Faktoren wie Filter oder Hüllkurven hinzukommen, kann man schon unterschiede hören.

Die Unterschiede im Grundsound zwischen einer Strat und einer Jaguar sind eher klein im Vergleich zu einem Gerät wie ner SG.
Klar mit den richtigen Tonabnehmern kann man vieles erreichen.
Aber eine SG Standard mit ihren ursprünglichen Humbuckern bekomme ich nicht so eingestellt wie eine Fender Jaguar mit ihren Single Coils. Zu muffig, breit und fett.
Die klingt nie so brillant wie ne Jaguar. - Im Grundsound, was man mit Effekten oder ähnlichem erreicht ist eine andere Geschichte.
Ist keine Kritik an den jeweiligen Klangbildern, man kann sie jeweils in Verschiedenen Stilen gut nutzen. Und es gibt sicherlich auch Überschneidungen.

SynthUser0815 schrieb:
Ich habe mal ein Hank Marvin Stück in 5 verschiedenen, von mir aufgenommenen Versionen im Guitarworld-Forum gepostet und niemand konnte die von mir verwendeten Gitarren (zwei verschiedene Fender USA Strats, eine Burns Marvin und zwei verschiedene Rickenbackers) auch nur annähernd richtig zuordnen

Also hört man doch Unterschiede, was will man den mehr. Wäre auch traurig wenn nicht. Von welcher Marke es kommt ist doch egal.
Genauso ist es auch bei Synths mit oft überraschenden Ergebnissen. Jedes Gerät hat irgendwo seine Berechtigung.
Aber manche kann man halt nicht unbedingt in jedem Stil unterbringen. (An meine Yamaha Heimorgel denk) :mrgreen:

Gruß
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

snowcrash schrieb:
SynthUser0815 schrieb:
Aber zurück zum Nord Lead: ist seine Stärke nicht gerade seine Vielseitigkeit und Nicht-Festgelegtheit? So wie in der Gitarren-Welt z. B. die Strat?
Abgesehen davon, dass das hier sowieso niemandem etwas sagt, aber eine Strat mit einem Nord Lead zu vergleichen ist nicht mal Aepfel mit Birnen...

also wenn ich mich sehr bemuehe, kriege ich strat aehnliche zoinks auf dem nord lead hin :D
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

Zotterl schrieb:
Eine andere Sichtweise wäre noch die: das heute zur Verfügung stehende Equipment, welches wir Foristen
verwenden, ist doch geradezu prädestiniert zumindest zu versuchen neue/andere Wege zu beschreiten,
statt auf der Stelle zu treten.
Gerade aus der elektronischen Musik heraus entstand doch auch der Druck etwas "Neues", "Zukunftsmusik" zu machen und zu schaffen, also ungehoerte Klaenge, "Der Weltraum" (sic!)... etc... gerade dieser Fortschrittsgestus ist das was das Instrument Synthesizer geschichtlich belastet, aber auch von unterschiedlichen Generationen komplett anders wahrgenommen wird. Dabei ist der (Subtraktive) Synthesizer als Klangerzeuger selbst, bzw. der "synthetisierte Klang" eine bereits obsolet gewordene Begrifflichkeit. Der Ruf nach Authentizitaet (Analog! Vintage!) ist ein kuenstlerischer Fetischismus, den man gut oder schlecht finden kann, aber von der Bedeutung jenseits persoenlicher Befriedigung dieses Fetisches, oder der vermeintliche Inhaltsstiftung fuer die Vermarktung keinerlei Wert besitzt.

Ein weiterer Aspekt, der auch hier immer wieder unterbeleuchtet ist, ist der Umstand, dass die Klangerzeugung selbst nur eine untergeordnete oder zumindest gleichwertige Rolle spielt was die Kompositionsmittel betrifft. Klar haben sich diese Bereiche in der EM ueberlagert und der Klang selbst wurde zum Kompositionsmittel. Gerade aus diesem Grund sind Modular Systeme (ob in Soft oder 3HE) fuer experimentellere EM beliebt, sie befreien sich vom Diktat der herkoemmlichen Sequenzierung am Pianogrid und der Automatisation weit unterhalb des Hoerbereichs. Das ist auch die eigentliche technische Innovation von Modularen Softwareumgebungen wie zB Pure Data/etc... da sie diese Limitierungen aufheben, allerdings wieder andere einfuehren.

