Modular und Soundvielfalt!

Re: Modular uns Soundvielfalt!

Jörg schrieb:
the acid test schrieb:
@Jörg: Na wenns "nur" die sequencen sind, warum dann ein modular (abgesehen von haptic)? Dazu nur ein OSC.... da tuts doch ein Dark Energy mit Darktime auch ;-)

Die tun´s nicht, und zwar genau wegen der Haptik. Ein für mich sehr wichtiges Kriterium!
Außerdem ist der Modular total einfach, keine Menüs, keine Doppelbelegungen, nichts. So ist das gut. :mrgreen:
Und es erleichtert die Interaktion mit den Mitmusikern: "Ey, hasse mal ne Clock??" :mrgreen:


Ja ok, beim Dark Energy haste zu eng liegende potis, da haste mit Wurstfingern das nachsehen :D

Naja, um aber "nur" richtig zu musizieren wäre mir das trotzdem zu viel an equipment. Gibt auch gute analoge ohne menü.

Ich hab mein bisher kleines setup hauptsächlich für sounddesign und filmscoring. Wenn ich Tracks produziere, muss ich gestehen, da verwende ich lieber Pkug-ins. Lediglich so kleine live takes die ich ab und zu poste mach ich mit hardware ( emx+modular). Aber das sind eher so 60 min fun tracks.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Es handelte sich um die Komposition Mixtur, die nur mit herkömmlichen Instrumenten + Perkussion realisiert wurde, wie erwähnt erstaunlich echte Ringmodulator Sounds, das war eine tolle Vielfalt, da kann jedes Modularsystem einpacken, dessen muss man sich bewußt sein, die entsprecenden Musiker vorausgesetzt.

Habe die Musiker echt bewundert, diese waren aber wohl oft in diesem Terrain tätig, trotzdem empfand ich die Mixtur interessant, vor einem Hörsturz habe ich den Konzertsaal lieber verlassen.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!


Mixtur klingt in der Tat richtig scheiße.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Wie gesagt Mixtur war mit Holzbläsern, Kammerorchester, Schlagzeug, Blechbläsern dargeboten und abgemischt, Scheiße fand ich das nicht, es war unerträglich für meine Ohren, das Gros der Leute blieb jedenfalls sitzen :shock: Was klingt denn erträglich und spannend ? Oder hörbar für Einsteiger?
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Die Straktur. Ein Bekannter von mir rechnet gerne als Lustgewinn.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Der "Gesang für Jünglinge" hat jede Menge schöner und interessanter Momente.

(habe allerdings noch nie verstanden warum Stocki von seinen Anhänger*innen so in den Himmel gehoben wird)

Exkurs / Off Topic

Etwa zur gleichen Zeit, in der "Neue Musik" als der heiße Scheiß galt, diskutierte man in der Literatur beispielsweise über "serielle Lyrik" oder Maschinenverfahren zur Produktion bitteschön unverständlicher Gedichte. Das war durchaus futuristisch -aber weder schön, noch sonstwie zu etwas nütze. Eine der ganz großen deutschen Lyrikerinnen (Mascha Kaleko) hat sich dementsprechend sehr ablehnend gegenüber dieser Zeitgeistmode geäußert, hielt diese für gänzlich uninspiriert - und hat auch deren komplette Bedeutungslosigkeit für künftige Generationen voraus gesagt.

Ulkiger Weise wird den gleichfalls uninspirierten, pseudofuturistischen-haltlosen musikalischen Ansätzen aus dieser Zeit (womit ich übrigens keinesfalls die komplette Neue Musik meine - aber durchaus einen Teil von Stockis Schaffen) mit kritikloser Bewunderung gegenüber getreten.

Nunja: Von den sehr wenigen Fans solcher Dinge.

(muss man nicht verstehen)


Ende Exkurs / Off Topic
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Aktuell mit Modularem auf CD: Depeche Mode - Delta Machine, OMD - History of Modern (siehe vor allem The Right Side) und auf The Beatles - Love ist auch so einiges dabei.

