Lieblicher Gong?

moognase

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Hallo,

Weiß jemand, was das für ein Gong ist, der am Anfang der Tagesschau erklingt?

http://www.youtube.com/watch?v=0dR-N-2UPZM

Ich frag mich, ob das ein kleiner Tischgong ist oder eher ein elektronischer Klang ... Er klingt jedenfalls schön.

Auf der Tagesschau-Seite habe ich eine "Mediathek" gefunden, da habe jedoch nichts vom Gong selbst gefunden.

http://intern.tagesschau.de/flash/index.php

Falls das ein echter Klang ist, wo bekommt man so einen Gong her? Krachgongs mag ich nicht, eher so liebliche. Oder ist das eher ein tiefer Glockenspielklang?

:?:
 
Keine Ahnung, was die für die Tagesschau benutzt haben, aber wenn du einen lieblichen Gong suchst, dann versuch es mit tibetanischen Klangschalen. Mit einem Stoffschlegen angeschlagen klingen die Dinger butterweich und wenn man über den Rand streicht fangen die Teile an zu singen. Im Stereofeld bewegt ergeben sich Schwebungen. Die Teile muss man erlebt haben.
 
Vom Sound her ist so ein mittlerer Tischgong, um 20cm, aber durchaus realistisch.
 
Eylhardt schrieb:
Monolith2063 schrieb:
Und ich kann Dir zeigen, wie der Originalgong aussieht: http://www.tagesschau.de/inland/meldung44106.html

Wenn ich mir das Datum unter dem Artikel ansehe, bin ich mir da nicht so sicher...
Ich denke auch, dass die Geschichte selber eher in die Kategorie Aprilscherz fällt. Aber das Bild vom Gong halte ich schon für durchaus echt. Vom Klang her passt das. Ein größerer Gong würde dunkler klingen
 
Eylhardt schrieb:
Monolith2063 schrieb:
Und ich kann Dir zeigen, wie der Originalgong aussieht: http://www.tagesschau.de/inland/meldung44106.html

Wenn ich mir das Datum unter dem Artikel ansehe, bin ich mir da nicht so sicher...


Doch, die Abbildung geht in Ordnung. Bei der Tonhöhe eines Gongs ist, wie bei manchen anderen Sachen, nicht die Größe entscheidend, sondern die Dicke des Materials. Auch hast du sicher gesehen, dass es in der Mitte des Gongs eine Wölbung gibt, wodurch ein glockenähnlicher Effekt erzeugt wird.

Der Tagesschaugong scheint mir aus dem westlichen Kulturkreis zu stammen. Gongs finde ich außerordentlich interessant, auch beim Sounddesign. Selbst mit one-shot Samples kriegt man mittels Transponierung super Sounds raus. Und mit FM lassen sich die typischen Harmonischen gleich in der Praxis erlernen, ohne dass man einen echten Gong herstellen muss.
 
Wow, danke für die vielen interessanten Hinweise und Quellen.
Der Tagesschau-Gong gefällt mir besonders gut vom Klang her. Ich werd mir auch mal einige Klangschalen anhören. Die kann man wohl nicht nur anschlagen sondern auch mit einem Holzstab umkreisen, sodass sie lang anhaltende Töne hergeben. Tolle Sache für Drones/Klangteppiche!

Hat jemand Erfahrung mit den Kristallschalen? Ich habe einige Klangbeispiele im Netz gefunden und war berrascht, wie nah die an meinen DX100-Klang rankommen, viele Schwebungen und sehr rein.

Auf dem Bild vom ARD-Gong sieht man, dass der Spieler einen weißen Schlegel hält. Ist bei einem kleinen Gong eher Filz oder Gummi zu empfehlen? Ich hab hier Holz-, Gummi- und Filzdschlegel rumfliegen, fürs Glockenspiel/Metallophon.

Die Klänge aus der Standuhr sind auch völlig genial. Metallklänge sind oft weicher als man denkt. Da gibt's immer erfrischende Töne zu hören. (Kraftwerk - Klingklang, ganz zu Anfang, jede Menge davon).

Ich werd mich jedenfalls mal umschauen, was es in meiner Ecke so an Gongs und Klangschalen gibt. Klasse!

