Noise-Generator defekt? Brauche fachkundige Meinung!

B

bermudaben

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Die Noise im verlinkten Audiofile stammt von einem AS Telemark. Ich finde, sie klingt extrem unsauber. Da sind immer wieder so tieffrequentige Clicks zu hören. Jetzt würde mich interessieren, ob euch das auch auffällt. Ist da vielleicht etwas defekt oder klingt dieser Noise Generator einfach so?

Mich irritieren diese tieffrequenten Peaks, die auch auf dem Bild der Wellenform gut sichtbar sind. Hört's euch mit Kopfhörern oder guten Lautsprechern an, über die Computerlautsprecher ist es nicht gut zu hören.

src: http://soundcloud.com/bermudaben/telemark-test-08

telemark%20noise%20lang.jpg
 
Lade das mal in einen Audioeditor und schaue das Spektrum an, man sieht so dass die spektralen Energie gleichmässig nach hohen Frequenzen abfällt. Es gibt aber auch einen Peak bei tiefen Frequenzen, so bis ca. 250 Hz.
Laut Handbuch sollte es weisses Rauschen sein, dort wäre die Spektrale Energie aber konstant und auch der Peak tiefen Frequenzen ist nicht normal.

Ob nun der Noise-Generator dieses AS Telemark defekt ist, kann ich Dir nicht sagen. Frage doch beim Hersteller nach, ob das so normal ist.
 
Ja, es ist definitiv kein weisses Rauschen, aber auch kein pinkes, sondern irgendwas dazwischen.

Ich habe eine Mail an Tom Carpenter von AS geschrieben. Er schreibt: "Every Telemark is different. The transistors for the noise all have tolerance. Perfect white noise isn't achievable with analogue circuits."

Ich kanns einfach fast nicht glauben, dass das Rauschen wirklich so klingen soll. Darum wollte ich noch ne andere Meinung.

Hier ist noch ein visueller Vergleich zwischen MS20 und Telemark. Meiner Meinung nach sieht man schon so, dass beim Telemark etwas nicht stimmt.

MS20:
ms20%20noise.jpg


Telemark:
telemark%20noise.jpg
 
naja, da hat der Herr Carpenter mehr recht als Dir lieb ist.
Rauschen wird analog letztlich erzeugt, indem ein Transistor falsch betrieben wird. Wenn das spezielle Exemplar des Transistor in Deinem Synht charakteristische Schwachstellen hat, dann kommt es dort zu häufigeren "Durchschlägen". Wenn Dir das Rauschen deines Synths nicht gefällt, dann musst Du einfach den Transistor tauschen. Tatsächlich ist das aber alles Zufall und es läßt sich nicht vom Entwickler/Erbauer vorherbestimmen.
 
Man kann natürlich ein paar Transistoren ausprobieren und dann den nehmen, der am besten klingt. War mir doch so, das schreibt schon Helmuth Tünker in RPB 302 auf Seite 100: "T1 dient als Rauschquelle und muss für optimales (helles) Rauschen selektiert werden." Dann noch verstärken und abschirmen und fertig.

Ich glaube aber nicht, das Korg die Rauschtransistoren beim MS20 von Hand und Ohr selektiert hat.

Ein Hochpass nach dem Rauschgenerator könnte natürlich auch helfen, diese Pops und Rumpels zu entfernen.
 
ist doch toll wenn das ding schräge sachen macht
nix ist langweiliger als reines weißes rauschen
wenn es dir zu kaputt ist lass irgendwas anderes über ext. in rauschen
 
fanwander schrieb:
naja, da hat der Herr Carpenter mehr recht als Dir lieb ist.
Rauschen wird analog letztlich erzeugt, indem ein Transistor falsch betrieben wird.

:) Hör bloß auf! Ich kann mich noch gut an einen lauen Sommerabend in Berlin erinnern: Wir hatten aus irgendeinem Anlaß eine kleine Gartenfete und den Grill angeworfen. Unter den Gästen waren unter anderem Hans Peter Baumann (BME) der zu Besuch war und Manfred Fricke (MFB). Die beiden setzten sich etwas von den anderen ab und diskutierten sich die Köpfe heiß. Einziges Thema der beiden - und das bestimmt über 2 Stunden: RAUSCHEN, die Methoden wie man Rauschen analog oder digital erzeugt, Frequenzspektren, statistische Verteilungen, Wiederkehrhäufigkeit bestimmer Muster usw usf. Ich hatte mich damals echt gewundert, wie komplex das Thema ist und mit nem Transistor gaben sich die beiden nicht zufrieden ;-)
 
robotwalla schrieb:
ist doch toll wenn das ding schräge sachen macht
nix ist langweiliger als reines weißes rauschen
wenn es dir zu kaputt ist lass irgendwas anderes über ext. in rauschen

Das hat doch nichts mit Langeweile zu tun, das ist ein Rechtfertigungsversuch für minderwertige Technik.
Für etliche denkbare Zwecke ist es besser wenn man ein wirklich "sauberes" Rauschen hat. Ich benutze NOISE sehr oft auch für extreme Modulationen oder als Quelle für S&H. Mit solchem Dreck (Spikes) darin kann man das vergessen. Wirklich ein Maximum an klanglichen Möglichkeiten hat man nur wenn die Quellen sauber sind. Jede noch so saubere (du meinst "langweilige") CV oder SV kann man "versauen" wenn man das möchte, wenn Du schon von Haus aus dreckiges Material hast, gibt es keine Möglichkeit mehr, daraus mal was "sauberes" zu machen.
 
Cyborg schrieb:
fanwander schrieb:
naja, da hat der Herr Carpenter mehr recht als Dir lieb ist.
Rauschen wird analog letztlich erzeugt, indem ein Transistor falsch betrieben wird.

