ppg360
fummdich-fummdich-ratata
Die meisten Leute scheinen zu glauben, die Teile müßten so groß und schwer klingen wie sie aussehen. Das ist ein Trugschluß. Dazu die angedeuteten Patchpunkte, die zum Irrglauben verleiten, damit habe man einen polyphonen Modularsynthesiser unter seinen Fingern. Das ist ebenfalls ein Trugschluß -- der 3100 ist nicht flexibler als ein MS-20, und das ist schon nicht sehr viel. Eine nette Dreingabe. Der 3100 klingt auf Anhieb außerdem ziemlich enttäuschend und nicht sonderlich komplex durch die phasenstarren Masteroszillatoren. Fett ist eindeutig anders -- läßt man ihm aber Platz zur Entfaltung, nutzt die Resonatoren und gibt ihm ein entsprechendes akustisches Umfeld, dann blüht er auf und produziert einige sehr eigenständige Klänge, die es wirklich nur aus dieser Gerätegattung gibt.
Der 3200 ist ebenfalls sehr schön, hat aber den Nachteil, daß die Resonatorbank fehlt -- das macht viel aus. Programmierbarkeit und EQ reißen es nicht wirklich, dafür aber die zwei Masteroszillatoren -- das klingt schon deutlich voluminöser.
Der 3100 hat so schöne französische Musik wie die von Bilitis maßgeblich geprägt sowie die von anderen französischen Elektronikern aus dieser Epoche (und ich meine nicht Jarre). Der 3100 spielt eine maßgebliche Rolle als Soloinstrument auf TDs Cyclone und Pergamon, und bei den Nightbirds klingt er ebenfalls fantastisch. Der 3300 spielt eine entscheidende klangliche Rolle auf diversen Zanov-Alben, auf Schulzes X und bei Richard Vimals Aquarhythmies oder Lightwave (Cités Analogues) -- ich fand den Klang immer sehr reizvoll.
Die Japankisten aus dieser Ära klingen wie nichts sonst. Muß man mögen, oder auch nicht.
Der Richard hatte drei 3300, die er von Coldcut übernommen hatte, welche sie wiederum von dem Simmons-Typen erworben hatten. Mittlerweile hat der Richard sich aber von wenigstens einem getrennt, und Will Gregory (Goldfrapp) hat auch einen.
Stephen
