Neu oder Alt? Was mögt ihr, am Sound alter Synthesizer? (mit Soundbeispielen!)

Es gibt keinen Vintage-Klang. Alles beruht auf Hörerfahrungen. Spiele jemanden den Sound eines 50 Jahren alten Minimoog vor, der zuvor niemals einen Synthesizer gehört hat und er wird diesen Sound nicht als Vintage empfinden, nur weil vielleicht die Oktavspreizung oder das Tuning nicht perfekt sind.

Ja, er oder sie wird ihn als *neu* empfinden, so wie die Leute damals. Problem: die Leute heute kennen nunmal Synth-Sound. Bis zum Abwinken. Da kann was Altes durchaus wieder neu (oder zumindest roh, nicht totgehört) klingen.

Wenn in ein paar Jahren der mit Dreck, Rauschen, Grannyloops etc. angereicherte Sound durch ist, klingt vielleicht plötzlich wieder das DX7-Piano angenehm klar und rein, 'neu'...

Cee
 
Das Glück vieler hier war, dass erste Behrührung mit den damals unbezahlbaren Schlachtschiffen erst später kam als viele Synths schon altersbedingtes Eigenleben entwickelten.

Wir waren irgendwann verwöhnt von stimmstabilen Digitalen und Romplern.
Plötzlich stellte man fest, dass die Musik nur noch nach sterilem Alleinunterhalter MIDI-File klang.
Es fehlten Charakterdarsteller, u.a. darum auch der Run auf den Vintagesound.
 
Bei Synths ist das, was bei alten Autos nur Klappern ist, ein musikalischer Qualitätsvorteil, der immer noch gültig ist.
Der Vergleich mit dem "Klappern" hinkt ein bisschen.
Häufig ist's ja gerade aufgrund bestimmter Unzulänglichkeiten zufällig realistischer oder angenehmer geworden, als wenn man's "richtig" gemacht hätte.

Einfachstes Beispiel (De)tuning. Die technischen Probleme eines sauberen Exponentialkonverters und eines stimmstabilen Oszillators haben dazu geführt, dass die Vintage-Synths viel näher an natürlichen Instrumenten sind, als es den Entwicklern bewusst ist. Die meisten echten Instrumente sind nämlich auch alle leicht verstimmt oder verstimmen sich durch Umwelteinflüsse oder beim Spielen... und meist sind sie auch nicht wirklich oktavrein, in der Regel sogar nur nach Gehör gestimmt.
Wenn hingegen alle Töne sauber (und womöglich noch phasensynchron) aus einem zentralen Takt abgeleitet werden, dann ist das nicht nur unnatürlich, sondern führt zu ganz anderen psychoakustischen Problemen.

Teilweise ist das ja auch in Extremform noch wirklich Teil des Erlebnisses.
Mir fällt da spontan der gute alte Ragtime ein, der auf einem verstimmten Kneipenklavier irgendwie viel uriger klingt als auf einem sauber gestimmten Flügel.
Der phasenstarre Zusammenhang der Töne der Hammondorgel ist halt von den Machern als Manko in Kauf genommen worden und hat bei Musikern und Publikum aus Gewohnheit Kultstatus erreicht.

Auch andere technische Probleme wie z.B. die eingeschränkte Flankensteilheit und der (z.T. sogar absichtlich zur Unterdrückung von HF-Schwingneigung) begrenzte Frequenzganz alter Analogschaltungen macht den Klang eher angenehmer, wärmer... und ist viel näher an natürlichen Schwingungsvorgängen, die auch nicht mit unbegrenzter Impulssteilheit stattfinden.
Wenn heute aus einem Digital-Oszillator eine ideale Sägezahn- oder Rechteck-Schwingung kommt, dann klingt das natürlich unnatürlich.
Darf man dann eben das LPF nicht ganz auf machen.
Und schlampig oder im Übereifer überkorrekt programmierte Digitalfilter machen's auch nicht besser.
 