Stockhausen war ein Pionier, der die Grenzen des damals üblichen sprengte. Das kann heute jeder Modularuser sein, sobald er und seine Maschine verschmelzen.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Und jeder könnte der neue Kubrick sein, wenn er nur mit Kamera und Schnittprogramm verschmelzen würde?
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Schnuffi schrieb:
Nicht die Klänge sind gute oder schlechte Musik, sondern es kommt darauf an, was damit gemacht wird. Ob sie vermittelt, ob sie wirklich komponiert sind. Oder ob sie nur wie in einer Ausstellung exponiert sind - )
sag mal, wie tickst du denn ?

es gibt leute die nehmen die gitarre von der wand, spielen ein weilchen, stellen die gitarre wieder hin.
Nichts wurde aufgenommen, niemand beglückt.......aber der seele gehts gut

es gibt leute die setzen sich ans piano, spielen ein bisschen, nichts wird aufgenommen,
niemand wurde beglückt, es diente keinem zweck, ......aber die Kunst war Gross.


DAS und genau DAS ist seit jeher Musik !
der Seele tuts gut, ..nichts zählt mehr.


und dann gibts die leute die darüber reden was andere machen,
was wie zu machen ist, was welchen wert hat, was wie zu werten ist usw. .....hirnschiss
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

serge schrieb:
Aber "nirgends sonst"? Das nun doch nicht.

Nimm Dir ein digitales Modulsystem, z.B. NI Reaktor oder Clavia Nord Modular G2 oder MAX, investiere ein paar Jahre intensiver, harter Arbeit, und Du wirst damit alle Klänge und Abläufe analoger Modulsysteme erzeugen können, und zwar zumindest so gut, dass Deine Zuhörer im Kontext eines Musikstücks mit diesen Klängen nicht entscheiden können, ob der Klang von einem analogen oder digitalen Modulsynthesizer erzeugt wurde.
NEIN ! sorry

die patchmnöglichkeiten in nem guten modular gehen zuweit,
einzelne modulgeschichten bieten möglichkeiten/klang/ein verhalten die du in digital nicht hinbekommst.
...natürlich nur meine meinung....die zudem total falsch sein mag...
ok, das mit dem "kontext in nem musikstück" macht die sache aber etwas sehr wässrig.......


serge schrieb:
Warum beschäftige ich mich also mit diesen Trümmern? Darauf kann ich nur eine Antwort geben, diesmal eine ganz praktische: Weil mir dabei einer abgeht. Und warum geht mir einer ab? Weil es eine physische Abwechselung zur beruflichen Mausschieberei ist. Weil ich mir einen Klang jedes Mal neu erarbeiten muss, anstatt mich wie ein spinnbewebter Archivar durch Klangbibliotheken zu wühlen. Weil ich ihn anfassen kann, zupacken, ihn mit meinen beiden Händen formen kann.

.
GOAL ! :lol:

am schluss gehts mir nur darum...........
was jetzt wie gut klingt, oder wie speziell oder sonstwie auf 11 geht kann mir letzendlich so am arsch vorbei.
ich hab hundert knöbbe oder so die jedesmal das gleiche tun wie all die andern male.
Die kumpels kennt man mit der zeit, sind alte bekannte, man schraubt aus dem gefühl heraus.
ist wie piano spielen.........auch nur "immer dieselben tasten". .....aber genau so will mans haben.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Vorab: Ich bin mir bewußt, dass sich an "Schnuffi" die Geister wohl zu Recht scheiden, aber nur weil er so oft auf Stockhausen verweist, heisst das ja nicht, dass man Stockhausen die gleiche Haltung gegenüber einnehmen muss wie gegenüber "Schnuffi" (womit ich nicht gesagt haben will, dass Du das tust).

siebenachtel schrieb:
Schnuffi schrieb:
Nicht die Klänge sind gute oder schlechte Musik, sondern es kommt darauf an, was damit gemacht wird. Ob sie vermittelt, ob sie wirklich komponiert sind. Oder ob sie nur wie in einer Ausstellung exponiert sind - )
sag mal, wie tickst du denn ?
Geschrieben hat's Stockhausen, insofern wäre die Frage eher, wie der tickt.

DAS und genau DAS ist seit jeher Musik !
der Seele tuts gut, ..nichts zählt mehr.
Es wäre vermessen, würde ich behaupten, mit dem Werk von Stockhausen mitsamt seinen theoretischen Schriften vertraut zu sein. Ich habe aber heute Ausschnitte einer Lesung von ihm gehört ("Vier Kriterien der Elektronischen Musik" von 1963, siehe http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm, auch wenn dort 1973 angegeben wird), die mich dazu veranlasst, mich zumindest soweit aus dem Fenster zu lehnen, dass es Stockhausen auch und vielleicht vor allem darum ging, ob und wie Musik – wie Du schriebst – "der Seele gut tut". Als Beleg können – hoffentlich! – die folgenden Ausschnitte aus diesem Vortrag dienen.

