japan-synth: 110v statt 100v?

bartleby

bartleby

lieber nicht.
ok, hat mit loeten eigentlich nix zu tun, aber ich denke, hier im loetforum tummeln sich leute, die auch dies beantworten koennen:

synthesizer aus japan brauchen als netzspannung 100v. um sie hierzulande zu betreiben, braucht man also einen spannungswandler 230v->100v. aber die sind laengst nicht so leicht zu finden wie wandler fuer us-geraete mit 230v->110v. darum meine frage:

kann man ein japanisches geraet, das fuer 100v ausgelegt ist, problemlos auch mit einem spannungswandler fuer die us-spannung 110v betreiben? oder ist das zu riskant?
 
ich meinte das mehr so allgemein, in bezug auf alle mit einem japanischen netzteil ausgestatteten (vintage-)synthesizer. in meinem fall also z.b. einen cs-15 und ein system 100m.

die wollen von haus aus 100v/50hz.

die frage ist: kommen sie stattdessen auch mit den in den usa ueblichen 110v/60hz klar?
 
Soweit ich das jetzt gelesen habe, wäre die Antwort: Nein, da bei höherer Frequenz auch die Ausgangsspannung vom Trafo ansteigt. Das wäre lauf Aussage dort bei 100 V dann schon 120 Volt Ausgangsspannung.
Da geht der Trafo bzw. das Gerät was dahinter hängt kaputt oder wenn´s ganz dumm kommt, brennt das ganze ab.
 
Japan hat 50 oder 60Hz je nach Landeshälfte.
Außerdem soll das Netz nicht so dolle sein, mit gerne mal einiger Unterspannung.

Damit sind 50Hz ziemlich sicher zulässig, man kann (theoretisch) einen Trafo so auslegen, dass er nur an 60 aber nicht an 50Hz läuft. (Umgekehrt dürfte das eher nicht klappen. )

Unser Netz ist dagegen vor einigen Jahren von 220 auf 230V umgestellt worden und hängt gerne eher hoch (... das Verkauft mehr kw/h).
Mit einem üblichen 220/110V Umsetzter-Trafo wird man so ein Japan-Gerät also ziemlich am oberen Limit betreiben: das Netzteil wird dann sehr warm, die Lebensdauer verkürzt sich.
Allerdings sind viele japansiche Geräte recht solide ausgelegt, bei windiger Auslegung könnte es sonst Überspannung für die Ladeelekos geben, das hält dann nicht mehr lange.
Allerdings ist gealterter Elko + hohe Spannung nicht so der Hit.
 
per pn haben mich dazu noch folgende tipps einen sehr erfahrenen mitforisten erreicht (keine ahnung, warum er das nicht hier gepostet hat):

- das geht in der tat auch mit so einem 110v/60hz us-teil. und siehe da: erst danach hab ich festgestellt: einen meiner japan-synths betreibe ich schon lang mit so einem ding ohne probleme - der wandler kam damals mit dem synth, war mir damals gar nicht klar, dass der stenggenommen nicht 100% kompatibel ist. geht also.

- wenn man keinen bock mehr auf externe spannungswanlder hat, kann man den internen trafo austauschen. dabei gibt es offenbar gute erfahrungen mit guenstigen ringkerntrafos von reicheilt - je nach synth 12v oder 15v.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe einen japanischen Korg GR-1 Gate-Federhall, hinten steht : 117V 50/60HZ eine Version für ganz Japan..plus US&A
wenn der Trafo richtig dimensioniert ist geht das , wenn nicht läuft er heiß.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich klinke mich hier mal ein. Hab gerade eine Akai Sampler japanische Version bekommen. Auf dem Typenschild steht 100v - 50/60hz.
Hatte mir vorher bei Conrad zwei Spannungswandler besorgt. Der eine mit 110-120v (keine hz angabe) für 10€ (goobay) und einer mit 115v und 50/60hz für 35€ (voltcraft).
Bin mir jetzt unsicher ob ich den Akai langfristig mit einen der beiden betreiben sollte.
 
Genau den hab ich. Sind Deine Japan Geräte auch mit 100v / 50hz ausgelegt? Dann probier ich es auch erstmal mit dem goobay.