Dachte nur eher daran, dass es spannend wäre mal zu hören, was euch genau an alten Synths so begeistert. Bzw auch an neuen???


@Pete17

Einen Beweis, Vintage ist besser als Modern wird es nicht geben.
Das ist auch relativ logisch, wenn du dir die Antworten hier durchliest.
Ich behaupte, dass hier im Forum niemand ernsthaft behauptet das das so ist.
Insofern gibts auch nichts "zu beweisen"

Aber du willst ja was hören.
Hier eines meiner Lieblingsvideos zum Thema Vitage-Sound:


https://www.youtube.com/watch?v=22A7arAclog&list=PLJtz3PwnEeQjaazsbIOxWUQ2FA67udl87&index=13


Das bekommt man definitiv auch mit einem modernen Synth oder Software-Synth hin.
Abgesehen davon, dass das musikalische Talent und viel Hall hier keine unwesentliche Rolle spielen.

Aber im Bezug auf die Unzulänglichkeiten, die sich als Vorteil herausstellen:
Dieser Synh hat 4 Stimmen, die alle leicht verstimmt sind. Das heißt, drückt man vier mal die Taste C wird vier mal ein leicht abweichend gestimmtes C gespielt.
Ein digitaler Synth (bei dem man das nicht simuliert) spielt immer das exakt gleich gestimmte C.
 
Heute haben wir ja wieder genug charaktervolle (bis durchgeknallte) Maschinerie am Markt :D

Weiß nicht ob das ironisch gemeint ist. Aber der Leipzig S ist einer der charaktervollsten Synths, den ich so erlebt habe unter den neueren Modellen.
Was der Juno für instant 80s ist, ist der Leipzig S für instant EBM.



Was auch immer EBM ist. Lol. (anderer thread)
 
Heute haben wir ja wieder genug charaktervolle (bis durchgeknallte) Maschinerie am Markt :D
Daher schrieb ich auch „fehlten“, also Vergangenheitsform. ;-)

Neben den ganzen Monophonen die jährlich irgendwie mit dem ein oder anderen immer neu verfügbar waren, wurde die große Wende ja spätestens mit dem P08 eingeleitet.
 
Man könnte es aber auch so formulieren:
Es gibt halt Leute, für die ist die Zumutung von "mangelhaftem Vintage-Schrott" (der zu seiner Zeit irgendwann mal eben aufgrund dieser Mängel unverkäuflich war und mehrere Legenden der Szene in den Konkurs getrieben hat) Teil des Erlebnisses.
Ist wie beim Auto. Wenn du stolz darauf bist, dass der Motor diesmal wieder angesprungen ist und dann nach einigen Minuten tatsächlich auf allen Zylindern läuft, dann ist das eben auch Teil des Erlebnisses. Wenn du hingegen das Auto immer als Transportmittel verstanden hast, dann bist du froh, wenn du diese Sorge heute nicht mehr hast.
Wenn du dich in deinen Oldtimer setzt, die Türe schließt, dann den Geruch von echtem Leder und geöltem Holz einatmest, die massiven Schalter aus verchromten Messing berührst, ist es erst mal völlig egal ob die olle Karre gleich auf Anhieb anspringt.

...ich bediense am Minimoog den Drehschalter für die Fußlagen, der Knopf ist kein Billigplastik, sondern aus echtem Bakelit, das ist solide für die Ewigkit gebaut und das fühlt man.
Dann drehe ich von ´4 auf´8 und weiter auf `16 -ein sattes und schweres Klick ist zu vernehmen. Ich drehe am Poti, satt, weich und präzise fühlt sich das an.
Die Tastatur spielt sich perfekt, man merkt ihr das Alter nicht an. Das einige Tasten schon ganz gelb sind stört nicht, im Gegenteil.
Ich streiche über das Holz, das alles ist sehr angenehm und irgendwie "echt", wie ein hochwertiges Instrument.
Ja, nach 10 Minuten muss ich etwas nachtunen, aber ich verzeihe im das. Eine Geige, die vorher im Auto lag, muss ich auch nachstimmen.