"We need to undo the MIDI revolution" (Miller Puckette).

Die Midi Revolution war zur Zeit der fruehen Berliner Schule noch ein Stueck weit entfernt, was sie als Inspiration meiner Meinung nach gerade so interessant macht. Die spaeteren Werke der meisten Akteure der BS in den 80ern, also als gerade Midi florierte zeigt, wie banal und einfallslos zum Teil die Musik geworden war. Gerade, nachdem endlich die technischen Mittel zur Verfuegung standen, die man sich so lange gewuenscht hatte.

Insofern ist es fuer mich ein kuenstlerischer Gestus sich von der vermeintlichen Unendlichkeit der Moeglichkeiten zu loesen und sich bewusst in der Wahl der Mittel einzuschraenken, um heute an eine Arbeitsweise, Musik und Philosophie anzuschliessen die durch eine technische Entwicklung (Midi) in ihrer urspruenglichen "Entfaltung" gebremst wurde. Das ansich ist meiner Meinung nach weit entfernt von "Treten auf der Stelle", es liegt wohl auch an der Qualitaet der Umsetzung ob das Ziel dann auch erreicht wurde oder nicht.

Danke fuers dranbleiben.
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

snowcrash schrieb:
Abgesehen davon, dass das hier sowieso niemandem etwas sagt, aber eine Strat mit einem Nord Lead zu vergleichen ist nicht mal Aepfel mit Birnen...
Na ja, Ahab, den ich angesprochen habe, sagt der Vergleich mit Gitarren ja offensichtlich was. Solche Vergleiche hinken aber natürlich immer, da hast Du sicher Recht.
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

@snowcrash
gerade dieser Fortschrittsgestus ist das was das Instrument Synthesizer geschichtlich belastet, aber auch von unterschiedlichen Generationen komplett anders wahrgenommen wird.
Wobei natürlich jeder Musiker selbst entscheidet, ob er sich diesem Diktat, so es eins ist, unterwirft. Den Experimentiergeist
und das Sich-Fortbewegen-von-alten-Schulen habe ich nie als (selbstauferlegtes) Diktat empfunden, sondern als Befreiung!
Trotzdem tut es gut gelegentlich auf die vorhandenen Möglichkeiten hinzuweisen. Witzigerweise wird die sogen.
Neue Musik immer noch überwiegend mit klassischen Instrumenten gemacht, obwohl in diesem Bereich auch die
Live-Elektronik schon existiert.
Klar haben sich diese Bereiche in der EM ueberlagert und der Klang selbst wurde zum Kompositionsmittel.
Schoenberg und Stockhausen haben sich viel mit Klangfarbenmusik/-komposition beschäftigt.
Gibt’s hier auch irgendwo ein Thread von mir.
Die Midi Revolution war zur Zeit der fruehen Berliner Schule noch ein Stueck weit entfernt, was sie als Inspiration meiner Meinung nach gerade so interessant macht. Die spaeteren Werke der meisten Akteure der BS in den 80ern, also als gerade Midi florierte zeigt, wie banal und einfallslos zum Teil die Musik geworden war.
Gerade die BS war eine SEHR hardwareorientierte Musik. Die längeren Stücke waren vor allem Ergebnis der Nichtspeicherbarkeit;
der Klang KONNTE sich nur langsam entwickeln. Oder: Das Sequencer-Getacker war Ergebnis der so ziemlich naheliegendsten Einsatzmöglichkeit eines Sequencers. Selten wurde er mal als komplexer Hüllkurvengenerator oder für andere exotischen Anwendungen eingesetzt.
Insofern ist es fuer mich ein kuenstlerischer Gestus sich von der vermeintlichen Unendlichkeit der Moeglichkeiten zu loesen und sich bewusst in der Wahl der Mittel einzuschraenken, um heute an eine Arbeitsweise, Musik und Philosophie anzuschliessen die durch eine technische Entwicklung (Midi) in ihrer urspruenglichen "Entfaltung" gebremst wurde.
= ein weiterer durchaus legitime Weg, der sich wohl auch auf die Neue Musik (siehe
oben) übertragen lässt: Ausloten der vorhandenen klassischen Instrumente.
Sollte aber dennoch nicht das Experimentieren mit Hi-Tech ersetzen.
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

