Kriege keine guten Klänge hin, was mach ich falsch?

Hallöchen,
ich arbeite schon seit ein paar Jährchen mit diversen Synthies, doch
leider klingen meine selbstgebauten Klänge alle einfach nicht gut (billig oder Effektüberladen)
und da ich eigentlich den Anspruch habe nicht auf Werkspresets zurückgreifen
zu müssen, kriege ich somit auch kein fertigen Song zustande, was mich
seit Jahren ziemlich irre macht.

Vorweg gesagt meine Musikrichtung geht in den EBM / Elektro-bereich, wo
meiner Meinung nach viele Leadsounds, auch mal knartschiger, vorkommen.
Geniale zusammenpassende Klänge wie bei VNV-Nation sind mir bisher noch ein Rätsel.

Ich nutze zzt. hauptsächlich den Massive von NI und kenne ihn sehr gut.
Da ich wie ich oben schon schrieb seit ein paar Jahren mit Synthies arbeite
(hauptsächlich Subtraktive Synthese) kann ich die Dinger ganz gut bedienen und
verstehe die Funktionen .
Die Hands on Synthsound DVD hab ich mir auch gegönnt und durchgearbeitet. Ebenso viel
Infomaterial, Bücher (Synth. programming von Gorges) usw.
Ausprobiert habe ich auch neben vielen Softsynths zb. nen Virus B (und TI) und kam sehr gut damit klar.


So, nun zur eigentlichen eigentlichen Schwierigkeit. Ich habe keine musikalische Vorbildung
spiele auch kein Instrument, ausser etwas Klavier/Keyboard. Somit habe ich auch keine
Gehörbildung oder ähnliches gehabt.
Wenn ich einen Klang bastle, dann höhre ich ja eine Bestimmten Klang bzw. eine Klangfarbe, die sich
aus vielen Parametern/Modulationen/usw. zusammensetzt. Bedeutet das, das ich bevor ich den
Klang anfange zu bauen, den fertigen Sound schon in etwa im Kopf haben sollte? Klar ich kann
in erstmal grob einkategorisieren, aber es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten wie er letztendlich
klingen kann. Wie soll ich das vorher wissen?

Wenn ich mir Referenzsongs anhöre, dann passen die Klänge dort wie die Faust aufs Auge,
sehr hochwertig und immer sehr gut zusammen. Man kann die Grundwellenform(en) kaum oder garnicht raushören,
bei meinen Klängen klingt es immer sehr ursprünglich. PWM, Sync, Ringmod, FM hilft mir in so einem Fall immer,
um vom Ursprungsklang wegzukommen, aber spezieller oder besser (prägnanter, ausdrucksvoller, passender)wird der Klang
dann auch nicht. Was mir auffällt, ist, das je mehr Obertöne ich dem Klang hinzufüge, der gesamte
Klangcharakter sich ändert.
Das gibt einem ja sehr viele Möglichkeiten den Klang weiter auszubauen, aber ich habe keine Idee,
wohingehend ich diesen Ausbauen kann. Filtere ich diesen Klangcharakter weiter herein, so dass
er später mehr in den Vordergrund rückt? Oder Umgekehrt?

Hoffentlich weiss jemand was damit anzufangen,
LG,
Sweet Tapir
 
hmm, klingt nach dem "mein zeug klingt nicht so wie das was ich erreichen will"-problem. glaub das hat jeder hier ab und zu, ich hab das jedenfalls dauernd.

poste doch mal soundbeispiele von dir, und nenn vorbilder - evtl. gibts dann ja konstruktive kritik zum verbessern.
ich geh mittlerweile auch oft den weg dass ich mir ein preset nehme das mir irgendwie taugst, und dann gehe ich von da aus auf die klangsuche, bis ich irgendwo ende und das dann nehme - oder auch nicht :) es hilft auch meist die ganzen effekte der presets erst mal wegzulassen, und sich den neutralen sound anzuhören... ein guter track funktioniert IMHO auch ohne die effekte! ;-)

