Hallo Forum,

der Master Tune meines Oberheim Matrix 6r muss komplett nach unten gestimmt werden (-63, eine viertel Note?), um mit meinen anderen Synths in Stimmung zu sein. Selbst dann ist es ein wenig knapp und der Matrix liegt gefühlt fast zu hoch. Die 6 Voice-Chips klingen alle harmonisch zueinander "in tune". Meine anderen Synths sind auf 440 Hz Master Tune eingestellt.

Meine Frage: Kann das Bauteil bedingt sein, wenn ja, welcher Chip wäre dafür zuständig, oder ist das eine manuelle Einstellungssache auf der Platine?

Für fachliche Unterstützung wäre ich sehr dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach nach Matrix 6R Service Manual googlen. Auf der ersten Seite sind "tuning" und "calibrate" beschrieben.
Beides mal durchführen.
 
Generell ist das etwas merkwürdig: die Kiste gleicht ihre HFOs gegen den Quarz der CPU ab.
Das kann eigentlich nicht den ganzen Synth in sich stimmig, aber generell etwas daneben sein - denn dazu müsste die CPU eine falsche Referenz haben, und das der CPU-Quarz (kann man am E-Pin der CPU messen, AFAIR 2MHz... ) *etwas* daneben ist, wäre sehr seltsam.

Wie sind denn die Steuerspannungen für die HFOs?
 
Die HFOs müssen evtl. von Hand gestimmt werden. HFO Calibration im Service Manual. Dazu braucht man einen Frequenzzähler und stimmt manuell die Spulen L2, L3 und L1 in dieser Reihenfolge.
Steht so im Service Handbuch.

Wenn die Kiste offen ist und man den Messgerätepark schon aufgefahren hat, dann prüft man den DAC und natürlich zuallererst die Versorgungsspannungen. Mag auch sein, dass die Elkos im Netzteil müde sind.

Wenn alles kompett durch den Wind ist, sollte es aber Bad Osc Meldungen geben.
 
Dann schreib doch einfach, dass du das Servicemanual bereits gelesen und eine Kalibrierung versucht hast! ?
Kann ja keiner ahnen...

Ja Du hast Recht, das war unentspannt von mir, sorry. Habe die Kalibrierung zig mal durchgeführt und auch das Servicemanual gelesen, konnte aber mit den Begriffen nichts anfangen. Vielen Dank für Eure Antworten, nach Swissdocs Antwort hat es "Klick" gemacht und ich werde genauso vorgehen! Danke.
War ein holpriger Start hier im Forum, das tut mir Leid, da ich seit Jahren hier mitlese und von der Kompetenz nun selbst profitiert habe!
 
Nein, aber werde jemanden fragen, der vielleicht sowas hat und sich auskennt (Fernsehtechniker, alte Schule). Ich war damals irritiert, als ich den Synth zum ersten Mal angeschaltet habe, nachdem er in Kiel angekommen ist. Ich meine, er war anfangs in tune und nach ein paar Minuten trat der Effekt auf und blieb, bin mir aber im nachhinein nicht sicher, ob es so war. Seitdem habe ich den Mastertune bei -63.
 
Nochmal: das ist merkwürdig und macht nicht den Eindruck eines "normalen" Hardware-Schadens.
Das alle Stimmen genau gleich daneben liegen braucht eine gemeinsame Ursache. Damit sind die 3 HFOs eigentlich außen vor, denn das sind eben DREI, die ohne Mithilfe der CPU drei unterschiedlich verstimmte Gruppen von DCOs zur Folge hätten.
Wenn alle DCOs die gleiche, aber falsche Tonhöhe ausspucken, dann muss die CPU die entweder falsch ausgemessen haben, oder es gibt eine andere Stelle, an der die globale Stimmung verstellt ist.
 
Klingt logisch, aber wo soll der Fehler liegen? Die LC basierten HFO werden ja von den Teiler in der Tonerzeugung heruntergeteilt. Da es aber diese Kalibrierung in SW gibt, misst der Synth das irgendwie aus. Könnte sein, dass das in die Hose geht, wenn die HFO völlig daneben liegen. Aber es kann nicht schaden, wenn @Marcus_Kiel das mit dem Fernsehtechniker schnell ausmisst. Den DAC braucht es für die Tonhöhe nicht. Wenn allerdings die Versorgung daneben ist, hat sicher der ganze Synth Probleme.
 
Nochmal: das ist merkwürdig und macht nicht den Eindruck eines "normalen" Hardware-Schadens.
Das alle Stimmen genau gleich daneben liegen braucht eine gemeinsame Ursache. Damit sind die 3 HFOs eigentlich außen vor, denn das sind eben DREI, die ohne Mithilfe der CPU drei unterschiedlich verstimmte Gruppen von DCOs zur Folge hätten.
Wenn alle DCOs die gleiche, aber falsche Tonhöhe ausspucken, dann muss die CPU die entweder falsch ausgemessen haben, oder es gibt eine andere Stelle, an der die globale Stimmung verstellt ist.

