Oberheim OB-8 Calibration Procedure

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back on duty
Hat von Euch schon mal jemand seinen OB-8 kalibriert? Ich habe mich da heute mal komplett durchgefressen, ist ziemlich genial gelöst von der SW Unterstützung. Der Synth klingt nun so richtig gut.

Ein paar Fragen hätte ich noch. Schreibe ich dann später, vor allem auch dann, wenn jemand mitdiskutieren kann/möchte...

Übrigens ein Synth, wo das 24 dB Filter irgendwie keinen Schnitt macht. Zumindest meistens nicht...
 
Wird der anders kalibriert als der Xa? Hast du nur die Voices kalibriert oder alles komplett?
 
Hier ist die Anleitung: http://www.electrongate.com/obfiles/ob8_cal.pdf, das habe ich alles durchgespult.

Hier http://machines.hyperreal.org/manufactu ... heim/OB-8/ bin ich noch über eine Referenz zu einem Fehler bei den Envelope Offsets gestolpert. Man soll einige Spannungen auf 0.000 Volt kalibrieren, das geht aber wohl gar nicht. Jürgen Haible schreibt nun, man solle auf .250 Volt einstellen, das war bei meinem OB-8 in etwa einstellt. Ich habe nun mit der Einstellung auf 0.200 Volt gearbeitet (irgendwas muss man ja mal nehmen) und die Decay Zeiten waren zwischen beiden Voice Boards sehr unterschiedlich. Da muss ich nun noch mal ran, auch wenn ich einfach mal ganz runter geregelt habe und es soweit tut.

Lustig ist noch, dass die Envelope Modulation bei 3 Stimmen geringer zu sein scheint, als beim Rest. Typischerweise justiert man aber nur pro Voiceboard, zumindest diese Offsets. Für die Envelope Modulation gibt es zwar Trimmer, die sind in der Prozedur aber nicht beschrieben, sie ändern auch nichts (oder was ganz anderes)...

Jürgen Haible hat zum Thema Envelope Modulation auch noch was geschrieben, das haben die Oberheims wohl sehr speziell (und kostengünstig) implementiert. Zeit, mal die Schaltpläne genauer anzusehen, da sollte ja halbwegs klar werden, was die Trimmer so alles machen.
 
Ah ich sehe schon, beim OB-8 läuft das ganz anders als beim Xa. Ich will die komplette Prozedur demnächst auch mal machen. Service Manual ist bereits studiert.
 
Hat sich nun erledigt, es gibt eine Engineering Change Order, die die Envelope Kalibration auf -0.256 Volt statt 0.000 Volt ändert. Das habe ich nun gemacht und nun sind die Modulationstiefen alle im Lot.

Lohnt sich aber voll, diese alten Kisten neu einzustellen. Klingt jetzt so richtig gut... freu...
 
So, habe nun auch fertig! Mein OB-Xa ist jetzt auch komplett kalibriert und röhrt wie ein Hirsch. Das wurde an meinem Xa noch nie gemacht. Die Prozedur ist zwar etwas aufwendig aber mit der Zeit geht es recht flott von der Hand. Vorraussetzung ist natürlich, dass alle Trimmer etc. noch ok sind. Hat sich gelohnt.
 
;-)
Ich kann den Verkäufer sogar sehr empfehlen. :supi:
Die Geräte sind durch die Bank in sehr gutem Zustand und gepflegt.
 
Den P-5 behält er. Aber den hätte ich auch nicht weggegeben. Ein wunderschönes Gerät! Wie alles eigentlich. Konnte mal kurz darauf spielen. :D
 
RetroSound schrieb:
So, habe nun auch fertig! Mein OB-Xa ist jetzt auch komplett kalibriert ... Vorraussetzung ist natürlich, dass alle Trimmer etc. noch ok sind. Hat sich gelohnt.
Hast Du Dich mal schlau gemacht, welche Trimmerbauform man als Ersatz nehmen könnte?
 
florian_anwander schrieb:
RetroSound schrieb:
So, habe nun auch fertig! Mein OB-Xa ist jetzt auch komplett kalibriert ... Vorraussetzung ist natürlich, dass alle Trimmer etc. noch ok sind. Hat sich gelohnt.
Hast Du Dich mal schlau gemacht, welche Trimmerbauform man als Ersatz nehmen könnte?

Schau mal hier (ganz unten): http://www.blue-jet.de/german/obxa/obxa_12.htm

Er hat alle Trimmer ausgetauscht. Die Kontaktdaten sind auf der letzten Seite. Wenn du mehr weißt , kannst du dich ja nochmal melden.
 
RetroSound schrieb:
Schau mal hier (ganz unten): http://www.blue-jet.de/german/obxa/obxa_12.htm

Er hat alle Trimmer ausgetauscht. Die Kontaktdaten sind auf der letzten Seite. Wenn du mehr weißt , kannst du dich ja nochmal melden.
Guter Link! Da war ich zwar schon mal, aber ich hatte ihn wieder vergessen.

Der verwendet normale Piher. Leider gibts dieses Pinout nicht als 10gang cermet mit Schraube nach oben. Nur mit Schraube zur Seite:
447272_LB_00_FB.EPS_150.jpg

422310_RB_00_FB.EPS_250.jpg


Interessant übrigens: der Hersteller gewährleistet eine Lebenszeit von nur 200 Cycles (!!!) für die Trimmer. Bei den einfachen sogar nur 50Cycles
 
RetroSound schrieb:
Aber der hat doch welche eingebaut. Gibt es die nicht mehr?

obxa-13.jpg
Das sind normale aber keine Zehngang-Wendeltrimmer. Oberheim selbst benutzt ja schon ZehngangTrimmer für die Oktavreinheit (das gelbe stehnde Klötzchen im Hintergrund). Ich hätt halt auch gerne welche für die Stimmung (also für die vorne liegenden gelben Teile).
 