Der Sound mag vielleicht etwas fehlerhafter sein, als bei einem modernen Synthie, aber das ist nicht so wichtig.
Ich möchte nicht tauschen.
 
Das Problem: Einige "Neue" wollen so sein wie die "Alten". Es bleiben aber mehr oder weniger gute oder schlechte Substitute. Hier muss der/die Nutzer*in entscheiden. Dann kommen aber immer wieder "Neue" die so eigen und gut sind das sie selbst zu Klassikern werden.

Für mich:
Korg ARP: Gutes Substitut
Behrimoog: Schlechtes Substitut
Ein Nordlead bleibt ein Nordlead
Ein Evolver ist kein VS aber auch in 20 Jahren noch toll
 
Ich drehe am Poti, satt, weich und präzise fühlt sich das an.
Kann ich absolut nachvollziehen, ich bin auch ein steinharter Fan guter (UI) Hardware; egal in welchem Bereich. Leider ist gerade sowas eben auch verrückt teuer im Einkauf und daher leider ein allgegenwärtiges "Race to the bottom"-Thema, außer vielleicht im richtig krassen "Industrie"-Bereich (Broadcast, Avionik, usw.).
 
Kann ich absolut nachvollziehen, ich bin auch ein steinharter Fan guter (UI) Hardware; egal in welchem Bereich.

Ich auch.
Dazu kann man im Bezug auf das Thema aber nur sagen, dass es da früher wie heute gute und beschissene Qualität gibt/gab.
Will sagen: Nicht alles Neue ist scheiße und nicht alles Alte war gut. Beim alten Kram hat nur die gute Qualität überlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz mal:
1) Alle Fragen sind erlaubt.
2) Auch wenn es schonmal da war
3) Man kann das am Ende nur durch hören und spielen herausfinden
4) Youtube ist nett, aber es gibt auch Dinge, die da nicht voll rüberkommen werden
5) Es gibt sehr gute alte und neue Synths - und mit allen kann man sagenhaft gute Musik machen, auf dem oben geposteten Kanal findest du auch "neuere" Synths wie die von Behringer und Co - und die sind nicht schlechter - aber einen Charakter haben sie eben auch alle.
6) Qualität und Verarbeitung spielt sicher eine Rolle - aber im Sound am Ende nur bedingt. Es gibt auch alte Synths mit mäßiger Qualität.

Hier werden jetzt viele Meinungen gedreht, aber am wichtigsten finde ich einfach auf die Fragen des Erstellers genau einzugehen.
Der "Sinn" ist meist also der Charakter des Synths und da hat ein Promars oder ein CS60 natürlich auch mal was für sich, was andere exakt so nicht haben - aber es gibt genug, was auch geht. So als würdest du ein Stück was mit einem Moog Prodigy gemacht ist mit einem heutigen Moog bauen - das wird idR schon auch gehen und hat ggf. auch einen anderen Charakter - aber man kann es schon tun und es wird nicht mies sein oder schlechter - vielleicht sogar hat es andere Stärken.
Schon deshalb weil der Prodigy zB wenig "kann" aber mit nem Model D (also einer art Minimoog) oder SE02 kannst du ganz ganz sicher einen tollen Song machen, der sogar noch FM und Filter FM verwendet und mit Sync bei SE02 arbeiten .. etc.

nur als Beispiel…
Vintage als Begriff ist mehrfach Trigger für einige - gerade weil es eben Synths sind und die mal für die Musik der Zukunft gebaut wurden - aber du kannst eben auch Bach damit spielen. Und das andere ist, dass wir alt sind und die Teile lieb haben könnten oder jemand liebt den Sound eines bestimmten Synths sehr, weil er sich mit dem Filter oder der Resonanz (blabla) und weil das superweich klingt (blabla).. das alles ist eben nicht unschaffbar mit neuen oder kopierten Synths. Aber sobald es eine Kopie ist, gibt es ein Original und wie das ist muss ich hoffentlich nicht ausführen. Es ist dann eben immer ein Vergleich der sich aufmacht. Und das wird es wohl noch lange so geben.

