Minimoog gegen Minimax - pt2

Summa schrieb:
kpr schrieb:
Wenn mal aus beiden Kisten die typischen Moogsounds in Form entsprechender Presets abgefrühstückt sind, dann hat man vielleicht auch endlich mal die Ruhe für wirklich neue Sounds ;-)

Wenn jemand wirklich neue Sounds sucht sollte er vielleicht nach was anderem umsehen ;-)

Das war im Kontext MM vs. MM zu verstehen, wo neu traditionelle bzw. charakteristische Sounds thematisch überwindet, und zwar innerhalb eines Instrumentes und nicht mittels Alternativen. Andererseits kommen zumindest aus meinem MM immer wieder neue Sounds raus, kein größerer Notstand an Frischeeffekt also.
 
OK, deine Definition von Neu scheint sich nicht ganz mit meiner zu decken, kann man nicht aendern...
 
Summa schrieb:
OK, deine Definition von Neu scheint sich nicht ganz mit meiner zu decken, kann man nicht aendern...

Meine ist: Neu ist das, was ich noch nicht kenne. Ich schätze, das ist erstmal bei anderen auch so. Zwar habe ich schon viel gehört, aber neues kommt da doch auch immer wieder mal vor. Oft auch zu meiner Überraschung und hin und wieder sogar zur spontanen hellen Freude ;-)

Hinsichlich allgemeiner Verwendung, die da heißen neu, zeitgemäß, aktuell und sonstiger eher temporärer Natur weiß ich sehr wohl was mit diesen Schubladen gemeint ist und neu ist auch in diesem Fall frei von Wertung. Spaßeshalber könnte man es mit umgedrehter Wertung versehen: Neue Sounds müssen nicht unbedingt schlecht sein, nur weil sie neu sind ;-)

Zurück zum MM Clone heißt das: Ihn mit traditionellen Sounds bemühen ist prima und passt ja, ihm was neues abfordern sollte aber mehr als erlaubt sein. Deshalb habe ich ganz simpel die Polyphonie ins Spiel gebracht. Hier hört es auf mit Basslinien und Leads, da geht es um andere Aufgaben im Arrangement mit entsprechenden Anforderungen. Der Poly Mode des MM Clons wartet noch auf jede Menge neue Sounds, das ist definitiv Neuland. Gerade bei Skepsis, wenn man ihn mit Parametermonstern made in 2006 hinsichtlich seiner Fähigkeiten neue Sounds zu ermöglichen in Wettbewerb bringen will. Die Feinheit der Parameterauflösung ist es, die viele beim Minimoog überrascht. Mit einer entsprechenden Feinmotrik ausgerüstet kann man sich dem mal widmen, große Reglerbewegungen dagegen können oberflächlich betrachtet den Eindruck erwecken, da gehe nicht viel außer Standard Synthbass und Rick Wakeman Porta-Lead.
 
Ich glaub' irgendwie nicht dass mich subtraktive Synthese (unabhaengig vom der Polyfonie) in der klassischen Form noch sehr ueberraschen kann und um ueber weite Teile sinnvoll Sounds mit FilterFM etc. zu machen, fehlen dem Mini einfach die noetigen Modulationsverknuepfungen...
 
Sicherlich müssen zugunsten leichter und schneller Bedienbarkeit auf der Bühne Kompromisse mit Einschränkungen der Vielseitigkeit erkauft werden, und sicherlich werden im Zuge der Sucht nach neuen, musikalischen Ausdrucksmitteln "Quasi Synthesizer" mit ein paar vorgefertigten Klangfarben und Effekten den Markt in zunehmendem Maße beleben, in allen möglichen Varianten, wie wir sie bei Orgeln zwischen 100 DM und 100.000 DM schon zu unterscheiden vermögen. Der echte Synthesizer aber ist kein Musikinstrument in diesem Sinne, er ist vielmehr ein System der Entfesselung und des Sezierens, der operativen Auftrennung aller nur denkbaren Nervenpunkte am komplizierten Organismus eines Tones oder Schallereignisses, und ihrer Wiederzusammenfügung in beliebiger Gesetzlosigkeit. Je willkürlicher, je komplizierter, je unberechenbarer dieses System arbeitet oder bearbeitet werden kann, desto reizvoller und interessanter ist es. Zumindest für den, der das sucht, was bisher noch kein Musikinstrument zu bieten vermochte, den Vorstoß in einen unbegrenzten Raum von Möglichkeiten, in dem man fasziniert und resigniert zugleich die Hilfslosigkeit unserer Vorstellungskraft erkennen muß.