Völlig offtopic: Bei meiner Recherche nach Gongs fiel mir ein, dass es ja auch noch den Gung aus der Lindenstraße gibt, da fand ich das hier:

http://www.youtube.com/watch?v=yd8bpFe1_nA

;-)
 
Es gab mal einen Thread hier über exotische Instrumente, ich glaube sonicwarrior hatte den mal gestartet. Ist dann mehrseitig geworden, kannst ja mal danach suchen, stehen einschlägige Sachen drin. Sicher eine gute Anregung. :D

Ich jedenfalls bin echter Klangschalen-Fan. Hab schon einen ganzen Schwung davon, aus ganz verschiedenen Shops. Ich kauf die immer dann, wenn ich welche sehe und der Sound mich anspricht. Wenn man so drei auf einmal kauft, dann lassen die Händler meistens mit sich handeln.

Je grober das Material bearbeitet ist, desto rauher der Sound und auch geringeres Sustain. Klangschalen kann man auch umdrehen und draufhauen, gibt einen ziemlich impulsstarken kurz ausklingenden Percussionton.

Was die Klöppel betrifft hatte ich mir mal vor Jahren wegen Prepared Piano Samples eine ganze Batterie an Klöppeln und Schlägeln besorgt. Auch Dämpfungsgummis, die von Klavierstimmern genommen werden. Das Material hat insbesondere auf den Attack Einfluss, der dauert aber nur Mikrosekundenbruchteile. Mit den originalen Holzklöppeln komme ich am besten zurecht. Man kann auch kleine Kettchen am Rand entlangschleifen, durch die Vibration geraten die dann in Resonanzen.

Meine andere Leidenschaft in diesem Sektor ist: Windspiele. Die richtig guten und gestimmten sind leider schweineteuer. Das Aha-Erlebnis schlechthin hatte ich mal in Santa Barbara. Da stehen an einer Strandpromenade Verkäufer für Kunstgegenstände und sowas, und einer hatte im Halbkreis gestimmte Windspiele aufgebaut, so lange Röhren mit bis zu 1 Meter oder länger. Der Pazifikwind hat das in Bewegung versetzt, die Harmonischen überlagern sich dann gegenseitig und ich hab mich dann in den Halbkreis reingestellt, für den vollen Stereosound. Gibt kein Dope, das so dermaßen gut ist.

Das mit Kristallschalen ist ein guter Tipp, hab ich bislang nicht viel gemacht, außer einmal Wasser reingelassen und geschaut, was dann geht. Ich werde das mal genauer verfolgen bei passender Gelegenheit.
 
hey, ich bin auch gerade dabei Klangschalen und co zu samplen. Leider kriege ich keine gestimmten samples hin. Für sich klingen die Sachen hervorragend, aber leider passen die sounds zu nix anderem. Da kann ich stimmen wie der Teufel, scheinbar sind diese Schwingungen in sich verstimmt oder bereits ein volles harmonisches (schiefes) Spektrum.

Gibts Klangschalen auch in einer (reinen) Stimmung, die zu meinen Tasten am Synth passen ? Mit pitchen komme ich da nicht weiter.
 
kpr schrieb:
Meine andere Leidenschaft in diesem Sektor ist: Windspiele. Die richtig guten und gestimmten sind leider schweineteuer. Das Aha-Erlebnis schlechthin hatte ich mal in Santa Barbara. Da stehen an einer Strandpromenade Verkäufer für Kunstgegenstände und sowas, und einer hatte im Halbkreis gestimmte Windspiele aufgebaut, so lange Röhren mit bis zu 1 Meter oder länger. Der Pazifikwind hat das in Bewegung versetzt, die Harmonischen überlagern sich dann gegenseitig und ich hab mich dann in den Halbkreis reingestellt, für den vollen Stereosound. Gibt kein Dope, das so dermaßen gut ist.
Mist, habe die zwar vor vielen Jahren auch dort stehen und sitzen gesehen, aber nicht weiter beachtet. Nun ja, möchte so oder so in den nächsten Jahren wieder mal nach Kalifornien. Dann denke ich an die Windspiele.
 
Tischgongs, bevorzugt aus den 50ern und 60ern, kriegt man zu Hauf für'n Knopf und 'n Klicker auf jedem Flohmarkt.
Ich hab von meiner Großmutter einen von WMF geerbt, der klingt hervorragend!
Die Klöppel dazu sind meistens aus sehr hartem Filz.