prinzipiell bin ich ja auch ein freund davon die effekte vom synthsound an sich zu trennen, also eher einen sauber aufgebauten klang zu halten, und dann mit externen effekten den klang zu modulieren - einfach weil ich mich sonst eben genau beim überladen der sounds ertappe. die meisten presets (gerade bei solchen teilen wie massive) sind IMHO total effektüberladen, und fügen sich nur sehr schwer wenn überhaupt in einen mix ein.
zudem hat das trennen der effekte noch den vorteil dass du dich auf eine effektkombi beschränken kannst, und die dann für mehrere spuren verwenden kannst - das bringt IMHO auch eine einheit, anstelle 4 delays, 4 reverbs und noch 4 sonstige effekte in 4 soundquellen zu verarbeiten... ich such mir zb für einen track 1-2 hallräume und ein 1-2 delays, und kombiniere die dann miteinander;

also poste doch einfach mal was von deinem material, dann wird sicher klarer was du meinst.

gruss mark
 
Hallo,

also es wird ja schonmal deutlich, dass du die Grundfunktionen eines Synthesizers verstanden hast, nur hapert es ein wenig an der Umsetzung zu einem guten und wirkungsvollen sound.
Obwohl die Werkspresets in der Szene ja oft als verhasst gelten und sehr schnell gelöscht werden, denke ich, dass diese grade in der Anfangsphase tolle Anhaltspunkte für das gezielte BAsteln von Klängen sein können. Ich mach das häufig so, dass wenn mir ein sound gefällt, ich mir alle parameter aufschreibe und sie dann nach und nach an einem frischen patch nachbaue. Das klappt eigentlich ganz gut so und oft kommt am Ende ein noch interessanterer Klang zustande, wie der, den man eigtl nachbauen wollte. (Gut, nicht immer;-) )

Auch ganz wichtig: sich nicht scheuen, eine Liste mit Notizen zu machen, sei es digital, oder mit Bleistift, zu interessanten Modulationsideen oder so. Mir, und wahrscheinlich Jedem, der nicht täglich 8h mit Synthies zu tun hat, entfallen eben einfach auch Dinge...

Und ja, ich muss meinem Vorposter auch recht geben, das alles am besten erstmal ohne bzw. mit wenig Effekten, das ist ja nochmal ne ganz andere Geschichte dann...
 
Gute Sounds sind wichtig. Jedoch ein gutes Arrangement aber auch! Beides läßt sich nur schwer voneinander trennen.
Schon beim Arrangieren sollte man darauf achten, bestimmte Frequenzbereiche nicht überzubetonen, sondern
ein gleichmäßiges Frequenzspektrum anstreben.
 
Sweet Tapir schrieb:
Wenn ich mir Referenzsongs anhöre, dann passen die Klänge dort wie die Faust aufs Auge,
sehr hochwertig und immer sehr gut zusammen.

das hat eher mit der mischung zu tun. richtig gute plugs (uad, waves, tc...) oder hardware wenn das kleingeld vorhanden ist (api, crane song, manley...) und vieeeel übung (was das wichtigste ist, vorher klingt auch der beste eq/comp kacke) . wenn du dir die spuren der referenzsongs einzeln anhören würdest wärst du warscheinlich garnichtmehr sooo angetan vom jeweiligen pad/lead etc. weil man eben auch platz für andere instrumente braucht und bestimmte frequenzen etwas aufräumen muss, soll ja alles gut im mix sitzen. zusammen hört sichs dann im besten fall "stimmig" und "richtig" an. diese probleme hast du also beim sounddesign nicht oder nur sehr wenig.

fürs soundbauen an sich würde ich sagen erstmal auf eine kiste beschränken, die komplett auswendig lernen und effekte mal ne zeit lang wirklich nur zum verfeinern benutzen (ausser jetz atomizer o. so natürlich :lol: ). erstmal einfache sounds bauen. die sitzen dann auch mit wenig arbeit gut im mix. oft sinds die einfachsten sounds die den track ausmachen.
 