Hör sie dir an, entscheide selbst. Und ja - auch eine Neuauflage der gleichen Firma kann etwas anders sein. - zB Minimoog - dennoch sind beide gut.

Reparieren und sowas muss man sie alle auch irgendwann mal - aber neu ist eben erst einmal neu. Es gibt auch teure Clones, zB Prophet 5 Rev4 - ich finde ihn sehr gelungen und er kann SSM Rev 1/2 und Rev 3 - also er klingt dann schlicht besser im Rev 1 Mode und als Desktop ist die Form für meine Art besser und weniger sperrig. Nur so als Beispiel.


https://youtu.be/KH6qpE1-qAs?t=2959

hier der "neuere"
kommt wirklich gut, ist auch teuer -aber ich würde den kaufen, wenn ich diesen Sound will.
Also einen der vielen tollen Synths ;-) er wird eh nicht der einzige bleiben - meist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vintage Sound ist für mich eher der Sound eines Melotrons, aber auch nur, weil man damit die Klangästhetik der 70er in Verbindung bringt. Gilt auch für die Hammonds und den Leslies.
 
Vintage Sound ist für mich eher der Sound eines Melotrons, aber auch nur, weil man damit die Klangästhetik der 70er in Verbindung bringt. Gilt auch für die Hammonds und den Leslies.

Ja, und die Theman "Echtes (vintage) Mellotron vs. Clone" sowie "Original B3 vs Clone" oder "Real Leslie vs Ventilator II" werden eben so viel im Netzt diskutiert wie vintage Synths vs deren Clones. ;-)
 
Wenn du dich in deinen Oldtimer setzt, die Türe schließt, dann den Geruch von echtem Leder und geöltem Holz einatmest, die massiven Schalter aus verchromten Messing berührst, ist es erst mal völlig egal ob die olle Karre gleich auf Anhieb anspringt.

Ich glaube dir sofort, dass das bei dir so ist, bei mir hingegen nicht.
Mein erstes Auto hat mir durch Unzuverlässigkeit in entscheidenden Momenten meines Lebens die Erinnerung an "Vintage Vibe" auf tragische Art komplett verdorben.

Mein erster Synth lief so schlecht und mit so vielen Limits, dass ich nach weniger als einem Jahr keinen Bock mehr drauf hatte.
Der ist dann ungenutzt im Schrank meiner Eltern vergammelt, bis die ihn bei einem Umzug entsorgt haben. Da fehlt mir auch nix (außer einem Erinnerungsfoto).

Ich drehe am Poti, satt, weich und präzise fühlt sich das an.

Geräte mit Potis, die nach 40...50 Jahren noch weich und präzise laufen, die waren schon immer in einer Preisregien, die ich mir bis vor wenigen Jahren nicht hätte leisten können (bzw. nur unter Abstrichen in wichtigeren Bereichen des Lebens).
Und heute könnte ich mir das leisten, aber mein Geld wäre mir dafür trotzdem zu schade.
Ich finde Obsoleszenz geil, denn ich bin zu geizig, Zeug wegzuschmeißen was noch gut funktioniert, aber ausgesprochen neophil.
So verschieden ticken die Menschen.

Beim alten Kram hat nur die gute Qualität überlebt.

Genau das ist der springende Punkt.
Und wenn von 100 Geräten heute noch 5 im Originalzustand laufen, dann sagt das auch nichts über die Qualität (der anderen 95).

