Lieblingstonarten, -Skalen, -Akkorde

SynthUser0815 schrieb:
Tja, manchmal wäre es eben doch nicht verkehrt, wenn man das mit dem berühmten Quintenzirkel sich mal erarbeiten würde ;-) ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Quintenzirkel
Sorry, aber der Quintenzirkel hat für jemanden, der lernt, keinerlei Bedeutung. Er ist einzig im Nachhinein (wenn mans kann) für die Analyse tauglich.
Zumindest wenn man am Klavier lernt, dann empfinde ich persönlich das Wissen um die Bedeutung von Terzen, Akkordaufbau über Terzen, und das Wissen um Akkord-Umkehrungen viel viel wichtiger. Z.B. dass ein Sus2 eigentlich eine Faltung eines None-Akkords ist, der wiederum die vierte Terz über dem Grundton ist.


Und noch ein Hilfsmittel, das ich sehr beeindruckend fand, hat der Klavierlehrer meiner Freundin in den ersten paar Monaten des Unterrichts verwendet: einen Papierstreifen, auf dem relativen Tonleiterstufen aufgemalt waren:
lipp_piano.jpg

Er hat ihr Stücke komplett in einer pseudo-Notenschrift aufgeschrieben, bei der nicht die absoluten Noten angeben waren, sondern eben diese Tonleiterstufen. Das hat sie dann mit Hilfe des Streifens dann "vom Blatt" gespielt. Bisher liest sich das eher doof, der Hammer kommt aber: Der Streifen wird beliebig auf der Klaviatur verschoben, und das Stück wieder gespielt. Auf diese Weise vermeidet man es, dem Schüler Angst vor den "schwarzen Tasten" zu machen. Meine Freundin hat nach einem halben Jahr einfache Bachinventionen in beliebiger Transponierung spielen können. Das echte Notenlesen kam dann parallel; aber da war es dann schon schnurz ob das gis-moll oder C-Dur ist.
 
fanwander schrieb:
Sorry, aber der Quintenzirkel hat für jemanden, der lernt, keinerlei Bedeutung. Er ist einzig im Nachhinein (wenn mans kann) für die Analyse tauglich.
Zumindest

Einspruch! :) Das beste Hilfsmittel um spielerisch den Quintenzirkel zu erlernen,ist es meiner Erfahrung nach,auch Akkordeon zu spielen.
Ruhig zusätzlich zum Klavier oder Keyboard ist es super nützlich.
Dafür braucht man nur ganz wenig Euros auszugeben,z.Bsp 32 oder 48 Bass Akkordeon reicht schon völlig aus.
Wie schon der leider verstorbene große Synthesizerspieler Joe Zawinul mal erwähnte,das das Akkordeon eigentlich sein erster Synthesizer war,und ihm sehr wichtig für seine Entwicklung gewesen ist.
Die Bass-Seite beim Akkordeon stellt sozusagen ein anfassbarer,greifbarer Quintenzirkel dar.
Da ist z.Bsp der etwas eingerillte Bassknopf C als Tonika zu verstehen,und darüber befindet sich direkt der G-Bass-Knopf,also die Dominante,und unter dem C-Knopf die Subdominante,der F-Bass.
 
serge schrieb:
Habt Ihr nie die Heizung an, oder kommt das Klavier dadurch nicht aus der Stimmung?
Tatsächlich ist die Heizung quasi nie an. Direkt unter dem Zimmer befindet sich der Heizungskeller unseres Hauses. Dadurch ist es da auch bei kühleren Temperaturen immer gleichmäßig warm.

Da ziehe ich echt den Hut vor!
Ja, das war echt gut. Leider hatte der Klavierlehrer dann andere soziale Macken, die dazu führten, dass sie zunächst bei ihm wieder aufgehört hat, aber letztlich dann nie mehr wirklich bei einem anderen wieder richtig angefangen hätte.
 
Sequialter schrieb:
Einspruch! :) Das beste Hilfsmittel um spielerisch den Quintenzirkel zu erlernen, ist es meiner Erfahrung nach Akkordeon zu spielen.
Einspruch stattgegeben :) Das ist wirklich ein Instrument, das von der Spieltechnik auf Quinten aufbaut.
 
NickLimegrove schrieb:
Dass ich in der Praxis niemals was in b-Tonarten mache, hat ebenfalls technische (oder: Faulheits-?) Gründe. Ich arbeite fast ausschließlich mit Renoise, und das zeigt traditionsbedingt alle Chromatischen nur als # an. Man kann es zwar in den Optionen umstellen, und hat dann ausschließlich bs. Das aber ist ein extra-Arbeitsschritt, denn ich faktisch nie mache.
Sofern ich Dich nicht falsch verstehe(!), man kann einfach das Instrument/Sample um einen bestimmten Wert pitchen und somit jede Tonart verwenden und trotzdem die recht einfachen A-Moll/C-Dur Noten nutzen.