Schaltwercc schrieb:
.....und bestimmte frequenzen etwas aufräumen muss, soll ja alles gut im mix sitzen. zusammen hört sichs dann im besten fall "stimmig" und "richtig" an. diese probleme hast du also beim sounddesign nicht oder nur sehr wenig.
Wie räum ich denn bspw. die Frequenzen im Mix auf? Bedeutet das nicht das ich den Klang eines Instruments stark verändern muss, zb. Wenn mir ein Pad zuviel Tiefe Freq. hat und ich dieses dann unten rum ausdünne, dann klingt es doch auch anders? Also es eher im Gesamfrequenzspektrum anhören?
Sowas ähnliches ist mir gestern aufgefallen : Ich hatte diverse Spuren eingespielt. Alles klang irgendwie nicht harmonisch und es passte nicht wirklich zusammen. Dann hab ich eine Spur mit einem Klang, der recht viel Tiefe Frequenzen hatte, hinzugefügt, und schon klang alles zusammen sehr gut. Es wurde irgendwie musikalischer, obwohl keine Melodie oä. hinzukam. Hmmm.
 
Sweet Tapir schrieb:
Schaltwercc schrieb:
.....und bestimmte frequenzen etwas aufräumen muss, soll ja alles gut im mix sitzen. zusammen hört sichs dann im besten fall "stimmig" und "richtig" an. diese probleme hast du also beim sounddesign nicht oder nur sehr wenig.
Wie räum ich denn bspw. die Frequenzen im Mix auf? Bedeutet das nicht das ich den Klang eines Instruments stark verändern muss, zb. Wenn mir ein Pad zuviel Tiefe Freq. hat und ich dieses dann unten rum ausdünne, dann klingt es doch auch anders?

ja, kommt drauf an. stark ist hier relativ. da musst du dann abwägen in wie weit es sinn macht, teilweise könntest du sehr tiefe pads garnicht benutzen wenn bässe oder tiefe kickdrums bestandteil des mixes sind weils sonst dröhnt und rumpelt wie blöd. da würde ich schon versuchen geziehlt die frequenzen zu finden die probleme machen wenn ich das pad trotzdem benutzen wollte. oft muss man kompromisse machen um einen guten gesamtklang zu erhalten. oft bringen steilflankige low-cuts alleine schon ne ganze menge ohne den klang zu sehr zu verändern.
 
Sweet Tapir schrieb:
So, nun zur eigentlichen eigentlichen Schwierigkeit. Ich habe keine musikalische Vorbildung
spiele auch kein Instrument, ausser etwas Klavier/Keyboard. Somit habe ich auch keine
Gehörbildung oder ähnliches gehabt.
Wenn ich einen Klang bastle, dann höhre ich ja eine Bestimmten Klang bzw. eine Klangfarbe, die sich
aus vielen Parametern/Modulationen/usw. zusammensetzt. Bedeutet das, das ich bevor ich den
Klang anfange zu bauen, den fertigen Sound schon in etwa im Kopf haben sollte? Klar ich kann
in erstmal grob einkategorisieren, aber es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten wie er letztendlich
klingen kann. Wie soll ich das vorher wissen?

ich meine, vielleicht liege ich ja auch total daneben,..
meinst du vielleicht harmonien? tonleitern? intervalle usw?
 
Sweet Tapir schrieb:
Man kann die Grundwellenform(en) kaum oder garnicht raushören,
bei meinen Klängen klingt es immer sehr ursprünglich.
Dann fehlt da vielleicht nen Unison oder Chorus Effekt, oder Distortion?!

Man kommt auf verschiedenen Wegen zu ähnlichen Ergebnissen, und trotzdem klingt es anders. Man kann mit Sägezähne und PWM ähnliche Sounds machen, oder FM und RingMod, oder wie oben bereits genannt Unison und Chorus.

Vielleicht solltest Du mal mehr auf Deinen eigenen Geschmack hören. Habe auch bestimmte Vorlieben beim Sounddesign, und manche Sachen die ich weniger oder garnicht benutze...
 
trigger schrieb:
ich meine, vielleicht liege ich ja auch total daneben,..
meinst du vielleicht harmonien? tonleitern? intervalle usw?
Ja ich weiss nicht. Sind denn alle Klänge nach Harmonien bzw. disharmonien entworfen oder entstehen viele einfach zufällig?




danielrast schrieb:
Sweet Tapir schrieb:
Dann fehlt da vielleicht nen Unison oder Chorus Effekt, oder Distortion?!

Man kommt auf verschiedenen Wegen zu ähnlichen Ergebnissen, und trotzdem klingt es anders. Man kann mit Sägezähne und PWM ähnliche Sounds machen, oder FM und RingMod, oder wie oben bereits genannt Unison und Chorus.

