Maße für DIY case

A

acik

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Hallo Community,

ich würde mir im Laufe der nächten Monate gerne einen modularen Synthie basteln. Da ich es nicht einsehe, trotz zweier halbweg geschickter Hände >350 Tacken für ein Case auszugeben, würde ich mir gerne das Doepfer DIY Kit von Thomann (oder sonstwo) holen und mir das Case selbst zusammenschrauben.
http://www.doepfer.de/a100_man/A100_DIY_kits.pdf

Laut dieser PDF ist das DIY Kit für ein 6HE case (weil ja zwei Busplatinen mitgeschickt werden), die Skizze zeigt jedoch ein 9HE case.
1. Liege ich mit der Einschätzung richtig, dass ich nur ein 6HE case (was ich ja will) herausbekomme?
2. Macht es Platz/Stromtechnisch Sinn, sich bei einer Erweiterung ein weiteres 6HE case zu bauen oder sollte ich lieber gleich mit einem 9HE anfangen und die dritte Busplatine nachrüsten? Ich tendiere zu zwei 6HE cases, aber vielleicht spricht ja irgendwas dafür, direkt mit 9HE anzufangen und mir fällt nur nicht auf, was.
3. Die Maße in der PDF zeigen ja nicht exakt, wie groß meine Hölzer sein müssen. Mit nochmal Abzeichnen und richtige Maße Ausrechnen komme ich auf folgende Werte für 6HE:
Rückwand: 427*266
Oben/Unten: 427*170
Seiten: 304*170

Sind diese Maße korrekt? Reichen 170mm als Tiefe? Habe mich da an ferigen Cases orientiert, ich hab allerdings gelesen, dass manche Module sehr kurze Verbindungen haben und ich will das direkt passend bauen, um zukünftig keine Fehlkäufe zu tätigen. Die low budget Fertigcases bei Thomann sind z.B. nochmal einen Tacken weniger Tief als die Doepfer Cases.
4. Reicht eine Stärke von 19mm für das Holz oder würdet ihr was anderes empfehlen?
5. Ich habe relativ wenig Ahnung von Holz. Welches würdet ihr empfehlen? Ich habe mal auf http://www.holzzuschnitt.eu meine Maße eingegeben, um mir eine ungefähre Preisvorstellung machen zu könen. Ich habe KS-Holzspanplatte gewählt und es kommen <20€ dabei heraus, wenn ich noch schöne (Kanten)beschichtungen wähle. Ist Spanplatte cool oder soll ich da doch lieber mehr investieren (wozu ich durchaus bereit wäre, denn 20 Lappen sind ein Witz verglichen mit der Differenz zum Fertigcase)? Wenn ja, in was?
6. Letzte Frage: die Kantenbeschichtungen. Es würde ja keinen Sinn machen, Kantenbeschichtungen für Stellen auszuwählen, die ohnehin verschraubt werden, zumal dadurch nochmal einige Millimeter dazukommen. Liege ich richtig damit, dass die Rückwand keine Kantenbeschichtung, die Seiten volle Kantenbeschichtung und Ober- und Unterseite nur vorne und hinten, nicht aber an den Seiten eine benötigen? Was ist der Unterschied zwischen Sicherheitskante und dünner Kante (bis auf Stärke und Preis natürlich)? Ich hätte jetzt intuitiv die dickere genommen, weil das in meinem Kopf besser aussieht.

Ich werde natürlich nochmal in den Baumarkt gehen um mir Materialien auch anzusehen/anzufassen etc. und um Preise zu vergleichen. Die Fragen, die ich hier gestellt habe, werden sich jedoch zum Großteil nicht im Baumarkt klären lassen. Ich freue mich sehr auf eure Antworten. Es werden mit Sicherheit auch noch mehr Fragen kommen :)

LG

acik
 
:hallo:

Also das Doepfer DIY Kit liefert Dir 1200 mA. Du kannst ja hier mal Dein Wunschsystem zusammenstellen und dann weißt Du schon mal etwas mehr, was Stromverbrauch und Tiefenmaße angeht. Doepfer speist mit 1200 mA übrigens sein LC9 Case, also 9HE mit 3 Busboards.
Ich finde Spanplatte ja ganz schrecklich, aber das muss jeder selbst wissen. Eins ist sicher, 19mm brauchst Du nicht. Die Doepfer Low Cost Cases sind aus 9mm Multiplex. Das reicht alle mal. Die Breitenmaße sind an 19 Zollgehäuse angelehnt. 427mm ergeben 84HP, 1HP = 5,08mm. Die Breite der Module wird in der Regel auch in HP angegeben.
Alle diese Details findest Du auch auf der Doepfer-Webseite.
Etwas zur Höhe Deines Cases: Wenn Du die Rails des DIY-Kits verwenden möchtest, musst Du zwischen die beiden Modulreihen ein Brett einziehen, da Du diese recht einfachen Rails sonst nicht befestigen kannst (siehe Seite 7 des PDFs in den anderen Posts). Die sog. Z-Rails sind da besser, weil sie von der Seite verschraubt werden. Allerdings auch etwas teuerer, da Du zusätzlich noch Gewindestreifen brauchst. Ein Rail mit Gewindestreifen kostet bei Schneidersladen 12 EUR. Die benötigte Höhe für 6HE hängt also mit den verwendeten Rails und deren Befestigung zusammen.
Noch mal der Hinweis auf die Doepfer-Webseite, da gibt es eine Übersicht der Gehäuse, die zeigt Dir auch einige Details.
Die innere Höhe eines LC6 Cases beträgt ca. 267 mm (genau 266,7 mm). Das bezieht sich aber auf die Verwendung von Z-Rails und nicht die preiswerten Rails des DIY-Kits (Begründung siehe oben). Die Höhe ergibt sich aus 2 x 3 HE (1 HE entspricht 1¾ Zoll, also 44,45 Millimeter).
Das muss erstmal reichen :)
 
Hey ihr Beiden, danke schonmal für die Antworten,

auf der doepferseite gibt es zu den abmessungen ein pdf-file.

das ja auch in meinem Post enthalten ist. Mir ging es hauptsächlich um die Tiefe und darum, ob die Maße, die ich da ausgerechnet habe, so auch Sinn machen. Wenn erfahrene Augen da nochmal drüberschauen, fühl ich mich sicherer. In den Skizzen der PDF ist z.B. das Brett zwischen den Modulreihen, das sbur mir geraten hat, nicht eingezeichnet und in den Bildern auf den späteren Seiten wird nur ein 3HE case gezeigt. Dadurch würdens ja mehr als 266 für die innere Höhe.

@sbur:
Das mit dem Wunschsystem ist so eine Sache. Ich plane, mir innerhalb des nächsten halben Jahres nach und nach einzelne Module für ein Grundsystem zu holen und dann mal weiterschaun. Genaue Vorstellungen habe ich davon, welche Modultypen ich mir holen möchte, aber noch nicht, welches von welchem Hersteller sein wird. Ich kann z.B. jetzt noch nicht sagen, ob ich mir erst einzelne adsr-module hole oder gleich den quad adsr von doepfer. Das gilt im Moment für alle Modultypen. 84TE Breite steht erstmal, auf irgendwas muss ich mich ja festlegen.
Ich hab zum Thema Tiefenmaße gelesen, dass kein Modul tiefer als 120 ist und selbst das ist wohl die Ausnahme. Ich will halt so bauen, dass ich mich nicht ärgern muss, falls ich doch mal ein tieferes Modul einbauen will und es nicht passt.
Vielen Dank für den Hinweis mit den Rails und schneidersladen, die Seite kannte ich noch garnich, sehr hilfreich!

acik
 
...der Reiz am DIY ist doch, dass man nicht auf vorgegebene Maße angewiesen ist...

...also, wichtig ist die Höhe der Reihen, die der Modulhöhe entsprechen sollte; schon hier gibt es verschiedene Ansätze: die Schrauben der Module direkt ins Holz führt zu einer geringeren Höhe als der Einbau von Schienen - und derer gibt es jede Menge unterschiedliche, z.B. Stangen mit eingeschnittenen Gewinden, oder Gewindeschienen, die in verschieden grossen Alurahmen gehalten werden, usw. ...

...von den gewünschten Modulen auszugehen, und das Gehäuse entsprechend anzupassen ist sicher ein geschickter Einstieg...
 
Ja, der Kreativität sind beim Case- oder Kabinettbau kaum Grenzen gesetzt. Selbst das direkte Verschrauben der Module ins Holz ist möglich, aber ob das sinnvoll ist muss man selbst wissen. Zumal die Höhe dadurch eher größer wird, als mit Z-Rails. Auch glaube ich, dass es für den Modulareinsteiger weniger ratsam ist, weiß man doch am Anfang noch nicht so genau welches Modul an welcher Position sinnvoll ist. Dann durchlöchert man sich sein Case. Daher würde ich immer zu Z-Rails raten, komfortabel, wenn auch teurer.
Wenn man die Z-Rails mit Gewindestreifen bei Gie-Tec direckt bestellt, wird es geringfügig preiswerter als bei Schneidersladen.