"Wesentlich ist erst, die neuen Mittel so zu verwenden, daß effektive Bewußtseinserweiterungen und -veränderungen stattfinden, indem man zum Beispiel kontinuierlich durch musikalische Zeitbereiche fährt, also die Perspektive relativiert, die Perspektive der Wahrnehmung. Daß man Schallphänomene nicht als fertige Objekte vorstellt und denen dann Namen gibt, sondern das Werden und Vergehen von Klängen, von dem, was wir als Klangfarben bezeichnen, darstellt und dadurch den einzelnen Klang relativiert - also mit einer musikalischen Relativitätstheorie komponiert.
(…)
Es ist ein ganz wesentliches Phänomen, die neuen Hilfsmittel so zu gebrauchen, daß sie effektiv unser Bewußtsein - auch von unserer Wahrnehmung, von dem, was wir eigentlich sind, was wir durch Töne werden können - erweitern und völlig erneuern.
(…)
Ich habe bereits früher geschrieben, daß man selbstverständlich die elektronischen Mittel ganz oberflächlich benutzen und sie sehr bald banalisieren wird - für irgendwas, um einfach Dekorationsmusik zu machen, Ausstaffierungsmusik, mit der man heute Zeit füllt, die in irgendeinem Auditorium oder in einem Kaufhaus oder einem Flugzeug oder in einem Omnibus halt irgendwie gefüllt werden soll, damit die Leute etwas um sich herum haben, weil sie sich sonst zu Tode langweilen.
Also ist es nicht gemeint, jetzt durch oberflächliche Effekte Leute zu faszinieren, sondern durch das Erlebnis dessen, was innerhalb der Klangmaterie geschieht, auf eine völlig neue Weise zu lernen, Transformationen, Mutationen im Klanglichen mitzuerleben. Und dann ist Musik ein Hilfsmittel, um dieses Bewußtsein zu erlangen.
(…)
Vielleicht abschliessend: "Musik, in der sich die Dimensionen erweitern und die auf neue Weise tönt, kann dazu dienen, wie ich oft sage, ein schnelles Flugschiff zum Göttlichen zu sein."
"
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

serge schrieb:
(Stocki) "Musik, in der sich die Dimensionen erweitern und die auf neue Weise tönt, kann dazu dienen, wie ich oft sage, ein schnelles Flugschiff zum Göttlichen zu sein."[/i]"
Also mit anderen Worten, dass mir einer abgeht...
:D
 
Mal ne frage: Ist modular jetzt so aufregend das man das hier wie ne laborratte im labor untersucht?

Stockhausen hat mich jeher nicht interessiert, aber das ganze hier ist mir doch bissl abseits der praxis....
zu viel theoretisches gerede, "streiten" ob klang relevant ist für gute musik, ob nicht alle kunst am modular nur wahlloses geschraube ist, etc.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Schnuffi schrieb:
serge schrieb:
Ich habe aber heute Ausschnitte einer Lesung von ihm gehört ("Vier Kriterien der Elektronischen Musik" von 1963, siehe http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm, auch wenn dort 1973 angegeben wird), ...
Den Vortrag hat er mehrmals gehalten, von daher stimmen wohl die Angaben.
Stockhausen behauptete ja immer, das er von Sirius kommt, hat er den Vortrag dort auch gehalten?

:waaas:
 
the acid test schrieb:
Mal ne frage: Ist modular jetzt so aufregend das man das hier wie ne laborratte im labor untersucht?
"Wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigal", wie's auf Platt so schön heisst.

Seit 30 Jahren hängt mein Herz an Synthesizern, besonders an modularen. Aber irgendwann kam dann mal der Punkt, an dem ich wußte, wie die Dinger funktionieren – und spätestens ab da wurden Fragen wie "was ist eigentlich das Besondere an den Dingern?" für mich ganz allmählich interessanter. Was ist das für eine Musik, für die man Modulsynthesizer braucht?