Gilt auch für die Hammonds und den Leslies.

Ein Kumpel von mir hat 'ne Original Hammond und auch 'ne Leslie dazu. Kenne ich nur zu gut, weil ich einer der wenigen bin, der sich noch an die alten Röhren ran wagt und auch mal einen Kondensator wechseln oder einen Arbeitspunkt neu einstellen kann.
Bin ich immer froh, wenn ich wieder raus bin. Allein das Motorengeräusch geht mir derartig auf den Zeiger...
Da muss man schon echt an Altersschwerhörigkeit leiden, um das gut zu finden.
 
Aus der Fotografie ist bekannt, dass die sog. camera fondlers, also die, die sich an der Patina des Gehäuses, dem Leder, dem satten Klick, der Technik usw. der Geräte aufgeilen, selten gute Bilder machen. Das hat schon Feininger vor über 50 Jahren geschrieben.

Hier wäre also zu begründen, wie der Bakelit-Knopf und die gelbe Tastatur zu besserem Klang oder gar besserer Musik beitragen soll... sonst ist's einfach Opa- oder Hipsterquatsch.

Cee
 
Ich sag mal so, Vintage ist die ganzheitliche Erfahrung*, die eigentlich nur der Nutzer macht.

Der gemeine Zuhörer wird diese Erfahrung kaum machen oder raushören, besonders nicht im Mix.


*Neben dem Hörerlebnis, die taktile Erfahrung und das emotionale Erlebnis.
 
Dann ist die Lautstärke nicht hoch genug :)
Hat mal einer der digital-Quantisierungsrauschen-Verteufler und "16-bit-ist nicht-genug" Apologeten nachgemessen, wieviel dB SNR eine Lesie-Box maximal gegenüber ihrem eigenen Motorengeräusch schafft (und dann mal nachgerechnet, wie wenig Bits reichen würden, um das immer noch fehlerfrei zu quantisieren). :frosch:
 
Hier wäre also zu begründen, wie der Bakelit-Knopf und die gelbe Tastatur zu besserem Klang oder gar besserer Musik beitragen soll... sonst ist's einfach Opa- oder Hipsterquatsch.
Ich denke, es reicht schon aus, das einfach zu mögen. Finde ich jetzt nicht besonders quatschig, in die Dinge zu investieren, die man mag.
 
Ich sag mal so, Vintage ist die ganzheitliche Erfahrung*, die eigentlich nur der Nutzer macht.
...
*Neben dem Hörerlebnis, die taktile Erfahrung und das emotionale Erlebnis.

Da gebe ich dir voll und ganz Recht, möchte nur ergänzen, dass sowohl die taktile Erfahrung als auch das emotionale Erlebnis zu 90% Interpretation und Assoziation sind, die komplett subjektiv sind und ganz davon abhängen, welche Erinnerungen der Jeweilige damit verbindet.

Wer einmal einen Elektroschock hatte (oder daneben stand als es einen Anderen erwischt hat), weil er an einen Metallknauf gefasst hat, der aufgrund der Kombination aus Design-Fehler und Defekt auf Phase lag, der hat bei einem massiven Schalter aus verchromten Messing ganz andere "Vintage Vibes", als z.B. Bernie.
Diese ganzheitliche "taktile Erfahrung" vergisst man nicht so schnell.
 
Ich gäbe eigentlich noch so viel zu schreiben aber ich habe keine Lust mehr. Ich bin einfach müde, es immer und immer wieder zu erklären was die Faszination ausmacht.

Meinst du nicht, dass Andere genau wie du das Recht haben zu erklären, was ihre Faszination ausmacht (auch wenn's von deiner Faszination abweicht)?

