Kabel und Audioqualität

ppg360

ppg360

fummdich-fummdich-ratata
Alph4 schrieb:
Ich habe gerade den Betrag auf Musotalk über eine Firma die hochwertige Audiokabel produziert gesehen. Ich wollte mal in die Runde fragen wie sehr eure Aufnahmequalität von euren Hardware-Synths vom Kabel abhängt? In dem Video wurde ja nur von Gitarrenaufnahmen gesprochen, dass die Kapazitäten des Kabels wie ein Filter wirken und daher das Audiosignal verfälschen. Nun wird ja auch in der elektronischen Musik das gesamte hörbare Frequenzband beackert und dort müsste sich ja auch die Filtereigenschaften der Audiokabel bemerkbar machen.

Ich selbst kann da gar nichts zu sagen, da ich nur Software nutze und daher habe ich keinen einzigen analogen Signalweg.

Hier mal der Betrag zu den Kabeln:


Ganz wichtig ist, daß die Kabel erst in Schlangenöl reifen, bevor sie rechtsdrehend (!!!) versponnen werden.

Stephen
 
Jo, mehr braucht man dazu fast nicht sagen :lol: viel wichtiger finde ich, sind vernünftige Stecker mit Zugentlastung, zb Neutrick oder auch diese Rean Teile, damit die Kabel lange halten.

Etwas anders sieht das (evtl??) bei e-Klampfen/Bässen aus, da kann es wohl einen Unterschied ausmachen, wpbei ich da auch skeptisch bin.
Ich habe mal einen kleinen Test mit einem Vovox und einem guten Mittelklasse-Kabel gemacht. Die Aufgenommenen Signale haben sich (phasengedreht) übereinandergelegt zu 100% ausgelöscht.....
 
"Gute" Kabel sind für mich Klotz/Neutrik/Cordial Qualität, oder besser, und das brauche ich für Live. Grund: Haltbarkeit. Beispiele aus meinem Leben: Ich hab keinen Bock, live auf einmal ein Klinkentip in der Buchse klemmen zu haben, oder nen XLR Stecker mit viel Spiel, wie das bei billigen Kabeln gerne mal passiert, ist auch nicht gut, und falls die Rigger gerade aus Versehen mal schnell mit´m Hubwagen über ein Audiokabel fahren, hätt ich auch gerne, daß es danach noch funzt.
 
wichtig soll sein die audiokabel und stromkabel nicht nebeneinander zu führen.
das könnte bei einigen hier ein thema sein.

ob das bei kabel mit heissem signal eher weniger wichtig ist... :dunno:
 
Jedes unsymmetrische Kabel wirkt wie ein Kondensator, der aus Innenleiter und Abschirmung besteht. Dieser Kondensator und bildet mit dem Ausgangswiderstand der Signalquelle (=GItarre) und dem Eingangswiderstand des Signalziels (=Amp) zusammen ein Filter; und zwar einen Tiefpass mit der Gitarre und einen Hochpass mit dem Amp. Bei Gitarrensignalen haben diese "Widerstände" Werte, die mit dem Kondensatorwert des Kabels zu einer Kennfrequenz im hörbaren Bereich führen können (zu diesem "können" komme ich gleich noch). Das sagt ja auch der Typ im Video.
_Dass_ ein Kabel wie ein Kondensator agiert läßt sich nur schwer verhindern. Aber man kann dafür sorgen, dass der Wert des Kondensators so ist, dass das Filter das mit der Gitarre gebildet wird, nicht im Hörbereich liegt - einfach in dem man den Abstand zwischen Abschirmung und Innenleiter groß macht. Das eigentliche Problem ist nun, dass billige Kabel mechanisch so gebaut sind, dass sich bei Biege- Knick- und Trittbelastungen, den Abstand zwischen Abschirmung und Innenleiter kleiner wird und dadurch der Wert des Kondensators wieder in die Richtung rutscht, in der die Kennfrequenz wieder im Hörbereich liegt.
Die mechanische Festigkeit guter Kabel, die dafür sorgt, dass die Abstände zwischen den Leitern gleich bleibt (und damit der Kondensator wert gleich bleibt), ist also die eigentliche Qualität der Kabel.