Was die Tiefe angeht, vergiss nicht das Busboard einzukalkulieren, das braucht min. 30 mm. Also liegt man bei 150 mm Tiefe (Innenmaß) gar nicht so verkehrt. Das deckt sich auch mit den Doepfer LowCost Cases. Die Holzkosten für ein LC6 dürften sich im übrigen für Birke 9mm Multiplex auf ca. 5 EUR belaufen + Zuschnitt.

Wenn man die exakt gleichen Komponenten des LC6 verbaut, wird man auf ca. 220 EUR Kosten kommen. Wenn man dann noch etwas Werkzeug kaufen muss, rechnet sich das nicht gegenüber dem Original.
Bei Verwendung des DIY-Kits geht der Preis um ca. 20 EUR runter. Wenn man dann noch auf die besseren Z-Rails verzichtet, ist man bei ca. 60 EUR weniger, also 160 EUR. Achtung, dann ändert sich auch die Konstruktion. Billiger geht es dann nur noch mit einem Schaltnetzteil. Für eine halbwegs brauchbare Variante wird man aber Busboards brauchen, die kosten nun mal 30 EUR das Stück. Sicherlich kann man sich die auch mit Lochstreifen-Eurokarten selbst löten. Möglich ist alles :) und Spaß machts ja auch.
Sorry, wenn ich jetzt vom Thema abgekommen bin...
 
Tolle Antworten, danke!

das mit der Kreativität ist mir klar, ich wollte beim ersten Case aber erstmal keine Experimente wagen. Das zweite wird dann vielleicht ausgefallener, aber das wird man dann sehen. Dass der Preis eines DIY Dings jetzt nicht sooo viel niedriger ist, als bei den fertigen low cost Cases ist mir auch klar, aber es geht ja auch um den Prozess und um die Tatsache, dass man am Ende seine eigene Arbeit vor sich stehen hat. Außerdem ist die Hemmung, ein selbstgemachtes Case zu erweitern (Gummifüße, Deckel, Koffergriff, Lampen) nicht so groß wie bei einem gekauften. Werkzeug kaufen wär auch nicht weiter schlimm, das rechnet sich ja spätestens beim zweiten Case oder wenn man mal eins für ne*n Kumpel*ine baut :D. Außerdem hat ja immer irgendwer irgendwas, wenn man mal im Bekanntenkreis rumfragt.

Habt ihr Tipps für Werkzeug, auf das ich nicht verzichten sollte?

LG

acik
 
Also ich möchte meinen Messschieber oder Schieblehre nicht missen. Außerdem ist eine vernünftige Kabelschuh- oder Crimpzange sicher von Vorteil. Ich spreche nicht von den 3,95 EUR Billigdingern (das ist eigentlich auch noch zu viel). Ob man die Zange für den Casebau braucht, hängt aber stark von den verwendeten Verbindungen ab. Bei Doepfer Busboards und PSU kommt man nicht drum rum, es sei denn man verlötet alles. Wovon ich abraten würde.
Gutes Werkzeug kann man nie genug haben, ob Zangen oder Schraubendreher etc. Qualität hat man da ein Leben lang, es sei denn man verliert immer alles :)
 
sbur schrieb:
Ja, der Kreativität sind beim Case- oder Kabinettbau kaum Grenzen gesetzt. Selbst das direkte Verschrauben der Module ins Holz ist möglich, aber ob das sinnvoll ist muss man selbst wissen. Zumal die Höhe dadurch eher größer wird, als mit Z-Rails. Auch glaube ich, dass es für den Modulareinsteiger weniger ratsam ist, weiß man doch am Anfang noch nicht so genau welches Modul an welcher Position sinnvoll ist. Dann durchlöchert man sich sein Case. Daher würde ich immer zu Z-Rails raten, komfortabel, wenn auch teurer.
komfortabler ja aber so eine holzleiste kommt nur auf 1Ero
ich geh immer so vor ... wenn ich ~ weiss wo ein modul reinkommt bohr ich mal mit 2mm vor und nehm normale holzschrauben,da kann man ein modul an der selben stellt 10-15 mal an und abschrauben bis die schraube nicht mehr greift und in dem fall bohr ich dann halt mit 3mm nach und nehm eine schraube mit mutter ...aber du hast schon recht ..Z-Rails sind komfortabler .... :)
wer doch lust hat auf selbstbau .. hab da mal a paar pics von mir im okley diy projekt geladen https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=13&t=77491&start=25
lg widy
 


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