Stell dir vor, als ich in den 80ern Informationstechnik studiert habe, da waren die meisten mathematisch-technischen Verfahren, welche die Grundlage der heutigen Digitalsynthesizer bilden, längst bekannt, allerdings nicht in Echtzeit auf Audiosignale in voller Bandbreite anwendbar.
In militärischen Anwendungen (z.B. Echtzeit-Sprachverschlüsselung) gab es erste Lösungen, die anfangs komplette LKW-Kofferaufbauten gefüllt haben und ein separates Aggregat für die Stromversorgung benötigt haben.

Ich heul doch jetzt auch nicht rum, wenn keiner meine Faszination toll findet, dass ich das heute in jedem Smartphone machen machen kann und für ein überschaubares Budget DSP-basierte Geräte hab, die das in einer Qualität können, die über jeden Zweifel erhaben ist. Und glaub mir, die Ignoranz und uninformierte Ablehnung der Vintage-Liebhaber gegenüber dieser Technologie ist um Größenorndungen realitätsfremder!
 
Meinst du nicht, dass Andere genau wie du das Recht haben zu erklären, was ihre Faszination ausmacht (auch wenn's von deiner Faszination abweicht)?

Stell dir vor, als ich in den 80ern Informationstechnik studiert habe, da waren die meisten mathematisch-technischen Verfahren, welche die Grundlage der heutigen Digitalsynthesizer bilden, längst bekannt, allerdings nicht in Echtzeit auf Audiosignale in voller Bandbreite anwendbar.
In militärischen Anwendungen (z.B. Echtzeit-Sprachverschlüsselung) gab es erste Lösungen, die anfangs komplette LKW-Kofferaufbauten gefüllt haben und ein separates Aggregat für die Stromversorgung benötigt haben.

Ich heul doch jetzt auch nicht rum, wenn keiner meine Faszination toll findet, dass ich das heute in jedem Smartphone machen machen kann und für ein überschaubares Budget DSP-basierte Geräte hab, die das in einer Qualität können, die über jeden Zweifel erhaben ist. Und glaub mir, die Ignoranz und uninformierte Ablehnung der Vintage-Liebhaber gegenüber dieser Technologie ist um Größenorndungen realitätsfremder!

Da du mich persönlich ansprichst.
Den Satz hast du nicht kapiert oder?

Es gibt nun mal Leute die stehen auf "Oldtimer" mit all ihren Eigenheiten und es gibt Leute, die müssen immer das Neueste vom Neuen haben.
Da gibt es kein pauschales "must have". Wir sind alle viel zu verschieden und mögen ganz unterschiedliche Dinge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Merke auch - ALLE Synths werden einmal "Vintage" sein.
M.Becker schrieb - wenn irgendein Synth sicher nicht "Synth von gestern" sei, dann definitiv der DX7, naja - er wusste es also da schon und entschuldigte sich damit bereits ;-)

Ich glaube zB ein Uno Synth Pro wird einmal verdammt spannend sein für einige Musiker - weil er klingt interessant und kann interessante Dinge. Und er hat alles, was es braucht inkl. kleine Schrulligkeiten - Vintage Synth 2035! Kohleausstieg 2038 Neue Musik 2040!

Ich nehme mich selbst mit aufs Korn, ich habe einige wenige solche wirklich alten und kultigen (EMS), auch ein paar alte und "uncoole" Synths, die heute niemanden interessieren (VL7) - und der Z1 ist für mich immer noch ein Monstermalkasten für Ideen mit irrer Dynamik und der VL7 auf ganz ganz andere Weise auch, beide siehe Videos dazu - da schildere ich das und zeige die Sonderdinge daran und darin..

Bei einem System 700 ist es einfach die massive Vielbesserklingenkönnen-Sache - das noch cooler als Jupiter und Co zusammen - das wieso ich NEP und Alan Wilder Produktionen super finde (aber nicht nur) .. ist sowas wie das Ding oder SEM - ich kann durchaus für alte Synths schwärmen und den Xpander auch - klingt sagenhaft.
Kenne leider auch kein vergleichbares aktuelles Teil beim Thema Xpander - und System 700 musst du dir halt selbst zusammenbauen - aber geben tut es das halt.