Andere physikalische Effekte wie der von ihm erläuterte Grenzflächeneffekt sind meines Erachtes irrelevant, weil es viel gravierendere Effekte bei der Anbindung von Kabeln an den Materialübergängen am Stecker gibt bzw zwischen Stecker und Buchse, und Buchse und Platine. zB gelötetes Vovox Kabel wäre viel schlechter als ein gecrimptes Billigkabel. Aber auch das ist alles nur für alte Gitarrenpickups und Mikrophone relevant - nicht für Linesignale.


Und nun zu den Synths. Da kannst Du all das vergessen, da die Werte von Aus- und Eingangswiderstand so sind, dass die Kennfrequenz des Filters in Randbereichen liegen, bei denen selbst Blauwale bzw Fledermäuse Wahrnehmungsprobleme haben.
 
Danke für die sehr ausführliche Erklärung. Also für externe Synths völlig irrelevant, falls ich mal je wieder einen haben sollte.
 
irgendwann in dem video sagt der typ auch: "das signal wird dumpfer, da ein hochpassfilter entsteht".
aha bei einem hochpass werden also die höhen abgeschnitten, wußte ich noch gar nicht ;-)

soviel dazu, herr experte. ich vertue mich ja auch mal, aber im eigenen fachgebiet als kableguy...
 
Statt in diese sündhaft teueren Gitarrenkabel zu investieren, könnte man ja auch ein paar Stunden Unterricht nehmen, bei so manchem Gitarristen wäre das eine echte Klangverbesserung.
 
verstaerker schrieb:
hertzdonut schrieb:
wichtig soll sein die audiokabel und stromkabel nicht nebeneinander zu führen.
das könnte bei einigen hier ein thema sein.

ja ich hab keine Ahnung wie ich das komplett vermeiden soll

Wenn man keinen doppelten Boden hat, muss man da wohl in die "Vertikale" gehen und z.B. die Stromkabel auf den Boden legen und die Audiokabel etwas höher an der Wand anbringen. "Kreuzende Kabel Audio/Strom" sind nicht so schlimm (und auch nie ganz zu vermeiden), aber auf langen parallelen Strecken kann es schonmal Einstrahlungen geben - wobei das bei Distanzen von ein paar Metern wohl auch eher zu vernachlässigen ist... Ich hab da mal etwas experimentiert und konnte bei Kabellängen von etwa 5 Metern (unsymmetrisch) keine Störungen feststellen im Vergleich mit/ohne parallelen Stromkabeln.
 
Max schrieb:
Wenn man keinen doppelten Boden hat, muss man da wohl in die "Vertikale" gehen und z.B. die Stromkabel auf den Boden legen und die Audiokabel etwas höher an der Wand anbringen. "Kreuzende Kabel Audio/Strom" sind nicht so schlimm (und auch nie ganz zu vermeiden), aber auf langen parallelen Strecken kann es schonmal Einstrahlungen geben - wobei das bei Distanzen von ein paar Metern wohl auch eher zu vernachlässigen ist... Ich hab da mal etwas experimentiert und konnte bei Kabellängen von etwa 5 Metern (unsymmetrisch) keine Störungen feststellen im Vergleich mit/ohne parallelen Stromkabeln.

das ist doch mal ne Ansage ... ich hab auch nur ein paar Kreuzungen .. direkt nebeneinander verlaufen sie nicht
 
verstaerker schrieb:
das ist doch mal ne Ansage ... ich hab auch nur ein paar Kreuzungen .. direkt nebeneinander verlaufen sie nicht
Auch hier sollte man mal relativieren. Im normalen Betrieb habe ich noch nie(!) hörbare Einstreuungen erlebt. Dabei spreche ich zB von einem Live-Setup von 10 Meter mehrere unsymmetrische Leitung in einem Schlauch mit drei Netzkabeln gebündelt. Kein Signal auf den Kabeln (Kabel angeschlossen, aber Synths Leise gedreht), alle Kanäle auf und PA wirklich laut aufgedreht. Zumindest ich hab da nix gehört. Aaaaaber: wehe, man schaltet ein Gerät ein, das an einem der Netzkabel hängt (es muss nicht mal an den Audiokabeln hängen). Dann gibts einen zackigen Knackser.
Das Problem sind die Transienten, nicht der konstante Wechselstrom (el.mag. Induktion hängt ja exponentiell mit der erregenden Spannungsdifferenz zusammen).
 