Mit Harmonielehre habe ich mich in der Vergangenheit sehr viel beschäftigt, habe aber trotzdem keine klaren Präferenzen was Akkorde betrifft. Ich mag Dissonanzen, die können aber auf vielfältige Art entstehen. Skalen sehe ich als Hilfsmittel, da ich nicht in verschiedene Tonarten moduliere und mich was Akkorde betrifft auch nicht auf Tonleiter eigene Töne beschränke, spielen sie für mich eine ehr untergeordnete Rolle.

:peace:
 
echt sehr spannende Antworten teilweise!

Sofern ich Dich nicht falsch verstehe(!), man kann einfach das Instrument/Sample um einen bestimmten Wert pitchen und somit jede Tonart verwenden und trotzdem die recht einfachen A-Moll/C-Dur Noten nutzen.

Klar, das kann man, wenn einen z.B. bei Renoise die genannten Anzeige-Eigenarten stören, oder man die Tonart, die man hören will, nicht bequem greifen kann (und jemand meinte ja schon, er spielt auf der Klaviatur immer in den Tonarten, die ihm gut in der Hand liegen, transponiert den sound aber in eine andere). Mir ist das aber irgendwie nichts. Ich bin da eher der Kontrollfreak, und will perfekte Übereinstimmung zwischen dem, was ich greife, dem was ich sehe, und dem was ich höre. Da ich aber nie Coverversionen mache, Samples mit konkreter Tonartvorgabe verwende oder Sachen von anderen Leuten weiterverarbeite, ist alles nicht so tragisch. Dann meide ich halt die Tonarten, die nicht vernünftig angezeigt werden oder mir nicht gut in der Hand liegen...
 
Sequialter schrieb:
fanwander schrieb:
Sorry, aber der Quintenzirkel hat für jemanden, der lernt, keinerlei Bedeutung. Er ist einzig im Nachhinein (wenn mans kann) für die Analyse tauglich.
Zumindest

Einspruch! :) Das beste Hilfsmittel um spielerisch den Quintenzirkel zu erlernen,ist es meiner Erfahrung nach,auch Akkordeon zu spielen.
Ruhig zusätzlich zum Klavier oder Keyboard ist es super nützlich.
Dafür braucht man nur ganz wenig Euros auszugeben,z.Bsp 32 oder 48 Bass Akkordeon reicht schon völlig aus.
Wie schon der leider verstorbene große Synthesizerspieler Joe Zawinul mal erwähnte,das das Akkordeon eigentlich sein erster Synthesizer war,und ihm sehr wichtig für seine Entwicklung gewesen ist.
Die Bass-Seite beim Akkordeon stellt sozusagen ein anfassbarer,greifbarer Quintenzirkel dar.
Da ist z.Bsp der etwas eingerillte Bassknopf C als Tonika zu verstehen,und darüber befindet sich direkt der G-Bass-Knopf,also die Dominante,und unter dem C-Knopf die Subdominante,der F-Bass.

interessant, danke !!

Leider hat mein akkordeon nur drei bassreihen - grundton-dur-moll-


aber trotzdem gut zu wissen, thx
 
Trigger schrieb:
Leider hat mein akkordeon nur drei bassreihen - grundton-dur-moll-


aber trotzdem gut zu wissen, thx

Auch mit den 3 Reihen funktioniert ja das Spiel mit dem Quintenzirkel.
Du bist damit auch nicht nur auf Dur und Moll festgelegt,sondern kannst Dir z.Bsp. mit dem c-Akkordbass + gleichzeitigen Drücken des D-Bass-Knopf, einen jazzig klingenden Akkord also mit der None von C bauen.Das ist ja auch gleichzeitig der sus2-Akkord.
c-Akkord mit dem F-Bass,also unter dem C-bass gelegen,ergibt den bekannten und beliebten Csus4.Na ja,nicht so ganz,denn dann müsste man den Terzton im C-Akkord stumm schalten können.... :lol:
Aber ich will damit nur andeuten,ruhig einmal mit den Bässen herumexperimentierten,dann entstehen oft tolle Klänge,die etwas Frisches haben....,also nur Mut.
Hättest Du noch die Terzbässe vor der Reihe mit den Grundbässen,dann ergibt das wiederum viele Kombinationen mehr mit neuen Akkorden......
 