Das hier ist das von Voltcraft. Macht halt einen wesentlich wertigeren Eindruck
https://www.conrad.de/de/voltcraft-...-down-converter-auf-115-v-80-watt-511103.html
Das ist genau das gleiche wie der goobay, nur eben mehr Leistung.
Da sind überall nur ganz simple 2:1 Trafos drin. Voltcraft schreibt halt 115V drauf, weil jetzt nominal 230V bei uns gegeben sind, und 230 : 2 macht 115...

Und ja: meine Japangeräte sind auf 100V ausgelegt. Ich kenne kein einziges Musik-Elektronisches Gerät außer alten Hammondorgeln, bei dem die Netzfrequenz (50Hz vs 60Hz) relevant wäre.

Ich tausche allerdings die internen Trafos aus, wenn ich die Instrumente öfters live benutzen will, weil mich dann die zusätzlichen Wandlertrafos in der Steckerleiste doch sehr nerven.
Elektrotechnisch hatte ich noch nie was unter den Fingern, wo die internen Gleichrichter, Spannungsregler und Kühlkörper so knapp dimensioniert gewesen wären, dass die etwas erhöhte Wechselspannung vom Trafo Probleme machen würde. Bei den Akais ist das sicher auch nicht der Fall.


Bei den Akai-Samplern gibts ggf einen weiteren Grund, warum eine interner Umbau nicht so einfach sein könnte: Die Displays kriegen da oft eine spezielle hohe Spannung für die Hintergrundbeleuchtung. Manchmal wird die über einen interne DC/DC-Wandler erzeugt (zB bei der MPC-60 oder beim S1000), manchmal wird sie aber auch direkt im Netztrafo zur Verfügung gestellt. Siehe zB der aktuelle Thread zum Ersatztrafo für den Akai AX-80 von Kollege @Thx2
 
trafo umbau hatte ich auch schon überlegt. hab nur leider überhaupt kein plan von. display sollte aber kein problem sein, da dies nur ein 2 digit LED display ist (akai s612 sampler).
platz wäre wohl genug:

 
Servicemanual gibts bei mir:
http://www.florian-anwander.de/akai_s612/Akai_S-612_Service_Manual_Part_1.pdf
http://www.florian-anwander.de/akai_s612/Akai_S-612_Service_Manual_Part_2.pdf
Das Netzteil ist im Part_2.

Der S-612 hat einen Trafo mit 2x18 und 1x9V. Das kriegst Du so nicht als Standard

Es sollte aber möglich sein, einen 2x18 und einen 1x9V Trafo reinzubauen
Der da ist 2x18 mit passender Leistung:
https://www.reichelt.de/ringkerntrafo-50-va-2x-18-v-2x-1-38-a-rkt-5018-p15280.html?&trstct=pol_4

Bei 1x9V muss man auf Blocktrafos gehen. Da wäre der da der passende:
https://www.reichelt.de/printtrafo-...5-mm-ei-48-16-8-109-p27482.html?&trstct=pol_5

Die geänderte 230V Leitungsführung und die Platinenmontage des 9V Trafo mit den offen liegenden Anschlüssen erfordert natürlich dann die entsprechenden Fähigkeiten bei dem jenigen, der das Zeug einbaut.
 
Dank Dir!

Kann man nicht einen 18v Trafo nehmen, die Leitung "splitten". Eine dann mit den vollen 18v und eine auf 9v runterbremsen? Google sagt was von 2-Weggleichrichtung. Bzw. ich hab mir unabhängig von dem Thema hier ein PCB für ein 500er DIY Projekt angeschaut (DIYRE) wo die 16v von der lunchbox auf der platine auf 9v runterkonvertiert werden. von einem "linear voltage regulator" ist da die rede. dieses Bauteil: https://www.reichelt.de/spannungsregler-0-1a-positiv-to-92-a-78l09-p23474.html?&trstct=pos_1
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht erfüllt auch ein kleiner 2:1-Trafo den Zweck?
Als Frage gemeint, bin Noob.
 
Nee das passt beides nicht. Die 9V sind ja der AC-Lieferant für die 5V-Regelung. Die 5V-Versorgung ist der Hauptverbraucher im S-612.
Die +/-18V bzw daraus erstellten +/-15V ziehen sicher weniger Leistung als die 5V Line.

Nein, das braucht einen ordentlichen 9V Trafo.
 