Auszug aus "Heinz Funk - Was ist ein Synthesizer?"
Funkschau, Heft 23, 1973
http://www.elektropolis.de/ssb_story_heinz_funk.htm

Durchaus bemerkenswert finde ich es, wenn der Anspruch an Technik im krassen Gegensatz zur musikalischen Ausrichtung steht und eher unterhaltsame Belanglosigkeit statt anspruchsvolles Neues gefällt.
http://www.elektropolis.de/ssb_story_bruen.htm
 
Ich glaub' irgendwie nicht dass mich subtraktive Synthese (unabhaengig vom der Polyfonie) in der klassischen Form noch sehr ueberraschen kann und um ueber weite Teile sinnvoll Sounds mit FilterFM etc. zu machen, fehlen dem Mini einfach die noetigen Modulationsverknuepfungen...

Ich glaub' irgendwie nicht dass mich ein *Instrument* (unabhaengig vom der Polyfonie) in der klassischen Form noch sehr ueberraschen kann und um ueber weite Teile sinnvoll Sounds zu machen, fehlen dem *Instrument* einfach die noetigen ...

sieh's doch mal so und setze bei *Instrument* ein beliebiges ein, z.B. *Klavier*, vielleicht auch was anderes Klassisches mit keinen Verknüpfungen und nur einem Pedal für Dämpfung und Sustain. Wie vielfältig sind da die Möglichkeiten eines subtraktiven Synthesizers! Ganz zu schweigen vom musikalischen Ausdruck.
 
Es soll ja auch Menschen geben denen ihr Klavier nicht weit genug geht und die diese mit Naegeln bearbeiten...

@Anna

Ist das deine eigene Meinung? Ansonsten eruebrigt sich jede Diskussion darueber...
 
Anna_Lüse schrieb:
Durchaus bemerkenswert finde ich es, wenn der Anspruch an Technik im krassen Gegensatz zur musikalischen Ausrichtung steht und eher unterhaltsame Belanglosigkeit statt anspruchsvolles Neues gefällt.
*hehe* Da könnte sich hier so mancher (mich eingeschlossen) angesprochen fühlen.
Find ich aber nicht schlimm. ;-)
 
Selbstverständlich ist das meine eigene Meinung, da die Aussage von Herrn Funk ganz offensichtlich zentraler Gedanke in meinem Leben ist (www.elektropolis.de). Die Kernaussage im letzten Teil meines Beitrags ist kein Zitat und soll als Zusammenfassung meiner Erkenntnisse zu Forderung/Wirklichkeit angesehen werden. Bedrückend.

"Olga, der Kampf geht weiter!"
 
Vorweg: Fuer mich ist Diskussion ein Austausch von Meinungen und kein Krieg...

Gut zu wissen, ich denke meine Frage war berechtigt, denn Menschen neigen gelegentlich dazu sich hinter Zitaten zu verstecken, weil ihnen die eigene Meinung fehlt...

Das ist nunmal eine eher veraltete Ansicht, man kann Synthese durchaus fuer sehr spielbare und musikalishe Sounds einsetzen. Zudem gibt seit einiger Zeit die Moeglichkeit einem komplexen Synth mit User/Expert-Mode auszustatten...

Ein Clavia G2 kann z.B. durch die 8 Regler ein sehr spielbares Instrument werden, mit Klangveraenderungen die Jenseits der Faehigkeiten eines typischen subtraktiven Synths liegen, ohne dass man sich wirklich mit der Komplexitaet des Synths auseinandersetzen muesste...
 
@ Summa:
Es soll ja auch Menschen geben denen ihr Klavier nicht weit genug geht und die diese mit Naegeln bearbeiten...

ein Beispiel von vielen. :D

Auf der aktuellen KB-DVD geht's u.a. um das Jazz Piano. Der Beitrag über Michael Wollny ist z.B. so einer abseits der "üblichen" Klavierpfade.