Mit alt meine ich - ich hatte mal Gelegenheit und hab es getan - da wo sie nicht so teuer waren - heute würde ich das wohl nicht tun. Einen EMS würde ich zwar nehmen, aber den von Behringer dann oder so, wenn er mal kommt - das Original ist total spannend und morbide im Sound (was ich sehr mag) aaaber - unerreichbar - will es also niemandem schmackhaft machen - aber ich finde DEN leider durch aktuell wenig ersetzbar - man kann sich mit der Soft helfen. ein bisschen,oder dem Synthrx, der aber nicht so klingt und auch das gar nicht will - weil ich hab den nicht wegen der Matrix - die finde ich gar nicht so entscheidend sondern den irren Sound.

Wer das versteht, versteht es und es ist nicht in Stein geIngemeyselt. Mir ist es total wurscht, ob das andere super finden oder nicht - ich mag es und setze es ein. Ich finde die Songs gewinnen auch aber es könnte ein Nerdding sein. Ohne EMS hätte ich 2-3 Gigs nicht spielen können aber ich hätte etwas anderes mitgenommen und es wäre nicht schlecht geworden.

Wie auch immer..

Vielleicht hilft das ja - neben diesem "ich habe Recht" Diskussionen die an den aktuellen Inhaltsfreien Wahlkampf erinnern. Nicht so mein Ding.
Ich kann Leute wie Retrosound super verstehen - das Zeug klingt super, das hat sich bewährt, es gibt genug Leute, die sie reparieren können und man kann es bei den meisten auch gut einschätzen oder so machen, dass sie lang halten - EMS und Co - sowas geht ja auch nicht ständig kaputt oder der SH5 - der war noch nie kaputt.

Aber - ich könnte meine Musik mit System 1m und Co auch sehr gut machen, aber hey, es macht Spaß und so ein System 700 statt 1m knallt echt noch mehr - das Ding ist der Hammer und den hatte ich nur 1x live dabei - war so quasi der Nerd bei dem Ding - hat aber Spaß gemacht - Dortmund MUK.E Serie ist ja auch wieder da - bei mir wars 2014 oder so.
Und den EMS hatte ich auch dabei - ich glaube es war ein tolles Konzert und Erlebnis für die Leute und ich werde das so nie wieder spielen und auch nicht so wiederholen.

Die Leute haben sicher nicht unbedingt gewusst, was das alles ist - aber es kam gut rüber - das konnte ich schon auch sehen ;-)

aber meine normalen Sets mit normalem Gear ohne einen einzigen alten Synth.. klappt auch. Naja, meine Sequencer sind eigentlich schon Vintage, die sind ja wirklich gerade mal in den 2000ern gebaut ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
OT

@MoogelPackung unter welchem Nick warst du hier eigentlich vorher unterwegs?
Frage für einen Freund.
 
Aus der Fotografie ist bekannt, dass die sog. camera fondlers, also die, die sich an der Patina des Gehäuses, dem Leder, dem satten Klick, der Technik usw. der Geräte aufgeilen, selten gute Bilder machen. Das hat schon Feininger vor über 50 Jahren geschrieben.

Hier wäre also zu begründen, wie der Bakelit-Knopf und die gelbe Tastatur zu besserem Klang oder gar besserer Musik beitragen soll... sonst ist's einfach Opa- oder Hipsterquatsch.

Cee
Das ist dann vielleicht richtig, wenn man nur das für andere sichtbare oder hörbare Ergebnis, als Wertmaßstab nimmt.

Es soll aber Menschen geben, für die ist der "Schaffensprozess" oder das Musik machen mit dem dazugehörigem Erlebnis, auch taktiler Art, halt wichtig, oder gar wichtiger als das was als Produkt dann letztendlich herauskommt.
 


News

Zurück
Oben