Cyborg schrieb:
AndreasKrebs schrieb:
Von daher müsste man wahrscheinlich sagen: Vergesst die Berliner Schule und macht euer eigenes Ding! Wenn ich heute Berliner Schule spielen würde, dann wäre das leider nicht Berliner Schule, sondern "oh je, da hat sich jemand nicht von seinen Wurzeln lösen können" :P
Andreas

Naja, ganz so ist es ja auch nicht, vor allem würde ich mal die Wertung rausnehmen. Wer würde z.B. einen Konzertorganisten verunglimpfen indem man ihm nach einem Bach-Konzert vorwirft, sich nicht vom Barrock lösen zu können? Immerhin gibt es noch keinen Zwang, dass etwas Eigenes, etwas wirklich NEUES sein muss. Wäre das so, müsste man 99,99% aller Hobby- und Profimusikern das musizieren verbieten ;-)
Ja nö, sollte nicht (ab)wertend sein, hatte ich wahrscheinlich ungenau formuliert, sorry: ich war zur Zeit der Blüte der BS noch ein Kind, mag die Sachen aber durchaus gerne. Wenn ich nun heute anfangen würde, das nachzumachen, das würde mir irgendwie "falsch" vorkommen. Das war nie authentisch meine Musik und ich würde nichts beitragen, was (blöder Ausdruck) "von mir selber" kommt.
Wer damals schon BS gemacht hat, für den ist das natürlich ganz etwas Anderes, der kann auch aus dem eigenen Fundus schöpfen, das ist authentisch.
Na ja, und Klassik, Barok, usw. hat nochmal eine ganz andere Tradition, nämlich die der Interpretation durch die aufführenden Musiker. Da wäre dann höchstens vergleichb ar, wenn heute jemand versuchen würde, ganz genau so wie Bach zu komponieren (weil das eh nicht richtig funktioniert und weil ich gerne sowas wie "die eigene Stimme" von einem Komponisten hören möchte).
Andreas
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

also ich hab seit bestimmt 5 Jahren NICHTS mehr neues gehört, bei kommerzieller Musik aller Genres nicht, bei Underground Musik nicht und auch nicht bei freier Download Amateur Musik ... und ich hab wirklich viel Musik gehört. Das einzige was es noch gibt ist die Mischung aus verschiedenen Stilen. Da frickelt dann zum Beispiel ein feiner IDM Beat umher und drüber spielt ne Gitarre aus dem Motif, geniale Sache aber nix neues ... und das Mischen ist auch das einzige was noch möglich ist und zwar einfach aus dem Grund, dass Notenfolgen und Harmonie Progressions berechenbar und endlich sind, insbesondere wenn man dann noch davon abzieht, was "funktioniert". Reicht ein Blick in ein paar gute Harmoniebücher aus. Na ja und wenn von 7 Milliarden Menschen schon 1 Milliarde davon auch noch Musik macht ... reicht ein einfacher Taschenrechner aus. Mir tun daher auch grad die leid, die auch heute noch meinen, wenn sie 20 Jahre sich an 5 Tracks oder irgendwelche Mega Gears tot frickeln, dass sie dadurch noch was ultimatives erreichen ... das tut weh aber das ist nicht so, weil es eben alles schon gibt und das nicht nur im Lala Kommerz Bereich sondern schon auch im Unterground zur Genüge! :mrgreen:

Das was ich unter der wahrscheinlich etwas moderneren Berliner Schule verstehe, ist halt feine intelligente elektronische Musik die auch sehr von feinen Arpeggiator- und Sequenzerspielen lebt. Na ja und dafür braucht man eben nen Sequenzer und schöne Arps. Ist natürlich wichtig, dass ein Synth auch in der Lage ist speziell durch die Hüllkurven auch schöne kurze aber prickelnde Sequenzersounds zu erstellen, das können nämlich nicht alle Synths, grad die mit den langsam und nicht zupackenden Hüllkurven schon mal gar nicht richtig ...

