Mehrere Audiointerfaces gleichzeitig benutzen

Ermac

...
Problem: Ich muss acht Kanäle gleichzeitig aufnehmen. Leider habe ich kein Interface mit acht Eingängen. Aber zwei Interfaces mit jeweils vier Eingängen.

Lösung (zur Zeit): Ich starte Ableton Live und wähle dort Interface 1 als Audiokarte aus. Damit nehme ich Kanäle 1-4 auf. Dann starte ich Logic und wähle dort Interface 2 als Audiokarte aus und nehme damit Kanäle 5-8 auf. Das funktioniert erstaunlicherweise hervorragend! Ich muss dann im Anschluss nur die in Ableton Live aufgenommenen Kanäle in Logic importieren und beten, dass die synchron sind. Das habe ich noch nicht getestet. Der parallele Betrieb von zwei Interfaces läuft aber supersauber.

Frage: Geht das nicht auch in unkompliziert? Gibt es ein Programm, mit dem ich mir aus mehreren Interfaces ein virtuelles Interface basteln kann, das ich dann aus einem Programm heraus ansteuer? Offensichtlich scheint es dem Mac keine Probleme zu machen, mehrere zeitgleich anzusteuern.

Danke!
 
Boah, dass ja geil. Da muss ich doch nachher gleich mal schaun, ob ich damit den Noah und das Fw-1804 gleichzeitig im Cubase benutzen kann, ohne dass mir der Noah 8 ADAT-Kanäle verheizt, weil ich den über das FW-1804 schleifen muss :)
 
Hmja. "Im Prinzip gut". Aber so recht werken tut das jetzt bei mir grad auch nicht. Setup:

Tascam FW-1804 (FireWire, 18in, 12out)
Creamware Noah (USB, 6in, 2out)

Tascam kann viel Zeug, Noah nur 44100. Okay. Macht nix, im Cubase4 hab ich auch nur 44100 eingestellt im Projekt. Dennoch - wenn der Noah an ist, funktioniert so 1-2 Sekunden nach Cubase-Start alles problemlos, dann kommt nur noch Schrott. Klingt wie durch den Bitcrusher mit nem Delay dahinter :)

Mit den Buffer Sizes hab ich schon etwas experimentiert - bei 64 gehts ne ganze Weile lang gut, bevor Jitter kommt, bei 1024 oder sowas kommt nur ganz fieser Lärm, bei 256, die ich normalerweise habe, eben obiges.

Interessanterweise - wenn ich den Noah abschalte, tut das FW-1804 ganz hervorragend über den AAD. Extern synchronisieren hat übrigens auch nix gebracht.

Jemand ne spontane Idee, bevor ich das ganze Netz durchsuche nach vergleichbaren Problemen? :)
 
Das Feature, 2 Interfaces oder mehr wie eins zu nutzen inkl Sync. gibt es ab Tiger, wegshalb ich für Audio immer gern Tiger oder Leopard empfehle, nicht Panther und früher.
 
Zwei Bemerkungen dazu:

1. Unbedingt die Einstellungen der Aggregate-Devices unter einem Admin-Account machen, sonst werden sie nicht abgespeichert. Apple hat das nie irgendwo erklärt (oder auch nur zugegeben), aber ihr könnt es einfach selbst ausprobieren. (Gilt jedenfalls für 10.4)

2. Apple erklärt auch nicht, wie die Einstellungen Clock und Resample genau gemeint sind und wie man es richtig einstellt. Ich habe Gründe zu der Annahme, dass sie es selbst nicht so genau wissen: Denn auf der CoreAudio-Entwickler-Mailingliste blieb eine entsprechende Frage (zum Problem Clock-Drift, vor etwa einem Monat) seither unbeantwortet. Also: Wenn eure Produktion durch einen kleinen Knackser eine halbe Stunde nach Start versaut ist, nicht nur den Fehler bei der Hardware suchen, sondern evtl. auch -> Bug-Report an Apple.
 
Und von mir ein Mini-Update:

Der Noah hat ja quasi 6 "Inputs" und 2 "Outputs", jeweils zu Stereo-Paaren zusammengefasst. Drinnen sind 4 Slots, in denen die Instrumente virtuell drin stecken, ich hab jetzt 3 der Slots auf die USB-Inputs gemappt. Den Output könnte man z.B. benutzen, um den Ext-In der Minimoog-Emulation zu bestücken, oder ihn auch einfach durch Effekte schieben und so.

Nun hatte ich gerade mal die Outputs nicht im AAD mit drin, da klangs erst mal so, als würde es sinnvoll tun. War aber dann doch ne Täuschung, es hält nur einfach länger durch, bevor es zickt. Und man kann an dem Beispiel auch beobachten, dass es ne Weile dauert, bis es von den ersten Knacksern zu den Bitcrusher/Delay-Effekten wächst.

Interessanterweise zeigt das AAD-Setup auch nur 2 Inputs an, es werden aber alle 6 gemappt. Funktionieren tun aber scheinbar nur 2 davon, weil die anderen Slots in den Noah-internen Mixer zwar Ausschlag liefern, aber übers AAD nix rein kommt auf den Channels 3-6 vom Noah.

Mittlerweile hängt der Noah auch mal nicht am USB-Hub, sondern direkt am Mac, das ändert aber nix am Zustand.

Jetzt, nach net kurzen Pause, hat sichs so weit stabilisiert, dass der Sound wieder sauber durch kommt, aber mit ner Latenz von vielen 100ms. Aber nur vom Noah. Schalte ich auf einen Kanal des FW-Interfaces um, kommt alles sauber durch.