Die Melodie von "Popcorn" wurde auf einem Modulsynthesizer gespielt. Hätte aber auch von jedem anderen perkussiven Melodieinstrument gespielt werden können.
Du kannst auch etliche Stücke von Robert Hood mit akustischen Instrumenten spielen lassen und trotzdem deren "Idee" transportieren.

Interessant wird es doch dort, wo Musik entsteht, die sich eben nicht mehr so einfach auf akustische Instrumente übertragen lässt. Drängt sich bei solchen Stücken nicht die Frage auf, woran das liegen könnte? Wenn man beginnt, darüber nachzudenken, kommt man – wohl oder übel – zu dem Schluss, das manches von dem, was Stockhausen geschrieben hat, für die Beantwortung dieser Frage hilfreich sein könnte.

Stockhausen hat mich jeher nicht interessiert, aber das ganze hier ist mir doch bissl abseits der praxis....
Mal davon abgesehen, dass es mich immer etwas kopfkratzend zurücklässt, wenn man einen Beitrag zu einer Diskussion verfasst, dessen Inhalt letztlich auf "die Diskussion interessiert mich nicht" hinaus läuft, ist Stockhausen einer der ganz wenigen, die sich Gedanken zu diesem Thema gemacht und diese der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben. Wen gibt's denn da noch?

zu viel theoretisches gerede, "streiten" ob klang relevant ist für gute musik, ob nicht alle kunst am modular nur wahlloses geschraube ist, etc.
Nun ja, eine der Eingangsfragen dieses Threads – ob man mit einem "Modular-System wirklich alle erdenkbaren Sounds hinkriegt" – ist letztlich nur theoretisch zu beantworten. Denn was sind "alle erdenkbaren Sounds" anderes als ein theoretisches Konstrukt, das seinen Anfang bei der Idee des Komponisten hat, der sich den zu schaffenden Klang erst ausdenkt, bevor er nach Mittel der Realisierung sucht?
 
musizieren im stillen kaemmerlein hat ja auch was mit meditation zu tun.
zumindest funktioniert das bei mir mit dem klassischen spiel (gitarre,keys) sehr gut.
wenn man nach dem warmspielen umsichherum alles vergisst und im flow ist und dann meditativ die

GEDANKEN KOMMEN UND GEHEN.

meditation bedeutet ja nicht zwingend an NICHTS zu denken. das verkrampft doch eher weil man ne erwartungshaltung aufbaut.subjektiv.

natuerlich gibt es auch momente des musizierens die gedanklich konzentrierter
sind,diziplinierte uebungsphasen,das auskomponieren von stuecken(umkehrungen AABA,AABAusw)
technische angelegenheiten wie zb pegel angleichen,tiefenstaffelung
,die rationale als broterwerb usw ,
aber auch das schoepferische,
das erstellen von funktionalen tracks fuer den club,zb. und so weiter..

wenn ich jetzt mich an mein modular setze,ist das ein ganz anderer flow..
(mal die reine routinierte PRESET-sounderstellung ausgeklammert)
mehr ein pysikalischer,technischer flow der mein forschungsdrang weckt,zb
was passiert wenn ich da was reinstecke oder dort mal drehe? :)
mit der zeit wird man routiniert in den wechselwirkungen und gegenseitigen abhaengigkeiten der modulationen.
doch jahrelange fingeruebungen sind nicht von noeten,es ist eher ein geistiger wissensschatz der sich anhaeuft,was ja nix schlimmes ist,im gegenteil.
meditative momente stellen sich waehrend dem eigentlichen patchen nicht wirklich ein,
aber waehrend dem schrauben bzw man bewusst flowen will mit den verschalteten modulationen und dabei den technisch rationalen WORKFLOW BEIM PATCHEN verlaesst,dann schon...
interessanterweise
kommen dann bei mir keine medtativen GEDANKEN auf die
KOMMEN UND GEHEN wie zb beim gitarrespiel,
sondern es ist eher ein ankommen
in der KLANG-URSUPPE ueberhaupt.
hat eher was kosmisches,
so durch den aether wandeln ,
die temporaere galaxieerfahrung steigert sich mit der flow-modulierten noiseratio,
eine reise durch die ewigkeit.GRINS
schwer zu umschreiben,
jedoch eben ein anderes gefuehl als die meditativen momente wie beim spiel an einem klassischen instrument.