Besonders lustig .. Die Stelle .. wo NonEric anmerkt, dass es mit den niederen Werten der Ströme zu tun hat, mit der ein (im Vergleich zu Linesignalen) eher schwaches Instrumenten / Gitarren Signal zum Amp kriechen muss .. Und dass somit (logischer Weise) bei aufgedrehtem Amp dann eben auch die Störsignale mit angehoben werden.. Je nachdem wie qualitativ anfällig die jeweiligen Kabel dafür sind.
Da lässt Ihn der Kabel Designer Experte sogleich auflaufen und wiegelt ab, dass es damit eher wenig zu tun hat.
Das fand ich wirklich erstaunlich. Da auch ich „naiver Weise“ dachte, das sei ein Ausschlag gebender Punkt.
Bei dem Verhältnis von Gesundem Geräusch zum Störgeräusch wäre das doch zu schlussfolgern.
Also weist heisst das nun.. Ich finde das ist doch dennoch richtig oder ?
Non Eric hat doch damit auch irgendwie recht.
 
Man sollte auch noch bedenken, dass bei Gitarre der (mögliche) Unterschied eher im Clean-Bereich zu hören sein wird (aber wer bitte spielt denn Clean) und bei Single Coils sammeln die Pickups alleine schon so viel Schmutz auf, dass danach alles egal ist. Übel sind aber schlechte Kabel, bei denen nach ein paarmal Drauftreten das Rascheln anfängt.
 
Max schrieb:
Wenn man keinen doppelten Boden hat, muss man da wohl in die "Vertikale" gehen und z.B. die Stromkabel auf den Boden legen und die Audiokabel etwas höher an der Wand anbringen. "Kreuzende Kabel Audio/Strom" sind nicht so schlimm (und auch nie ganz zu vermeiden), aber auf langen parallelen Strecken kann es schonmal Einstrahlungen geben - wobei das bei Distanzen von ein paar Metern wohl auch eher zu vernachlässigen ist... Ich hab da mal etwas experimentiert und konnte bei Kabellängen von etwa 5 Metern (unsymmetrisch) keine Störungen feststellen im Vergleich mit/ohne parallelen Stromkabeln.
so isses, das bringt mehr als die teuersten Kabel. Im Rack versuche ich immer die Netzkabel auf einer Seite und Audio auf der anderen zu verlegen. Waagerecht sind Netzkabel auf dem Fußboden, Audio und Midi in Tischhöhe, das hat sich gut bewährt und kostet nix.
Hochwertige Qualitätskabel nutze ich auch, aber überwiegend live und hauptsächlich wegen der besseren Stecker.
 
Bernie schrieb:
Statt in diese sündhaft teueren Gitarrenkabel zu investieren, könnte man ja auch ein paar Stunden Unterricht nehmen, bei so manchem Gitarristen wäre das eine echte Klangverbesserung.

... oder ein stimmgerät kaufen ^^
 
"Denken Sie in GROSS"

m.E sollte das Thema gern weiter gedacht und komplettiert werden, das Kabel als einzelnes zu betrachten ist in einem "Audio Netzwerk/Bus" wichtig,
daran knüpfe ich hiermit an, um die END to END Betrachtung aufzuzeigen:

Bitte gern auch mal mal die ganze DECT, WLAN, Handystrahlung aus dem Betriebsbereich bringen und sicherstellen das an dem Stromkreislauf nicht billig Schaltnetzteile oder andere nicht EMV getestete (oder fake CE gelabelte) Hardware einstreut.
Immer wieder erstaunlich wie sehr doch Handys auf manche Geräte stören (bereits ohne das man telefoniert)
Wenn dann vielleicht noch 230V Motoren (z.b Ventilatoren) im gleichen Netz laufen wird es lustig wie manche Synthies reagieren , oft reicht schon eine defekte Verteilerdose, Steckdose mit korridierten Kabeln.
siehe auch : https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter

Am besten schreibt mal jemand ein Buch für uns, samt Ursache - Wirkung , Florian vielleicht ?
Titelvorschlag: Vom einfachen Kabelsalat bis zum Brummbär
 
Ich spiele sowohl clean als auch alle Grade an Verzerrung, von minimalem Overdrive bis hin zum Extremfuzz (z.B. mehrere Treter hintereinander so das der Ton schon zerfällt bzw. "wegkrümmelt") und alle Nuancen dazwischen.
Nur das eine oder andere wäre mir einfach viel zu langweilig.