ja, soweit bin ich natürlich schon das ich munter dur und moll mit den bassgrundtönen mische und dann gibts da noch die diskantnoten wenn man bock auf gezielte alternation hat. ;-)

Im grunde ein herrliches instrument. das rundum zur spielfreude animiert. :supi:

Schön zu wissen das man an diesem instrument den quintenzirkel schön verdeutlichen kann, allerdings verlasse ich mich weiterhin lieber auf mein gehör, bzw nehme die skalen als grundlage irgendwelcher kompositionen her. :D
 
fanwander schrieb:
Sequialter schrieb:
Einspruch! :) Das beste Hilfsmittel um spielerisch den Quintenzirkel zu erlernen, ist es meiner Erfahrung nach Akkordeon zu spielen.
Einspruch stattgegeben :) Das ist wirklich ein Instrument, das von der Spieltechnik auf Quinten aufbaut.

Für theoriefaule "Gitarristen", die stumpfsinnig Standardakkorde schrabbeln und dazu jaulen ist er auch gut geeignet, auch wenn ich schon bei dem Gedanken an diese Spezies Gänsehaut bekomme, weil ich so etwas einfach nur furchtbar finde.
 
Trigger schrieb:
ja, soweit bin ich natürlich schon das ich munter dur und moll mit den bassgrundtönen mische und dann gibts da noch die diskantnoten wenn man bock auf gezielte alternation hat. ;-)

Im grunde ein herrliches instrument. das rundum zur spielfreude animiert. :supi:

Ich habe auch eines hier, haben mir die Eltern der Dame des Haushalts überlassen, animiert mich sehr, mach irre Spaß, instant coolness, ist furchtbar laut (wie tausend Dudelsäcke! Circa!), traue mich deshalb nie ran (die Nachbarn! das Krankenhaus 100 Meter schräg gegenüber! die Stadtautobahn 500 Meter östlich!), komme leider nicht weiter. Vielleicht miete ich mir mal einen alten Hochbunker und übe ein paar Tage.
 
Geht mir genauso, ist wirklich irre laut so ein teil und wenn man es nicht wirklich beherrscht ist man relativ gehemmt das ding zu spielen da man ja rücksicht auf seine nachbarn nimmt bzw vielmehr fühlt man sich bei seinen "intimen" lernversuchen beobachtet bzw belauscht.

Eine freundin von mir die schauspiel macht sagte mal:
"man braucht einen raum mit dicken wänden, wo nichts von aussen nach innen dringt und vor allem nichts von innen nach aussen, wenn man bestimmte sachen zb schauspiel, instrumente usw übt und man einfach ungestört, fokusiert und vor allem ungehemmt "arbeiten" kann."


Da ist was dran, bei studiogedöns kann man ja immer den kopfhörer aufsetzen, bei akkordeon wird immer luft bewegt und wirklich geil ist wie das teil atmet und man regelrecht zum "mitatmen" animiert wird. :D
 
Ich habe mir so just 4 fun mal ne Melodica gekauft, auch irre laut.
Irgendwie habe ich mit nem Kumpel diesbezüglich den Reiz der Natur entdecken können.
:phat: :phat: :phat: :phat:
 
Mein bevorzugtes Tongeschlecht ist auf jeden Fall Moll.

Zu meinen Lieblingstönen gehören cis, d, dis, g, gis und a. Gerade das gis klingt im Bass m. E. sehr geschmeidig. Das h und c mag ich nicht so, die haben für mich meist immer so einen "penetranten", "dröhnenden" Klang (schwer zu beschreiben). Das hängt sicher vom Instrument ab, allerdings fällt mir das auch bei Tracks auf, die nicht von mir stammen. Daher kann ich das h und c noch am ehesten von allen 12 Tönen heraushören.
Am liebsten verwende ich die Tonarten d-Moll, a-Moll, cis-Moll und gis-Moll.

Hauptsächlich arbeite ich noch mit Dreiklängen, wobei ich in letzter Zeit auch gerne mal andere Akkorde als minor und major nehme, z. B. sus4/sus2 oder maj7/m7. Ansonsten schmücke ich meine Tracks gerne noch mit Doppeldominanten bzw. mixolydischen Akkordfolgen (sowas wie Am G D) oder Dur-Dominanten (harmonisch Moll) aus. Das Schöne an Kenntnissen über die Musiktheorie ist ja, dass man solche Sachen besser und gezielter anwenden kann.
 
mir gefallen insbesondere die pentatonik, ansonsten a moll oder g dur, was ich bei renoise cool finde sind die Tonleiter Presets so trifft man immer den richtigen Ton und bleibt beim improvisieren in der Harmonie
 


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