:) Hör bloß auf! Ich kann mich noch gut an einen lauen Sommerabend in Berlin erinnern: Wir hatten aus irgendeinem Anlaß eine kleine Gartenfete und den Grill angeworfen. Unter den Gästen waren unter anderem Hans Peter Baumann (BME) der zu Besuch war und Manfred Fricke (MFB). Die beiden setzten sich etwas von den anderen ab und diskutierten sich die Köpfe heiß. Einziges Thema der beiden - und das bestimmt über 2 Stunden: RAUSCHEN, die Methoden wie man Rauschen analog oder digital erzeugt, Frequenzspektren, statistische Verteilungen, Wiederkehrhäufigkeit bestimmer Muster usw usf. Ich hatte mich damals echt gewundert, wie komplex das Thema ist und mit nem Transistor gaben sich die beiden nicht zufrieden ;-)
Vor allem vor dem Hintergrund von Verschlüsselung ist Rauschen extrem wichtig, da ein Computer ohne externe Hardware das nicht vernünftig gebacken bekommt. Ist ein aktueller Forschungszweig. Hier ein spassiger Abstract zum Thema: Random room noise for cryptographic key
http://ieeexplore.ieee.org/xpl/login.js ... er=4635143

Hat zwar nichts mit Synthesizern zu tun, aber hier wie dort muss es eben vernünftig und weiss rauschen.

Hier noch ein Hit zur Suche "USB NOISE SOURCE", am besten gefällt mir das mit der Webcam und der Lavalamp :)
http://world.std.com/~reinhold/truenoise.html
 
Cyborg schrieb:
robotwalla schrieb:
ist doch toll wenn das ding schräge sachen macht
nix ist langweiliger als reines weißes rauschen
wenn es dir zu kaputt ist lass irgendwas anderes über ext. in rauschen

Das hat doch nichts mit Langeweile zu tun, das ist ein Rechtfertigungsversuch für minderwertige Technik.
Für etliche denkbare Zwecke ist es besser wenn man ein wirklich "sauberes" Rauschen hat. Ich benutze NOISE sehr oft auch für extreme Modulationen oder als Quelle für S&H. Mit solchem Dreck (Spikes) darin kann man das vergessen. Wirklich ein Maximum an klanglichen Möglichkeiten hat man nur wenn die Quellen sauber sind.

Danke Cyborg, das sehe ich genauso. Meiner Meinung nach wäre ein Transistor, der ein solches Rauschen generiert, ein Fall, um bei der Qualitätskontrolle aussortiert und ersetzt zu werden. Gerade z.B. für Perkussionssounds (analoge "Crashes") ist ein solch unsauberes Rauschen nicht brauchbar.

Tom Carpenter hat mir auch tatsächlich angeboten, den Transistor auszutauschen. Mit der Zusatzbemerkung allerdings, dass überhaupt nicht garantiert sei, dass ein anderer Transistor für meine Ohren besser klingt. Seine Wortwahl liess jedenfalls deutlich darauf schliessen, dass er meine Beanstandung nicht nachvollziehen kann. Ich denke unter diesen Umständen lass ich es bleiben, denn die Versandkosten nach England und zurück sind nicht eben günstig.
 
bermudaben schrieb:
Seine Wortwahl liess jedenfalls deutlich darauf schliessen, dass er meine Beanstandung nicht nachvollziehen kann.
Er hat dein Soundfile aber mal durchgehört, oder? Ich habe noch keinen Synthesizer mit einem solch hässlichen weißen Rauschen unter den Fingern gehabt. Schon seltsam.

Der Mixerregler für das weiße Rauschen im Telemark steuert ja auch offenbar externe Klangquellen. Streut über diesen externen Weg was rein? Ist da etwas angeschlossen, was dieses Geknackse erzeugen könnte?

Oder noch was anderes: mein Internet läuft hier über dLan-Adapter, wird also über die Stromleitungen geschickt. Wenn ich meinen KORG Trident hier im Zimmer anschließe und spiele, streut das Tickern des dLan-Adapters rein und das nervt total. Besonders, wenn meine Frau parallel im Netz unterwegs ist und einen Blog nach dem anderen aufruft. Wenn der Adapter vom Netz getrennt ist, ist das Tickern weg. Das sind auch eher tiefe Knackser und kein hochfrequentes Ticken.
 
Ob er es sich wirklich angehört hat weiss ich nicht, geschickt hab ich es ihm jedenfalls. Ich hab sogar nochmal nachgehakt, aber dann kommt der mit seinem Gerede von wegen Toleranzen und analogen Bauteilen und am Ende sei eh alles Geschmackssache.

Angeschlossen ist gar nichts an dem Gerät ausser einem Midi- und einem Audiokabel.
 
Und es steht auch nix an Elektrogeräten in der Nähe, die das bewirken könnten? Ich erinnere mich gerne an die Armbanduhr meines Chefs, die bei verschiedenen E-Gitarren in den Tonabnehmer gestreut hat, weil er die Uhr am rechten Arm trägt. Hast du den Synthesizer schon mal in einem anderen Raum oder ganz woanders getestet? Ich frage nur deswegen ganz doof, weil ich im Musikladen solche Fälle mitbekommen habe. Da klappte beispielsweise ein Verstärker bei uns wunderbar, während hingegen im Haus des Kunden wegen der ollen Stromleitungen ein deutliches Brummen zu vernehmen war.
 
Ist der Synth eigentlich neu oder gebraucht (wegen möglicher Garantie). Wenn das normal aufgebaut ist, dann könnte man eine Fassung für diesen Transistor einlöten und aus einem Schwung Transistoren dann einfach den besten nehmen.
 
Ist neu. Ne also wenn, dass würde ich den Synth eher nach England schicken um den Transistor austauschen zu lassen.
 


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