und ABGEHEN tut mir auch manchmal einer, das sind aber eher koerperliche momente,
wenn zb der tiefbass einem die haare foehnt oder die sequenzierte osc-filter-noise-modulation die arschwackelung antriggert. :)

es gibt in der wissenschaft sehr viele teiltheorien zb. relativitaetstheorie und quantenphysik.
nun, gibt es leute die sagen,
erst wenn man diese (alle) teilbereiche miteinander verknuepfen kann wird erst annaehernd sowas wie ein allumfassendes verstaendniss unseres universums entstehen.

uebertrage ich das jetzt mal experimentell auf die musik,
ihrer TEILTHEORIEN, zb
gitarre,piano,cello usw bzw der spezifischen klaenge bzw schwingungen oder auf musikgenres pop,rock,jazz,techno,usw
erkenne ich eben keine universelle erklaerung des musikkosmos sondern unzaehlige teiltheorien die subjektiver art enspringen und objektiviert wurden.

mit einem modularsysten ist man aber dann irgendwie sehr nahe dran am musikalischen kosmos..
den letztendlich was alle MUSIKALISCHEN TEILTHEORIEN vereint ist der,wenn auch sehr spezifische schwingungsklang, der am ende das ohr erreicht und den koerper ink koerpersaefte zum schwingen bringt.

der motivationszweck einen synthesizer zu erstellen war ja die annahme klassische instrumente nachzubilden, zb tuba, oboe, floete,cello.. quasi der versuch teilbereiche in ein universeller geraet zu vereinen.

das modular als kosmisches betaetigungsfeld,schwingungen in zeit und raum KONTROLIERBAR machen.
hui,man spielt ein bischen GOTT :)

natuerlich ist nicht zwingend ein modular von noeten um in klaenge bzw schwingungen einzutauchen ,aber mit alltagsgeraeuschen(auf die man seines lebens schon konditioniert wurde und somit relativ belanglos) zu FORSCHEN ist nicht so ergiebig bzw uptodate.
wobei ,wenn man das wie stockhausen praktiziert, und alltagsgeraeusche in die bestandteile zerlegt, muttels sampler verlangsamt,verbiegt,usw
kommen auch die kleinen bis grossen kosmischen momente auf.


und klar,
das sind recht metaphysische betrachtungen und einfach mal so von mir als these in den raum gestellt werden.
am ende des tages DADDEL ich auch nur am modular und freu mich ueber die kurzwelle die mich beschleicht..
universum galaktisch gleich.

:)

hui,etwas lang geworden
und das am fruehen morgen

schoenen tag wuenscht

bernd von schuler
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Bernie schrieb:
Stockhausen behauptete ja immer, das er von Sirius kommt, hat er den Vortrag dort auch gehalten?

Karlheinz+Stockhausen+stockhausen.jpg


Mir sagte Anfang der 70er Jahre sein technischer Assitent und enger Vertraute, dass man im Freundeskreis davon ausginge, dass er Ende der 60er Jahre wohl verrückt geworden sei. Aber schmälert das seine Ausführungen und seine Musik vor und nach dem Zeitpunkt? Irgendwie haben wir doch alle einen an der Klatsche. Vielleicht muss man auch "neben der Spur" sein, um querzudenken und Außergewöhnliches zu tun bzw. zu leisten.
 
@Serge:

Nein, das Thema an sich interessiert mich schon. Kannst also mit kopfkratzen aufhören :)

Mir wird das, auch was ich hier von Stockhausen lese, zu doktorisch angegangen. Man verliert sich da in ausführungen über unendliche Zeilen und Worte ohne, für mich gesprochen, auf den Punkt zu kommen.

Zerstört nicht zu viel theorie die Musik? Bei mir war das zumindest schon immer so. Schulzeit Musikunterricht, Harmonielehre, Noten etc. pp. Je mehr ich auch heute über Klänge, Komposition, Klangfarben, Harmonien, auch Mixing und Mastering nachdenke (beim "Komponieren") desto mehrleidet mein kreativer Geist. Das merk ich immer aufs neue.
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Schnuffi schrieb:
Mir sagte Anfang der 70er Jahre sein technischer Assitent und enger Vertraute, dass man im Freundeskreis davon ausginge, dass er Ende der 60er Jahre wohl verrückt geworden sei. Aber schmälert das seine Ausführungen und seine Musik vor und nach dem Zeitpunkt? Irgendwie haben wir doch alle einen an der Klatsche. Vielleicht muss man auch "neben der Spur" sein, um querzudenken und Außergewöhnliches zu tun bzw. zu leisten.
Danke für die Information! Da habe ich etwas dazu gelernt, zum Beispiel, dass ich Stocki zu sehr durch die Wahrnehmung des "späten Stocki" (Sirius & Co) beurteilt habe. Zurück zu "modular":