BTW: Wasserlassen in Kristallschalen? Da würde meine Frau aber laut und vernehmlich "Ferkel!" schimpfen, ansonsten würde da nicht viel gehen...

Schöne Grüße,
Bert
 
Feinstrom schrieb:
BTW: Wasserlassen in Kristallschalen? Da würde meine Frau aber laut und vernehmlich "Ferkel!" schimpfen, ansonsten würde da nicht viel gehen...


Wo denkst du hin. Selbstverständlich niemals selber in die Kristallschale wasserlassen, sondern das die Hauskatze übernehmen lassen :D

Wenn dich deine Frau "Ferkel!" ruft, entstammt das möglicherweise einem anderen und durchaus angenehmen Zusammenhang? Ich mein ja nur ... :D
 
BBC schrieb:
Da kann ich stimmen wie der Teufel, scheinbar sind diese Schwingungen in sich verstimmt oder bereits ein volles harmonisches (schiefes) Spektrum.

Gibts Klangschalen auch in einer (reinen) Stimmung, die zu meinen Tasten am Synth passen ? Mit pitchen komme ich da nicht weiter.
Die Teile leben nunmal von ihren Obertönen, hinkend vergleichbar mit einer Kirchenglocke.
Es gibt Klangschalen, deren Obertöne nicht so schräg sind. Die kosten allerdings!
Ansonsten bleibt nur Üben Üben bis man nur ein oder zwei Hauptobertöne anregt. Geht aber nur mit der "Streichelmethode" am Rand der Schale. Nur mit Dranklopfen geht's nicht.
Oder die radikalere Variante: mit allen Obertönen samplen und krasse LP-Filter drüberjagen.
 
Die Dinger haben ja gerade mit ihrem Obertonspektrum den besonderen klanglichen Reiz. Sie in westliche Tonskalen einzubinden kann zum Problem werden, das ist halt so. Das betrifft andere Instrumente auch. Sobald man sich mental aber von der gewohnten Skala verabschiedet hat, sieht man das eventuell anders. Ich erinnere mich an einen sehr guten Artikel von Jeff Rona, der mal im US Keyboards Magazine erschienen ist. Er hatte Beiträge zum Soundtrack "König der Löwen" zu liefern, und stolperte bei der Arbeit daran über diese Schwierigkeiten. Im Artikel hat er seine Versuche dargelegt, diese beiden Klangwelten zu verbinden. Insbesondere Instrumente mit sogenannten Naturtönen machen es einem da schwer. Die eigene Sichtweise ist da schon ausschlaggebend für das, was man da tut. Seither spanne ich solche Sounds nicht mehr zwanghaft in den "westlichen" Schraubstock. Oder schneide z.B. von Samples von Klangschalen einfach nach einer kurzen Attackphase den Rest des Tones ab und vermische das mit einer einfachen Wellenform. Das klappt auch ganz gut und der eigene Reiz der Klangschale ist trotzdem nicht "wegkastriert" :D
 
ja richtig, sie klingen befremdlich, ungewöhnlich für unsere Ohren und haben zumindest auf mich eine leicht hypnotische Wirkung, besonders die ultratiefen Töne (großen Schalen?). Vielleicht sollte ich einfach einen anderen Weg gehen sie musikalisch einzubinden. Einige meiner Didgeridoos passen stimmungsmäßig schon sehr gut dazu, nur mit den synthsounds habe ich so meine Probleme :). Klar, westliche Tonskalen... passt bei einigen Didges ja auch nicht so einfach.
Ich werd eure tips mal ausprobieren. Und mich auch vielleicht mal auf "Klangschalensuche" begeben. Hoffentlich wirds nicht zu esotherisch :)
 
Nachtrag: Auf meine Anfrage beim ARD kam eben diese nette Nachricht:

"vielen Dank für Ihre Mail vom 15. April.

Den im Bild gezeigten Gong, den unser Chef vom Dienst Andreas Pawlouschek da schlägt, können wir Ihnen nicht empfehlen, der war dem 1. April geschuldet.

Der Gong, den Sie zu Beginn unserer Sendungen hören, wurde eigens für uns angefertigt. Er befindet sich im Keller im Computergeräteraum in einem tonneutralen Gehäuse ganz oben unter der Decke in 5 m Höhe. Er ist verbunden mit dem Tonmischpult und wird vom Toningenieur ausgelöst.

Mit freundlichen Grüßen"

:nihao:

Bonngggg ...
 


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