Das globale Tuning geht ja nur durch den Mastertune. Ich habe die Kiste zig fach Kalibriert, habe auch die Kabel rein/raus, so wie viele es beschreiben. Hat aber nichts genutzt.
Mir ist heut aufgefallen, das der Matrix sehr sehr leicht brummt. Vielleicht ist doch das Netzteil involviert. Ich wollte das Gerät nicht gleich zum Service schicken, weil es ja auch so irgendwie geht. Ansonsten bin ich nach anfänglicher Enttäuschung der angetan von dem Matrix. Er kann schön weich klingen.
 
Ist das ein mechanischer Brum oder ein Brum auf dem Audio-Out? Trafos sind i.d.R. in Lack getaucht, der die Bleche untereinander verkleben soll. Im Alter geht das z.T. verloren und dann schwingen die Bleche leicht mit -> mechanischer Brum, kann man auch mit den Fingern ertasten. Ansonsten geht die Kapazität der Netzteil-Elkos runtern und die Versorgung bekommt Ripple -> Brum auf dem Audio-Out.
 
Es liegt am Audio-Out und ist sehr sehr leise. Mechanisches Brummen hat er nicht. Ich werde die Ausgänge des Netzteils nach Service Manual durchmessen.
 
Den DAC braucht es für die Tonhöhe nicht.
Doch, die HFOs haben drei CVs, mit denen sie abgeglichen werden.
Aber das muss eigentlich klappen, denn sie sind ja alle gleich *und* die Abgleichroutine wirft keine Fehlermeldung.
Wenn da was faul wäre, würde ich eher erwarten, dass der Synth in sich schief ist, weil die drei DCO-Gruppen (jeweils von einem HFO versorgt) alle verschieden verstimmt sind.

Bloß: damit die CPU das falsch abgleicht, muss ihre Referenz falsch sein. Das ist der 2MHz-Quarz und der 6522A-Teiler. Beides keine Teile, bei denen man einen Fehler vermuten kann, der eine um 2% falsche Frequenz gibt.
(UNMÖGLICH ist das nicht, aber es wäre sehr obskur. )


Und ja, Versorgungen als nachmessen ist auf jeden Fall sinnvoll, bevor man weiter sucht.
(Spannungen vor und nach den Reglern. Idealerweise Scope dran halten... )
 
Ich weiß ja nicht, ob da 'ne Brille hilft.
Ich habe jedenfalls für den 6r nur einen ziemlichen schlechten JPG-Grieß-Schaltplan gefunden.
Da braucht man eher 'ne halbe Kiste Bier, bis man das klar erkennt ;-)


Der Timer-Interrupt für die CPU kommt beim 6r übrigens aus einem 6522A. Ich hab keine Ahnung, ob bei dem der Timer(bzw. dessen Teiler) "ein bisschen" kaputt gehen kann. Merkwürdig wäre das auf jeden Fall.

Ich halte nach wie vor "die Software macht das" für das wahrscheinlichste, auch wenn ich nicht weiß wie/warum sie das macht.
(=> Batterie raus nehmen und neu initialisieren. Und ja, das killt alle vorhandenen Patches. Das Kassetteninterface kann man natürlich auch mit der DAW als Rekorder benutzen. Wobei die generell eher mäßig gut/zuverlässig funktionieren. Wichtig: korrekter Pegel. Messen (mit der DAW) was raus kommt und exakt mit dem gleichen Pegel zurück spielen.)
 
Jau, werde nachher die Patches mit MidiOx aufs Laptop spielen, dann das Netzteil checken, und alle Resets und Kalibrierungen nochmals durchziehen. Das Betriebssystem ist von tauntek bzw. Rob Grieb, also das neueste. Damit steuere ich den Oberheim mit eiem alten Novation Remote SL, was super funktioniert. Vielen Dank für den ganzen Hirnschmalz! Hätte nie gehofft, so viel fundierte Unterstützung zu bekommen!
 
Ich weiß ja nicht, ob da 'ne Brille hilft.
Ich habe jedenfalls für den 6r nur einen ziemlichen schlechten JPG-Grieß-Schaltplan gefunden.
Zum Matrix 6 gibt es einen Schaltplan, der etwas besser ist. Nun habe ich auch die HFOs mit den CVs gefunden. Dann ist der DAC Abgleich für das Tuning schon wichtig, auch wenn es über den XTAL und Logik gemessen wird, es verschieben sich die Arbeitspunkte? Aber i.d.R. geht ja nie was "ein bisschen" kaputt...
 
Frage: Kann eine CPU, oder der DAC auf einem falschen, über Midi ankommenden Pitchbefehl, kleben bleiben? Der Pitchbender meines alten Novation Remote hatte mal nicht richtig mittig wieder eingerastet. Die Rückholfeder ist manchmal etwas inkontinent. Kann so etwas sein?
 
Weder die CPU noch der DAC - wenn dann stünde das im RAM, wo es Batteriegepuffert erhalten bliebe.
Daher auch die Überlegung das zu löschen/neu zu initialisieren.

Der DAC wird viele hundert mal pro Sekunde neu geschrieben - es gibt einen DAC für runde 50 Steuerspannungen. Die werden mittels Kondensatoren gehalten, da kann nix kleben bleiben, wenn das von der CPU nicht systematisch und richtig periodisch neu geschrieben wird, dann läuft das völlig aus dem Ruder.
 
Habe alles durchgemessen und alle Spannungen sind so wie sie sollen. Die Pufferbatterie ist fest verlötet und voll im Saft. Die muss ich also rauslöten um den RAM zu löschen? LG
 


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