Vielleicht solltest Du mal mehr auf Deinen eigenen Geschmack hören. Habe auch bestimmte Vorlieben beim Sounddesign, und manche Sachen die ich weniger oder garnicht benutze...

Mir gehts so das ich wenn ich zb. nen Leadklang bauen möchte, dann nehm ich nen bspw. Sägezahn und schneide mit nem LPF die Obertöne weg damit es nicht zu harsch klingt. Dadurch wird der
Gesamtklang zu dumpf und klingt nicht mehr so vordergründig, also sehr unpassend für einen Lead. Irgendwie kriege ich die ...hmm...ich nenns mal transparenz nicht heraus.
 
Filter Keytracking ist bekannt? Ohne das wäre für mich z.B. ein spielbarer Leadsound nicht denkbar...
 
Sweet Tapir schrieb:
Mir gehts so das ich wenn ich zb. nen Leadklang bauen möchte, dann nehm ich nen bspw. Sägezahn und schneide mit nem LPF die Obertöne weg damit es nicht zu harsch klingt. Dadurch wird der
Gesamtklang zu dumpf und klingt nicht mehr so vordergründig, also sehr unpassend für einen Lead. Irgendwie kriege ich die ...hmm...ich nenns mal transparenz nicht heraus.
Dann hast du wohl zuviel rausgefiltert....

Aber ich würde die Sache vielleicht anders angehen.
Zwar werden einige sagen man soll selbst kreativ sein und eigene Sounds entwerfen aber ich glaube es wäre nicht verkehrt wenn du dir ein Musikstück aussuchst dessen Lead/Bass/Pad-Sound dir besonders gut gefällt und dann im Bereich Klangfarben und du dieses dann hochlädst (ein kleines Stück wo eben dieser Sound besonders gut zu hören ist) und im Bereich "Klangfragen" (in diesem Forum) dann postest.
Möglicherweise kann dir dann jmd. helfen eben diesen Sound überzeugend gut nachzubauen.
Wenn du diesen Sound dann selbst nachgebaut hast dann wird dir das vllt. dabei helfen auch andere Sounds die ähnlich klingen zu kreieren.

Wie räum ich denn bspw. die Frequenzen im Mix auf? Bedeutet das nicht das ich den Klang eines Instruments stark verändern muss, zb. Wenn mir ein Pad zuviel Tiefe Freq. hat und ich dieses dann unten rum ausdünne, dann klingt es doch auch anders?
Nicht unbedingt, von stark verändern hat ja auch niemand gesprochen.
Aber nehmen wir gleich mal das Pad als Beispiel:
In einem Break hast du ein Pad mit ziemlich tiefen Frequenzen und es gefällt dir so auch sehr gut.
Wenn allerdings die Drums einsetzen klingt alles irgendwie schwammig und verwaschen.
Wenn du jetzt einen EQ automatisierst der genau zu dem Zeitpunkt an dem die Drums einsetzen die tiefen Frequenzen des Pads etwas absenkt dann kann das schon sehr viel bringen.
Einerseits hast du im Break immer noch die tiefen Frequenzen und wenn die Drums einsetzen hörst du das Pad weiterhin aber insgesamt klingt dein Mix jetzt viel transparenter und präsenter als vorher.
Dabei hörst du möglicherweise nicht mal, daß das Pad um die tiefen Frequenzen beschnitten wurde, es klingt einfach nur besser.
 
Sweet Tapir schrieb:
Vorweg gesagt meine Musikrichtung geht in den EBM / Elektro-bereich, wo
meiner Meinung nach viele Leadsounds, auch mal knartschiger, vorkommen.
Geniale zusammenpassende Klänge wie bei VNV-Nation sind mir bisher noch ein Rätsel.