Modulare Synthese bedeutet imho oft auch einen etwas anderen Zugang zu Musik und Klängen zu entwickeln, oder auch wie Jörg es angesprochen hat, einen anderen (anregenden!) Zugang zu Sequenzen. Also vielleicht ist weniger der theoretische Unterschied zu anderen Produktions- und Musiksynthesemethoden entscheidend, und mehr eben der praktische. Das heißt, mit einem Modularsystem arbeitet man einfach ganz anders - und nähert sich der Musik auf eine andere Weise.

Eine Garantie für die ultimative Flugreise zum Sirius ist ein Modularsystem aber nicht...

(aber es erhöht die Chancen, nehme ich an :D )

P.S.
Ich fand den langen Kommentar von "Berliner Schule" ziemlich spannend.
 
the acid test schrieb:
Mir wird das, auch was ich hier von Stockhausen lese, zu doktorisch angegangen. Man verliert sich da in ausführungen über unendliche Zeilen und Worte ohne, für mich gesprochen, auf den Punkt zu kommen.
Ich versuche, den für mich interessanten Teil zusammenzufassen:
"Wesentlich ist (…) Daß man Schallphänomene nicht als fertige Objekte vorstellt und denen dann Namen gibt, sondern das Werden und Vergehen von Klängen … darstellt und dadurch den einzelnen Klang relativiert … . (…) Also ist es nicht gemeint, jetzt durch oberflächliche Effekte Leute zu faszinieren, sondern durch das Erlebnis dessen, was innerhalb der Klangmaterie geschieht, auf eine völlig neue Weise zu lernen, Transformationen, Mutationen im Klanglichen mitzuerleben."

Ist das "Werden und Vergehen von Klängen" nicht etwas unwahrscheinlich Poetisches und Faszinierendes?
Wie klingt das? Womit geht das? Nur mit Modulsynthesizern? Wie geht das? Geht das auch in einem pop-musikalischen Kontext?

Zerstört nicht zu viel theorie die Musik? Bei mir war das zumindest schon immer so. Schulzeit Musikunterricht, Harmonielehre, Noten etc. pp. Je mehr ich auch heute über Klänge, Komposition, Klangfarben, Harmonien, auch Mixing und Mastering nachdenke (beim "Komponieren") desto mehrleidet mein kreativer Geist. Das merk ich immer aufs neue.
Ich kann das zum Teil verstehen. Aber kann man diese Theorie nicht auch einfach als Handwerkszeug begreifen, das man bei Bedarf einfach nutzt und ansonsten beiseite lässt? Fast schon in diesem zen-buddhistischen (?) Sinne: Erst ein Meister in Etwas werden, um sich dann diesem Etwas wieder als Anfänger zu nähern?

Du willst doch auch wissen, welche Bedienelemente an Deinem Synthesizer welches klangliche Ergebnis liefern – und irgendwann ist Dir das "in Fleisch und Blut" übergegangen, und der Weg von der Idee zur Umsetzung ist dadurch wieder etwas kürzer geworden.

Und davor liegt die Frage, welche Ideen man hat und wie man mit diesen spielt – während oder sogar bevor man sie umsetzt. Da finde ich so ein – nennen wir's mal "Mantra" – wie das vom "Werden und Vergehen von Klängen" inspirierend und hilfreich. Und vielleicht ist dieses Darstellen des "Werdens und Vergehens von Klängen" etwas, wofür modulare Synthesizer besser als alle anderen Instrumente geeignet sind. Ob es das Einzige ist (und ob es also neben Stockhausens Darstellung dessen, wozu das alles dienlich sein könnte) noch weitere Zielrichtungen & Spezialitäten dieser Instrumente gibt – darüber lässt sich trefflich streiten.
 
lothar lammfromm wrote :Ich fand den langen Kommentar von "Berliner Schule" ziemlich spannend.
---"

:)

ich moecht noch ergaenzen:

beim spiel auf klassischen instrumenten kann man ja die augen schliessen und sich voll und ganz hingeben..
sofern man die hausaufgaben gemacht hat oder auch nicht.

beim moduaren,auch hardware oder DAW generell geht das nicht,
weil man alles visuell kontrollieren muss damit es klingt,der expressive meditative spielerische ausdruck ist garnicht moeglich,
bzw kommt auf das interface an.

ein signifikater unterschied ,
schliess mal beim patchen die augen..
geht garnicht.