Sehr interessant. Ich mag hier aber nicht ausschliessen, dass der Noah zickt, der ist mittlerweile eigentlich das einzige Stück Equipment, was mich immer wieder zu Basteleien bewegt, aber okay, dieses nette Stück Hardware ist ja auch alles andere als fertig, gefixt wird aber ja auch nix mehr, nachdem CW ja mittlerweile endgültig platt ist.

Ich werds wohl mal die Tage noch genauer analysieren und Apple nen entsprechenden Bugreport zukommen lassen, hab ja noch ein billiges anderes USB-Audiointerface, mal schaun, ob sich das ähnlich verhält wie der Noah. Nützlich wäre das AAD-Feature allemal - wie oft hab ich mich aufgeregt, dass nur ein ASIO-Treiber zur Zeit geht. Wieder einmal sehe ich, dass der Umstieg auf den Mac sinnvoll war. Es geht zwar immer noch nicht, aber es ist nen Schritt näher dran :)

Edit: grad wollt ich schreiben "extern getaktet tuts dann, wenn man die outs nicht verwendet". Aber kaum drückte ich auf den Edit-Button im Browser, schon zickte es wieder rum :)
 
So, finaler Nachtrag:

Grad das UCA-202 dran gehängt, ein günstiges USB-Audio-Interface, das ich normal nur im Labor benutze, weil der Mac da keinen Line-In hat :)

Weiterhin FW-1804 als Master (Clock-Button an), UCA-202 einfach so drin. Ohne "resample" tut das gleich mal gar nix Vernünftiges, aber im Gegensatz zum Noah störts wenigstens nicht das FW-1804 bei der Arbeit. Mit "resample" auf dem Input vom UCA-202 funktioniert das etwas besser, hat dann aber nach ner Weile auch Jitter mit drin.

Kurzum - an für sich ein tolles Feature, dieser AAD, schön wäre jetzt nur noch, wenns funktionieren würde. Wenn ich mal zuviel Zeit habe, maile ich mal den Apple-Support mit nem entsprechenden Bug Report an. Besser als gar nix, wenn die sehen, dass Leute das benutzen möchten, wirds vielleicht mal fertiggestellt.

Heisst aber nun nicht, dass das Ding generell spinnt - ich könnte mir vorstellen, dass es auch Hardwarekombinationen gibt, wo das Ding einfach tut.
 
Hört sich ja wild an! Ich werde morgen eine Testreihe durchführen und Bericht erstatten. Das soll ja am Donnerstag funktionieren, wenn ich das Konzert aufnehme!
 
Es funktioniert etwas weniger schlecht als bei MiK, trotzdem nur mit Einschränkungen.

Hier läuft ein Macbook 2Ghz Core2Duo mit 2gb Ram unter OSX 10.4.11. Angeschlossen sind zwei Interfaces aus der Abteilung "Notlösung": Ein Presonus Inspire (das auch das ominöse Häkchen "Clock" bekommen hat) und ein ESI U46SE.

Ergebnis: Saubere Aufnahme in 24bit. Keine Dropouts, Knackser oder sonstige Störungen. Aber: Wie vermutet ein Versatz, der sich bei fortschreitender Aufnahme vergrößert. Nach einer guten halben Stunde musste ich ein Sample Delay mit 3000 Samples auf die Spuren packen, um das auszugleichen.

Da das aber funktioniert werde ich das auf die Tour versuchen. Trotzdem ist dieses Feature bei Apple wohl noch im Betastadium.
 
Ja, wär schön, wenn die das fertig machen würden, bevors in Vista drin ist und funktioniert :)
 
Phelios schrieb:
Wie vermutet ein Versatz, der sich bei fortschreitender Aufnahme vergrößert. Nach einer guten halben Stunde musste ich ein Sample Delay mit 3000 Samples auf die Spuren packen, um das auszugleichen. [...]
[...] Trotzdem ist dieses Feature bei Apple wohl noch im Betastadium.
Klar ist eigentlich, es sollte nur einen Clock im System geben, alle Wandler sollten darauf synchronisiert sein. Sind sie aber offenbar nicht. Hat man verschiedene Abtastfrequenzen, geht das ja sowieso nicht, deswegen gibt es Abtastratenwandlung per Software. Driftende Clocks sind grundsätzlich eigentlich auch kein anderes Problem.

Ich habe USB im Verdacht, hier an der Clockmisere schuld zu sein. Ich meine gehört zu haben, dass USB dasjenige ist, was in der Hinsicht im Betastadium ist: Weil es ohne einen Mechanismus zum Taktsynchronisieren konstruiert wurde. (Kein Wunder, es waren ja auch keine Medien- sondern Computerleute...)

Wenn denn wirklich die Interfaces nicht vom Computer fremdsynchronisiert werden können, kann man nur versuchen, jeweils den Sample-Rate-Converter einzuschalten. Und Clock vom Computer. Nach dem Trial-And-Error-Prinzip, weil sich die Logik ja aus Apples Bedienpanel nicht erschließt. Seufz.

Wie wärs mal mit nem gscheiten Firewire-Interface? (Nimm MOTU, RME oder Alesis, keine anderen.)
 
Jens Groh schrieb:
Wie wärs mal mit nem gscheiten Firewire-Interface? (Nimm MOTU, RME oder Alesis, keine anderen.)
Ja! Voll schlau! Allerdings hab ich mir vor kurzem erst ein neues Soundcraft Pult gekauft und daher hab ich jetzt kein Geld für ein Interface. Das steht aber auf meiner Liste ganz oben jetzt. Wenn die neue CD ein bisschen verkauft ist werde ich mir das in jedem Fall zulegen!
Das Konzert hat übrigens gut geklappt mit der Lösung, ich muss jetzt nur ein bisschen Spuren schubsen, damit das alles synchron ist.
 


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