Mir ging es in meiner Antwort aber auch darum, dass je mehr "Schraubmöglichkeiten" das Gerät bietet, die Musikalität darunter leiden kann. Auch einem vordergründig einfach gestrickten Instrument lassen sich neue Klänge und Kompositionen entlocken. Kreativität ist gefragt.

Z.B. demonstiert Bernie immer wieder, zu welchen Klängen Synths in der Lage sind. Bei den letzten Beispielen würde man nicht immer auf einen Minimoog tippen.
 
mira schrieb:
Z.B. demonstiert Bernie immer wieder, zu welchen Klängen Synths in der Lage sind. Bei den letzten Beispielen würde man nicht immer auf einen Minimoog tippen.

Der unbedarfte Schrauber vielleicht, aber ich kann mittlerweile (durch viel Uebung) bei den meisten Klaengen recht gut nachvollziehen wie sie gemacht sind, auch wenn es oft mehr als nur einen Weg gibt einen Sound zu erreichen...
 
Anna_Lüse schrieb:
MajorA schrieb:
daß selbst wenn ich den Volume-Regler auf "0" gedreht hatte, der Sound nach dem Programmwechsel volles Rohr um die Ohren geflogen ist.

Der Volume-Regler oben rechts im Bedienfeld dient der Einstellung zur späteren Speicherung von Lautstärke eines einzelnen Presets. ... Die Reglung der globalen Abhörlautstärke erfolgt mittels Value-Regler nach Betätigen des Volume-Tasters im unteren Teil des Bedienfeldes.

Frage: Sollte es nicht genau umgekehrt sein?

Ich meine, gerade die Gesamtlautstärke sollte doch im direkten Zugriff liegen (vom Live-Standpunkt her gesehen).
Bei der Programmierung würde mich dagegen nicht stören, vorher noch einen Taster zu betätigen.
 
Per Volume-Switch und Data-Entry-Regler auf dem Configuration-Panel pegelt man das Systems generell ein.

Der Wert des Reglers "Volume" auf dem Bedienungsfeld ist abspeicherbar, dient der Lautstärkeabstimmung des Presets und ist ebenso wie die anderen Regler dort auch als Performance-Regler zu sehen.
 
Jaja, das hattest Du ja schon geschrieben.

Ich fänds umgekehrt trotzdem sinnvoller. ;-)
 
Ich schließe mich Serenadis Meinung an (das hatte bei mir beim Rumspielen auf der Messe auch für Verwirrung gesorgt) und möchte freundlich darauf hinweisen, dass durchaus unterschiedliche Vorstellungen existieren können, was sinnvoll ist und was nicht.
Kritik ist also erlaubt.
 
Irgerndein Blödmann hat "regelmässig" auf der Messe die Voreinstellung der max. Abhörlautstärke geändert, sodass diese dann vom Besucher per speicherbarem Volume-Regler (oben rechts) runtergeregelt wurde. Beim Umschalten der Presets kam es dann zu den unerwünschten Lautstärkesprüngen. Hieraus Rückschlüsse auf die Sinnhaftigkeit der Regler in den Geräten zu ziehen ist schlicht.
 
Nun, beide Möglichkeiten der Reglerbelegung sind natürlich machbar, allerdings finde ich es nachvollziehbar, dass man einen Regler, der mit "Volume" beschriftet ist, erst mal für den Globallautstärkenregler hält. Deswegen muss man meiner Meinung nach nicht zwangsläufig ein Blödmann oder schlicht sein.
Ich habe aber nicht vor, mit dir über ein solch vergleichsweise unwichtiges Detail zu streiten und belasse es dabei.
 
Wäre dieser Regler auf dem Gerät die Gesamtlautstärke und die programmierbare Presetlautstärke ein wenig versteckter gewesen, dann wäre das Problem mit den Pegelsprüngen beim Umschalten der Presets gar nicht erst aufgetreten.
Aber sei's drum - ein Gott braucht keine Argumente. ;-)
 
Dieser Regler ist "Globallautstärke". Oben rechts befindet sich der Regler für die Preset-Lautstärke. Wenn man den runterdreht und ein neuses Preset aufruft, kann es - ja nach gespeicherten Wert - zu unangenehmen Lautstärkesprüngen kommen. Das wurde hier reklamiert - ich habe es entsprechend erklärt. Bei weiteren Einwänden werde ich "Berta, das Ei ist hart" posten. Echt.

021116_ei.jpg
 


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