VNV ist doch schonmal ein prima Beispiel, denn was Ronan so macht, sind überwiegend keine abgefahrene Soundexperimente, sondern viel Brot- und Butter-Sounds. Zudem sind die Arrangements auf den älteren Scheiben sehr einfach gehalten, z.b. die "Empires" - das ist vom Sounddesign her echt keine Hexerei, was da veranstaltet wird. Klingt aber trotzdem gut und sorgt im Club immer noch für großes Hallo. Also bleibt die Frage: Woran liegt das? Ich würde mich an Deiner Stelle durchaus nicht scheuen, bei Deinen Vorbildern auch mal abzukupfern, Sounds nachzubauen und nach Ohr zu analysieren, welcher Sound welche Funktion hat und wie er ins Arrangement eingebettet ist. Und mach Dich auch nicht zu sehr verrückt von wegen "für DIESEN Sound brauchst Du JENES abgefahrene Tool" oder so. Ich glaube, die "Empires" von VNV wurde zum großen Teil auf einem Virus A gemacht.
 
Sweet Tapir schrieb:
Ich nutze zzt. hauptsächlich den Massive von NI und kenne ihn sehr gut.
Da ich wie ich oben schon schrieb seit ein paar Jahren mit Synthies arbeite
(hauptsächlich Subtraktive Synthese) kann ich die Dinger ganz gut bedienen und
verstehe die Funktionen.

Massive ist gut, es gibt fuer die eher weicheren Sounds ein paar Fallstricke, die man erst mal ueberwinden muss.

Ausprobiert habe ich auch neben vielen Softsynths zb. nen Virus B (und TI) und kam sehr gut damit klar.

Na ich hoffe es war nicht dein erster Synth, vieles was da funktioniert laesst sich nicht so einfach 1:1 nicht auf andere Geraete uebertragen und vice Versa.

So, nun zur eigentlichen eigentlichen Schwierigkeit. Ich habe keine musikalische Vorbildung
spiele auch kein Instrument, ausser etwas Klavier/Keyboard. Somit habe ich auch keine
Gehörbildung oder ähnliches gehabt.

Ist nicht zwingend notwendig, vieles laesst sich in dem Bereich durch Erfahrung lernen

Wenn ich einen Klang bastle, dann höhre ich ja eine Bestimmten Klang bzw. eine Klangfarbe, die sich
aus vielen Parametern/Modulationen/usw. zusammensetzt. Bedeutet das, das ich bevor ich den
Klang anfange zu bauen, den fertigen Sound schon in etwa im Kopf haben sollte?

Wenn du wirklich nach neuen Klaengen suchst, ist es am besten sich moeglichs interessant klingende Parameterkombinationen zu suchen und diese zu einem funktionierenden Sound auszubauen. In meiner Anfangszeit bin ich eher zufaellig auf solche Kombinationen getroffen, mit der Zeit weiss man welche Kombinationen funktionieren koennten, was nicht bei jedem Synth der Fall sein muss. Viele Hersteller limitieren den Wertebereich bestimmter Parameter oder "Bauteile" reagieren so untypisch, dass man gar nicht oder nur ueber Umwege den jeweiligen Sweetspot erreichen kann .

Klar ich kann in erstmal grob einkategorisieren, aber es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten wie er letztendlich
klingen kann. Wie soll ich das vorher wissen?

In der Regel sind es ganz bestimmte Klangveraenderungen, z.B. das verschieben von Spitzen im Spektrum, auf die das Ohr/Hirn emfpindlich reagiert, sie als interessant empfindet und die gilt es zu finden. Die Verlaeufe aehneln sich dabei sehr, aber je nach genutzter Funktion aendert sich die Signatur des Sounds.


PWM, Sync, Ringmod, FM hilft mir in so einem Fall immer, um vom Ursprungsklang wegzukommen, aber spezieller oder besser (prägnanter, ausdrucksvoller, passender)wird der Klang
dann auch nicht. Was mir auffällt, ist, das je mehr Obertöne ich dem Klang hinzufüge, der gesamte Klangcharakter sich ändert.

Wichtiger als der Einzelsound/Klangfarbe sind die Klangveraenderungen, man kann nicht unendlich Obertoene schichten, sinnvoller ist es sich veraendernde Muster/Texturen im Spektrum zu erzeugen. Auch mal Obertoene aus der Grundwellenform rausnehmen, was mit Massive ja kein grosses Problem ist, um Platz fuer FM/Filter FM und Ringmod zu haben, also balancieren und nicht nur Schichten.

Das gibt einem ja sehr viele Möglichkeiten den Klang weiter auszubauen, aber ich habe keine Idee,
wohingehend ich diesen Ausbauen kann. Filtere ich diesen Klangcharakter weiter herein, so dass
er später mehr in den Vordergrund rückt? Oder Umgekehrt?