RetroSound schrieb:
achso verstehe, die wären also nicht so empfehlenswert.
Doch, er hat schon gute Cermettrimmer eingebaut. Nur kann man Wendeltrimmer viel feiner einstellen, und sie sind wegen des Widerstandes des "Getriebes" etwas unempfindlicher gegen Erschütterungen.
 
Mein ObXa hätte auch dringend eine Kalibrierung nötig, aber ich habe weder die nötigen technischen Vorraussetzungen, noch die Zeit. Wer kann mir helfen?
Wieviel Arbeitsstunden und Materialkosten habt ihr in eure Obies gesteckt? Wenn es zu teuer wird, würde ich ihn wohl doch hergeben, so wie er jetzt dasteht kann ich ihn nur eingeschränkt einsetzen. Dann wäre aber auch wieder die Frage, was bekomme ich für den unkalibrierten noch? 8 stimmen ohne midi.
 
Ich schätze mal so 4-8 Stunden, aber das war das erste mal mit einigen Schleifen drinnen. Beim OB-8 ist viel durch die Firmware vereinfacht.
Kommt auch noch auf den Anspruch an, wenn die Filter oktavrein sein sollen und alle Voices gleich klingen und gleich viel Resonanz haben sollen, dann dauert es ein wenig länger.

Beim OB-8 braucht man ein Multimeter und ein Stimmgerät. Bezogen auf die letzte SW Version.
 
Wenn die Trimmer einen Hau weg haben dann kann die Kalibrierung zur Endlosschleife werden. Das ist von außen ziemlich schwierig einzuschätzen. Für die Kalibrierung aller 8 Voice Cards habe ich ca. 2-3 Stunden gebraucht.
 
danke, gibts irgendwo eine auch für laien taugliche anleitung oder lieber besser finger weg?
ich will mich halt eigentlich nicht von dem ding trennen, er klingt schon sehr sahne und chord memory (für meine art musik bzw wie ich sie mache wichtig) ist auch soetwas, was man bei ganz wenigen synthies dieses kalibers findet (oder?)
der jupiter 8 hat kein chord memory oder täusche ich mich da?
 
inVrs schrieb:
danke, gibts irgendwo eine auch für laien taugliche anleitung oder lieber besser finger weg?
ich will mich halt eigentlich nicht von dem ding trennen, er klingt schon sehr sahne und chord memory (für meine art musik bzw wie ich sie mache wichtig) ist auch soetwas, was man bei ganz wenigen synthies dieses kalibers findet (oder?)
der jupiter 8 hat kein chord memory oder täusche ich mich da?
Wenn Du kein Routine in sowas hast, dann Finger weg (Du solltest zumindest schon mehrfach monophone Synthis kalibriert haben).
Grundsätzlich solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass so ein Instrument mit der Zeit immer wieder mal eine finanzielle Investition braucht - und nach dreissig Jahren ist eine Überholung bei Kosten von 400 Euro sicher schon mal gerechtfertigt. Das gilt für den Jupiter 8 oder was auch immer genauso.
 
Inwiefern ist eine Neukalibrierung eigentlich bei "einfacher gestrickten" Modellen notwendig?
Zum Beispiel beim JX-3P, Juno 6/60/106/Alpha, Polysix oder Ähnlichem?
Bzw. woran merke ich, dass im Allgemeinen eine Neukalibrierung gut täte?
 
Je moderner die Synths sind um so mehr tunen die sich selber, wenn dann noch ein DCO drinnen ist, und LFOs und ENVs aus dem Prozessor kommen, dann ist nichts mehr zum tunen da.

Ansonsten merkst Du es an Abweichungen der Stimmen untereinander und daran, dass die VCOs und Filter nicht mehr Oktavrein sind. Also Ohren auf.
 
Ich bin jedenfalls noch recht zufrieden mit meinem Setup.

Ich habe die Voices vom Jupiter-4 bisher nur ein einziges Mal gestimmt (an den 4 Reglern auf der Rückseite) und es war seitdem nicht noch einmal notwendig.
Er war Anfangs schon ganz schön daneben und ich dachte, alle Warnungen, der Jupp sei immer bissl "out of tune" würden sich bestätigen.
nach dem Abgleich klingt er erstaunlich stabil und trotzdem sehr lebendig.

Sorry für's Oberheim-Zerlabern. :roll:

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die Trimmer stimmen den Offset der VCOs, aber bei einem polyphonen Synth ist es wünschenswert, dass alle Parameter möglichst übereinstimmen. Da kommt dann die Oktavreinheit der VCOs und der Filter dazu, der Offset von VCO und VCF, die Hüllkurvenzeiten, die Frequenzen der LFOs, die Modulationsintensitäten und so weiter.

Bei einem Synth mit Sync ist es z.B. wichtig, dass alle Stimmen gleich auf die Modulation des VCO Slaves durch die Hüllkurve reagieren, sonst klingt es schnell grausam. Je einfacher der Synht gestrickt ist, umso weniger fällt eine fehlende Kalibration auf...
 


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