:)
 
Re: Modular uns Soundvielfalt!

Schnuffi schrieb:
Mir sagte Anfang der 70er Jahre sein technischer Assitent und enger Vertraute, dass man im Freundeskreis davon ausginge, dass er Ende der 60er Jahre wohl verrückt geworden sei.
Ja... jede Generation hat ihre Drogen, bei Stockhausen scheint es LSD gewesen zu sein.

Respekt vor dem Herrn, keine Frage, aber für mich persönlich fällt dass eher in abstrakte Kunst oder Klangforschung denn in die Kategorie Musik.
Wobei ich ehrlich gestehe, dass ich keinen seiner Tracks lange aushalte. Warum?! Die Welt in die ich da folgen soll ist mir zu, ... hmmm, ... ich sage mal: zu egozentrisch. Ja ich glaube dass trifft mein Gefühl am besten. Seine Sicht des Klang Universums ist einfach nicht meine. Was wiederum nichts mit dem einzelnen erzeugten Klang an sich zu tun hat, sondern mit dem daraus geformten Ganzen. Musik ist Gefühl, und soll ich dass mit Gefühl hören, spüre ich nur einsame kalte Dunkelheit.

Ja... so sind Wahrnehmungen und Meinungen eben verschieden.
Jedem seine Schicht der Zwiebel.

Schnuffi schrieb:
Vielleicht muss man auch "neben der Spur" sein, um querzudenken und Außergewöhnliches zu tun bzw. zu leisten.
Absolut!
 
Die Berliner Schule schrieb:
beim spiel auf klassischen instrumenten kann man ja die augen schliessen und sich voll und ganz hingeben..
sofern man die hausaufgaben gemacht hat oder auch nicht.

beim moduaren,auch hardware oder DAW generell geht das nicht,
weil man alles visuell kontrollieren muss damit es klingt,der expressive meditative spielerische ausdruck ist garnicht moeglich,
bzw kommt auf das interface an.

naja patchen ist ja wohl nicht die Analogie zu spielen ... wohl eher zum Bau eines Instruments

hat man mal einen patch der ein UI zum spielen beinhaltet , kann man das doch auch expressionistisch spielen
 
jep,sehe ich genauso.
und ein begnadeter geigenbauer zb muss nicht gleichzeitig ein virtuoser meisterspieler sein,

stell ich mal so wertfrei in den raum.
 
Die Berliner Schule schrieb:
beim spiel auf klassischen instrumenten kann man ja die augen schliessen und sich voll und ganz hingeben..
sofern man die hausaufgaben gemacht hat oder auch nicht.
beim moduaren,auch hardware oder DAW generell geht das nicht,
weil man alles visuell kontrollieren muss damit es klingt,der expressive meditative spielerische ausdruck ist garnicht moeglich,
bzw kommt auf das interface an.
ein signifikater unterschied ,
schliess mal beim patchen die augen..
geht garnicht.
:)

Ich möchte da also Einspruch einlegen.

Meditation ist ja ein Geisteszustand (oder Nicht-Geisteszustand, Worte sind da schwierig zu wählen).
Das hat eigentlich gar nichts damit zu tun, ob man die Augen schließt oder ob man gerade irgendwelche Aktivitäten macht oder halt nicht :)
Meiner Auffassung nach : Alles was man nicht-meditativ tun kann oder nicht tun kann, kann man auch meditativ tun oder nicht-tun :)
Manche Übungen, die einen Mensch an einen meditativen Geisteszustand heranführen möchten, beinhalten das Schließen der Augen, andere wiederum beinhalten dies nicht.
Aber ich verstehe schon, was Du meinst. Manchen Menschen fällt es halt einfach leichter, einen meditativen Geisteszustand zu erfahren, wenn durch das Schließen der Augen ein großer Teil der üblichen Sinneseindrücke ausgeschaltet wird.
 


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