Einen gut funktionierenden Sound machen und die verbliebenen Moeglichkeiten zum Verbiegen/Anpassen (per Macrocontroller) des Sounds an den jeweiligen Kontext nutzen.
 
Die Sounds sind gar nicht so schlecht, ich finde eher das sie sich nicht gut zusammenfügen, sprich: Arrangement. Das wäre zumindest mein "Gefühl" hierbei.
Eine Linie, ein Faden.

Das einzige was hilft ist: Viel Musik hören und ausprobieren. Das klingt saudoof, ist aber sicher nicht falsch. Übrigens find ich Monozelles Aussage nicht so dumm. Wenn dir was gefällt, immitiere es ruhig. Bastel rum, bis du die VNV-Maske nicht mehr abbekommst, danach bist du eh mehr, denn dann weisst du wie's geht und wirst dich automatisch weiter entwickeln.

Wenn die Sounds wirklich so sind, wie du sie dir vorstellst, dann ist es natürlich besser. Auch das muss man quasi ständig praktisch tun. Viele, die zu mir kommen lernen sehr unterschiedlich. Manche wollen Sounds nachbauen nach Vinylvorlage, andere komplett theoretisch und dritte lernen übers Mixing oder Arrangement, wie man das hinbekommt.
Kopf hoch, weiter probieren!

Synth Typ ist übrigens erstmal egal.
 
Sweet Tapir schrieb:
Wenn ich mir Referenzsongs anhöre, dann passen die Klänge dort wie die Faust aufs Auge,
sehr hochwertig und immer sehr gut zusammen.
Hier solltest du ansetzen.
Ich benutze auch öfter mal relativ einfach gestrickte Sounds, wichtig ist doch nur, das es im Song später alles schön zusammenpaßt. Höre dir mal die einzelnen Sounds von anderen Produktionen ganz bewußt an und du wirst feststellen, das da viele Sounds dabei sind, die einzeln genommen völlig popelig und dünn sind und sich nur innerhalb der Mischung wirklich entfalten. Wenn man für alle Klänge immer nur "Phatt" nimmt, klingt das in einem Song dann garnicht, ist nur noch endloser Matsch. Mache die Basics in Mono und nur ein Pad und einen Solosound in Stereo. Achte mal auf die Frequenzen, das sich die Kick nicht mit dem Bass überlagert. Und, und, und...
 
Auf den Sounds liegt zu viel Hall drauf. Bei mehreren unterschiedlichen Klängen im Arrangement summieren sich die Problembereiche in den unteren Mitten
und Dein Klangbild "sumpft" zu.
Reverb würde ich recht sparsam erst im Arrangement dazu mixen und dann im Reverb-Kanal auch die
Bässe beschneiden, damit Du hier keine Probleme bekommst.
Ich habe beispielsweise in so gut wie jedem Kanal ein Hochpassfilter welches die unteren Problemfrequenzen
beschneidet.
 
Sweet Tapir schrieb:
Hallöchen,
ich arbeite schon seit ein paar Jährchen mit diversen Synthies, doch
leider klingen meine selbstgebauten Klänge alle einfach nicht gut (billig oder Effektüberladen)
und da ich eigentlich den Anspruch habe nicht auf Werkspresets zurückgreifen
zu müssen, kriege ich somit auch kein fertigen Song zustande, was mich
seit Jahren ziemlich irre macht.
r

nach dem, was ich da gehört habe, sind es aber eben doch die 100.000fach gehörten Werks-Sounds. Es gibt da aber zunächst mal ein Problem: Es gibt nicht unendlich viele, musikalisch verwertbare Klänge denn für Akkorde oder Melodiestimmen muss ja die Grundfrequenz eindeutig hörbar sein wenn man tonal damit arbeiten will. Vielleicht solltest Du mal alles "moderne Zeug" wegstellen und Dich mal an ein Modularsystem setzen. Das muss kein großes sein, wichtig nur: Es darf keine Möglichkeit geben irgendwelche Presets abzurufen. Am besten also ein altertümliches, analoges System oder auch alte, teilmodulare Geräte wie Korg MS20/10/50, Roland System 100, ARP2600 usw. Mit den Kisten bist Du gezwungen den Klang von A-Z selbst einzustellen damit hinten was rauskommt. Schließ Dich mit solchen Geräten ein paar Wochen oder Monate ein. Der Griff zu vorgefertigen Klängen ist verführerisch und schlimm, wenn man ihm nicht widerstehen kann.
 