Leider kann aber ja laut Werbung heutzutage jeder Synth immer alles und man muss dann im Prinzip jeden testen um dann zu erfahren, kann der auch das was man selbst haben will, egal ob man Schlager, Berliner Schule oder elektronischen Death Metal machen will ... nen anderen Weg das raus zu finden gibt es auch nicht mehr, weil einem zu jedem Synth jeder was anderes erzählt. Was aber logisch ist, weil es völlig unterschiedliche Herangehensweisen und Kenntnisstände gibt. Das ist mir selbst schon passiert hier, ich dachte immer der gute alte Acidhouse hat eben von ner TB303 gelebt bis ich hier mal in nem Thread gelesen hab, dass die Kreischer Saw auch von anderen Geräten aus der Zeit gerne mal gemacht wurde .. man lernt also nie aus! :mrgreen:

Lustig ist dann auch immer wenn mit den analogen Bombern gekontert wird, weil es ist halt so, dass diese analogen Bomber meist ja noch durch die ein oder andere Effektgeschichte etc. gelaufen sind, das sie manchen Sound der so heute noch so gehyped wird überhaupt so gebracht haben ... aber wie sagt man schön, alle Wege führen irgendwo hinein ins Gear Labyrinth und alle paar Jahre findet mal wieder einer den Ausgang und kriegt den Pokal und wenn er bloß Gaga oder Guetta heißt ... :mrgreen:
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

Moogulator schrieb:
Finde die Idee gar nicht sooo schlecht, mal wirklich nüchtern zu überprüfen ob und welche Synths dominant in bestimmten Stilen sind und warum. Sicher werden das auch klangliche Eigenschaften sein. Das wäre doch gar nicht uninteressant.


ist geige standart für klassik?

ist gibson standart für gitarrenrock?

ist marshal standart für blues?

ist rapstandart für hiphop?

sind standarts standart für jazz?

ist ein mircrophon standart für gesang?




ist nordlead standart für berliner schule?
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

jaash schrieb:
Moogulator schrieb:
Finde die Idee gar nicht sooo schlecht, mal wirklich nüchtern zu überprüfen ob und welche Synths dominant in bestimmten Stilen sind und warum. Sicher werden das auch klangliche Eigenschaften sein. Das wäre doch gar nicht uninteressant.


ist geige standart für klassik?

ist gibson standart für gitarrenrock?

ist marshal standart für blues?

ist rapstandart für hiphop?

sind standarts standart für jazz?

ist ein mircrophon standart für gesang?




ist nordlead standart für berliner schule?


Na ja vielleicht ist das Wort "Standard" falsch aber typisch könnte schon ganz gut funzen oder? Keine Ahnung ob das beim Nord Lead so ist, hab keinen ... Aber ein Akkordeon ist doch zum Beispiel typisch für gute Volksmusik verschiedener Länder sogar, aber muss jetzt nicht Standard sein ... oder ne brachiale E-Gitarre ist typisch für Rock oder Metal Musik, muss aber kein Standard sein, weil man sie auch immer wieder mal in elektronischen Werken findet ... :mrgreen:

Wenn man aber wenigstens bei den Millionen Synthesizern wüsste was so typisch ist zumindest, wäre doch echt ein Vorteil bei der Megasuche oder? Wie findet man denn die typischen Einsatzgebiete raus, wenn sie angeblich alle, alles können und laut Foren oft immer alles nur am Schrauber liegt, wenn es dann doch nicht so geht ... ??