OK!
Aber nochmal zum Verständis (und zurück zum eigentlichen Thema vom Threat).
Dadurch, dass am Trafo eine Primärspannung von ca 110-120v statt 100v ankommt, kommt "hinten raus" als Sekundärspannung auch eine Höhere, richtig? Diese wird aber auf dem Powersupply Board durch Spannungswandler eh auf die benötigten Spannungen konvertiert, oder? D.h. spätestens nach dem Powersupply Board hat alles die richtige Volt Zahl.
 
Richtig. Die einzige "Problemecke" kann das Powersupplyboard sein: Der Gleichrichter und die Sieb-Elkos haben Maximalspannungen. Die Standardwerte sind hier 16V, 25V, 35V, 50V. Davon können die Bauteile dann 10% nach oben oder unten abweichen.

Nehmen wir typische Eurorack-Netzteile. 12V Wechselstrom mit 16V-Gleichrichter: passt eigentlich. Jetzt kommen die 12V aus einem 100V-Netzteil mit vorschaltetem 2:1 Trafo, und das ganze wird in Deutschland an 230 Volt oder oft 235 Volt betrieben. Wir habe es also mit einer gute 15% höheren Sekundär-Spannung zu tun. Dann sind die 12Volt plötzlich 13,8 Volt, jetzt lass den Kondensator an der unteren Grenze seiner erlaubten Varianz sein, also bei 14,4 Volt. Und plötzlich arbeitet das Netzteil konstant hart den der Belastungsgrenze des Kondensators.

Sorgfältige Entwickler nehmen daher überdimensionierte Bauteile (also 35V oder gar 50V), aber bei Billig-Kram kanns dann schon mal passieren, dass das vorbeschriebene Szenario Realität wird. Das passiert manchmal aber auch eigentlich erfahrenen Entwicklern.
 
Die Elko´s auf deinem Bild sehen doch alle noch sehr gut aus. Natürlich kann man die tauschen , aber ist es den Zeitaufwand und die Mühe wert ?
Ich habe hier bei mir ein REVOX A77 Tonbandgerät aus den 70er Jahren , dort sind bis auf den Entstörkondensator (RIFA) im Netzteil noch alle Elkos orginal und das Gerät läuft immer noch einwandfrei.
Tausche da nur was aus wenn´s auch wirklich kaputt ist und nicht auf Verdacht alle Elkos auf einmal. Aber jeder so wie er mag !
 
Wird bei den alten Geräten nicht eh ein "Recap" empfohlen? Kondensatoren und so auszutauschen? Hier z.B.
Bei Synths seltenst. Recapping ist eine Sache, die bei alten Studiopulten ok ist, die 30 Jahre durchgelaufen sind; da hat es Temperaturen im Inneren, wo das pauschale Recapping angeraten ist.
Bei Rack-Synths aus Studios, wo das Gerät über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich jeden Tag in Betrieb war, kann es auch zu entsprechenden Rahmenbedingungen kommen, die mal einen Tausch der Netzteil-Elkos angeraten scheinen lassen.

Aber im allgemeinen ist das eher keine Sache die für Synths relevant ist. Ich habe mal jemandem auf dessen ausdrücklichen Wunsch (und gegen meinen Rat) ein System 100 recapped. Ich konnte danach weder einen Klangunterschied hören, noch waren auf den Versorgungsspannungen irgendwelche Änderungen erkennbar. Hat ihn 1200 Euro Arbeitszeit gekostet (für mich wars ok, weil es an dem Wochenende eh geschifft hat wie die Sau...).
 
Bei mir steht ein solches Problem nun bald ins Haus und ich habe bei eBay.de nach "step down japan 100v" gesucht, nach Preis incl. Versand sortiert und den ersten bestellt. Ich werde berichten.

Kein Bedarf an Bastelei, es gibt auch kein Service Manual Online und mit 115 Volt will ich mir das kostbare Vintage Teil aus Japan auch nicht grillen. USA Step Down Kisten habe ich schon ein paar.
 
Bei mir steht ein solches Problem nun bald ins Haus und ich habe bei eBay.de nach "step down japan 100v" gesucht, nach Preis incl. Versand sortiert und den ersten bestellt. Ich werde berichten.

Kein Bedarf an Bastelei, es gibt auch kein Service Manual Online und mit 115 Volt will ich mir das kostbare Vintage Teil aus Japan auch nicht grillen. USA Step Down Kisten habe ich schon ein paar.
ich habe den auch hier. Läuft wunderbar mit ner alten Roland Kiste.
Hatte ihn in Japan direkt dazugekauft SK-20e.
 


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