Cyborg schrieb:
Es gibt da aber zunächst mal ein Problem: Es gibt nicht unendlich viele, musikalisch verwertbare Klänge denn für Akkorde oder Melodiestimmen muss ja die Grundfrequenz eindeutig hörbar sein wenn man tonal damit arbeiten will.

Im EBM Bereich nutzt man recht viel Noise und atonale Sounds, von daher vielleicht nicht unbedingt der beste Ratschlag...
 
Summa schrieb:
Cyborg schrieb:
Es gibt da aber zunächst mal ein Problem: Es gibt nicht unendlich viele, musikalisch verwertbare Klänge denn für Akkorde oder Melodiestimmen muss ja die Grundfrequenz eindeutig hörbar sein wenn man tonal damit arbeiten will.

Im EBM Bereich nutzt man recht viel Noise und atonale Sounds, von daher vielleicht nicht unbedingt der beste Ratschlag...

Mag sein aber es ging ja auch nur um die Bemerkung des OP. Wichtig wäre auf jeden Fall, dass er seine Geräte wirklich kennenlernt und das geht am besten indem man alles am Sound selbst macht. Vor allem sollte man nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen, sich Zeit lassen und nicht mit dem Versuch andere zu kopieren Frust zu schieben. Ich bleib dabei: Besser erst mal ganz unten anfangen und kennen lernen, wie das mit dem Klänge synthetisieren funktioniert. An bestehenden rumdrehen ohne wirklich zu verstehen, was man macht, bringt bestenfalls mal Zufallserfolge, auf Dauer aber genau den Frust.
 
Ich denke am meisten lernt man am Anfang immer noch durch nachahmen, Sounds die einem gefallen nachzubauen. Das ist zwar erst mal schrecklich unkreativ, genau wie die Musik von anderen oder zumindest bestimmte Techniken zu kopieren, aber zumindest erwirbt man sich auf diese Weise da noetige Handwerkszeug, lernt zielgerichtet zu arbeiten.
Instrumente in vernuenftiger Qualitaet zu synthetisieren (wenn du das mit synthetisieren meinst) erfordert ein deutlich groesseres Grundwissen als der Nachbau gaengiger Synth Sounds, wenn du jetzt nicht gerade sowas wie 'ne Minimoog Floete etc. meinst, also Sounds fuer die man ein bestimmtes Alter bzw. einen musikalische Hintergrund brauch, um 'ne Affinitaet aufbauen zu koennen.
 
Ein witziger (und Einsichten verschaffender) kreativer Ausweg kann es sein, bewusst mit "schlechten" Sounds zu arbeiten. Natürlich so, dass es musikalisch Sinn macht. Aber es kann wirklich sehr erstaunlich sein (und dann sogar gut!), was man auf diesem Wege zu erreichen vermag. Eine weitere Übung wäre es, einen funktionerenden eigenen Song (bzw. eine Songidee oder nur ein kurzes 8-taktiges Loop) völlig (!) unterschiedlich - mit jeweils unterschiedlichen und sogar schrägen Sounds - zu gestalten. Auch das kann Spaß machen und hilft einem enorm weiter, neue Ufer zu erreichen. Wichtig finde ich, und sei es nur zur Übung, dass man mal bei der Musikrichtung, für die man sich begeistert, versucht, soundmäßig Ähnliches zu machen - um dann zu eigenen Ideen vorzustoßen. Lernen durch Nachahmung. Wie gesagt, es gibt da verschiedene Ansatzpunkte und Verfahren, aber nach meinen Beobachtungen ist es - auch in Hinblich auf Klangdesign - vermutlich der allerbeste Ratschlag mit anderen Musikern (bzw. Musikinteressierten) gemeinsam :) etwas auf die Beine zu stellen. Es macht Spaß und bringt einen weiter.