Daher find ich die Idee, dass mal irgendwie ein bisschen zu katalogisieren schon genial. Dann hat man die Harmonielehre für das Notenspiel und den Synth Katalog für die Gearauswahl ... :mrgreen:
Und ein Pianist muss ja auch nicht aus 1 Millionen Wellenformen, Filtern und Hüllkurven rausfinden, mit welcher davon er nun seine Piano Improvisationen spielen kann oder?
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

die grundfrage implizierte für mich so ein "fast way to berlin school" ... ich finde so techtalk in zusammenhang mit style irgendwie sehr fragwürdig :doof: vergleichen von sounds und herausstellen von primären verwendungszwecken wie im dubchordthread ist da was anderes ... da wird sound mit style in verbindung gebracht. aber style mit gerät :floet: da kannman ja gleich die alte leier "kann es acid ohne 303 geben" diskussion wieder aufnehmen :doof:
 
Re: Ist Nord Lead mehr oder weniger Standard für Berliner Sc

jaash schrieb:
die grundfrage implizierte für mich so ein "fast way to berlin school" ... ich finde so techtalk in zusammenhang mit style irgendwie sehr fragwürdig :doof: vergleichen von sounds und herausstellen von primären verwendungszwecken wie im dubchordthread ist da was anderes ... da wird sound mit style in verbindung gebracht. aber style mit gerät :floet: da kannman ja gleich die alte leier "kann es acid ohne 303 geben" diskussion wieder aufnehmen :doof:


Also ich fand das in dem alten Thread damals schon geil mal zu erfahren, dass Acid tatsächlich richtig geil sogar ohne TB303 geht, allein schon weil das den maßlos übertriebenen Hypefaktor von dem Ding gut reduziert ... :mrgreen:

Naja und so Sound und Style Miteinander Verbinden Spiele sind doch selbst eigentlich schon Standard oder heutzutage? Das fängt bei der BPM Vorgabe an bei zig Styles von Kommerz bis Underground und endet dann, dass in ner Kommerz Lala Nummer eben ne Schneide- oder Supersaw zu sein hat ... dann noch die Yamaha Tyros Jean Michel Jarre Cover-Jünger dazu, die das sogar hin kriegen halbwegs ... und selbst IDM ist schon übelst ausgereizt und auch 90% von der meisten "experimentellen" Mucke sogar! Gut ich kenn natürlich auch nicht alles ... aber was ist denn wirklich noch experimentell UND auch anhörbar dazu? Logo, man kann immer alles als Kunst benennen aber ... nun ja ... manchmal schaffts sogar einer wie Aphex Twin sowas wie das Ventolin Album als Kunst zu etablieren ... na ja aber wie oft ist das so?

Klaro ist das Scheiße irgendwo aber was willst denn noch dagegen tun? Also doch lieber ein Katalog anstatt sich tot suchen durch lauter angebliche Alleskönner ? :mrgreen:

Von der Gear her fehlt eigentlich auch nur noch ein Arranger der eben dann elektronische Styles im Autoverfahren abfeuert anstatt die übliche Schlagermucke wie bisher ... das wird schon auch noch kommen irgendwann, das gibts bloß deshalb noch nicht so direkt, weil die Masse sich solche Workstation und Arranger Synths oft nur wegen der Pianos kauft aber wer weiß wie lange das noch so ist, jetzt wo man denen auch noch Plugins installiert in die Dinger, pass nur auf wie die auf den Geschmack kommen in den nächsten Jahren ... und dann wird der Gear Markt natürlich auch mit nem Yamaha Tyros Electro oder Korg PAX Dance reagieren ... !? :mrgreen:

Das ist so wie mit den Punks irgendwie. Die glauben ja oft auch, dass sie mit ihrem Klamottenstyle und ihrer Art, anders sind wie die Masse und sich gegen Kommerz stellen etc. ... na ja aber jetzt stell mal 10 Punks, die sich nicht kennen und jeder aus ner anderen Stadt noch, einfach mal nebeneinander, so viele Unterschiede oder gar Einzigartigkeiten wirst Du da nicht finden, das ist auch bloß ein Style der irgendwie immer gleich ist! ;-)
 


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