Bei den langen Wegen benutze ich gut verarbeitete Kabel (wie schon oben erwähnt) z.B. Klotz/Neutrik/Cordial wegen der geringeren Fehleranfälligkeit.
Ich habe noch nie Billigkabel mit guten oder superteuren Kabeln verglichen von daher kann ich zu etwaigen Klangunterschieden nichts sagen.
Meine kurzen Patchkabel sind alle die normalen bunten Billigteile.

Was ich aber beim clean spielen beachte:
Keine (im Bypass) tonschluckenden Pedale im Pfad haben und möglichst den kürzesten Signalpfad zu verwenden.
 
OK, aber Klotz/Neutrik/Cordial ist normal im Vergleich zu Vovox

Vovox sonorus protect A350 TS/TS 3.5 m zu EUR 103
Cordial CSI 3 PP Silent 3 m zu EUR 31
 
Und Vovox ist nicht einmal so teuer...im Hifi / Audiophilbereich gibt es Kabel die noch WESENTLICH teurer als die schon nicht so günstige Klangleiter von Vovox sind. Oder Stromversorgung Kabel für 3'500 € pro Meter...da habe ich richtig Mühe.

Ich besitze Vovox, Neutrik, Cordial Kabel. In meinem Live Setup habe ich 4 Vovox Kabel im Einsatz seit bald 10 Jahren. Und damit noch nie Probleme gehabt, obwohl die schon mehrmals von den Band Kollegen auf der Bühne unter der Sohlen geraten sind, zerdrückt und zerquetscht worden sind. Diese Kabel sind wirklich solide und dauerhaft, sind sehr praktisch zum aufrollen/versorgen, das ist auch schon was. Aber klanglich habe ich wirklich kein Unterschied zum Neutrik der nur einen guten Drittel davon kostet gemerkt.

Ob ich heute wieder Vovox nehmen würde? Falls die Qualität immer noch die selbe wie vor 10 Jahre ist, ja. Sonst genügen Neutrik oder Klotz Kabel genau so gut...
 
swissdoc schrieb:
OK, aber Klotz/Neutrik/Cordial ist normal im Vergleich zu Vovox

Vovox sonorus protect A350 TS/TS 3.5 m zu EUR 103
Cordial CSI 3 PP Silent 3 m zu EUR 31
Ich verstehe eh nicht, warum gerade Gitarristen da so pienzig sind, was die Kabel betreffen.
Auf dem Boden liegt doch lauter schrottiger Krempel, der zerrt, rauscht und brummt wie Sau, der Amp muss möglichst olles Röhrengelumpe mit Radioempfang, wie ein Vox AC-30 oder Fender Twin Reverb sein.
Dann stöpseln sie mit ihr 20 Euro Micro, das vor den Amp steht, in Mono in den Mixer.
Und solche Kasper, die auch noch die schöne Holzoberfläche ihres Instrumentes mutwillig zerkratzen (das nennt man Relic, ich nenne es doof), machen wegen rauscharmen Kabeln dann so den Affen.

Das ist
L Ä C H E R L I C H
 
Bernie schrieb:
Auf dem Boden liegt doch lauter schrottiger Krempel, der zerrt, rauscht und brummt wie Sau, der Amp muss möglichst olles Röhrengelumpe mit Radioempfang, wie ein Vox AC-30 oder Fender Twin Reverb sein.
Dann stöpseln sie mit ihr 20 Euro Micro, das vor den Amp steht, in Mono in den Mixer.
:mrgreen:
 
Bernie schrieb:
Ich verstehe eh nicht, warum gerade Gitarristen da so pienzig sind, was die Kabel betreffen.
Die Sache mit der Kabelkapazität, der mechanischen Qualität des Kabels und dem Tiefpass hat Florian doch weiter oben im Thead erklärt. Das ist unbestritten und eben bei schlechten Kabeln auch hörbar. Man muss es aber auch nicht übertreiben.

Relevanz bei Gitarre - ja, bei Synth - nein.
 
bernie hat schon recht.
Wenn man sich den kram anhört der da in der Regel sonst noch im signalpfad hängt,
das rauscht alles wie die Toilettenspülung im bahnhofsklo,
hauptsache das Kabel rauscht nicht. :lol:
Ich glaub die meisten Kabel an der axt gehen einfach kaputt weil drauf gelatscht wird.
 
habe den thread nur überflogen, aber zwischen einem filter im signalweg und bisschen rauschen besteht ein himmelweiter unterschied.
 


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