Also: Die Hoffnung nie verlieren! Außerdem: Das Jahr hat gerade einmal angefangen. Da ist noch viel drin.
Auch viel Sound. :D
 
Irgendwie find ich immer noch nich den richtigen Weg zu "unterschiedlichen" Klängen.
Ich versuch nochmal zu beschreiben was mir immoment am schwersten fällt.

Ich möcht zb. ein weiches Pad hinbekommen, vor kurzem hörte ich mir
dieses aus nem andren Thread (SH201) an und find es schon sehr schön :
home.comcast.net/~xpander/music/SH201_dream1.mp3

An sowas komm ich nichtmal ansatzweise ran, und weiss auch zzt. nicht wie ich sowas hinkriegen soll.
Auch wenn ich ein Pad auseinandernehme kann ich nicht ganz nachvollziehen warum es so klingt wie es
klingt. Scheinbar habe ich immer noch ein grundlegendes Verständnisproblem mit der Klangformung.

Meien Arbeitsweise wie ich zzt. ein Pad versuchen würde sieht in etwa so aus :
1.Ich nehm ne OSC1 Wellenform, zb nen Sägezahn, stelle die Tonhöhe ein, in Oktavschritten, (also immer +/-12 Semitonschritte)
2.Dann stell ich den Filter ein, zb. einen Tiefpass, und öffne ihn meist erstmal ganz, schliesse ihn dann bis der Klang nicht mehr zu harsch klingt, also recht weich. Und mach die Verstärkerhüllkurve Padgerecht.
3.Dann nehm ich nen zweiten OSC mit beliebiger Wellenform dazu und verstimme ihn leicht, so das ich ne Schwebung höre, es aber nicht zu verstimmt klingt.
-Ab diesem Punkt höre ich viele verschiedene Klangfarbenänderungen, wenn ich die Wellenformen mische, oder leicht in der Tonhöhe ändere, mit irgendwas moduliere oder die Wellenform(en) Morphe.
4. Hier bin ich meist schon am Ende, weil ich nicht weiss wie ich noch was hinzufügen soll, was das Pad weicher, also "schöner" macht. Mit schöner meine ich nicht
per LFO modulierte Tonhöhen oder so (das klänge gleich zu drastisch), sondern irgendwie mehr "Klangdichte". Mehr Stimmigkeit im Klang. Ich finde man hört bei meinen Klängen immer noch ihre
einfachen Bestandteile raus und diese bilden dem Klang keine gemeinsame Einheit.

Ich las auch mal das man diese verschiedenen Klangfarben herausarbeiten, sozusagen verstärken muss. Nur wie?
Beispielsweise steh ich in ner Bahnhofshalle und höre 200 Menschen reden. Dann konzentrier ich mich auf einen der besonders intressant klingt, wie schaff ich es den herauszufiltern?
Wohl indem ich hingehe und merke das er immer lauter wird, bis ich vor ihm stehe . Heisst das ich muss diese spezielle Frequenz anheben? Aber das ist ja keine Frequenz, sondern schon
das Zusammenspiel von Frequenzen?! Wie arbeite ich das heraus? Das ganze Zusammenspiel anheben? Uff...?
 
Das ist nicht nur eine Frage des Klanges sondern auch des Arrengements: was bedeutet, dass
Du im Song auch Platz für das Pad haben bzw. schaffen solltest.
Ansonsten passiert es leicht, dass andere Elemente das Pad überlagern bzw
vom Padsound überlagert werden. So verliert man schnell die Transparenz im Song.
Und Du hast auch gut erkannt, dass eine gewisse Tiefe der Klänge auch möglich ist.
Dies erreichst Du am besten mit einem Reverb.
 
intercorni schrieb:
Das ist nicht nur eine Frage des Klanges sondern auch des Arrengements: was bedeutet, dass
Du im Song auch Platz für das Pad haben bzw. schaffen solltest.
Ansonsten passiert es leicht, dass andere Elemente das Pad überlagern bzw
vom Padsound überlagert werden. So verliert man schnell die Transparenz im Song.
Und Du hast auch gut erkannt, dass eine gewisse Tiefe der Klänge auch möglich ist.
Dies erreichst Du am besten mit einem Reverb.
Es geht mir noch nicht ums Arrangement sondern um das Pad und den Klang ansich.
Auch gehts mir nicht um den Reverb, der zur eigentlichen Klangformung nicht beiträgt.
 


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